Donald Trump verkündete am gestrigen Freitag, dass er die bisher vorhanden gewesene Frist für den Verkauf von TikTok in den USA noch einmal verlängern möchte. Dadurch soll die Plattform noch einmal 75 Tage an zusätzlicher Zeit dafür erhalten, um entweder eine Abmachung mit den USA zu treffen und zumindest Teile ihres Unternehmens an eine Firma in Nordamerika abzutreten. Laut Trump leiden die Verhandlungen derzeit ein wenig unter seinen neuen Zöllen, über die „China wohl so gar nicht froh“ zu sein scheint. Daher sind die weiteren 75 Tage notwendig.
In den vergangenen Wochen haben viele amerikanische Gruppen wie Amazon, CNBC, Oracle und sogar eine Gruppe von Investoren rund um Mr. Beast ihr Interesse an TikTok bemerkbar gemacht. Gestern kamen sogar Gerüchte darüber auf, dass Walmart möglicherweise ebenfalls um die Plattform mitbieten möchte. Bytedance scheint derzeit aber absolut kein Interesse an einem Verkauf zu haben. Das Hauptproblem scheint der Algorithmus von TikTok zu sein, der von der chinesischen Regierung als „proprietäre Technologie“ angesehen wird und daher nicht in die Hände der USA fallen soll. Theoretisch könnte ein Verkauf ohne den Algorithmus stattfinden, aber ohne diese Technik funktioniert die Plattform nicht wirklich.
Man muss jetzt wohl abwarten und schauen, wie sich diese Lage entwickelt und ob die 75 Tage an zusätzlicher Zeit helfen. Es ist aber interessant zu sehen, wie sich der mögliche Bann von TikTok in den letzten Monaten entwickelt hat. Es startete unter Biden als eine Angst rund um die von China ausgehende Spionage und das Sammeln von persönlichen Daten der Amerikaner. Mittlerweile ist der Bann unter Trump aber mehr zu einem Druckmittel geworden, welches ausgenutzt wird, um die angeblich gegen die USA erhobenen Zölle anzugehen und die eigenen Zölle durchzudrücken. Ein Verkauf von TikTok dürfte auf jeden Fall mit einer Reduzierung von Zöllen für die eine oder andere Partie einhergehen.
Anzeige