TEILEN

Was ich schon lange fordere, scheint nun endlich Realität zu werden:

Der Umgang mit Internet, Handy, Facebook und Computerspielen soll Pflichtstoff an Niedersachsens Schulen werden. Die Landesmedienanstalt (NLM) hat bereits umfangreiches Unterrichtsmaterial erarbeitet, um den geforderten Einzug der Medienkunde in den Schulen zu beschleunigen.

Die „Blöd“-Zeitung schlachtet die ganze Sache natürlich mal wieder mit dämlichen Schlagzeilen aus: „SMS und Facebook werden Unterrichtsfach“. Fakt ist, dass der Umgang mit neuen Medien, also auch die Chancen und Gefahren, dringend im Schul-Unterricht thematisiert werden müssen. Bislang erfolgte dies oberflächlich im Informatik-Unterricht, aber dies scheint sich nun zu ändern:

Das neue Konzept: die neuen Medien sollen in sämtliche Fächer eingebunden werden, um Schülern den Umgang, die Möglichkeiten aber auch die Risiken des World Wide Web nahezubringen. Statt mit Papier und Schere sollen im Kunstunterricht auch Videokamera und Computer für kreatives Arbeiten bereit stehen. In Deutsch wird die neue Schreibkultur von SMS-Kurznachrichten, Twitter und Chats Unterrichtsthema. Handynutzung, Datenschutz und Persönlichkeitsrechte fließen ebenfalls in den Unterricht ein. Statt grüner Tafel sollen technische Möglichkeiten zum Einsatz kommen.

Eine tolle Sache, und ich bin froh, dass mein „Heimat-Bundesland“ Niedersachsen hier den Anfang macht! Danke an Deborah für den Link!

Quelle: Bild.de


Anzeige

42 KOMMENTARE

  1. Fragt sich nur, wer das Unterrichten soll!
    Meiner meiner nach gibt es zu wenig Kompetenzen in dem Bereich,
    die meisten kennen das Internet doch erst seit Facebook und Twitter.
    Um das Internet richtig zu verstehen, muss man damit aufgewachsen sein.
    Man muss teil der Geben und Nehmen Kultur gewesen sein,
    schließlich ist es der Opensource-Gedanke, der das Internet hat entstehen lassen.

    • Zukünftige Personen wie meine Wenigkeit, die Kultur und Medienpädagogik studieren. 🤟🏻
      Die große Frage ist eher, ob Bundesländer, Kommunen oder sonstige Institutionen die finanziellen Mittel besitzen, eine weitere Lehrkraft einzustellen.

  2. Also an der Schule an der ich bis vor 3 Monaten Unterricht hatte waren solche Dinge recht normal im Unterricht, also wir hatten Internet- und SMS-Sprache im Deutsch Unterricht, haben im Kunst Unterricht Filme gedreht und mit diversen Programmen Bilder am Computer erstellt. Ebenso haben wir (man muss dazu sagen dank einer sehr großzügigen Spende einer Stiftung eines früheren Schülers) seit geraumer Zeit in jedem Klassenraum digitale Tafeln, die sehr gut angenommen werden und den Unterricht positiv verbessert haben.
    Daher wundert es mich ein wenig, weil wir es einfach gewohnt waren, dass sowas im Unterricht dran war, und unsere Schule ist in Verden(Aller), also auch Niedersachsen. Aber auf jeden Fall erfreulich, dass es das jetzt überall geben soll!

  3. Die Einführung dieses Faches ist eigentlich nicht falsch, würde bestimmt Sinn machen in den Orientierungsstufen (5., 6. Klasse) da die jungen Leute in dem Alter langsam mehr mit Facebook etc. zutun bekommen (denke ich mal). Aufklärung ist immer gut ob über Geschlechtsverkehr oder Social Networks etc..

