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Heinzlmaier

Der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier beklagt die zunehmende Verdummung der heranwachsenden Generation. Schuld sei ein Bildungssystem, in dem nur nach ökonomischen Aspekten unterrichtet werde. Schon der Titel provoziert: „Performer, Styler, Egoisten: Über eine Jugend, der die Alten die Ideale abgewöhnt haben“ heißt das Buch von Bernhard Heinzlmaier. Darin kritisiert er eine systematische Verdummung der Jungen, die „mit begrenztem Horizont und engem Herz“ in eine unmenschliche Leistungsgesellschaft gedrängt werden würden. Der 53-Jährige ist Mitbegründer des Instituts für Jugendkulturforschung in Wien.

Interessante Analyse, findet Ihr nicht? Das dazugehörige Interview ist ebenfalls sehr spannend:

Die Welt: Sie schreiben, dass die heutigen Bildungsstandards von der Wirtschaft diktiert würden. Was heißt das?

Heinzlmaier: Bei der Zusammensetzung der Bildungsinhalte zählt nur noch die wirtschaftliche Logik. Die Lehrinhalte werden danach ausgewählt, was später auf dem Arbeitsmarkt auf jeden Fall verwertbar ist. Seit Jahren findet in den Schulen eine Verlagerung zugunsten naturwissenschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Inhalte statt. Unterrichtsstunden in Musik, Literatur und Kunst werden gekürzt, weil diese Fächer kein im ökonomischen Sinne nützliches Wissen vermitteln.

Kann ich so bestätigen, ist an unserer Schule auch so. Die Frage, ob das gut oder schlecht ist, vermag ich nicht zu beantworten. Auf der einen Seite wäre ich froh gewesen, wenn ich mich früher in der Schule nicht durch den Kunst-Unterricht hätte quälen müssen, auf der anderen Seite gibt es genug Leute, die sich im musischen Bereich äußerst wohlfühlen. Von daher ist die Zeit meiner persönlichen Ansicht nach reif, für mehr individualisierten Unterricht und mehr Wahlmöglichkeiten. Kinder und Jugendliche wissen früh, was sie interessiert – selbst wenn sie noch keine Berufsentscheidungen getroffen haben. Was spricht denn dagegen, wenn es mehr Wahlpflichtkurse an öffentlichen Schulen geben würde? Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der Kunst als WPK wählt, auch später was in diesem Bereich macht, ist doch durchaus gegeben. Warum soll man so einen Menschen mit Sport oder Werken quälen?

Kommen wir aber nochmal zur Ausgangsfrage: Verblödet unsere Jugend wirklich immer mehr und wird stumpf aufs Berufsleben getrimmt? Und ist zweiteres grundsätzlich schlecht?

Quelle: Welt.de

Danke an den Don für den Link!


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79 KOMMENTARE

  1. Wenn ich sowas lese, dann kommt mir der Kaffee hoch. Das Heinzelmännchen vermischt hier zwei Sachverhalte miteinander:

    1. Das der Unterricht vermeintlich zu sehr auf das Berufsleben getrimmt wird (was im Zweifel gut ist) und

    2. das die Schulkinder seiner Ansicht nach verblöden, weil sie sich zu wenig mit Kunst, Sport oder sonstigem Musischen auseinandersetzen (was eine schwachsinnige Behauptung ist)

    Zu 1.: Was ist schlimm daran, dass die Kinder gut auf das spätere Berufsleben vorbereitet werden? Schule ist in erster Linie dazu da Kinder in die Lage zu versetzen, auf eigenen Beinen stehen zu können. Dazu ist es nicht nur sinnvoll sondern _notwendig_ Fähigkeiten zu erwerben, die sie später zu Geld machen können. Von den „schönen Künsten“ allein können die wenigsten leben. Und wer sich ihnen widmen möchte ohne von ihnen zu leben, der muss sein Geld mit etwas handfesterem verdienen. Um sich sämtliche beruflichen Möglichkeiten offenzuhalten, sollten daher auch in den Naturwissenschaften solige Grundagen vorhanden sein. Ich halte die Wahlmöglichkeiten der Oberstufe für falsch. Besser wäre ein genormtes und gestrafftes Programm bis zum Abitur für alle. War früher auch so. Und es war besser so.

    2. Glaubt man Thilo Sarazzin werden die Leistungen der Schüler immer schlechter. Zur Begründung dieser These führt er einen Leistungstest von BASF (soweit ich mich erinnere) an. BASF unterzieht seit 30 Jahren angehende Azubis einem genormten Leistungstest. Die Ergebnisse wurden über die Jahrzehnte immer schlechter… Sieht man dies als Fakt an, stellt sich die Frage, warum das so ist:

    Wenn hier einige in den Comments von den verheerenden Leistungen zB in der Berufsschule schreiben, liegt das mit Sicherheit nicht daran, dass zu wenig Kunst und Musik unterrichtet wird. Diese schlechten Leistungen liegen mit Sicherheit auch nicht im Interesse der Wirtschaft.

    In meinen Augen wird in der Schule auf die Vermittlung von Grundlagen zu wenig Wert gelegt. Der Lernstoff geht zu sehr in die Breite. Das Verständnis bleibt häufig auf der Strecke, deshalb werden die Lehrinhalte schneller vergessen.

    Es wird zu viel an neuen vermeintlich revolutionären Lernkonzepten eingeführt, die letztlich Flops sind (Schreiben durch Lesen bzw. Rechtsschreibwerkstatt, oder wie der Mumpitz heisst). Daneben wird zu wohl zu wenig auf guten alten Frontalunterricht gesetzt, der (wenn gut gemacht) effizientesten Lehrmethode von allen!

    Warum effizient? Die Unterrichtsszeit ist begrenzt. In dieser begrenzten Zeit will mann möglichst viel Wissen vermitteln. Sinnvollerweise spricht daher die meiste Zeit derjenige, der die meiste Ahnung hat. Das ist im Zweifel der Lehrer. Damit vermeidet man auch, dass sich Schüler in Gruppenarbeit falsches beibringen und man es ihnen hinterher doch noch mal richtig erklären muss (kostet viel Zeit). Lieber direkt richtig.

