Interessantes Interview mit Gerald Hüther, Hirnforscher und Professor für Neurobiologie an der Psychiatrischen Klinik der Universität in Göttingen:
STANDARD: Sie sagen, um nachhaltig zu lernen, braucht das Hirn vor allem Begeisterung. Aber kann Lernen ohne Druck überhaupt funktionieren?
Gerald Hüther: Die Hirnforschung kann inzwischen zeigen, dass sich im Hirn nur dann etwas ändert, wenn es unter die Haut geht. Das Hirn ist kein Muskel, den man trainieren kann, indem man viel übt. Im Hirn passiert immer erst dann etwas, wenn derjenige, der lernt, das für sich selbst als wichtig beurteilt. Denn nur dann lässt man sich davon berühren, dann gehen die emotionalen Zentren an. Und immer dann, wenn im Hirn diese emotionalen Zentren aktiviert werden, wird eine Art Dünger ausgeschüttet. Der düngt gewissermaßen das Dahinterliegende, was man im Zustand der Begeisterung an Netzwerken aktiviert hat. Und das führt dazu, dass man immer das, was man mit Begeisterung lernt, auch so gut behält […]
STANDARD: Was sagen denn Noten über einen Schüler aus?
Hüther: Gute Noten haben diejenigen, die sich am besten an die Systemanforderungen anpassen können. Die machen die Matura (Abitur) mit 1,0, aber die haben das Entscheidende eigentlich verloren, nämlich die Leidenschaft. Die geht natürlich weg, wenn ich etwa in der fünften Klasse als Bub anfange, mich für Schmetterlinge zu interessieren, aber ich muss das in mir selbst unterdrücken, weil in der Zeit, in der ich mich mit den Schmetterlingen befasse, kann ich ja nicht Deutsch und Mathe machen. So produziert unser Schulsystem auch in den oberen Bereichen, wo die Besten scheinbar herausgelesen werden, junge Menschen, die zwar gut funktionie- ren, aber, böse gesagt: Das sind dann leidenschaftslos gewordene Pflichterfüller.
Sicherlich einige interessante Aspekte dabei. Allerdings frage ich mich als Lehrer in unserem Schulsystem, wie wir das bitte leisten sollen? Wir werden durch Schulstufen/-formen, Noten und vor allem den Lehrplan schon in ein gewisses Raster gepresst, in dem wir im Grunde relativ wenig Freiheiten und Spielraum für eigene Ideen genießen. Wenn Begeisterung und Leidenschaft die Grundlagen für erfolgreiches Lernen sind, dann müssen wir das Schulsystem an sich hinterfragen und aufhören, allein den Lehrern dafür die Schuld zu geben…
Danke an Ricardo für den Link!
Quelle: derstandard.at
Anzeige
du musst dich auch nich dauernd angesprochen fühlen, wenn irgendwo über die schule geredet wird, natürlich liegt das problem vorranging beim system und nicht bei den lehrern, die sich gezwungenermaßen auch diesem system anpassen müssen.
ich persönlich find schon da ist einiges an wahrheit dran. mit den eigenen interessen ist in der schule kein blumentopf zu gewinnen und man kann sich kaum zwingen, sich für mathe oder musik zu begeistern, wenn einem das entweder nicht liegt, oder einfach nicht in die eigenen talente passt.
ich persönlich führe meine noten bisher auch hauptsächlich darauf zurück, das ich für das system gelernt habe, nicht für das fach als solches. dementsprechend hab ich kaum eine ahnung mehr was ich vor 3 jahren im abi noch gewusst habe.
vor ein paar wochen bin ich mal alte hausaufgaben durchgegangen und ich hab in keinster weise erinnerungen an manche themen (ganze themengebiete)
rückblickend also vollkommen verschwendete zeit auch, wozu überhaupt erfolgsrelevant machen, wenn mans nicht behält und nie wieder braucht?
mir ist auch klar, dass keine schule der welt jeden einzellnen schüler nach dessen interessen allein unterrichten kann, dafür ist nie genug personal oder geld da, aber ich habe das gefühl, wenn die schulen vom relevanten wissen mal wieder ein paar scheiben wegschneiden (wer braucht gedichtanalyse oder kabale und liebe?) und diese durch andere dinge ersetzen, wäre schon ein großer schritt gemacht
Wenn ich den Experten richtig verstehe, dann sagt er, dass Schüler ab einem gewissen Notenschnitt „leidenschaftslos gewordene Pflichterfüller“ seien (Ausnahmen natürlich inbegriffen).
Dem kann ich nur heftigst widersprechen, und das aus eigener Erfahrung. Auch ich zähle zu jenen, die bessere Noten in der Schule erreichen und ich halte mich für so ziemlich das Gegenteil von einem Pflichterfüller. Ähnlich sieht es aus, wenn ich mich im Kreis von notenmäßig ähnlich gestellten Schülern meiner Schule (12. Klasse) umsehe: Die Leute sind gut, weil sie begriffen haben, dass es ein guter Abschluss wert ist, auch mal über den eigenen Schatten zu springen.
Generell aber erlebe ich bei diesen Leuten (ich spreche von 1,5 aufwärts) nie, dass Schule als Belastung oder Pflichterfüllung betrachtet wird. Möglicherweise ist das nur hier in Bayern so, aber wer hier richtig gut ist, ist meistens kein Pflichterfüller/Auswendiglerner/leidenschaftsloser Mensch.
Viel häufiger beobachte ich Verhalten à la „Ist das Klausurrelevant?“ oder „nur in Pflichtunterricht gehen und nach Notenschluss (wenn mir der Lehrer nichtsmehr kann) nie wieder zu erscheinen“ bei Schülern mit schlechten Noten. Obige Beispiele sind für mich der Beweis von ‚Leidenschaftslosigkeit und Pflichterfüllung‘; Eigenschaften, die Herr Hüthner bei hervorragenden Schülern festgestellt zu haben glaubt.
Begeisterung, was laut Herrn Hüther die Voraussetzung für erfolgreiches Lernen sei, ist meist einfach kein Selbstläufer. Es wird vergessen, dass „sich selbst für zunächst uninteressante Themen zu begeistern“ ebenfalls eine wichtige Fähigkeit darstellt. Das hat nichts mit Robotermenschen oder Pflichterfüllern zu tun.
Vielmehr scheint mir Herrn Hüthners Argumentation der Versuch zu sein, schulisches Scheitern für sich selbst zu rechtfertigen. Allzu oft erlebe ich selbst den Vorwurf: „Du hast ja kein Leben mehr“,“Du bist ein Schleimer/Streber“ etc. Solche Vorwürfe werden meist von schlechteren Schülern formuliert, denen ich einfach mal Neid oder ähnliches unterstelle. Diese Stimmen sehen sich durch solche Interviews vermutlich in ihrem Vorwurf bestätigt.
Viele Grüße
Also pädagogisch gesehen, stimmt es, dass man am besten mit allen Sinnen und mit Interessen lernt. Vom auswendig lernen, ist also nur bei Vokabeln o.ä. notwendig, bleibt jedoch auch nur im Kopf wenn man diese benutzt oder ein besonderes Interesse an der Sprache hat. Sinnvoll ist auswendig lernen, so wie wir es in etlichen Fächern tun müssen, bringt rein gar nichts. Das weiß aber auch jeder Lehrer. Sobald ein Interesse oder eine Begeisterung besteht, wird vom lernenden Nachgefragt. Dies ist notwendig um dem Gehirn zu ermöglichen neue Verknüpfungen zu schließen. So lernt der Mensch von Anfang an seine Umwelt kennen. Und jeder Mensch hat die Motivation dazu, denn es sichert von Geburt an unser Leben. Wenn keine Verknüpfungen mehr stattfinden, endet dies drastisch auf Schnellstraßen. Ich erkläre es an einem passenden Beispiel.