  4. Ein Fach wie Medienkunde sollte nicht in das zu Grunde liegende Lernpensum unserer Gymnasien eingeführt werden.

    Seit der G8 Reform wurden die Gymnasiasten neuen Lern-Herausforderungen gegenüber gesetellt. Diese Herausforderungen bestehen vor allem aus neuen „Zwangs“Abiturfächern wie Mathe und Deutsch (meine Hassfächer).Dennoch ist es wesentlich wichtiger die Aufmerkamkeit der Schüler auf diese grundsätzlichen Fächer zu konzentrieren, als noch nebenbei, mit der Einführung weiterer Unterrichtsfächer, mehr Druck aufzubauen. Solche „Bummelfächer“ gehören nicht in den Lernstoff unserer Gymnasien.

    • Da hast du recht. Allerdings ist es auch so, dass Medienkunde als Thema in vielen Fächern eingeführt wird und nicht als eigenständiges Fach.

  5. sowas kann ruhig auch in Österreich kommen^^
    ich bin begeistert davon, dass endlich ein Unterrichtsfach für derartige Dinge eingeführt wird, denn die Schule sollte einen auf das Leben vorbereiten und daher das auch ein wichtiger teil des Lebens ist gehört sowas natürlich auch in die Schule.
    Allerdings sollte man zwischen pflichtschulen und weiterführenden Schulen differenzieren, da weiterführende Schulen nichtmehr auf das Leben im allgemeinen vorbeireiten sollen sondern auf einen gewissen Berufszweig und darum sollten in solchen Schulen auch keine derartigen Dinge unterrichtet werden.

  6. „Auch wenn der Pädagoge kein eigenes Profil bei Facebook anlegen müsse, sollte bei den Schülern der Eindruck entstehen, dass er es durchaus für sinnvoll hält, in sozialen Netzwerken angemeldet zu sein.“

    Ähm arbeitet das Kultusministerium jetzt für Zuckerberg oder was? Warum soll einem in der Schule beigebracht werden, dass es sinnvoll ist sich bei sowas anzumelden. Dass es nichts grundlegend negatives ist – ok, aber über Sinn oder nicht sollte man doch jeden einzelnen selbst entscheiden lassen.

  7. Viele haben den Beitrag leider nicht verstanden. „Medienkunde“ wird nicht als separates Fach eingeführt, sondern es soll fächerübergreifend mehr Schwerpunkte auf neue Medien gesetzt werden.

    „Das Ziel ist, den Umgang mit Internet, Handy & Co. und die Risiken der Nutzung in sämtliche Fächer einzuarbeiten. Ein separates Fach Medienkunde wird es nicht geben.“

    http://www.ndr.de/ratgeber/netzwelt/medienkunde101.html

    Von daher reicht es auch, wenn Lehrer dahingehend eine Fortbildung machen. Schließlich wird ja hoffentlich kaum einer annehmen, dass dieses Feld plötzlich überall einen großen Stellenwert einnimmt. 😉

    • Meines Erachtens reicht es eben nicht, wenn Lehrer dahingehend eine kurze Fortbildung machen.
      Wer nicht wirklich internetaffin ist, den Umgang mit den neuen Medien nicht beherrscht, kann das meiner Meinung nach auch nicht wirklich sicher vermitteln.

      In Zeiten, in denen übrigens jetzt schon Fünftklässler von Zeit zu Zeit die Netbooks rausholen, um das Recherchieren im Internet zu lernen, wird Medienkunde auf Dauer durchaus einen nicht unerheblichen Stellenwert einnehmen – wie man ja nun an Niedersachsen auch sieht.

  8. Yay, tolle Sache!

    Jetzt wäre es nur noch ganz schön, wenn denn auch die Unis derlei in die Lehramtsstudiengänge integrieren würden. Denn wie jemand schon ganz richtig bemerkte: Damit so ein Unterricht nicht in die Grütze geht, braucht es Personen, die Ahnung haben. (Und zwar echte Ahnung – keine in zwei Zwangsfortbildungen mal eben kurz nebenbei eingehämmerte.)

    Und derzeit bin ich eher in regelmäßigen Abständen arg erschrocken, wie schlecht die Generation der sog. „Digital Natives“ doch gewappnet ist für den Umgang mit PC, Internet und allem, was damit einhergeht.

  9. naja heisst noch nicht, das es auch brauchbar ist^^

    Hatte während meiner Schulzeit auch 2 Jahre lang „Informatik“. Der Inhalt war: Tastaturschreiben lernen….