    Ich habe mir sagen lassen, dass es in Lehrproben schon seit längerem zum guten Ton gehört, Gruppenarbeiten anfertigen zu lassen… Zu meiner Zeit waren die Gruppenarbeiten immer(!) eine einzige Katastrophe (nicht nur die von Referendaren). Ich kann und will mir nicht vorstellen wie ein Unterricht aussieht, der vornehmlich darauf aufbaut.

    Die praxisferne Lehrerausbildung fördert guten Unterricht im Zweifel auch nicht gerade.

  2. Abolut korrekt. Mal davon abgesehen, dass unser Schulsystem sowieso längst überholt ist und einfach nur eine Misshandlung der Jugend darstellt, wenn man bedenkt, dass die Schüler nur einen minimalen Anteil des Stoffes, das sie in der Schule lernen auch behalten. Es gibt genug andere Methoden, Wissen beizubringen.
    Ich weise nur mal auf die demokratischen Schulen hin, welche oft nach Interesse der Schüler unterrichten und nicht nach dem, was eine Kommission als wichtig erachtet. Man könnte meinen, dass da nichts gutes bei herauskommen kann, aber siehe da, die lebenswichtigen Sachen können die Schüler trotzdem, da sie es im Zuge ihrer Interessenauslebung mitlernen müssen, um voran zu kommen. Und da sie die ganze Zeit über ihren Interessen gefolgt sind, haben sie sich viel mehr Wissen in dem Bereich angeeignet, der ihre Zukunft voraussichtlich prägen wird, ohne dabei Unmengen an Schrott mitzunehmen, den sie nie wieder brauchen werden. Die Schüler haben Spaß am Lernen, sie behalten sich mehr, sie fangen früh an, auf ihre Zukunft hinzuarbeiten und sie leben ihre Persönlichkeit statt ihren Lehrplan. Was will man mehr?
    Bemerkenswert finde ich auch das Interview mit André Stern, der auf sehr ähnliche Weise aufgewachsen ist und mittlerweile Chefredakteur einer Zeitschrift geworden ist: https://www.youtube.com/watch?v=Mc-0NBdGZIw

  3. Eine der wenigen Sachen an die ich mich aus meiner Schulzeit erinnere ist ein Kommentar der angeblich bei Ausgrabungen in einer römischen Siedlung gefunden wurde: „Unsere Jugend ist die faulste und schlimmste!“. Ich denke die Jugend ist weder blöder noch inteligenter als irgendeine vor ihnen. Natürlich muss die Schule auf das Berufsleben vorbereiten, glaube nicht das mir Kunst oder Musik Untericht im echten Leben jemals geholfen hätte! Auch hat die Schule früher nicht mehr darauf abgezielt denke Individuen zu erschaffen, wenn ich da an die Geschichten meiner Mutter aus ihrer Schulzeit zurückdenke, als Fragen gerne mal mit dem Rohrstock beantwortet wurden, dann denke ich das die Schüler es heute doch deutlich besser haben.

    • 1. gibt es ja offenbar eine Tendenz in die Richtung, wenn Forscher und Lehrer feststellen, dass es eine solche Verschiebung des Lernstoffes gibt.
      2. Finde ich, dass allein schon deine Gleichsetzung von „Berufsleben“ und „echtes Leben“ wunderbar zeigt, was unser Problem ist.
      3. zu dem mit deiner Mutter: Da geht es aber nicht darum, dass die Schule verwendet wird, um aus Menschen „human ressources“ zu machen. Es ist sicher ein veraltetes Modell, aber auch wenn die Schule in diesem Bereich besser geworden ist, rechtfertigt das noch lange nicht, dass Schulen in anderen Bereichen schlimmer werden.

  4. Ich kann es aus meiner Sicht bejan. Zur info ich mach zurzeit eine Ausbildung als Verkäufer und fange im August das 2. Lehrjahr an.
    Und was ich in der Berufschule erlebe ist einfach nur grausam. Sobald es Prozentrechen nur erwähnt wird kommt von der hälfte der Klasse „kann ich nicht“, „werde ich auch nie können“, „können wir nicht was anderes machen“. sobald es ans rechnen geht, geht es gleich weiter. Diese Hälfte der Klasse hat erstmal den Taschenrechner, und fragen gleich“können wir unsere Handy’s benutzen?“. und was dann beim rechnen raus kommt ist beschämend. Bsp. Produkt XY kostet mit MwSt. 100€ wie viel kostet es Netto. Großteil der Antworten sind 119€ oder 81€ (Facepalm, das haben jetzt schon ein halbes Jahr und die haben es immer noch nicht kapiert).

    Das andere Problem ist wenn es um das Thema Tets angeht. es mind. 15min diskutiert. Können wir die nicht nochmal verschieden ich musste gestern noch arbeiten und konnte nicht lernen. wird immer gebracht auch wenn die Arbeit schon vor 2 Wochen Angekündigt werden

  5. Sorry aber der muss sein:“Der Ton macht die Musik!“
    Sprich ein motivierter Lehrer kann auch seine Schüler motivieren und zum lernen führen. Ich hatte auch Mathe und Physik ne 4 in Klasse 8, weil kein Bock, zu faul, langweilig, doofe Lehrer…
    Dann bekamen wir einen Reverendar in Physik der komplett anders gelehrt hat. Ergebnis war eine 2 in Physik und sogar noch LK Physik/Mathe in der Oberstufe…
    Unser Mathetutor hat unseren Leistungskurs zum Abi auf nen 11er Schnitt gehievt in dem er uns immer wieder Feuer unterm Arsch gemacht hat.
    Durch unsere sehr engagierte Musiklehrerin die uns immer wieder preisgünstig zu Musicals und Opern geschickt hat, habe ich heute noch Spaß und Interesse an klassischer Musik und Filmmusik.
    Unser Sportlehrer nimmt auch 7 Jahre danach die Leute noch mit zum Segeln.
    Ich bin dankbar für meine Schulbildung, bei mir hat das System noch funktioniert, warum sollte das heute so viel anders sein.
    Ich habe immernoch die Meinung, richtig dumm sind wenige Teenies, den fehlt nur ein wenig Motivation und Führung.

  6. Was ist es denn was unsere Wirtschaft voranbringt ?
    Sind es die ganzen Musiker / Künstler oder die jenigen die eher im Wissenschaftlichen Bereich arbeiten… Also ich war auch froh darüber das ich mich nicht mehr mit so einem Mist wie Musik und Kunst in der Oberstufe rumquälen musste.