Stellen wir uns vor, unser Gehirn hat Schnellstraßen und Landstraßen oder Wanderwege. Es gibt Dinge die wir täglich tun, z.B. immer wiederkehrende Arbeitsabläufe bei denen wir immer das gleiche tun ohne wirklich darüber nachzudenken, da wir diese schon sehr fest verinnerlicht haben. Wir hinterfragen auch nicht das was wir tun. Es ist möglich einzig und allein auf diesen Schnellstraßen zu leben und diese immer wieder zu benutzen um schnell an unser Ziel zu kommen. Dann gibt es noch die Landstraßen. Es gibt viele „langsamere“ Leute, die als verträumt gelten und oft eher introvertiert sind. Diese Leute begeben sich oft auf die Landstraßen, denken über vieles nach, bewundern die Blumen am Straßenrand und fahren durch viele kleine Orte. Sie nehmen sich die Zeit neue Dinge zu erfahren, kommen jedoch langsam an ihr Ziel. Jedoch trampeln sie ihre Landstraßen oder Trampelwege so sehr ab, dass sie auf neue Schnellstraßen stoßen, von denen andere noch gar nicht wissen.
Schlussfolgerung:
Die Mischung macht es. Natürlich tun wir unendlich viele Dinge unbewusst und nutzen unsere Schnellstraßen, es lohnt sich jedoch auch einen Ausflug über die Landstraßen zu planen, denn hier haben wir die Chance uns auf neue Dinge einzulassen und neue Wege einzuschlagen. Wir können auf neue Schnellstraßen treffen, wenn wir genug über die Umgebung wissen.
Wenn sich jemand chronisch (unbegeistert) fühlt dann ist das meistens Schulbedingt, denn hier haben Kinder oft seit der ersten Klasse viel zu wenig Bewegung und das Interesse wird eingedämmt.
Es gibt ein Haufen alternative Schulreformen aus Wissenschaftlichen Erkenntnissen, die bessere Ergebnisse in der Bildung bereits erreicht haben, leider werden diese zu wenig beachtet.
In meiner Umgebung Hannover gibt es ein Projekt seit den 70ern „die Glockseeschule“. Damals wollte man diese Konzepte auch an anderen Schulen übernehmen, jedoch hielten Gymnasien, Real und Hauptschulen an ihren Konzepten fest.
Vieles lässt sich über die elementar Pädagogik (Kindergartenalter 3-6) wie „Reggio“ oder „Montessori“ über das Lernen des Menschen und welches Vertrauen in die Selbstbildung des Menschen gesetzt werden sollte erfahren. Das Menschenbild in Beziehung auf Bildung ist allgemein in unserem Schulsystem erstmal vom Ansatz her in vielen Fällen falsch.
Ohne alle Kommentare gelesen zu haben möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich sehe das ganze von zwei Standpunkten. Auf der einen Seite schreie ich Ja! Schule ist monoton und ich kann mich nur für wenig begeistern und habe dann dementsprechend auch nur in den Fächern für die ich mich begeistere gute Noten.So könnte man sagen das ich die Aussage des Herrn Professor durchaus unterstütze, sie aber im gewissen Maße auch zum Legitimieren meiner eigenen Faulheit(Leidenschaftslosigkeit) benutze.
Begeisterung kommt auch oft erst wenn man an gewisse Grundlagen heran geführt wurde weshalb es wichtig ist den Schüler eine solche Basis zu geben.Aber wenn wir im Deutsch Gk sitzen (ich weiß ich schreibe grauenhaft deswegen gk^^), und Mutter Courage, das Siebte Kreuz oder Woyzeck lesen und 80% der Schüler den Inhalt der Lektüre nur Mittels Lektürenschlüssel oder nach ewigen Besprechungen mit dem Lehrer kapieren oder zumindest genug wissen auswendig gelernt haben um die Klausur zu schaffen so hat die Bearbeitung des Buches mMn recht wenig gebracht. Bestenfalls bringt sie die Leute dazu Literatur noch weniger anzufassen als sie das eh schon tun. Des Weiteren liegt für die wenigsten die Motivation im Wissen sondern im reinen Wunsch nach einer Qualifikation mit der man meist mehr Optionen und durch diese an mehr Geld kommen kann. Auf dem Weg dorthin erkennen manche das sie das was sie da tun vielleicht wirklich gerne tun andere wiederum nicht und diese Leute quälen sich dann durch einen job in dem sie sich vielleicht gar nicht wohl fühlen aber für die Leidenschaft bleibt ja immer noch Zeit in der Freizeit… Sicher man kann nicht immer machen was einem Spaß macht und man muss manchmal auch Dinge tun die einem unangenehm sind aber in einer Gesellschaft wo die wenigsten wirklich mal an dem Punkt angekommen sind wo sie das Wissen brauchen um zu überleben brauchen wir uns nicht wundern wenn die Leute getröst auf solches verzichten wenn sie es für unnötig halten und nicht erkennen was für ein Segen es eigentlich ist Zugang zu all diesen Möglichkeiten zu haben.
Ich denke auch das Lehrer relativ wenig dafür können in jedem Kurs gibt es Leute die sich für das Thema interessieren.Wenn man mit diesen Leuten sich über Diskussionen an ein Thema annähern würde würden sie wirklich nachhaltig lernen aber ein Großteil der anderen Schüler bliebe auf der Strecke auch das Konzept von Leistungskursen kommt dem nicht bei.
Mfg
das ganze problem an der sache ist das lernen einfach nur „auswendig lernen“ heißt. das ist in der schule und auch in der universität so. damit sind die menschen (zu einem größeren teil (nein ich sage nicht alle!) frauen) im vorteil die die fähigkeit besitzen sich einfach alles in den kopf reinzuprügeln und so in tests zu glänzen. diese menschen werden später auch gut in ihrem beruf sein aber nie wirklich außergewöhnlich.
natürlich muss man gewisse fakten einfach im kopf haben, das meiste wird aber eh wieder vergessen.
im prinzip behalten wir aus der schulzeit nur elementar wichtige sachen die wir auch jeden tag machen – lesen/schreiben/rechnen (grundrechenarten).
1. Punkt laut Pisa haben Schweden und Norwegen im Naturwissenschaftlichen Bereichen „deutlich“ schlechter Abgeschnitten als Deutschland.
Nur im Bereich Leseverstandnis sind Schweden und Norwegen vor Deutschland. (Dänemark überhaupt nicht.)
Aber Finnland konnte seinen Spitzenplatz verteidigen.
http://de.wikipedia.org/wiki/PISA-Studien#Ergebnisse_der_PISA_2009-Studie
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_Finnland
Wenn ich in diesem Zusammenhang bedenke, dass ich in League of Legends 98 Helden, 392 einzigartige Fähigkeiten zuordnen und deren Funktion erläutern kann dann frage ich mich rückwirkend tatsächlich, warum ich damals in Mathe die Kurvendiskussion nicht verstanden habe.
Weil auswendig lernen nichts mit „verstehen“ zutun hat. Du weißt die Helden und ihre Fähigkeiten weil du sie „täglich“ auf freiwilliger Basis siehst und dich darüber informierst. Zusätzlich hat jeder Mensch seine eigenen Schwachstellen, ich z.B. kann mit Physik und Chemie überhaupt nichts anfangen, wenn es um Informatik und Mathe geht bin ich hingegen sehr gut (und das obwohl Physik und Mathe recht ähnlich sind).
Jain, in Der Uni sind sich mathe und Informatik vom Prinzip her sehr viel ähnlicher als Mathe und Physik.
Klar zwischen verstehen und auswendig lernen liegt ein Unterschied. Ich konnte mich allerdings teilweise nichtmal dazu aufraffen mir die Formeln in den Schädel zu hämmern.
Das mit den Schwachstellen kann ich nur unterschreiben. Mathe, Physik, Chemie und Informatik waren bei mir die Angstfächer wohingegen bei allem sprachlichen die 1 oder 2 gesetzt waren.
Genau,
macht alle nur das was ihr wollt und was euch interessiert und ohne Druck. In 10 Jahren kann ich dann für meine Arbeitsleistung das 4 Fache verlangen.
Zudem sind Interessen und Talent nicht zwangsläufig verbunden. Es gibt viele die Interessen verfolgen aber so gar kein Talent dafür haben. Prominentes Beispiel : DSDS
Allerdings :
Ich finde es richtig dass Kinder und Jugendliche Freiräume brauchen, wie sollen sie merken was ihnen Spaß macht wenn keine Zeit dafür ist es herauszufinden. Interessen kommen von Interesse , und jenes muss auch erst entwickelt werden.
