In Computerspielen auftauchende Schauspieler streiken bereits seit über einem Jahr. Der Grund dafür sind die von AI-Technologie ausgehenden Gefahren für diese Branche und das hohe Potenzial für den Missbrauch durch „übereifrige“ Studios. Die hinter den Schauspielern stehende Gewerkschaft „SAG-AFTRA“ möchte daher gemeinsam mit bekannten Publishers wie EA oder Activision Blizzard relevante Schutzschilde für Schauspieler aufstellen.
In dieser Woche lieferte SAG-AFTRA nun ein offizielles Update zu dem Status der Verhandlungen und das Ganze erweckte keinen sonderlich guten Eindruck. Laut Hauptverhandler Duncan Crabtree-Ireland konnte man bei den Verhandlungen zwar einen gewissen Fortschritt erzielen, aber die Publisher weigern sich wohl krampfhaft wirkliche Sicherungen gegen AI einzubauen. Einer der wichtigsten Punkte für die Gewerkschaft sind „digitale Kopien“, die genutzt werden könnten, um Schauspieler durch kostenlose Klone zu ersetzen und laufende Streiks auszuhebeln.
“They want to use all past performances and any performance they can source from outside the contract without any of the protections being bargained at all,”
“You could be told nothing about your replica being used, offered nothing in the way of payment, and you could do nothing about it. They want to be able to make your replica continue to work, as you, during a future strike, whether you like it or not. And once you’ve given your specific consent for how your replica can be used, they refuse to tell you what they actually did with it.” – Duncan Crabtree-Ireland
Ansonsten wirft SAG-AFTRA den Publishern aktuell auch noch vor, die Mitglieder der Gesellschaft gegeneinander auszuspielen, Streitigkeiten um mögliche Angebote zu starten und Schauspieler aus anderen Branchen als Ersatz für den Streitzeitraum anzuheuern. Der letzte Punkt ist ein besonders Problem, weil diese Personen keine Erfahrung mit der verlangten Arbeit besitzen und von Firmen beinahe schon missbraucht werden können. Laut der Gewerkschaft zeigen diese Aktionen, dass die Publisher in dieser Sache nicht im Guten handeln.
Die Vertreter der Publisher haben natürlich ebenfalls eine Stellungnahme zu dieser Situation veröffentlicht. Diesem Schreiben zufolge haben sie eine Gehaltserhöhung von 15%, verbesserte Vorteile für die Krankenversorgung und den Arbeitsplatz und zusätzliche Vergütungen für die Erstellung von digitalen Kopien angeboten. Wie bereits erwähnt wurde, fehlt der Schutz vor AI in diesem Angebot. Das Ganze wirkt auf jeden Fall so, als wäre dieser Streit noch lange nicht beendet.
“We have proposed a deal that includes wage increases of over 15% for SAG-AFTRA represented performers in video games, as well as enhanced health and safety protections, industry-leading terms of use for AI digital replicas in-game and additional compensation for the use of an actor’s performance in other games,” – Vertreter der Publisher
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Wie war das mit „keiner verliert daurch seinen Job“. wers glaubt