    Zudem kenn ich auch den einen oder anderen von Gesamtschulen die in der Oberstufe den Kunst Zweig genommen haben um ihr Abitur überhaupt zu schaffen.

    • Wow, du wärst wirklich DAS Paradebeispiel für Herrn Heinzlmaier.
      Warum wollen Menschen eine gute Wirtschaft? Warum wollen sie Dinge kaufen und konsumieren? Kleider, Musik, Filme, Smartphones, Autos,…da wirken doch nicht etwas Gestalter und Designer mit? Nein sowas brauchen wir nicht!
      Sämtliche Werte, Moral und die Bedingung für friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft,…da haben doch nicht etwa Geisteswissenschaftler mitgewirkt? Nein, sowas brauchen wir nicht, völlig überschätzt.

      Es benötigt eben auch immer Leute die über den Tellerrand hinausschauen können.

      P.s.: Ist die Frage wie du Dein Abitur geschafft hättest, hättest du Kunst oder Musik nehmen müssen. Aber so ein Umkehrschluss ist wahrscheinlich schon wieder viel zu komplex…

  7. Also ich muss dazu mal sagen, dass ich es echt schade finde, dass viele sagen Kunst und Musik ist Schwachsinn. Die meisten Jugendlichen kennen doch berühmte Komponisten und Maler nur noch von Straßennamen…. Wenn irgendwo ein klassisches Musikstück gespielt wird, dann wird gleich gemeckert wie blöd das doch ist und wie scheiße das klingt, ohne dass mal versucht wird sich darauf einzulassen.
    Klar, Bilder, Lieder und Gedichte zu interpretieren ist nicht besonders toll (ich möchte und konnte das auch nie) und auch vor der Klasse zu singen ist nicht jedermanns Sache. Aber trotzdem gehört Kunst und Musik zur Allgemeinbildung und ist wichtig, weshalb es auch in der Schule vermittelt werden sollte.

  8. Ich möchte mir nicht anmaßen über eine gesamte Generation zu urteilen. Dafür habe weder ich noch irgendein anderer Mensch ausreichend Qualifikation und Überblick. Aber dieses lächerliche
    „Früher war alles besser / Die heutige Generation ist so verblödet“ – Gelaber geht mir jetzt seit mindestens zwei Jahren so dermaßen auf die Nerven.
    Das ist meiner Meinung nach alles Käse, da die Maßstäbe die zu diesen Bewertungen/Urteilen herangezogen werden, häufig Maßstäbe sind, welche vor 20-30 Jahren vielleicht relevant waren. Eventuell sollten sich die schon eher betagten Leute mal fragen, ob sie vielleicht sich einfach nicht an die heutige Zeit anpassen können, anstatt dass immer auf die aktuelle Generation zu schieben. Aber das ist ja ein Konflikt, der sich schon über hunderte von Jahren hinzieht und welcher wohl auch niemals enden wird.
    Ich habe mein Abitur vor knapp 4 Jahren gemacht und kann nur sagen, dass wir „damals“ jedenfalls freie Auswahl hatten was Leistungs- und Grundkurse anging.
    Mathe, Englisch, Deutsch war Pflicht aber man hätte z.B. bei uns auch ohne Bio/Physik durch die Prüfungen gehen können.

  9. „Ein Fluch dem König,
    dem König der Reichen,
    Den unser Elend nicht konnte erweichen,
    Der den letzten Groschen von uns erpreßt
    Und uns wie Hunde erschießen läßt –
    Wir weben, wir weben!
    Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
    Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
    Wo jede Blume früh geknickt,
    Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt
    Wir weben, wir weben!“

    • Ok, man kann natürlich Heine zitieren, aber offen gesagt ist mir nicht ganz klar, warum gerade „Die schlesischen Weber“ – und warum gerade die Strophe zur Monarchie.

  10. Ist in meinen Augen nicht der Fall.
    Ich empfinde es so, dass aufgrund rasanter Fortschritte innerhalb von
    Technik und auch anderen Bereichen, sich die Jugend, gerade
    auch wirklich Jüngere, extrem schnell an diese Fortschritte anpassen bzw.
    mit ihnen aufwachsen.
    Teilweise hab ich das Gefühl, dass dies „älteren“ Erwachsenen nicht so ganz geheuer ist, sie diese Tatsache auf Verblödung der Jugend schieben und die Gründe hierfür an falschen Stellen suchen.

    Dieses Phänomen erlebe ich persönlich auch ganz extrem, wenn ich mich mit meiner Oma unterhalte, sie ist der festen Überzeugung, dass sie früher
    in meinem Alter (20) viel reifer waren, besser aufs Leben vorbereitet etc.
    Sieht aber eben nicht wie extrem sich die Welt seitdem verändert hat.

    Evtl. war das jetzt ein bisschen am Thema vorbei, aber so in diese Richtung empfinde ich solche Aussagen immer.

  11. Wenn man das hier so liest, fragt man sich ernsthaft, warum sich dann nichts ändert.

    Aber gut.
    Insgesamt finde ich nicht, dass der Unterricht immer mehr Richtung wirtschaftlichen Belange gedrückt wird.
    Das ist eine sehr oberflächliche Betrachtung anhand von Fachgewichtungen.

    Mathe ist wichtig um das Rechnen zu erlernen. Wenn die meisten Abiturienten nicht in der Lage sind, Skonto zu erklären, so finde ich das nicht schlimm. Aber die meisten sind nichtmal in der Lage 2-3% auszurechnen. Prozentrechnung nicht zu können ist definitiv wirtschaftsfern. Aber gut, der Matheunterricht ist sehr schön analysiert worden im Buch

    Je mehr Löcher, desto weniger Käse: Mathematik verblüffend einfach
    http://www.amazon.de/dp/3462043668/ref=tsm_1_fb_lk

    Die Formalien werden auf Wirtschaft gemünzt. 12 Jahre Abi ist ein Hohn, wenn man dann den Unterricht in der 5. + 6. Klasse heute anschaut.
    Ich glaube sowas nennt man Druckbetankung. Leider hat NIEMAND den Lehrplan entsprechend entschlackt und auf Berufsleben getrimmt.
    (Ich liebe Geschichte, aber z.B. VIER mal die NS-Zeit durchzugehen,…
    lieber nur einmal recht spät und dann richtig)