    Darum brauchts auch Personen die Ahnung haben von der Materie

    • ohja… informatik war geil: das ist eine tastatur, und das ist eine maus… wahnsinnig spannend. das beste war das die schulrechner immer mit betriebssystemen liefen die ich privat das letzte mal vor 10 jahren oder so benutzt hab 😀 auf der handelsschule hatten wir aber nen sepperates fach für maschineschreiben/textverabeitung, informatik war hauptsächlich zu entspannung bzw. spontaner übelkeit nach der 6ten 🙂

      obwohl richtig schreiben lernen auf ner tastatur nicht verkehrt ist, wars jedenfalls zu meiner zeit nicht. damals hatten 90% der leute noch kein handy oder nen eigenen pc, oder internet weil flatrates damals nur was für leute waren die auch das geld dafür hatten.

    • da hatte ich sogar noch extra Fach für .. Bürokunde *würg* lernen wie man Telegramme schreibt ,es war ein extrem veraltetes Unterrichtsfach,lediglich das 10 Finger Blind schreiben auf der Schreibmaschine ( olol)hilft mir heute beim tippen ned ständig auf der Tastatur zu schauen.

    • Also wir haben in Informatik kleine Spiele in Java programmiert und Webseiten/Präsentationen erstellt – war ziemlich cool 😀

  10. Ich finde die Einführung auch sehr gut. Bisher war bzw. ist dieser Teil ja häufig in Deutsch „untergebracht“. Meist wird er aber nur angerissen oder bleibt ganz auf der Strecke.

    Damit kann man natürlich auch Lehrer mehr oder weniger dazu zwingen sich mit der Thematik stärker zu beschäftigen.

  11. tja, die nazi-cdu und die scheiss-fdp hätten das nich hinbekommen 😀

    es lebe rot-grün!! die machen echt noch vernünftige politik!

    auch ich bin total happy, in Niedersachsen zur Schule gehen zu dürfen! Hoffe die Entwicklung kommt für mich nicht zu spät – mache in 2 Jahren mein Abi und fänds cool noch davon profitieren zu könne.

    • Auch wenn ich politisch links eingeordnet werden würde und generell eine Abneigung gegen CDU und FDP habe … Aber Niedersachsen wird derzeit von den Beiden regiert, heißt derzeitige Änderungen kommen von den Beiden und nicht Rot-Grün.

      Und die Entwicklung kommt wahrscheinlich zu spät für dich, denn du gehst jetzt in die Oberstufe und die gesamten Kerncurricula/Lehrpläne müssen vor der Oberstufe feststehen, da sonst keine gute Vorbereitung für das Zentralabitur möglich wäre.

  12. Hätte Mich über solche Themen gefreut, vorallem in Deutsch.

    Sowas bringt wenigstens um einiges mehr als irgendwelche Leiden des jungen Werther zu analysieren

    • urrrrgggghhhh die leiden des jungen werther -.- gott war ich froh als das arschloch sich endlich das licht ausgeblasen hat. das ist genau wie schiller doch nur da um schüler zu quälen, von wegen „weltliteratur“ pure schikane, nix weiter.

  13. Die Idee ist gut aber Wille allein genügt nicht.
    Klar ist es ein toller SChritt aber die Frage ist doch jetzt eher wie wird das umgesetzt. Und auch wann?
    Erst an der Oberschule, wenn die meisten schon reichlich Kontakt mit den Medien haben? In der Grundschule, wenn manches noch etwas hoch ist?
    Ich weiß ja nicht …
    Vorallem müssten die Lehrpläne für das Fach auch entsprechend sein. Wenn die wie manch seltsames Zeug in anderen Fächern anmuten bringt das auch wenig.
    Und die Sache mit den neuen Medien hört sich für mich nurnoch nach Gewätz an. Schön neue Medien nutzen zu wollen aber gleich kategorisch alles Ältere als schlechter darzustellen ist Schwachsinn.
    Dann doch lieber ein vernünftiger Mix, sodass man bsp. bei Vorträgen nicht gezwungen wird PowerPoint zu nutzen. Manchmal sind die neuen Sachen einfach umständlicher und nicht zweckmäßig. Das sollte vorallem auch klar gemacht werden. Das setzt aber leider auch voraus, dass Lehrer umdenken, was viele leider nicht tun.