Ich finde : Schule ist derzeit zu erdrückend. Wenn ich sehe was ich damals machen musste für mein Abitur und was die Schüler heute tun. Dennoch sind zumindest temporäre Drucksituationen sicher eine gute Vorbereitung aufs Arbeitsleben. Die Schule soll für das Leben danach vorbereiten. Wenn alles nur Halli Galli ist (überspitzt) brechen die ersten nach 2 Wochen ordentlicher Arbeit zusammen. Am Ende kann man nur den alten Leitspruch zitieren : Die Dosis machts.
Du als Lehrer kannst bestimmt einiges falsch und/oder richtig machen, die von Hüther angesprochenen Problemstellungen obliegen jedoch der Bildungspolitik. Und für die seid „ihr“ Lehrer in erster Linie auch nur die Plichterfüller.
Möchte man etwas verändern, so muss es weiter oben (Politik) oder weiter „unten“ (Wähler) angestoßen werden. An einen Staatsdiener – ich unterstelle generell eine Verbeamtung – dürften solche Forderungen eher nicht gestellt werden.
Kann ich so nur unterschreiben. Mein „Erfolgsgeheimnis“ für die Schule war auch immer mich für so ziemlich alles zu begeistern. Und wenn man das will, gelingt das auch. Aber umso länger man in der Schule ist und mit Dingen konfrontiert ist die einem eigentlich nicht entsprechen!
Deswegen gehen viele auch erst im Studium richtig auf!
Er kritisiert doch niemanden und gibt auch keinem Schuld. Er zählt nur Fakten auf.
Ich denke hier kann man den Lehrern zu 100% NICHT die schuld geben.
Ein „normaler“ Lehrer gibt sein bestes, und die absolut schwarzen schafe zählen für mich als „ausnahme von der Regel“ und damit kann man sie auch getrost rausnehmen.
Das Motivation das wichtigste ist habe ich selber ausgiebig beobachten können.
In der Schule Physik abgewählt, inzwischen topfit in Physik durch Berufswahl.
Bis zur 9./10. Klasse Miserabel in Englisch, dann ins Debating gegangen und in der 12./13. besser Englisch in Sprache beherrscht als das Lehrpersonal.
Fazit: Ein Lehrer kann der „Stein des Anstoßes“ sein, ist aber im normalfall NICHT die „Schranke der Unlust“
Hmm ich seh das ja sehr zweigeteilt…
Auf der einen Seite ist es wirklich massig Stoff und ich mache momentan auch die Erfahrung, dass ich nur dort richtig gut drin bin, wo ich mich für interessiere… Physik oder Zellbiologie lerne ich stumpf auswendig für halbwegs gute Noten, während ich in Ökologie (selbes Fach, anderes Thema), Politik oder Englisch sehr gute Noten bekomme, da ich mich dafür interessiere und dieses vielleicht später weiter machen will. Schule ist nunmal Allgemeinbildung und Studium/Ausbildung Spezialisierung nach Interesse. Auch würde ich niemals sagen, dass viele Schulschwänzer intelligente Individualisten sind und gute Schüler dumme lernzombies. Was ein Blödsinn!
Allerdings ist es auch schade, dass im Unterricht wenig Zeit für Praxis bleibt und nahezu hirnrissig, was Studiumgänge so von einem verlangen mit dem NC.
Ein Kumpel von mir, der großes Interesse an Medizin hat, musste ein ganzes Schuljahr wiederholen, weil Musik seinen Durchschnitt versaute. Warum muss man bei einigen Studienfächern überall drin gut sein?! Wozu braucht ein guter Mediziner eine gute Musiknote?
Man sollte einfach weniger nur auf die Schulnoten achten denke ich, aber auch nicht ganz ignorieren. Ein Zeichen für gewisse Intelligenz und Fleiß sind sie dennoch!
Was viele vergessen, ist auch, dass der Sinn von Noten nicht darin besteht, zu beurteilen, wie toll ich irgendwas finde und verstanden habe und mich damit identifiziere, sondern zu beurteilen, wie gut vorbereitet der Schüler ist. Darum gehts doch auch im späteren Leben. Ich habe nicht immer NUR Spaß am Job und kann tun und lassen was mir gefällt. Natürlich sollte der Teil überwiegen, aber ich muss auch in der Lage sein, mich auf unangenehme Dinge VORZUBEREITEN und sie dann ordentlich zu erfüllen. Seien wir ehrlich. Der Schulstoff der Oberstufe ist für die meisten völlig nutzlos und kann durch x-beliebigen anderen Stoff oft ersetzt werden. Aber es geht darum, dass ich lerne mich damit vorzubreiten, auch wenn er mir nicht zusagt.
lasst jeden aus einem themenpool entscheiden, was ihn interessiert und lasst ihn das lernen. damit wäre die begeisterung und interesse am unterricht gesichert und die schüler würden wirklich lernen. allerdings bräuchte man, um eine gewisse auswahlmöglichkeit zu bieten, mehr lehrer wodurch gleichzeitig die anzahl der vollpfeifen, die einen unterrichten, steigt.
Der gute Mann spricht jedem, der einmal die Schule besucht hat, aus der Seele.
Ein Schulsystem, dass durch VIEL Stoff in WENIG Zeit perfekt ausgebildete Wissenssoldaten hervorbringen soll, kann auf Dauer nicht funktionieren, da Platz für Freiräume und Leidenschaft fehlt.
Es ist nicht möglich, im Deutschunterricht einmal über Texte und Themen zu sprechen, die den streng vorgegebenen Lehrplan überschreiten, in Chemie bleibt kaum Zeit für Experimente, in Bio wird nurnoch sehr selten mal Mikroskopiert, weil Gleichungen und Formeln für die Fotosynthese ja perfekt sitzen müssen.
Noch vor ein paar Jahren konnte man bei heißem sommerlichem Wetter auch einmal mit dem Lehrer an die frische Luft gehen, ein Eis essen – heute wird einem auf die Frage nach einer Erfrischung nurnoch ein leidliches „Wie sollen wir unsern Lehrplan abarbeiten, ihr schreibt nächstes Jahr Abitur“ vorgeworfen.
Bis zu 11 Stunden träger Frontaluntrricht, sich ewig wiederholende, abstumpfende Routine, ewige Gleichheit – wer soll sich da ernsthaft für mehr als den Sportunterricht begeistern?
Und auf die Frage, wo die Massen an Lerninhalt denn später einmal wirklich gebrauch würden, kann der Lehrer, vor Pein kurz vorm Platzen, leider nur ein müdes Lächeln hervorbringen.
Und wieso? Weil das dumme Volk Jahr für Jahr die selben, uns seit Ewigkeiten verarschenden CDU und SPD Pfosten wählt, weil diese im TV so wunderbar klingende Neujahrsansprachen halten.
Und Regierungen und Lehrkräfte, die dann noch vorhaben, den Wenigen Intelligenzbestien(keine ironie), die sich vorsätzlich vom Unterricht fernhalten, Sender in die Schuluniformen zu pflanzen, um sie vom Schwänzen abzuhalten, setzen dem Ganzen noch einmal eine Sahnehäubchen auf, und machen den Gau perfekt. Aber ein gewisser Herr Krömer begrüßt diese Idde in seinem Blogg mit winkenden Händen :/
Dass die vielen Schwänzer (Nicht nur an Hauptschulen) ein Zeichen dafür sind, dass in der Schule gewaltig viel schiefläuft, darauf kommen nur die Schüler selbst – aber die lassen sich ja unterdrücken, und reißen das Maul nicht auf. Sie werden als „faul“ abgestempelt.
Jugendliche sehnen sich nunmal nach Freiheit und Abenteuer – nicht nach Stillsitzen.
blaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa […] usw..
Ich bin als jetztiger Abiturient der Meinung, dass das Fachwahlsystem viel liberaler gestaltet werden sollte, als es das ist.