    Der Unterricht selber geht immer mehr Richtung Dumpfbacke weil irgendwelche Pädagogen ein System propagieren, dass auf eine minimale Klientel super anwendbar ist, in der Masse aber nur das Lerngefälle verschärft. („Schreiben wie man hört“ ist im Englisch Gang und Gebe, aber leider auch immer mehr in Deutsch, dadurch festigen sich aber Fehler, die man bei vielen nie wieder rausbekommt)
    nämlich, deutsch könnte nach dem Prinzip sehr wohl nähmlich und doitsch sein. Ich hab das Grauen gerade beim Großen im Englisch. Wenn ich als Freund der Mutter mich hinsetzen muss, und ihm beibringen muss, dass seine „zwei“ eigentlich ne 6 ist, weil es Spoon und nicht Spuun heißt, etc. Ich finds ja nicht schlimm, das nicht zu werten, aber es nicht mal anstreichen ist völlig daneben.

  12. Das einzige, was ich im Moment dazu sagen möchte, ist , dass ich bei noch mehr Literatur im Deutschunterricht meine Schulzeit nicht überlebt hätte. Ab der Oberstufe war es einfach nur noch eine Qual, diese ach so tollen Werke zu lesen und mit ihnen zu arbeiten.

  13. ich weiß nicht ob man dafür die schule verantwortlich machen kann.
    ich denke eher dass es was mit den eltern bzw den medien zu tun hat.
    wenn man sich mal anschaut wie viele sich das zeug auf RTL reinziehen sieht man eigtl ganz gut wer heute vorbild/ziel ist.

    die hälfte der sendungen besteht doch aus „ich will 1x berühmt sein“ (irgendwelche D-promis werden gezeigt oder man kann selbst einer werden) und zur anderen hälfte aus „hihi guck mal wie assi die sind“ (irgendwelche katastrophalen fälle werden gezeigt, auf die wirklich jeder hinabblicken kann -> sich groß fühlt)

    ich glaube irgendwie dass man das wesen eines menschen auch gut daran erkennen kann an dem was er im TV guckt. und RTL hat nunmal mit die höchsten einschaltquoten.

    nur haben wir menschen uns selbst in diese dummheitsspirale manövriert, oder wurden wir dort hineingelenkt? warum stumpfen wir immer weiter ab?

  14. Ich als Elektrotechnik-Student, der selber schon eine Ausbildung gemacht hat muss mal kurz einen Einwurf machen.
    Ich finde eher das Mathematik und technisches Verständniswissen hier zu Lande eher unterschätzt werden. Ich höre immer Mathe braucht man nie wieder und warum habe ich Physik.
    Gucken wir doch mal nun auf Spiegel n-tv, oder eine andere Nachrichtensendung. Dort sehen wir sofort das NSA Desaster. Für mich ist das nicht neues, ich wusste es schon seit 2-3 Jahren, mehr und minder offiziel, wenn nicht schon seit 4. Ist immer bisschen schwer die Erkenntnis darüber genau einzuordenen. Fragt man Leute in der Uni selbst unter den Elektro-/Informationstechnik Studenten, bekommt man so Aussagen wie, ach ist doch egal sollen sie doch lesen was ich schreibe mit meinen Freunden schreibe, ist doch eh uninteressant bzw ich habe nicht zu verbergen.Bei BWLern(Ich nenne sich liebevoll immer Bergwerksleiter) ist es noch viel schlimmer. Das jedoch Computer Algorhytmen die Daten auswerten, scheinen die meisten nicht zu verstehen. Algorhytmen haben keine Empathie, heißt also sie sagen Böse? ja oder nein und hinterfragen nicht.
    Es gab schon genug Geschichten wo Leute auf no-flight Listen landeten weil sie etwas schrieben, auf Twitter oder Blogs, was der Code falsch deutete.Selbst da sollten doch schlaue Leute sofort wissen, das Programm das Internet überwachen oder wie sonst sollen alle Twitternachrichten ausgewertet werden.
    Hier fällt mir noch ein, dass ein Engländer mal postet „Let’s Bomb the USA“. Er meinte damit scherzhaft, lasst uns die USA rocken. Tja nach der Landung auf amerikanischen Boden war dann Schluss. Auf dem Flughafen wurde ihm die Einreise verweigert und er Flog heim.
    Und nochmal bei uns deutschen ca 70 Jahre zurückgegangen. Wir überfielen die Niederlande und dort stand im Einwohnermelderegister neben Anschrift und Geburtsdatum, auch die Religionszugehörigkeit. Tja was die Nazis da gemacht haben kann sich jeder denken.
    So nun von der Geschichte und Prism mal zurück zu den Fächern die in der Schule gelehrt werden und meinem Studium. Für Fächer wie Soziale Arbeit, alles mit Medien und BWL und co, gibt es so viele Bewerben das sehr viele keinen Platz bekommen. Gehen wir nun aber zu Elektrotechnik, wo es glaube ich am schlimmsten ist, und Maschinenbau. Dort fehlen so viele Studenten. Hier an meine FH ist der Studiengang auf 70 Studenten ausgelegt. Wir sind zur zeit 20 im ersten Semester und an den anderen Unis und FHs sieht es nicht besser aus. Vor 1-2 Jahren waren es noch 60 Studenten im Schnitt.
    Frage in der Raum gestellt; Worauf fusst unsere Wirtschaft und unser Lebensstandart vorallem in Deutschland?
    Ich würde mal sagen Automobilindustrie, sowie der Maschinen- und Anlagenbau. Das sind alles Berufe in denen man Ingenieure und gute Facharbeiter braucht.
    In den Hochschulen beschweren sich jetzt schon alle Professoren und Dozenten, dass die Leute immer weniger Mathe und Physik können und man immer sehr viel wiederholen muss am Anfang des Semesters. Es gibt nun an jeder Uni schon 2-4 Wochen Vorkurz, welcher sich meistens ausschließlich um Mathe dreht; 6 Stunden am Tag, damit im ersten Semester noch bisschen Wissen vermittelt werden kann.
    Zu dem wird unsere Leben immer technischer und komplexer. Es wird also auch immer mathematischer.
    Ich finde der heutige Stundenplan sollte eher so aussehen.
    6 Stunden Technik und Physik: in der man selbst probiert und wichtige Sachen sieht ,sowie erzählt bekommt. Also Biologie Technik Physik übergreifend. Die Trennung finde ich unnötig.
    Dann ca 6 Stunden Geschichte Religion und Politik. Ich stecke Religion hier hinein da ich finde sie ist nur Meinungsmache, also politisch.
    Sprachen ca 8 Stunden. Hierzu zählen Deutsch Englisch und Spanisch. Französisch und so unwichtig, spricht kaum noch weg wohin Spanisch überall in Lateinamerika gesprochen wird auser Brasilien. vielleicht noch Chinesisch.
    Im Rest gibt es dann Sport und Wahlpflichtfächer. Da sollte jeder so ca 6-10 Stunden wählen dürfen was ihm Spaß macht. Dann sind es ca 20 Stunden die Woche und man macht sonst was einen interessiert.

