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Community-Mitglied Oimel hat mir letzte Woche einen sehr interessanten Artikel zum Umgang von Lehrer mit Social Networks in der Taz verlinkt. Anstatt das „böse neue Medium“ direkt zu verteufeln, geht man hier ganz anders an die Sache heran:

Der Verband für Bildung und Erziehung fordert, dass der professionelle Umgang mit Facebook Teil der Lehrerausbildung und der Fortbildungen werde sollte. „Dieses Medium rollt auf uns zu. Wir brauchen Modellprojekte an Schulen, damit wir als Lehrer unsere Erfahrungen mit sozialen Netzwerken ausbauen können“, sagt der Bundesvorsitzende Udo Beckmann der taz. Wenn ein Lehrer mit seinen Schülern über Facebook kommuniziere, dann sollte er dafür auch einen speziellen Account einrichten, um die notwendig Distanz zu wahren, erklärt Beckmann weiter. Schüler seien schließlich Schutzbefohlene.

Auch das Thema „Kinder-Missbrauch im Netz“ in Gegenstand des Artikels:

Facebook fördert Täter immens – behauptet die Psychotherapeutin Julia von Weiler. Sie kämpft seit Jahren in dem Verein „Innocence in danger“ aktiv gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch im Netz. „Das ist eine große Möglichkeit, um die Verbindungen mit potenziellen Opfern zu verstärken und intim werden zu lassen, durchgängig und unausweichlich, 24 Stunden am Tag“, erklärt von Weiler.

Und die perfekte Antwort darauf:

„Idioten unter Lehrern, die mit ihren Schülern etwas anfangen wollen, würde es auch ohne Facebook geben“, entgegnet Chemielehrer und Internetfan Robert Trömer. Die suchen auch so ihre Möglichkeiten.“

Lest mal rein, ist ein wirklich interessanter Artikel!

Quelle: taz.de


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16 KOMMENTARE

  1. Ich studiere Lehramt und in der Pädagogik-VL bekommt man neben den Schwerpunkten Individualisierung und Differenzierung, Unterrichtsmethoden, Klassenführung, Leistungsbeurteilung, Unterrichtsplanung etc…
    …eben auch ganz klipp und klar mitgeteilt, ja sogar immer und immer wieder eingetrichtert, dass Schüler keine Freunde sind.

    Die ganz Vorlesung ist durchaus nachvollziehbar und interessant, aber oft wohl auch ein wenig praxisfremd.

    Die neuen Medien finden darin quasi keinerlei Erwähnung.
    Es geht eher richtung:
    Man soll Schüler zwar motivieren und in die „richtige“ Richtung bewegen, aber am besten nicht sanktionieren, sondern alternatives Verhalten anregen und fördern… Nach Canter „Catching the child being good.“… etc. blah blah.
    Grundsätzlich hört sich das nicht schlecht an, aber scheint mir persönlich weit von der Praxis entfernt.

    Genau solche Dinge wie soziale Netzwerke oder Internetforen oder was auch immer, die längst Schulalltag sind werden nicht mal ansatzweise erwähnt. Bei facebook ist man per Defintion „befreundet“… Was man ja partout nicht sein sollte. Als Lehrer. Mit Schülern.

    Es ist und bleibt also heikel… Und in meinem Fall… ich studiere in Passau (der Ursprung dieser ganzen lächerlichen Lehrer-Schüler-facebook-Geschichte) sogar noch heikler 😉

    • Passau ist schön 😀
      Dass die modernen Medien im Studium nicht erwähnt werden, wundert mich nicht. Unsere Kultusministerin schickt ihre Kinder in die Waldorfschule, sehr gutes Zeichen, dass sie Vertrauen in das ihr unterstellte staatliche Schulsystem hat. Ja, Bayern 😉
      Dass das Lehramt-Studium extrem Praxisfremd ist, hört man aber immer wieder, und das auch schon seit längerem.
      Liebe Grüße und viel Erfolg im Studium
      Alphanius

      • Guten Morgen!
        Frau Holhmeier ist seit 2009 Euopaabgeordnete!
        Sie ist seit 2005 keine Kultusministerin mehr!

        Seit 2008 ist Ludwig Spaenle bayrischer Kultusminister!

        Daher suuuuuper Argument!
        Daumen Hoch!

  2. „Innocence in Danger“

    Ok das wars vorbei 😉 Ein Großteil des Kindesmissbrauchs finden innerhalb der Familie oder des (offline)bekanntenkreises statt. Die sollen sich mit ihrem „Tatort Internet“-Dreck verziehen…

  3. Etwas Realitätsfremd, Dienstlich bin ich doch auch nicht auf einer extra Mailaddresse bzw extra Telnummer erreichbar. Ich binmir nicht sicher aber gibt es auf FB nich eine Klarnamensflicht?

    mfg

  4. [Ironie] Ist doch total logisch, dank den Sozialen Netzwerken können Lehrer viel leichter mit Kindern in Kontakt treten! [\Ironie]

  5. „„Innocence in danger““

    Ich musste lachen… Seit dem der RTL2 Quatsch da kam ist die Organisation bei mir unten durch, was auch immer sie sonst so machen.

    Aber sonst muss man dem Ganzen zustimmen!

  6. Spezielle FB-Accounts für Lehrer, getrennt vom eigentlichen Profil, halte ich für eine sinnvolle Idee. Allerdings erst ab einer gewissen Klassenstufe, damit die Schüler diesen Umgang auch vernünftig nutzen können. Des Weiteren wäre es noch sinnvoll eine private Gruppe für die jeweilige Klasse zu erstellen. Auch praktisch um über neue Gefahren im Netz zu informieren.. Stichwort Datenschutz blabla.