Ich wohne in Mecklenburg und dort muss man bestimmte Fächer einfach wählen. Über Mathe und Deutsch müssen wir nicht reden, das ist klar, dass man das in Deutschland beherrschen muss, aber Geschichte als Pflichtfach und im Zwang ALLE Semester einzubringen brachten mir öfter das kotzen.
Fast alle sind mittelmäßig in dem Fach, weil der Stoff sehr uninteressant ist. Leider sehe ich gar keine Möglichkeit das Fach interessanter zu machen, da es einfach staubtrocken ist.
Der Lehrer hat aber einen großen Anteil, ob der Unterricht langweilig ist oder nicht. Wenn schon der unterricht langweilig ist, kann man mit dem Inhaltlichem sehr schlecht punkten.
Wenn ich mal in meiner Altersstufe bleibe, gibt es ein weiteres Problem. Für die Welt außerhalb des Stofflernens und der Schule allgemein kann man viel mehr LeidenschaftEN entwicklen!
Einige sind in einer Beziehung, andere Zocken für ihr Leben gerne, andere sind ständig zugekifft oder blau. Unter dem Strich bleiben wenige übrig, die für den Schulstoff eine Leidenschaft entwickeln können, da das Pensum erreicht ist, Leidenschaften auszuüben. An dieser Stelle kann der Lehrer nicht ansetzten, da er an dieser Stelle fast unerreichbar ist, den Kindern oder Jugendlichen ständig zu sagen, was wichtig ist. Denn eines habe ich gemerkt in meiner Schulzeit: Viele Mitschüler sind unfähig, ihre Prioritäten richtig zu finden. Wenn ich also weniger Zeit mit Komasaufen verschwende, weil ich merke, dass das totaler Blödsinn ist, kann ich mir andere Interessen suchen, die vielleicht etwas mehr mit der Weiterbildung zu tun haben.
– Ins Theater gehen
– Musikinstrument lernen (Gesang geht auch)
– Ein SACHbuch lesen
– Eine Ausstellung besuchen
Wenn man das ausreichend macht merkt man als Schüler, dass man vieles aus der Schule kennt und man interessiert sich, weil man GRUNDLAGENwissen hat, etwas weiß und da ansetzten kann, vielleicht macht es ja Spaß und man kann eine Leidenschaft dafür entwickeln.
Man kann auch mehrere Leidenschaften haben. Und wenn ich mich für die Schule begeistern kann, dann brauch ich auch nicht so viel Lernzeit, das könnte schon klappen auch mit Beziehung, Zocken und/oder Feiern gehen.
Aber ansonsten hast du schon recht, außerschulische (freiwillige) kulturelle Weiterbildung bringt einen erst wirklich auf so einige Zusammenhänge und Interessen. Leider wird in der Schule auch oft nur Wissen, aber kein Zusammenhang erklärt.
Aber so im Großteil geb ich dir recht. Und Herzlichen Glückwunsch zum Abitur, mir fehlt nur noch eine Prüfung hier in Bayern.
Wie soll man das ändern? Die heutige Jugend hat – sorry – die Aufmerksamkeitsspanne einer Fruchtfliege, und wir waren kaum besser. Jeder Schüler, jeder Mensch, hat bestimmte Interessen und bestimmte Desinteressen, und daran kann niemand etwas ändern.
Beispiel: In Deutsch hatte ich immer gute Noten im Bereich Rechtschreibung, aber für eine Textinterpretation von Kafkas Prozess habe ich mich schlicht nicht interessiert. Und selbst wenn ich einen „guten“ Lehrer gehabt hätte, hätte er es auch nicht geschafft, mich für diesen Müll zu interessieren.
Auf der anderen Seite kann man es aber auch nicht den Lehrern oder gar den Schülern überlassen, was im Unterricht vermittelt wird. Sonst haben wir demnächst Playstation für Fortgeschrittene und den Skatebord-Leistungskurs! Ein gewisser Lehrplan ist einfach unumgänglich.
Klar, man könnte den Lehrplan hier und da entrümpeln. Aber wo soll man konkret ansetzen? Wer bestimmt, „was kein Mensch später braucht“? Ich wusste in der 12. Klasse auch noch nicht, was ich mal brauche, also nahm ich die Leistungskurse, in denen ich gut war: Mathe und Physik. Und was mache ich jetzt, 20 Jahre später? Jedenfalls nichts naturwissenschaftliches, dafür bin ich auf Rechtschreibung und Politik angewiesen. Und letztlich muss ich froh sein, dass ich die betreffenden Fächer eben NICHT abwählen konnte.
Theoretisch bräuchten wir eine Zeitmaschine. Erstmal nachschauen, was aus dem Kind später wird, und dann gezielt das beibringen, was es dafür mal braucht.
Überhaupt setzt sich die Sache mit dem Lehrplan auch im Studium fort: 90% von dem, was ich dort gelernt habe, brauche ich heute nicht mehr oder vielleicht einmal pro Schaltjahr. Und dann kann ich’s nachlesen.
Allenfalls sollte man die Eltern in die Haftung nehmen für ihren missratenen Nachwuchs. Denn es ist eigentlich Sache der Eltern, dem Kind zu vermitteln, wie wichtig später mal eine gute Allgemeinbildung ist.
Aber was passiert tatsächlich? Mutti glotzt Gerichtsshows, Kind wird vom PC „erzogen“, und dann ist der Lehrer schuld, wenn das Kind nur für WoW und Diablo zu begeistern ist.
Provokante These: Machen wir einen Elternführerschein. Wer nicht Auto fahren kann, darf auch keins fahren. Aber jeder Volltrottel darf sich fortpflanzen.
Nicht durchsetzbar? Leider, würde viele Probleme lösen!
Dein Kommentar ist zwar grundsätzlich gut, aber leider disqualifiziert dich dein Einleitungssatz für jegliche Diskussionen.
Ich stehe zu meinem Einleitungssatz. Natürlich ist er etwas überspitzt, aber es ist nunmal eine Tatsache, dass die Aufmerksamkeitsspanne nur maximal wenige Minuten beträgt. Danach muss wieder ein neuer Sinneseindruck her. Das hält sich auch bis ins Erwachsenenalter.
Was glaubst du, warum die BILD die höchste Auflage hat? Große bunte Bilder und Artikel, die 10 Zeilen lang sind. Das ist es, was die Leute erfassen können.
Oder nimm die diversen Foren. Sobald jemand mal mehr als drei, vier Sätze postet, antwortet irgendjemand mit „TL:DR“.
Unsere ganze Umwelt richtet sich immer mehr darauf aus. Nachrichtenbeiträge dürfen nicht länger als 60 Sekunden sein. Kurze Songs, unter 3 Minuten, sind in der Regel erfolgreicher als längere Songs. In WoW (WotLK) wurde über Instanzen gemault, die länger als 15 Minuten dauerten. Comedians feuern ihre Witze im Sekundentakt ab, anstatt ein Thema kabarettistisch zu erarbeiten. Und so weiter.
Auf eine Schulstunde bezogen müsste ein Lehrer wohl 10-15 verschiedene Themen ansprechen, um die Kinder „bei Laune“ zu halten.
kurzsichtig und nichts besonders neues. wer weiß nicht schon aus eigener erfahrung, dass man besser lernt, wenn man sich begeistern kann? das sollte nicht überraschen. und natürlich wäre es wünschenswert, wenn wir mit unserem schulsystem alle schüler begeistern könnten. aber das ist leider nicht möglich, schon alleine weil fachliche vorlieben zu weit auseinander gehen.
man könnte zwar jedem schüler die möglichkeit geben, sich nur auf fächer zu konzentrieren, die ihn faszinieren. doch wollen wir nicht durch unser bildungssystem allgemeingebildete menschen produzieren? außerdem: manchmal muss man auch dazu gebracht werden, sich für etwas zu interessieren. und: es gibt dinge im leben, die sind nicht schön, müssen aber ausgestanden werden. würde sich unsere gesellschaft nur nach begeisterung richten, hätten wir nur noch topmodells und astronauten. dann würden die wirklich wichtigen berufe (und damit meine ich nicht bänker) endlich mal gewertschätzt.
im übrigen ist es schon sehr unverschämt, gute schüler als „leidenschaftslos“ zu bezeichnen. ich mache ein gutes abitur. trotzdem sitze ich nicht den ganzen tag am schreibtisch, sondern verbringe meine zeit mit sport, freunden, musik und vielem mehr.
dennoch ist es wohl so, dass viel potential verloren geht. wenn ich mir ansehe, was für clevere leute in der hauptschule stecken bleiben oder ihr abi mit 3,7 abschließen, wundert mich das doch sehr. und da hätte etwas mehr motivation wohl auch zu besseren ergebnissen geführt!
im übrigen sollte doch auch nicht wirklich überraschen, wenn die anpassungsfähigsten am besten abschneiden. survival of the fittest – schonmal gehört?