    Zudem fordere ich das die Schule nicht immer weiter vereinfacht wird. Ich selber habe erst die Mittlere Reife gemacht, da ich in Sprachen eine totalle Niete bin. Kann jedoch sehr gut Englisch nun sprechen da ich es lernen worde zwecks Internet. Dafür war ich schon immer in Mathe und Wissenschaftlichen Fächer ein Ass. In der 2 Klasse wusste ich schon mehr über das Sonnensystem als meine Lehrerin.
    Dort gab es auch meinen ersten Verweis von der Klasse. Meine Lehrerin behauptete doch das es Sommer und Winter gibt durch die Entfernung der Erde zur Sonne, meinte halt: Es kommt vorallem durch den Neigungswinkel der Erde, da so im Sommer die Sonne besser wirkt.

    Hoffe kommt bisschen rüberbringen was ich so denke.
    Guckt aber alle mal Ghost in the Shell. Dieser Anime zeigt wohl am besten unsere Welt in 30-50 Jahren. Er ist von 1996 und sieht heute immer noch sehr na an der Realität aus wie sie sich wohl entwickeln wird.

    • Hatte leider den Satz von Einstein vergessen:
      „Schämen sollen sich die Menschen, die sich gedankenlos der Wunder der Wisschenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfaßt haben, als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frißt“.

      Trifft es ganz gut. Alle nutzen Smartphones das Internet und jede Technik aber verstehen unerwünscht.

    • Guter Kommentar, gute Ideen…
      Ich kann nur nach meiner Ausbildung gehen (ich hatte mein Studium durch Faulheit versiebt, deshalb mit 21 erst angefangen), wo die obligatorischen „Mittelschüler“ einen sehr starken Mangel an Allgemeinwissen hatten und einfachste Berechnungen oder logische Verknüpfungen den Horizont vieler Leute sprengten…was ich traurig finde.
      Mein Lieblingsspruch aber war immer:“WAS DU LIEST BÜCHER??!!!“
      Ich für meinen Teil hatte nie Bock auf Kunst, und nur geringe Lust an Musik (wir hatten nur eine sehr motivierte Musiklehrerin die da viel rausgerissen hat), daher bin ich auch für viel Mathematik und Naturwissenschaft.

  15. Ich habe mein Abitur vor 3 Jahren an einem Gymnasium in Bayern gemacht und studiere seitdem Informatik an einer Fachhochschule (also eh schon auf wirtschaftliche Interessen getrimmt). Wie der Wissensstand bei den Leuten vor mir aussah weis ich nicht und meinen eigenen kann ich auch nur dadurch messen, dass ich noch studiere und nicht „ausgesondert“ wurde. Während meiner Gymnasialzeit sind mir jedenfalls ein paar Dinge aufgefallen, die theoretisch nicht sein sollten:

    – Schüler in der 13. Klasse, die schon Einstellungen hatten wie „Ich will keine Kinder, da kann ich nicht mehr auf Partys!“ oder „Ich will nur in einer Stadt studieren, in der man jeden Tag feiern kann!“. Es tut mir Leid, aber mit 18+ sollte man als theoretisch „gebildete“ Person doch etwas rationaler denken (vielleicht ist da auch nur meine Denkweise nicht normal ^^)
    – Der Stoff hat sich im Groben und Ganzen auf pures Auswendiglernen beschränkt. Selbst „Denkaufgaben“ waren zu 90% vorgegebene Gedankenwege, die auswendig aufgeschrieben werden mussten. Ich bin kein großer Künstler, hatte aber dennoch die Pflicht bis zum Ende musische Fächer zu belegen, demnach kann ich da den Mangel nicht direkt feststellen. Die Lehre des Gymnasiums war eigentlich ausschließlich ein Test um zu sehen, wie effektiv Leute Stoff lernen und möglichst schnell wieder vergessen konnten. Das erlernte Wissen ist meiner Meinung nach nicht wirtschaftstauglich gewesen und das Argument der „Allgemeinbildung“ kann ich auch nicht wirklich erkennen.

    Während des Studiums an der Fachhochschule habe ich auch viele Eindrücke zu sehen bekommen, die mir zu denken gegeben haben:
    – Das deutsche Abitur ist nichts mehr Wert, wenn man sich anschaut wer studiert. Es gibt Leute, die während einer Prüfung den Professor rufen und ihn fragen, was die Antwort auf ihrem Spickzettel bedeutet. Ebenso gibt es Personen, die nicht wissen was der „größte gemeinsame Teiler“ ist und wie man ihn berechnet (Es tut mir Leid, aber das ist meiner Meinung nach ein Armutszeugnis für deutsche Schulen).
    – Die Bildung an einer Fachhochschule ist meiner Meinung nach, wesentlich effektiver als die Schulbildung. Viele Professoren sind der Meinung, dass Studenten zB Skripte, Mitschriften, Bücher, etc zur Prüfung mitnehmen dürfen. Bevor jetzt die Aufschreie kommen, dass die Prüfungen dann ja leicht wären, muss ich das verneinen. Die gestellten Aufgaben haben meist einen Praxisbezug und eine strenge Zeitplanung. Wenn du in der Lage bist, deine Unterlagen zu strukturieren und zu verstehen, kannst du Aufgaben lösen und behälst das Wissen länger als 3 Tage.Wenn du das nicht kannst, wirst du sehr schnell ausgesondert, weil „Fachidioten“ nicht erwünscht sind (im Durchschnitt werden 60%-90% „ausgesondert“). Unsere Professoren ermutigen uns auch zu forschen und eigene Ansätze zu finden, damit man auch über de Tellerrand sehen kann und keine Angst vor Neuem hat. Viele Fächer dienen der reinen Allgemeinbildung und sind wirtschaftlich ohne Bedeutung.