  14. Eine sehr gute Sache!

    Allerdings sehe ich da ein Problem mit den Lehrern. An meiner ehemaligen Schule hatten wir sehr viele ältere Damen und Herren als Lehrkräfte, denen die Bedienung eines Laptop inklusive Beamer Probleme bereitet hat. Ich könnte mir vorstellen, dass es denen schwer fallen wird, den korrekten Umgang mit neuen Medien zu vermitteln.

  15. Meiner Meinung nach eine sehr gute Idee, und sicherlich auch sinnvoll, dies im heutigen „Zeitalter“ zu unterrichten.

    Allerdings muss ich als (noch) Schüler sagen, dass es mir etwas kalt den Rücken herunterrutscht, wenn ich lese, dass sie auch im Deutschunterricht die Kurznachrichten für SMS, Twitter etc. thematisieren möchten. Das deutsch der heutigen Jugendlichen ist jetzt nicht gerade das Beste wie ich finde, wie sieht denn dann in ein paar Jahren ein Geschäftsbrief aus, oder auch allgemein, der Schreibstil?

    Ich bin aufjedenfall mal gespannt, in welche Richtung sich das Ganze bewegen wird, es wird aufjedenfall mal Zeit, einen ersten Schritt dahin zu setzen.

    LG

    • umgangssprachlich und „geschäftlich“ sind 2 paar schuhe, ich spreche im alltag auch mundart bzw. teilweise auch ziemlich slangbehaftetes englisch.

      wenn ich mit lieferanten bzw. behörden etc. zu tun hab spreche ich auch normales hochdeutsch. generell nimmste das solang du noch jung bist alles nicht so ernst, und musst dir erst nen „geschäftston“ angewöhnen. die meisten lernen das per trial and error, wers nicht lernt, tja…. den siehste dann irgendwann auf rtl 😛

      btw entwickelt sich ständig weiter und übernimmt ständig neue redensweise und wörter. ich hab z.B. mal einige bücher aus dem mittelalter oder der renaissance gelesen, und die schreibweise und das sprachbild erscheint einem heute unglaublich befremdlich. denen würde aber unsere sprache heute genauso seltsam vorkommen wie nem 80 jährigen 1337 5P34K (leetspeak).

  16. Bleibt nur die Frage wie groß die Kompetenz der Lehrkräfte ist den Stoff auch anständig zu vermitteln und nicht über etwas das sie noch nie gesehen haben von einem Blatt abzulesen, wenn der durchschnittslehrer nichteinmal schafft DVD-Player oder Beamer anständig zu benutzen…

    • Beim Lesen des Blogeintrags ist mir genau dieser Gedanke gekommen…

      Wenn ich mal auf meine jüngste Erfahrung zurückgreife, sehe ich alternde Lehrer, die sich nichts „Neues“ aufschwatzen lassen und solche Vorgaben nur halbherzig umsetzen. Dagegen stehen natürlich junge Kollegen, bei denen ich mehr Potential sehe.

      Aber jetzt kann man da eh noch nichts zu sagen, solange „das Update noch nicht live ist und die ersten Beta-Tests abgeschlossen sind“ 😉

      • Ironischerweise haben unsere älteren Lehrer viel lieber mit den neu angeschafften elektronischen Tafeln und deren Möglichkeiten gearbeitet, als die jungen Lehrer, die eigentlich die Technik eher gewohnt sein müssten, aber sich eventuell auf das verlassen, was sie im Studium gelernt haben.

  17. Klingt gut. Die Bild ist natürlich dagegen, weil nun die Schüler sogar im Unterricht erfahren, dass die Bild keine verlässliche Quelle ist.

      • die haben ja auch die meiste kohle, aber stöhnen am meisten rum 😛

        bayern ist wie texas, wenn alle hü sagen sagen die hott, und wollen immer wolln se ne extrawurst.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here