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Facebook hat vor Gericht einen Erfolg errungen: Nach einem Urteil des Landgerichts Würzburg muss das soziale Netzwerk auf seinen Seiten nicht aktiv nach rechtswidrigen Inhalten gegen einen Flüchtling suchen und diese löschen […] Facebook habe sich die Verleumdungen von Dritten nicht zu Eigen gemacht und könne deshalb nicht zu einer Unterlassung gezwungen werden, begründete der Vorsitzende Richter der Ersten Zivilkammer sein Urteil.

Vielleicht muss Facebook nicht aktiv selbst solche Beiträge suchen, aber ich finde, wenn man sie als User darauf aufmerksam macht, sollten diese dann auf jeden Fall gelöscht und der Verfasser verwarnt werden. Dies passiert aktuell nämlich in der Praxis so gut wie gar nicht…

Quelle: T-Online.de


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3 KOMMENTARE

  1. Im Grunde ist die Meldung keine, denn durch das Urteil wurde nur die bisherige Rechtslage bestätigt, nämlich dass der Plattformanbieter nicht selbständig suchen, sondern nur auf Zuruf tätig werden muss.

    Anders gesagt: Der Plattformbetreiber haftet nicht für fremde Inhalte, von denen er keine positive Kenntnis hat.

    Rein technisch wäre es auch gar nicht anders möglich: Eine automatisierte Suche würde im Zweifel auch erlaubte Inhalte erwischen, z. B. das betreffende Foto mit einer anderen Betextung, eine manuelle Suche würde so viel Personal erfordern, dass Facebook faktisch dichtmachen müsste.

    Wichtig in der aktuellen Diskussion ist auch: Es ging im entschiedenen Fall nur und ausschließlich um Persönlichkeitsrechtsverletzungen: Der abgebildete Flüchtling wurde als IS-Kämpfer verunglimpft, und diese Aussage ist objektiv falsch. Es ging um die Verknüpfung „Bild“ zu „IS-Kämpfer“. Weder ist das Posten des Fotos rechtswidrig, denn das Motiv „Kanzlerinnen-Selfie“ ist von derartigem öffentlichen Interesse, dass das Recht am eigenen Bild zurücktritt. Und auch die (unbebilderte) Meldung „Kanzlerin umarmt IS-Kämpfer“ wäre allenfalls „Fakenews“, aber nicht rechtswidrig.

    Und letzteres ist es, was ich betonen will: Die Debatte um Fakenews wird durch das aktuelle Urteil überhaupt nicht berührt.

  2. Wenn man das täte, also Leute abstellen würde, die die ganzen Meldungen prüfen würden, und mal bedenkt, was da alleine „der Deutsche“ pro Tag melden würde, ob berechtigt oder nicht, und das mal auf alle Länder der Welt multipliziert – denn warum sollten die nichts melden? – uiuiui, armes FB…

  3. Auch schlechter Content ist nun mal Content. Rassistische Kommentare, Kurze Nippelblitzer, Dumme Aktionen oder Schminktipps erzeugen auch Content der mehr Content als Reaktion erzeugt. Würde FB aktiv dageben vorgehen, würde die Lautstärke auf dieser Plattform abnehmen was wiederum ein wegbruch des Klickverkehrs bedeutet. Und ohne Klicks, keine Werbeeinblendungen.
    Daraus lässt sich folgern, Hass, Gewalt, Dummheit und Urlaubsfotos bringen FB Geld. Wär doch dümmlich sich den Ast abzusägen auf dem man sitzt, oder nicht?

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