    Persönliche Meinung:
    Es gibt genug Idioten, die es trotz geistiger und/oder sozialer Inkompetenz schaffen zu studieren, allerdings weis ich nicht, ob diese Menge auch früher schon anwesend war. Die Bildungsstandarts an meinen Gymnasien waren eine Katastrophe, allerdings nicht wirtschaftsorientiert. Die Bildung an meiner Fachhochschule vereint wirtschaftliche Praxis mit Forschung und Allgemeinbildung

  16. An meiner alten Schule konnte man bzw musste man Fächer dazu wählen. Da hab ich mich immer für Kunst entschieden weil man da Musik hören durfte, malen konnte ich jedoch nicht von daher glaube ich wird das gewählt bei dem man am meisten „chillen“ kann. 🙂

  17. Die Lehrinhalte werden danach ausgewählt, was später auf dem Arbeitsmarkt auf jeden Fall verwertbar ist. Seit Jahren findet in den Schulen eine Verlagerung zugunsten naturwissenschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Inhalte statt. Unterrichtsstunden in Musik, Literatur und Kunst werden gekürzt, weil diese Fächer kein im ökonomischen Sinne nützliches Wissen vermitteln.

    Das kann ich nun nicht bestätigen… weder die umschichtung, noch das man plötzlich in der schule ökonomisch wichtiges wissen vermittelt bekäme.

    ich hab das bei mir gesehen, sehe es bei meinen jungen geschwistern und allen anderen, mehr als 90% von dem was man in der schule mal auswendig lernen musste, hat null wert für die zukunft. das bisschen rechtschreibung, mathematisches grundverständnis und soziale kompetenz das tatsächlich mal was nützt wird allerdings auch stark vernachlässigt.
    bestenfalls zukünftige studenten können noch ein bisschen was in einem ganz spezifischen gebiet gebrauchen, aber auch das hält sich in grenzen und ist in der regel sowieso teil der einführungen im ersten semester.

    das schulsystem verblödet leider nichtmal zielgerichtet. es verblödet einfach nur.

  18. Irgendwie finde ich den Zusammenhang nicht wieso deswegen jetzt die Jugend verblödet. Auch wenn ich dem ansich manchmal zustimmen möchte.

    Ich habe Sache wie Musik, Kunst oder Literatur irgendwas interpretieren immer sehr ungern gemacht und bin eben generell in Sachen Kreativität nicht sehr gut.
    Dafür hab ich Physik geliebt und bin auch in den anderen naturwissenschaftlichen Fächern gut klar gekommen.
    Nun bin ich 36 und auch zu meiner Schulzeit waren Kunst und Musik mit sehr wenig Stunden pro Woche angesetzt. Aber was hat das jetzt mit dumm oder nicht zu tun oder auch der heutigen Jugend?

  19. Find’s ganz amüsant, wie die meisten sich hinstellen und sagen: „Ja, der Mann hat Recht, unsere Generation wird echt dumm! Aber ich, ich bin verschont geblieben und kann das sehr gut beurteilen!“

  20. Ich halte zu viel Individualisierung in frühen Jahren für falsch. Warum?
    Ein Kind weiß nicht, wo die späteren Interessen liegen werden und kann es nicht wissen. Und nur weil jemand in der 3. Klasse gut malen kann, heißt das nicht, dass dieses Kind später Kunstgeschichte studieren will.

    Viel mehr sollte die Schule (insb. das Gymnasium) jedem einen gewissen Grundstock in allen Bereichen vermitteln und in späteren Jahren, wie in der Oberstufe, sollten Vertiefungen möglich sein.
    Ich habe so viele Kommilitonen, die sich ärgern in der Schule dieses oder jenes Fach abgewählt oder nicht belegt zu haben, weil sie damals dachten, dass das langweilig ist.

    Des Weiteren begrüße ich auch die Entwicklung, dass immer mehr berufsrelevante Inhalte Einzug in den Schulen finden. In meiner Schulzeit war die Lieblingsbeschwerde aller Schüler und Eltern, dass Lerninhalte in Musik, Kunst oder Deutsch keinen Bezug zum späteren Leben hätten und die Kinder daher nicht damit „gequält“ werden sollten. Erfüllen wir ihnen doch den Wunsch und richten die Schulbildung mehr danach aus. Dann ist es für Unternehmen vielleicht auch endlich wieder möglich, geeignete Kandidaten für Lehrstellen usw. zu finden. Früher hat man sich selbst drum gekümmert, dass man die nötigen Fähigkeiten fürs Berufsleben mitbringt. In einer immer komplizierteren Welt in der auch immer mehr Verantwortung auf die Schule abgeschoben wird, scheint das nicht mehr zu funktionieren. Also müssen jetzt die humanistischen Bildungsinhalte in die Freizeit verschoben werden, und die für die berufliche Zukunft relevanten in die Schulzeit. Das ist schade, aber offensichtlich notwendig. Das hat nichts mit dem Streben nach dem schnöden Mammon zu tun, sondern das ist schlicht und ergreifend die Grundlage für ein späteres Leben. Diese momentan sehr beliebte Kritik am Unternehmertum an sich und der Wirtschaft im allgemeinen geht nun mal völlig an der Realität vorbei. Das sind nicht alles böse Menschen, sondern die bilden die Grundlage für unseren Lebensstandard, sowohl finanziell als auch materiell.