Das Prinzip „Survival of the Fittest“ funktioniert – wie viele andere Prinzipien – aber nur in einem Abgeschlossenen System in dem bestimmte Rahmenbedingungen vorgegeben sind. In unserem fall sind die aber nicht natürlich, sondern von jemandem künstlich vorgegeben via Lehrplan. Und das wird kritisiert.
Daserste, was man im Bereich Ökonomie lernt, ist das die meisten ökonomischen Gesetze (und ich fasse hier „survival of the fittest“ mal als ökonomisches Gesetz auf, auch wenn es ja eigentlich eher ein Satz aus der Evolution ist) für den Menschen nicht gelten, er sich also aus den Gesetzen der Natur ausklingt.
Und aus diesem Grund darf es einfach nicht sein, dass nachher nur diejenigen einen guten Abschluss haben, die sich auf den meisten scheiß einstellen können. Meine Zeugnisse waren bisher immer gut, nie überragend, und warum? Weil ich eben nicht bereit bin, mich für Mathe hinzusetzen und monatelang zu pauken. Er schert mich einfach einen Dreck und ich kann mit dem Defizit dort auch gut leben. Trotzdem glaube ich nicht, dass mich mein Desinteresse an Mathematik zu eine schlechten Menschen machen sollte.
Hast du dich schonmal gefragt, warum „Chefs“ häufig totale Arschlöcher sind, auf gut Deutsch ?
Das sind die sozial Inkompetenten „Streber“ sag ich mal, die mit einem 1.0er Schnitt durch alle akademischen Stufen gegangen sind. Die bekommen dann nach einem Bewerbungstraining eine Stelle im mittleren Management oder so zum Einstieg.
Sie haben keinen Plan vom wirklichen Leben und vom Alltag. Die müssen dann dort mit Menschen (untergebenen) arbeiten und wissen nur das was sie in ihren Büchern auswendig gelernt haben. Wie sie mit Menschen umgehen müssen, wissen die meisten davon nicht. Teamfähigkeit ? Was ist das ?
Ich habe schon einige Praktikas in meinen 3 Jahren Studium gemacht und man sieht es einfach viel zu oft, wie totale soziale Inkompetenz die Management Ebene befallen hat.
Die guten „Chefs“ bzw. Projektleiter die ich kennenglernt habe und mit denen man echt gut arbeiten konnte, waren in der Regel die, die weiter unten angefangen haben und sich dann hochgearbeitet haben.
Es bedarf eben mehr als einen 1er Schnitt, um mit Menschen zusammen arbeiten zu können.
Ich selbst werde mein Studium irgendwo im Mittelfeld abschliessen, weil es einfach Themengebiete gibt, die mich nicht interessieren und in denen ich dann halt mal nur 3,7 oder sowas schreibe. Gebiete die mich interessieren schließe ich sogar ohne viel zu Lernen mit 1,5 oder ähnlichem ab.
kritisierst du, dass neben dem fachlichen in der schule zu wenig soziales vermittelt wird oder dass die noten später in der wirtschaft eine zu große rolle spielen?
ich kann mir auch gut vorstellen, dass die ewigen 1.0er nicht viel von teamarbeit halten. insgesamt würde ich aber hoffen, dass diese fachlich zumindest spitze sind. wenn dem nicht so ist, sollte wohl wirklich über eine reform nachgedacht werden.
Ganz nebenbei – wer eine wirklich gute Zeitung sucht ist bei diesem Blatt wirklich gut beraten, lese derstandard.at selber auch.
Interessierte sollten hier unbedingt ein Testabo riskieren!
Grade du als Lehrer (haha!) ne spaß beiseite.
Ich kann verstehen dass du das als Lehrer ersteinmal als angriff gegen dich verstehst, aber ich hab das auch eher als Kritik gegen das Schulsystem gelesen. Weil wie eigentlich jeder weiß kann man nicht alle lehrer über einen kamm scheren, sind ja individuen!
Ich mache nächstes Jahr mein Abitur und wenn ich eines gelernt habe, dann ist es:
Kreativität und Eigeninitiative sind schön und gut, aber in der Schule haben sie mir nicht weitergeholfen. Man muss nur die Antworten geben, die das Bildungsministerium sehen will, mehr nicht. Alles andere ist reine Zeitverschwendung. Die absolut schwachsinnigen Lehrpläne in bpsw. Deutsch wirkt dem dann auch nicht wirklich entegegen.
Meinerseits verstehe ich auch absolut nicht warum das Bildungsministerium unseren Lehrern die Lehrpläne vorschreibt, obwohl jeder Depp sieht, dass diese Leute wirklich null Ahnung von irgendwas haben.
Dann soll lieber der Lehrer ran, der in den meisten Fällen noch Ahnung vom „wirklichen“ Leben hat!
das mit den antworten gilt fürs ganze leben, besonders wenn du mit behörden oder anderen organisationen mit strikter hierachie zu tun hast. da ist das „handbuch“ die religion und wenn das sagt man rührt suppe linksrum dann rührt man suppe linksrum.
am ehesten lernt man das in armee: ein offizier liegt niemals falsch, und wenn er noch so unfähig ist 😉
Naja, im Ideal fall schafft es ein Lehrer seine Schüler für sein Fach zu begeistern. Aber Lehrer die ich total Super fand, fanden anderer wieder doof und umgekehrt, ist halt bei allem bemühen der Objektivität immer noch wichtig ob „die Chemie“ stimmt.
Zum Schulsystem: Mir hätte es gefallen wenn ich manche Fächer früher hätte abwählen oder im Umfang reduzieren können um dafür andere zu intensivieren. Dadurch könnte man den eigenen Unterricht flexibler gestalten wäre aber natürlich auch unendlich aufwändig bei so vielen verschiedenen möglichkeiten die es dann gibt noch n vernünftigen Stundenplan zu entwerfen.
Ich muss sagen, ich bin jetzt in meinem Studium dankbar, dass meine Lehrer mit auch langweiliges wie Mathe aufgezwungen haben, da ich sonst kaum im Studium weiterkommen würde und dort ist es größtenteils Stoff, für den ich mich auch ohne die Schule interessiert habe, sei es aus dem Internet oder Büchern (wie „Der Schwarm“) mit wissenschaftlichem Fokus.
Lustlose Lehrer verschlimmern das Problem aber noch zusätzlich, von denen hatte ich bis zur 10. einige, danach kamen dann Frischlinge, die richtig begeistert vorne an der Tafel standen, wobei es da auch ein oder zwei übermotivierte gab, eine davon hatte nach knapp einem Jahr ein Burnout und war erst mal weg.
Aber der Text geht ja nicht in die Richtung, dass er sagt, dass man die Schüler für alles motivieren muss, im Prinzip sagt er ja, dass man eben lieber und besser für seine Vorlieben lernt.
Meine ehemalige Soziologielehrerin konnte noch so begeistert von dem sein, was sie erzählte, ich fand es langweilig. Also zwei Tage vor der Klausur gelernt, ne zwei geschrieben und dann alles wieedr ganz schnell vergessen.
Gegenteilig war es in den Naturwissenschaftlichen Fächern + Mathe und Informatik, auch da war es mir egal wie der Lehrer so drauf war, die Fächer haben mich angesprochen und „begeistert“, also habe ich gerne dafür gelernt und – jetzt kommt das wichtige – nicht alles am Tag nach der Klausur wieder verdrängt.