    Dieses Prinzip des getrennten Accounts gab es auch bei mir im Dorf.. unser Pfarrer hatte einen eigenen FB-Account für Kirchengemeindeangelegenheiten. Es ist zwar nicht dasselbe, aber durchaus vergleichbar.

  7. Wenn man schon solch idiotische Maßnahmen durchführt nur um die Kinder so sicher wie möglich vor Missbrauch/Ausnutzung zu schützen, dann sollte man es gleich korrekt durchführen:
    – Sämtlichen (physischen) Kontakt zwischen Lehrern und Schülern einstellen.
    – Sämtliche Lehrprogramme/sämtlicher Unterricht wird im Internet in Form von Videos zur Verfügung gestellt.
    – Eltern sind per Gesetz dazu verpflichtet sicherzustellen, dass die Schüler dieses Lehrmaterial nutzen. Die Eltern müssen sich also auch selbt um die Ausbildung ihrer Kinder kümmern.
    – Eltern sind weiterhin nicht gezwungen den Stoff, den ihre Kinder online ansehen, selbst zu kennen.

    Auf diese Art und Weise würden die Eltern endlich Verantwortung übernehmen und die Lehrer wären sicher vor Übergriffen durch Schüler und umgedreht.

  8. hört sich jetzt vlt. komisch an, und ist nicht negativ an steve oder andere lehrer gerichtet, aber ich bin der meinung das lehrer und schüler keine freunde sein sollten.

    respekt vor einander haben, klar. vieleicht auch einen lehrer lieber haben wie den anderen, auch klar.

    aber vertraulichkeiten oder duzen sind meiner meinung nach nicht ok. der lehrer muss seine distanz halten um objektiv bleiben zu können wenns um den schüler geht, und der schüler sollte sich lieber mit leuten in seinem alter anfreunden.

    wir haben glaub ich alle schonmal irgendwie erlebt wie schnell gerede aufkommt wenn nen lehrer/lehrerin vermeintlich „zu freundlich“ zu nem schüler/schülerin ist.

    wenn jetzt z.B. die schule nen profil hätte, und jeder lehrer sein eigenenes unterprofil, wo der schulleiter oder die eltern einsehen können was den da so abgeht, damit da gar nicht erst gerede aufkommt ist das ok.

    • ich denke es gibt Lehrer die es ganz gut hinbekommen sowohl Freund zu sein und trotzdem objektiv zu bleiben. Aber es gibt sicher auch genausoviele die es nicht schaffen und deswegen Probleme schaffen.

      Viel schlimmer an dem Artikel find ich das es Lehrer gibt die ihre „Schulsachen“ über Facebook managen. Leute wie ich die sich Facebook (aus welchen Gründen auch immer) verweigern geraten dann schnell ins abseits weil Informationen gar nicht oder viel zu Spät kommuniziert werden: „Stand doch imm Facebook!“ … so etwas sollte von der jeweiligen Schulleitung untersagt werden. Wenn ein Lehrer das ganze Online tun will dann darf er gern ein Forum für die Schule nutzenm, aber bitte Nicht Facebook.

      just my 2 cents

      • Ich denke man kann es noch so gut hinbekommen objektiv zu bleiben aber unterbewusst wird es immer irgendwie Beeinflussen. Bei Fächern in denen es nur richtig oder falsch gibt kann das nicht passieren, aber bei Fächern wo es dies nicht direkt gibt glaub ich das sowas schnell mal beeinflussend wirkt.

      • als lehrer/ausbilder hast du ja auch die verantwortung für die leute und deren zukunft hängt teilweise auch von dir ab.

        es wird sehr viel schwerer schwierige entscheidungen zu treffen was denjenigen angeht wenn du mit ihm befreundet bist. aus ner 3+ wird da schnell mal ne 2- weil man ja nicht so sein will, oder man lässt ihm mal dieses oder jenes durchgehen weil ist ja der/die XXXX.

        im ernstfall tust du demjenigen und dir selbst auch keinen gefallen wenn du seinen arsch mitschleifst obwohl er leistungsmässig eigentlich hinterherhinkt.

    • Ich muss dir bei der Sache mit den Freunden zustimmen. Letztlich ist es doch schon alleine so, dass Freundschaft eine Beziehung auf Augenhöhe ist.
      In einer Freundschaft sind die Freunde gleichberechtigt, im Klassenraum steht der Lehrer aber am Ende über den Schülern, es gibt also eine Hierachie, welche es in der Freundschaft nicht gibt, was auch in Ordnung ist. Diese Hierachie muss klar sein, wenn auch nicht immer allen explizit unter die Nase gerieben werden.

      Wie das nun mit Facebook aussieht, ist eine andere Frage. Schließlich sind eine Facebook-Freundschaft und eine tatsächliche Freundschaft zwei völlig verschiedene Dinge. Ich persönliche befinde mich auch in einem Lehramtsstudium und bin auf Facebook und bin mir auch noch nicht sicher, wie ich das später regeln werde. Ich tendiere aber auch eher dazu, meine Schüler nicht als Freunde hinzuzufügen, weil ich einfach nicht möchte, dass diese alles lesen, was ich da so mache. Eine Zweitaccount wäre da möglicherweise eine gute Lösung. Allerdings weiß ich auch nicht, ob ich wirklich so sehr in das Privatleben meiner Schüler eindringen will… immerhin kann ich dann immre noch alles lesen, was diese Schreiben.

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