    mfG

  21. Ich persöhnlich hab mich in diesem Schulsystem sehr wohlgefühlt, mit Musik (vor die Klasse stellen und ein Lied vorsingen) konnte ich noch nie leider, Kunst war ganz toll aber da ist die Notenvergabe nicht fair da man im Prinzip das malen muss was sich der Lehrer wünscht und nicht das man selber will und Sport, naja ich war noch nie sehr Sportlich, immer im hintern feld und von daher auch die Motivation im Keller.
    Was ich gut kann ist Mathe, Physik, Naturwissenschaften, Chemie, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Wirtschaftskunde, Technik, Hauswirtschaft und Religion (evangelisch, nicht das verklemmter katholisch (war zumindest auf meiner Schule so))(aus meiner Hautschulzeit), viele Fächer die eigentlich auf die Wirtschaft abzielen aber diese haben mir eben immer Spaß gemacht.
    Nach der Hauptschule hab ich meine mittlere Reife auf einer 2 jährigen Berufsfachschule (ja wieder Wirtschaftsorientiert) nachgehohlt. Hier Hier gab es volgender Fächer: Deutsch, Englisch, Sport (von dem ich 1 1/2 jahre wegen einer Gelenkverletzung befreit war), Relligion, Physik, Chemie, Gemeinschaftskunde, Wirtschatfskunde, Geschichte, Mathe, BT elektro (wie Mathe nur eben Theoretische elektrotechnick) und einen Tag in der Woche Praktischer Elektrotechnik unterricht. Für mich eine tolle Zeit.
    WAs ich jedoch schade fand/finde: Es gab noch Metalltechnick, Bio/Chemie und Kaufmänisch zur auswahl aber nix was nicht mit einer wirtschaftlichen ausrichtung zu tun hat (naja war auch ne Berufsfachschule). Wer sich nicht für sowas Interresiert muss eben über z.B. Werkrealschule die mittlere Reife nachhohlen wobei man da nicht halb soviele Interresante Sachen vorgesetzt bekommt wie in einer auf einer speziallisierten Sparte…
    Wenn man alle Unterrichte zusammen schmeist (bei uns wars sogar teils so da in der Metallklasse zu wenig schüler waren hatten wir zusammen die Allgemeinen fächer und dann eben den Wahlunterricht) und man wählen könnte was man den Wissen will, will man richtung Geschichte, Chemie und und und, Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
    Najo das war meine Meinung dazu, die Schulen hab ich in Badenwürthemberg besucht, im Hohenlohekreis (Hier ist die Industrie so Stark das sie bei der ehemaligen Bildugsministerein der Landes (Bildungsministerin Schavan) durchgesetzt haben das an unsreem Berufsschulen komplex ein technisches Gymnasium eingerichtet wird (obwohl eigentlich keine weitern in BW geplant waren), ich war nämlich an besagtem Abend von meinem Betrieb aus auf der Entsprechenden veranstalltung für ein Jubiläum, wenn ich so recht überlege, in unserer Region fördert eigentlich die Industrie fast genausoviel wie der Staat, mir fallen gerade noch zich andere Sachen ein mit denen versucht wird die Jugend in bestimmte Berufe zu bringen aber das waäre jetzt zu viel…)
    Najo, das wars von meiner Seite, wer sich dafür Interresiert wie bei uns die Industrie die Schulen fördert und der Jugend bei der Berufswahl hilft, möge sich bei mir melden.

    MfG Felix

    • Wenn ichs gerade so lese hab ich irgendwie das Themal verfehlt, aber ja die Jugend Stumpft ab aber eher aus Motivationslosigkeit, und einfallslosigkeit… Wenn ich mir die kleinen Kinder schon anschaue, wie Frech und teils Assi die sind, denk ich mir, wenn ich früher so gewesen wäre (so etwa um das Jahr 2005 rum als ich 11 war) hätt ich von einem der älteren erstlam eine drüber bekommen für so ein verhalten (ich mein jetzt nicht harmlose sachen, die Pöbeln teils wie Assoziale und ich wohne auf dem Land, in einer ruhigen Gegend) auch wenn ich erst 18 bin aber sowas hätts bei uns früher nicht gegeben.

      MfG Felix

      PS: Falls ichs wieder verpeilt hab, Ja die Jugend Stumpft dab und Verdummt teils.

      • Dein Name ist die pure Ironie, wenn man bedenkt, dass du in einem Grammatikflame ernsthaft „einer Gehirnverletzungen“ schreibst.

  22. Um erstmal die Ausgangsfrage zu beantworten: ja, ich persönlich bin der Meinung, dass die heutige Jugend, zu der ich mich selbst mit meinen Anfang 20 auch noch teilweise dazuzähle, langsam aber sicher abstumpft. Das liegt nicht nur am Bildungssystem, sonern auch an der teilweise mangelnden Sozialkompetenz, aber das ist ja her nicht Thema.

    Was das mit den Wahlmöglichkeiten angeht, so muss ich sagen, dass ich da ein sehr großer Fan von bin. Wir hatten in der Oberstuufe (mehr oder weniger) die Wahl, einige Fächer abzuwählen und andere zu vertiefen. Das macht aus meiner Sicht auch den größten Sinn.
    Nehmen wir dochmal folgendes Zitat, was man Einstein zuschreiben will:

    „Jeder ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.“

    Die Kernaussage davon ist eigentlich extrem wichtig. Wenn du jemandem, der total sprachbegabt ist, aber in den Naturwissenschaften nichts gebacken bekommt, dauernd erzählst, er ist schlecht, weil er Mathe und Physik nicht kann, dann wird dieser Jemand das auch irgendwann denken. Dass er in Sprachen gut ist, zählt für viele nicht, weil das sind ja nur Sprachen, das kann ja jeder.
    Gleiches aber auch andersrum. Ich war eine völlige Niete, was Sprachen außerhalb von Deutsch und Englisch anging. Trotzdem musste ich ab der 7. Französisch oder Latein wählen, um eine zweite Fremdsprache zu haben. Ich frag mich bis heute wieso… Wäre da aber Informatik angeboten worden, hätte ich das mit Freuden angenommen. Denn Info und Naturwissenschaften sind mir heute noch lieber als jede Sprache.

    Individuelle Talente erkennen und fördern sollte also schon wichtig sein. Nur sollte man dann aber im Umkehrschluss auch die aussortieren, die nichts von alledem können und sich nur irgendwie durchmogeln. Wenn ich meinen Abi-Jahrgang rückblickend betrachte, haben da einige das Abitur geschafft, obwohl ich mich bis heute frage wie…

    • ohja, ab der 7. Klasse französisch…die längsten vier Jahre meines Lebens. Hatte aber das gute, dass ich es nichtmehr in der Oberstufe brauchte. Während alle sich wegen Spanisch/Französisch den Kopf zerdeppert haben, konnte ich chillig aufs Abi zugehen^^

      Bei mir war es früher so, dass es zwei Wahlpflichtkurse (WP) gab. WP1 wurde in der 7. Klasse belegt und war französisch, ein naturwissenschaftlicher Schwerpunkt oder Hauswirtschaft.
      WP2 (ab der 8. Klasse) war Latein, Informatik, Darstellen%Gestalten (also eine Art Theater-AG), sowie Förderkurse in Deutsch und Englisch.