Die Lehrer trifft dabei nur bedingt Schuld.
Sie können nicht viel dafür, wenn ihnen die Lehrpläne das so aufzwingen. Aber wie so oft gibt es auch die andere Seite. Das sind das leider die Lehrer, die nicht motiviert sind und das die Schüler auch spüren lassen.
Das Problem aber ist denke ich ein anderes. Das momentane Schulsystem ist auf Wissen ausgelegt und nicht auf das wirkliche Können/ die Fähigkeiten der Schüler.
Was bringt es mir in der Schule massenhaft Zeug zu lernen, dass ich eh nicht brauche? Wäre es da nicht wesentlich effektiver Fähigkeiten zu fördern und zu entwickeln? Was ich in meinem späteren Beruf brauche, lerne ich doch sowieso eher in der Ausbildung als in der Schule.
Momentan ist aber eher das Problem, dass die Noten das einzige sind, das was aussagt. Es wird zwar immer gesagt Noten sollen möglichst objektiv gegebebn werden aber das ist einfach nicht möglich und bringt auch wenig.
In der Schule sollte nur bedingt Wissen vermittelt werden sondern vielmehr Fähigkeiten.
Ich kann die (gefühlt) halbe WoW Datenabk auswendig einfach weil es für mich was positives is. Ich kenn mich in der Geschichte aus eifach weil mein Lehrer da total motivierend ist. aber Englisch bin ich scheiße weil mein lehrer einfach lustlos den stoff durchprügelt. es ist immer ne sache der Lehrer und auch des Lehrplans
Tja immer ist der Lehrer schuld sicher!!
ohne jetzt die lehrer bashen zu wollen: schulenglisch und umgangsprachliches englisch sind nen unterschied wie tag und nacht.
man hat leider oft lehrer die nur „theroretisches“ englisch beherrschen, und umgangssprachlich extrem schlecht sind oder nen akzent haben wie schwarzenegger.
hatte in der berufsschule sone lehrerin, die hat mich gehasst weil ich immer in amerikanischen englisch geantwortet hab oder slang begriffe benutzt hab die sie nicht verstanden hat. kann aber auch an den verschiedenen akzenten liegen die ich beim antworten nachgemacht hab 😀
Und in Deutsch?
sowas kenn ich xD wenn mein gedächtnis für schulzeug nur halb so gut gewesen wäre wie für spielinhalte dann würde ich jetz warscheinlich wo anders sitzen… aber neeein, als teenager ist man blöd und hört nicht auf dinge die weisere menschen einem sagen
Das gesamte Schulsystem ist doch auf gut Deutsch gesagt für den „Arsch“. Jeder Lehrer benotet anders, nach anderen Maßstäben. Diejenigen die mit den besten Noten durchkommen, können sich einfach an die Anforderungen gut anpassen.
In der Uni wird es noch schlimmer. Man lernt ein Semester lang Dinge, kotzt die in der Prüfung raus und dann sind sie vergessen. Ich kann mich nicht erinner was ich im ersten Semester alles gemacht habe und ich bin jetzt im 6. Semester.
Ich finde gute Noten sagen wirklich nicht mehr aus, als das sich dieser Mensch gut an die Anforderungen des jeweiligen Lehrers/Dozenten anpassen kann. In keinster Weise sagen sie aus, wie gut jemand für das spätere Arbeitsleben geschaffen ist.
Viele Leute die mir noch aus der Schulzeit mit einem 1er Schnitt bekannt sind, waren völlig inkompetent im sozialen Bereich. Die typischen Streber könnte man meinen. Ein Mitschüler in der Oberstufe damals hat ein 1.0er Abi geschrieben, aber er war nicht dazu in der Lage uns (seinen Mitschülern) mal irgendwas zu erklären oder ähnliches. Er war wie eine Maschine nur dazu da um zu lernen, soziale oder sonstige Interaktion fand quasi nicht statt.
Wie will er denn später eine entscheidende Rolle in einer Firma oder ähnlichem einnehmen ? Teamarbeit war diesem Menschen völlig fremd und gerade nach dem Studium wenn man an ersten Projekten Mitarbeitet usw. ist z.B. Teamarbeit essentiell wichtig.
Bis auf die üblichen Ausnahmen sind die meisten Lehrer/innen an meiner Schule (Gymnasium in NRW, falls es jemanden interessiert) schon bemüht den Unterricht interessant zu gestalten, das Problem liegt aber wie schon oft gesagt einfach an dem total veralteten Lehrplan etc.
Oft liegen die Klausuren auch an so ungünstigen Zeitpunkten, dass viele Themen bloß knapp angeschnitten werden oder erst garnicht in der Klausur dran kommen. Dann aber dauert es wieder Monate bis das Halbjahr zuende ist und keiner macht mehr irgendwas weil keiner mehr bock hat zu lernen.
Wofür auch, wenn keine Klausur mehr kommt oder man gefrustet ist, weil das in viel zu knapper Zeit gefressene Thema nur zu schlechten Noten führt und den Spaß am lernen verhindert.
Meiner Meinung nach sollte der gesammte Lehrplan mal gründlich überarbeitet werden, damit nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer vernünftige Zeitspannen für die Erarbeitung der Themen haben,
Und sich nicht Jahre lang mit völlig überholten Dingen aufhalten müssen.
Wirklich ein interessanter Text Steve. Kann dem nur voll und ganz zustimmen.
Klar habt ihr Lehrer da gewisse Einschränkungen. Eines der größten Probleme in unserem Schulsystem für die Schüler ist sicherlich, dass sie ihr Wissen nicht anwenden können/müssen. Für was lerne ich zum Beispiel Französisch? Das steht halt irgendwann mal auf dem Zettel, aber wofür brauch ich das?
Diese Frage wird in der Schule nie beantwortet. Das hat mich damals extrem frustriert. Hätte man mir damals begreiflich machen können, dass ich es eventuell mal brauchen könnte, weil ich Freunde in Frankreich habe oder mit anderen Menschen in der Freizeit auf Französisch kommunizieren muss, dann wäre es was anderes gewesen. Dann hätte lernen einen Sinn gemacht.
Es gibt hunderte Geschichten von erfolgreichen Persönlichkeiten, die in der Schule versagt haben. Ihr Erfolg kam durch ihre Leidenschaft für ein bestimmtes Fachgebiet.
Was ich damit eigentlich sagen will: Entweder wir machen den Schülern z.B. in Projekten klar, warum sie was lernen müssen (z.B. Brieffreundschaften mit Schülern aus anderen Ländern. Muss natürlich gut organisiert sein und die Schüler müssen auch gemeinsame Interessen haben. Zum Beispiel Fussball ;))
http://www.spiegel.de/sport/fussball/fussball-swansea-city-ist-die-ueberraschung-der-premier-league-a-830506.html
oder
wir fördern gezielt Stärken und sind bei den Schwächen nicht ganz so streng.
Mich würde interessieren, wie Steve das Schulsystem so sieht. Wenn du Kultusminister wärst, was würdest du ändern wollen?
Genau den selben Eindruck haben ich auch. Ich würde das so unterschreiben.
Ich denke auch nicht das die Kritik an die Lehrer gerichtet ist, sondern vielmehr an den Lehrplan, wenn ich mir so angucke was wir in der 12. Klasse für eine Zeit verschwenden mit dem was wir lernen, ist es kein Wunder das die Schüler nur zu „funktionierenden Pflichterfüllern“ werden..
Das können Lehrer meiner Meinung nach nix ändern. Die Rahmenbedingungen müssen sich ändern. Ich, als ehemaliger Schüler kann nur aus meiner Erfahrung auf einem Gymnasium vor 15 Jahren sprechen, aber da hätte man den größten Teil des Stoffs der oberen Klassen ersatzlos aus dem Lehrplan streichen können. Dadurch wäre ich jetzt auch nicht ungebildeter. An den Unis fängt man nochmal von Null an, und auch die Firmen züchten sich ihre Spezialisten schon selbst heran. Bei meinen Deutlich jüngeren Geschwistern beobachte ich, dass sie obwohl es Angebote gibt nicht mal in Ihrer Freizeit ihren Interessen nachgehen können denn diese ist durch das 12er Abi eh geringer als noch bei mir und dann gibt’s auch noch Hausaufgaben. Ebenfalls mehr als bei mir, denn wenn man mehr Wochenstunden Schule hat, bekommt man logischer Weise auch mehr Hausaufgaben.
