Mit seinen angekündigten Mega-Zöllen möchte US-Präsident Trump unter anderem erreichen, dass wieder mehr Produkte in den USA hergestellt werden und es mehr Arbeitsplätze in seinem Land gibt. Einer seiner Vorschläge in diesem Bereich betrifft Apple und die Produktion von neuen iPhones der Firma. Laut Trump könnte Apple diese Telefone ohne Probleme in den USA herstellen lassen, weil es dort ebenfalls alle benötigen Ressourcen gibt. Die Analysten der Bank of America haben sich als Reaktion auf diese Pläne einmal die Mühe gemacht aufzuwerten, wie teuer eigentlich ein in den USA produziertes iPhone wäre.
“iPhone cost can increase 25 percent purely on higher labor cost in the US,” – BofA Analyst Wamsi Moha
Laut diesen Analysten würden wohl bereits die höheren Lohnkosten in den USA dafür sorgen, dass die Produktionskosten eines iPhones um ca. 25% steigen. Dazu kommen noch möglicherweise vorhandene gegenseitige Zölle, die Apple zahlen müsste, um die in China hergestellten Teile des Handys in die USA zu importieren. Dadurch würden die Gesamtkosten für die iPhone-Produktion laut den Analysten um 90% oder mehr steigen. Alleine dadurch dürften sich die Kosten des Telefons für die Nutzer verdoppeln. Andere Schätzungen ziehen möglicherweise notwendige neue Infrastrukturen und Fabriken mit ein, was die Kosten verdreifachen dürfte.
Die Produktion in den USA wäre wohl nur dann lohnenswert, wenn alle benötigten Teile eine Ausnahme bei den Zöllen erhalten würden. Die Experten rechnen aber nicht wirklich mit solch einen Ausgang. Zum Glück kann Apple selbst bei anhaltenden Konflikten mit China auf Alternativen zurückgreifen. Der wahrscheinlichste Ausgang läuft darauf hinaus, dass Apple seine Lieferkette weiter diversifiziert und die Produktion in andere „billige Länder“ verlegt. Der beste Kandidat dafür wäre wohl Indien, weil Apple auch dort nur geringe Produktionskosten hätte. So oder so sind die Ansichten der US-Regierung derzeit komplett unrealistisch. Auch wenn einige Leute sicher die dreifachen Kosten für ein iPhone zahlen würde…
„Unless it becomes clear as to how permanent the new tariffs are, we do not expect Apple to take the step of moving manufacturing into the US. We do expect, however, that Apple will continue to diversify its supply chain, and also increase production of iPhones in other countries such as India.” – BofA Analyst Wamsi Moha
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Also ist Apple absolut Geldgeil.
Aktuell liegen die Kosten für ein Iphone bei ca. 100-200 Dollar. Danach also bei 200-400 Dollar. Und Apple verkauft die für 1000+ Dollar.
Aber ja, doppelte Produktionskosten sidn doppelte Verkaufskosten.
Das Apple dann halt 2000 Dollar statt 1000 Dollar nimmt aber im Endeffekt mehr gewinn macht, ist doch im amerikanischen Raubtierkapitalismus alles gut.
Du kannst doch nicht einfach die Materialkosten addieren und denken, dass das alles ist, um ein Produkt herzustellen. Da fallen Entwicklungskosten an, hohe Marketingkosten, Vertriebskosten, Lieferkosten und so weiter. Außerdem MUSS ein Unternehmen auch Gewinne erzielen um die Entwicklung neuer Produkte (und Weiteres) vorzufinanzieren. Dass die am Ende auch davon profitieren wollen, ist auch klar. Aber deine Rechnung ist wirklich sehr naiv und populistisch antikapitalistisch.
Deshalb werden sich die Preise uebrigens auch nicht verdoppeln. Das bezieht sich ja nur auf den Im- und Export von Ware und betrifft eben keine Entwicklungs-, Marketing und andere -Kosten.
Aber im Grundsatz: Wird ne wilde Zeit durch die ganzen Tarife.
Um mal grob zu versuchen eine realistischere Schaetzung abzugeben:
Materialkosten * 4 (Marketing, Vertrieb, Logistik, etc.) + 45% Gewinnmarge = Preis am Markt
175 Euro * 4 = 700 Euro + 45% = 1015 Euro
Wenn die Materialkosten nun steigen, der Rest aber nicht, aendert sich die „* 4“ halt in „* 3,7“ oder so. So aehnlich wird sich die Preiskalkulation, nur eben viel genauer, zusammensetzen.
Warum sollten sich die Kosten für die Kunden dabei verdoppeln? Der Preis setzt sich doch nicht nur aus den Produktionskosten zusammen.
Die wichtigere Frage wäre, wieviel Gewinnspanne würde Apple damit noch erzielen (wollen).
Alles andere ist eigentlich egal.