Wer aktiv WoW spielen möchte, der muss jeden Monat für sein laufendes Abonement zahlen. Während diese Gebühren bei Streaming-Diensten und anderen Angeboten aber alle paar Monate steigen, so sind die Kosten für WoW aber selbst nach 20 Jahren beinahe in allen Spielregionen gleich geblieben. Die einzige Ausnahme sind kleinere Teile der Welt mit stark schwankenden Währungen. Spieler in Nordamerika oder der EU zahlen aber weiterhin die seit dem Launch vorhandenen Preise.
Der früher als CEO von Activision Blizzard tätig gewesene Bobby Kotick erklärte in dieser Woche in einem Interview im Grit Podcast, wieso der Publisher und die Entwickler nie ernsthaft eine Preiserhöhung in Betracht gezogen haben. Laut Kotick war WoW schon immer die goldene Gans von Blizzard/Vivendi und eine Preiserhöhung hätte zu Problemen geführt. Die WoW-Community ist ziemlich kratzbürstig und selbst ein Anstieg von 1 USD hätte zu Schwierigkeiten geführt. Daher hat man sich aktiv dazu entschieden die Abo-Kosten „niedrig“ zu lassen und den Spielern lieber andere Dinge zu verkaufen.
„We never raised the price. My view was we come up with value-added services, come up with new things to sell, but just leave the price. We could figure out how to come up with other things to sell them. And it’s a prickly audience, you know? You don’t wanna do too much to agitate them. And even a dollar increase would’ve been a problem in my view.“ – Kotick
Diese Erklärung klingt zumindest für mich ziemlich einleuchtend. Die Grundkosten zu erhöhen würde Spieler einige Zeit lang verärgern und gewisse Fans sicherlich komplett zu vertreiben. Mounts, Haustiere, Dienste und digitale Deluxe Editionen wären zwar ebenfalls ertragen, aber dort sind die Spieler aufgrund der rein optionalen Kosten deutlich kompromissbereiter. Als Fan von WoW kann man eigentlich nur hoffen, dass Microsoft auf Dauer den gleichen Kurs einschlagen wird. Zusätzlich dazu sollte der Shop im Allgemeinen vielleicht nicht ganz so heftig kritisiert werden, da er scheinbar die Abo-Kosten auf einem niedrigeren Stand hält.
Anzeige
Ich habe 14 Jahre bei Blizzard Europa gearbeitet,der einzige Grund zumindest in Europa waren immer schon Ghost Accounts.
Eine sehr hohe Anzahl an Accounts ist ungespielt (kein Login für 12+ Monate) dank Abo wird trotzdem gezahlt.
wenn die Gebühr steigt muss das Abo aktiv erneuert werden oder es wird automatisch beendet. Daher keine Erhöhung= mehr Einnahmen und mehr Spieler auf dem Papier.
Ich denke bei WoW sinken die Kosten pro Spieler. WoW ist immer noch auf der Uraltengine von damals (im Kern sogar die WC3 Engine). Da Rechenpower* immer billiger wird, der Aufwand pro Spieler aber kaum steigt, dürfte das ganz gut für Blizz ausfallen.
Und ja ich weiß, in den letzten Jahren wurde tatsächlich der Kern der Engine überarbeitet, aber ich denke mit Hinblick auf besseres horizontales Scaling wird das die reinen Betriebskosten eher noch mehr senken.
*ja, in den letzten 3 Jahren ist das etwas stagniert, da Strompreis gestiegen sind. Aber auf 20 Jahre betrachtet dürfte das ziemlich egal sein.
Ich glaub das lässt sich so Pauschal nicht sagen.Wenn du von Damals ausgehst könnte das auf die Server kosten Zutreffen. Jedoch hat sich durch die Server „auflösung“ und quasi einem „cloud“ ähnlichen Dienst da auch ne menge gändert, auch ist die Masse an Daten die verarbeitet und Gespeichert werden muss viel höher.
Aber ich glaub du hast das der „betrieb“ der Server erstmal nicht so extrem ist.
Jedoch denke ich das man vorallem die „entwicklungskosten“ vergisst und mit Inflation etc werden die extrem gestiegen sein.
Es gibt einen Artikel von 2008, der berichtet das WoW knapp 141 Millionen Euro in der Entwicklung gekostte hat. Jedoch geben sie an seit 2004, also scheunbar nur die Entwicklung von Addons und Patches seit Release.
Das dürfte als Summe sich extrem erhöht haben und die Abo Zahlen sind seit damals extrem gesunken. 2008 reden wir von round about 10 Mio Abonennten.
Und in die Summe ist besagter Server betrieb nicht gerechnet schreiben sie :))
Von daher find ich es schon ne Leistung das eigentlich „nur“ die Addons etwas teurer wurden ind en Jahren
Eben durch Cloud und Co hat sich da viel geändert – nämlich zum günstigerem Abdruck hin. Darum nimmt ja jeder Cloud
Und Speicherplatz pro aktivem Account war denke ich nie wirklich eine relevanter Faktor. Komplexität der Datenbanken durch anzahl der Einträge schon eher, aber wie gesagt, Rechenpower wird günstiger und Technologien effizienter.
Natürlich hab ich mich aber nur auf Infra/Serverkosten bezogen, das war ja auch ursprünglich das, wofür es die monatliche Gebühr gab und gerechtfertigt wurde. Jedes Addon wird ja seit Jeher zum Vollpreis verkauft.
Cloud ist IMMER teurer als self hosted. Leute nehmen es, weil es mehr Präsenz hat und „einfacher“ ist.
Ich habe aktuell einen großen Kunden, der intern Azure nutzt. Eine simpelste sql-DB kostet schon 17€/Monat (+ jedes GB traffic). Für das Geld bekommste self hosted einen server, der 100 solcher DBs hosten kann. Besonders traffic ist schweineteuer, während eine komplett eigene GB-Anbindung in einem RZ um die 120€ kostet.