Weniger Schule und keine Hausaufgaben – mehr Freizeit für eigene Interessen! Den ganzen Kram merkt man sich doch eh blos bis zur nächsten Klausur.
Ich sag nur Schweden, Finnland, Norwegen… oder einfach Skandinavien.
Die machen es uns seit JAHREN vor wie es geht aber denkst de wir wären in der Lage über den Tellerrand zu schauen?!?
Du kannst nicht ernsthaft Schweden, Finnland und Norwegen mit Deutschland vergleichen.
Nicht jede gute Idee aus dem Ausland, lässt sich auf Deutschland übertragen.
Probleme – soziale Probleme -, Voraussetzungen usw. sind völlig unterschiedlich.
deren gesellschaft hat sich auch anders entwickelt als unsere, plus die haben keine probleme mit überbevölkerung usw. folglich ist deren mentalität auch anders, und das im positiven sinne.
Also in D-Land von Überbevölkerung zu sprechen ist schlicht lächerlich. Ein Argument was dennoch gilt ist der Punkt, das gerade Länder wie Norwegen über Öl mehr Geld einnehmen und ein Land mit 5 Mio. Einwohner Reformen einfach besser umsetzen kann.
die gesamte westliche welt ist schon seit dem mittelalter überbevölkert was die städte angeht.
heutzutage wird das problem nur totgeschwiegen, und auf länder verwiesen die damit grössere probleme haben um die eigenen probleme geringer aussehen zu lassen.
Diese Frage stellt sich gar nicht – Deutschland ist überbevölkert.
Die gesamte Welt ist überbevölkert.
Deutschland kann Deutschland nicht finanzieren / ernähren.
Würde zumindest erlären wieso ich damals nach einmaligen erledigen alle Quests in WoW auswendig konnte. Man musste nur sagen worum es in der Quest ging und ich konnte dir sagen was du machen musst. Ging mir bislang bei nichts anderem So extrem gut wie dabei.
Das Gelesene kann ich voll und ganz unterschreiben. In meiner Schulzeit gab es nur wenige Lehrer, die mich wirklich „begeistert“ haben obwol ich einen „nicht optimalen“ Abischnitt hatte (ich schiebe nicht den restlichen Lehrern die Schuld zu!). Allerdings muss ich dazu sagen, dass alle ehemaligen Lehrer, die motivieren konnten, einen bleibenden Eindruck ihres Schulstoffes hinterlassen haben. Das große Problem ist nun nur noch, dass die Schüler diese motivierenden Lehrer auch annehmen. Viele motivierende Lehrpersonen wurden ausgebremst, weil auch ca 50% der Schüler kein Interesse hat sich motivieren zu lassen.
Ich selbst gelte bei alten und neuen Leuten (Schule / Studium)als „Wissensquell“, weil ich mir viele Sachen einfach dauerhaft(!) gemerkt habe und nicht nach 2 Tagen wieder vergessen habe. Die fragenden Leute haben mich in den Fachgebieten bei Prüfungen um Längen geschlagen, hatten aber gar keine Lust auf den Stoff und/oder Lehrer und wussten im Endeffekt nach einem Monat NICHTS mehr über den Stoff.
Ich selbst gebe Leuten Nachhilfe in Mathematik und schaffe es, sie zu motivieren (ich bekomme so etwas meist indirekt durch die Eltern oder durch die Schüler selbst mit).
Zitat: „Mein Sohn hat nun auch von der Schule aus eine Möglichkeit Mathenachhilfe umsonst zu bekommen, weshalb ich ihn gefragt habe, ob man die bezahlte nicht sein lassen soll. Er schaute mich geschockt an und sagte „Auf keinen Fall! Die Lehrer in der Schule machen das nur nach ihrem Stoff und können das nicht so rüberbringen.“ Ich dachte, das wäre interessant für sie zu wissen… und machen sie bitte genauso weiter wie bisher.“
Ich versuche, genau wie viele andere Leute auch (so auch du, Steve) Leute zu motivieren, damit sie lernen wahres Wissen zu schaffen. Ich war kein Schüler bei dir, aber von dem was man durch deinen Block mitbekommt, kann ich dir abschließend nur sagen: Bleib so wie du bist! Motiviere Leute weiterhin und inspiriere sie. Diese jungen Leute sind die Zukunft und jeder sollte seinen Teil dazu beitragen, dass man auf diese Zukunft stolz sein kann!
Die Leute sehen immernur das was sie sehen wollen und wenn das eigene Kind schlechte Noten in der Schule bekommt dann kann ja nur der Lehrer daran schuld sein.
Dass das Schulsystem hinterfragt, ja an sich komplett revolutioniert gehört ist ja kein ganz neuer Gedanke und Ich bin immernoch enttäuscht über die achso messianischen Reformversprechen die im Grunde uns das Leben nur schwerer gemacht haben und den Schülern immer wieder mehr schaden als nützen.
Man schaue doch nur einmal was für „Experten“ Reformen wie Bologna in die Wege geleitet, geformt und dann schließlich unterzeichnet haben oder wer einem immer wieder in Berlin im Bildungsministerium vor die Nase gesetzt wird. Wirklich fachliche pädagogische Kompetenz fehlt meistens komplett und andere Interessen werden vertreten, fast ausschließlich wirtschaftliche.
hat er komplett recht darauf is das ganze system ausgelegt lern was man dir sagt tu was man dir sagt und aktzeptier das als die große wahrheit und natürlich haben die lehrer an sich da keine schuld es is das ganze system
Aber er speziell redet vom Schulsystem. Ich sehe da kein negativen Part über Lehrer.
Ich muss aber sagen das es Lehrer gibt die einfach mit ihrer Art den langweilgsten Themengebiete durchbekomm und es am Ende jeder versteht.
tja und da lob ich mir das schulsystem der skandinavischen länder, da wird jeder der nicht mitkommt gefördert und nicht links liegen gelassen. ich selber habe nur einen realschulabschluss da ich mich früher einfach nicht für das eintönige lernen interessieren konnte. „Gute Noten haben diejenigen, die sich am besten an die Systemanforderungen anpassen können.“ das stimmmt und alle anderen werden aussortiert! ich kenne soviele menschen die nur einen „niederen“ abschluss erreicht haben, die es echt drauf haben und mit denen ich mich auf geistiger ebene viel besser unterhalten kann als mit irgendwelchen auswendig gelernten studenten…
„nur“? ich hab zwar durch meine ausbildung auch das equivalent von nem realschulabschluss, aber manchmal denk ich echt das man heute irgendwie als untermensch gesehen wird wenn man vor 10-20 jahren, als das noch normal war „nur“ die hauptschule besucht hat. das nimmt teilweise schon stigma charakter an was vorurteile angeht.
zu dem punkt mit skandinavien: tja, die haben auch weniger einwohner und mehr lehrer. was haben die klassen heute an leuten? 40? und wieviele verschiedene klassen muss ein lehrer betreuen? als ich noch in der schule war waren wir so 20-25 leute in der klasse, und wir hatten unseren klassenlehrer noch 80% der zeit über. die einzigen fächer wo wir ihn nicht hatten war sport und religion.
vergleich das jetzt mal mit z.B. steves stundenplan dann siehste auch wieso individuelle betreuung heute so verdammt schwer ist. die lehrer rennen von einer stunde zur andere und müssen mit jeder klasse was anderes machen. da kannste froh sein wenn die sich deinen namen merken können.
gut, stellen wir mehr lehrer ein wird mancher sagen. klar können wir machen, dafür musste aber pro monat sagen wir 10 euro mehr steuern zahlen. wie das willste nicht? tja da haben wir schon das problem.
Also ich muss leider zustimmen. Man kennt halt alles was wofür man sich interessiert, aber Vokabeln lernen und Lektüren lesen die einen nicht interessieren vergisst man 20 Minuten nachdem man sie im Test/Klausur gebraucht hat.
Und es liegt nicht an den Lehrern, sondern wirklich am Schulsystem.
Das Ergebnis dieser Studie war wie so oft vorher bekannt. Noten haben noch nie etwas über den IQ ausgesagt, sondern darüber, wie fleißig jemand war. Deswegen haben Mädchen auch im Schnitt bessere Noten, da diese einfach „Streberinnen“ sind. Jungen hingegen sind meist faul. Natürlich hilft ein gewisser IQ dabei, schneller zu lernen, aber wer nicht lernt, kann noch so schlau sein.
Als ich in der Schule aufgehört habe zu lernen (~6-7 Klasse), gingen meine Noten auch klar runter, aber es hat immer locker gereicht und das war mir genug, denn es hat mich einfach nicht interessiert.
Da ich immer wusste, dass ich später eh noch studiere, war mir mein Zeugnis auch total wumpe und da ich Informatik studieren wollte, wusste ich auch, dass denen meinen Noten egal sind, da es eh viel zu wenig Studenten gab.
Und wie ist es gekommen? Ihre Noten sind uns egal (sinngemäß). Sie sind angenommen. Endlich konnte ich das machen, was ich schon seit der ~8 Klasse machen wollte und was auf der Schule nie ging, jedenfalls nicht mit „Niveau“, denn Schulinformatik ist in der Regel Word und Excel.
Informatik dann mit 1.0 abgeschlossen. Als im Vorstellungsgespräch mich die HR-Tusse auf meine Schulnoten angesrpochen hat, ist der Herr vom Fach dazwischen gegangen.
Ich habe noch nie einen Informatiker mit Durchschnittsnote 1.0 erlebt.
Das Limit für eine Eignung zum Master ist 2.5-3.2. Die Top 5% an einer Uni haben i.d.R. einen Durchschnitt von 1.8(schon seeehr selten)-2.4.
Aber hey, wir sind im Internet. Keep going.
Bei Diplom zählt nur das Hauptstudium in die Endnote.
Klingt für mich schlüssig. Vor allem, weil ich das auch bei mir selbst immer wieder beobachten konnte. Z. B. gab es eine Zeit, da kannte ich alle 250 Pokemon inkl. der Level, auf denen sie sich entwickeln und welche Attacken sie dann auf welchem Level lernten. Parallel dazu konnte ich mir aber die Französisch-Vokabeln kaum in die Birne prügeln.
Das Problem an unserem System (Schule / Ausbildung) ist, dass es sich viel zu sehr auf Vereinheitlichung und Nachprüfbarkeit versteift, anstelle darauf zu achten, wer welche Talente hat und wer sich für was begeistert.
Aber wie soll man auch eine individuelle und gezielte Förderung umsetzen, wenn man gleichzeitig an allen Ecken und Enden sparen muss, und Klassen teilweise Größen von 36 Kindern haben…
Sorry für die Stammtischweißheiten, aber der Artikel trifft bei mir echt einen Nerv.
100000%ige Zustimmung.
Jeden WoW-Zauber mit Wirkung, Talentbaum, Jeden Boss + Fähigkeiten – Alles Dinge die mich mehr interessiert haben als die Quadratwurzel von Zwei.
Klassengrößen von 30+ Schülern ist echt ein Riesen Haufen Scheiße. 9/10 meiner Kurse sehen so aus, unkoodiniert, keine „Leidenschaft“, usw. Dann hab ich aber noch einen Lateinkurs, wo wir nur knapp 9 Schüler sind. Und wisst ihr was? Der macht aufgrund der wenigen Schüler, dem extrem engagierten Lehrer (leider nächste Jahr in Rente), auch nach einem anstrengenden, langweiligen Schultag noch um 16-18 Uhr viel Spaß. Ich weiß nicht wie, aber er schafft es. Und glaubt mir, Latein durchprügeln ist keine Freude – Aber bei ihm und dieser Konstellation dann doch irgendwie.
Mit dem Sparen: Mehr als 10000000%ige Zustimmung. Es wird doch am komplett falschen Ende gespart, so schade man nicht nur Deutschland nachhaltig…
Interessanter Text, Steve.
Ich glaube auch nicht das jemand, der ernsthaft diskutieren möchte, die Schuld einzig und allein auf die Lehrer schiebt.
„dann müssen wir das Schulsystem an sich hinterfragen“ <–
Das müssen wir mMn sowieso.
Dummerweise kann man so viel hinterfragen heutzutage …. :/
Für die zukünftigen Generationen sollte man aber denke schon was ändern.
Ich denke nicht, dass diese Kritik an Lehrer gerichtet ist. Das ist eine Kritik an das Schulsystem in dem wir uns befinden. Ich frage mich, wo du da liest, dass die Lehrer schuld haben sollen 😀
Wo wird denn in dem Artikel den Lehrern die Schuld gegeben Steve? Er schreibt doch sogar, dass ihm die Lehrer aus den von dir genannten Gründen Leid tun
Schon klar, schon klar! Allerdings sind wir Lehrer im Schulalltag schon oft die Schuldigen, wenn das eigene Kind keine Lust auf Schule und den Unterricht hat.
Wie sollen wir den bitte die Schüler begeistern, wenn ich im Rahmen unseres Lehrplans maximal 4-5 Wochen Zeit habe, das Thema Kaiserreich in Geschichte 9.Jahrgang durchzuprügeln? Eher trockenes Thema, wenig Zeit, muss aber trotzdem durchgenommen werden. Ergo, kein Platz für Leidenschaft und Begeisterung…
Aber wie ich es schon in meinem kommentar gesagt habe kann die Art und Weise des Lehrers viel ausmachen. Ich sehe es bei mir. Mache aktuell meine zweite Ausbildung in der Sicherheitsbranche. Da gibt es jede Menge „trockene Themen“.
Bin ohnehin der Meinung es sollte viel weniger ein Fokus auf Sachthemen als auf soft skills und allgemein Fertigkeiten zur Problemlösung und Arbeitsorganisation gelegt werden. Die Kinder lernen viel zu wenig Dinge, die einem wirklich helfen können und auch im Studium viel mehr bringen als möglichst viel auswendig gelernt zu haben.
Ja genau das.
Warum lernt man 5 jahre physik und nicht stattdessen eine methode WIE man das gut lernt.
Die wichtigen sachen muss man sich am ende selbst beibringen. Kein wunder dass gefühlt 90% keine lust auf schule haben…
Gibt es! Nennt sich Methodentraining. Mein Bruder muss das in der Gesamtschule machen. Aufm Gymnasium braucht man es nicht, da man dort ist, um zu lernen. Wie das in der Real-, Regional- oder Hauptschule aussieht, weiß ich nicht, aber das Fach gibt es.
Physik ist übrigens ein schlechteres Beispiel, da du verstehen musst. Hab in Physik selten gelernt, höchstens die Fachbegriffe, für Formeln gibts das Tafelwerk. Ansonsten muss man Physik verstehen!
probleme werden in der regel durch mangelndes/fehlerhaftes wissen besser bekannt als ignoranz verursacht: z.B. der allgemeinen unfähigkeit des homo sapiens lehren aus der geschichte zu ziehen, oder elementare dinge wie aktion und reaktion zu begreifen.
ist es übrigens so schwer normale deutsche oder englische begriffe zu benutzen? kann ja verstehen wenn juristen oder mediziner fachchinesisch schwaffeln, aber die erfinden wenigstens keine unötigen wörter für sachen die schon längst nen namen haben. in dem fall sozial kompetenz.
will dich nicht persönlich angreifen, aber auf „einfache“ (sprich nicht studierte) leute oder ältere menschen wirkt sowas extrem dämlich und von oben herab.
Verstehe was du meinst, regt mich eigentlich auch auf wenn Leute immer versuchen möglichst komplizierte Begriffe zu verwenden. Wenn man im Studium den ganzen Tag damit arbeitet vergisst man einfach, dass das kein normales Vokabular ist. 🙂
also dass man nur was richtig lernt wenn man sich dafür interessiert/es als wichtig betrachtet kann ich voll und ganz bestätigen