      Find dieses System bis heute sehr gut, wurde leider abgeändert auf irgendsoein Modulklassen-System, welches man mir bisher dreimal erklärt hat, habs immernoch nicht verstanden 🙁

      ps: „Wofür französisch“ – Ich bin froh, es gewählt zu haben, da für ein Geschichtsstudium französisch, Latein oder eine osteuropäische Sprache vorausgesetzt wird 😀

      • Ich bin froh die Chance gehabt zu haben, ein humanistisches Gymnasium besuchen zu dürfen, um nicht Französisch wählen zu müssen. Alleine schon die Berichte meiner älteren Schwester und Cousinen hat mich erschaudern lassen. da nehme ich lieber Sprachen, die man nicht sprechen muss, dafür aber denken kann.

        • Ich kann bis heute weder französische sprechen, noch denken, noch überhaupt irgendwas 😀
          Sind nur ein paar klitzekleine Fetzen hängen geblieben…glaub, so ganz grundlos war die 4 doch nicht…

          • Mein Lieblingsspruch dazu: Französisch klappt ja ganz gut, nur mit der Sprache haperts noch etwas 😉

  23. Mir erscheint es ebenfalls so, dass die Jugend immer dümmer wird, der ich selbst angehöre. Ich will mich jetzt nicht über meine Altersgenossen stellen, aber gerade der Bereich Sprache und denkende Arbeit nimmt viel zu sehr ab im Land der Dichter und Denker.

    Ich wäre auch für mehr Wahlfreiheit während der Schule gewesen; allerdings würde ich Sport nicht unbedingt zur Wahl stellen. Mindestens einmal in der Woche für 90min Sport sollte schon sein und das sag ich als Schulsporthasser (Klimmzugleistungskontrolle, wer denkt sich so einen *** aus)

    Früher hat die Kirche die Bildung beeinflusst in Deutschland, heute ist es die neue Religion „Marktwirtschaft“. Was jetzt allerdings die klügeren Menschen hervorbringt, will ich mir nicht anmaßen zu urteilen.

    Ich wäre eher für eine eher praxisferne humanistische Schulbildung, die allerdings nur funktioniert, wenn eben die Eltern was für die Erziehung tun.

    Berufsbezogen muss der Unterricht nicht sein, der Mensch ist anpassungsfähig genug, um sich gerade im jungen Alter Herausforderungen zu stellen.

  24. Wundert mich, dass du sagst, dass man nicht alle Kinder mit Sportunterricht „quälen“ solle. Ich finde den Sportunterricht sehr wichtig, auch wenn er, in der Form, in der ich ihn kennen gelernt habe, vielleicht nicht optimal gestaltet, aufgebaut und organisiert ist. Ich finde jedes Kind sollte lernen, Sport zu betreiben, allein aus gesundheitlichen Gründen.

  25. Ich würde einer stückweisen Individualisierung des Bildungssystems ebenfalls zustimmen. Dazu gehört natürlich auch weitreichende Aufklärung über die beruflichen Möglichkeiten mit der gewählten Fächerauswahl. Man sollte vor allem ein Individuum mit eigenen Zielen und Motivationen sein und wneiger ein austauschbares Rädchen im Getriebe.

    Zum Thema Vorbereitung auf die Berufswelt möchte ich hinzufügen, dass auch Eltern häufig ein etwas verzerrtes Bild von der Realität haben. Natürlich ist es wichtig, dass die Kinder ihr Einkommen sichern, aber aus Angst vor Verarmung wird zu wenig Wert auf die Entwicklung persönlicher Stärken gelegt. Die Folge ist, dass teilweise äußerst verschiedene Menschen mit denselben Messlatten konfrontiert werden und in denselben Bereichen gut sein müssen. Diese Menschen führen selten das Leben, das sie sich wünschen, wenn sie sich davon nicht oder erst viel zu spät lösen können. Zusätzlich wird sowohl im künstlerischen als auch im geisteswissenschaftlichen Bereich viel Potenzial verschenkt. Gegen eine starke Wirtschaft und höhere Einkommen gibt es an sich nichts einzuwenden, aber wenn der Preis dafür allgemeine geistige Verarmung ist, bleibt uns kaum eine Möglichkeit, diese Errungenschaften wirklich zu genießen, weil wir wissen, dass wir nicht die Menschen sind, die wir werden wollten, nämlich solche, die nicht nur im bestehenden System funktionieren, sondern auch weiterdenken und eine bessere Zukunft gestalten können.

  26. Ich bin ja nach wie vor ein großer Fan von Waldorfschulen, auch wenn die meisten Leute lauter Voruteile haben (die meisten sind vollkommener Schwachsinn, wie es meistens bei Vorurteilen so ist).

    • Wie? Jan Malte muss nicht seinen Namen tanzen? Shit…. da geht mein Traum mein ungewolltes Kind zur Strafe auf die Waldorfschule zu schicken.

      Naja gibt ja immer noch die Fremdenlegion.

    • Gibt aber auch viele gute Argumente gegen Waldorfschulen. Beispielsweise, dass man bis zum Abitur dort keinen Schulabschluss bekommt, so dass man „blank“ dasteht, wenn man vorher die Schule abbricht. Oder auch eine grundsätzliche Abneigung gegen die Antroposophie (sofern man, wie ich, eine hat).

  27. Hey Steve,
    bist du denn Beamter? Dein Kommentar ist sehr vorsichtig formuliert.
    Falls du nicht so frei reden kannst wie du willst, zwinker zweimal 🙂

  28. Steve du fragst am Ende „ob das grunsätzlich schlecht ist“.

    Nun, das finde ich kommt drauf an, welchen Bildungsbegriff man hat.

    Wenn man der Auffassung ist, dass Bildung nur dafür da ist, dass man später einen Beruf ergreifen und arbeiten gehen kann – dann ist das nicht grundsätzlich schlecht.

    Aber: wenn man so denkt, dann sollte man noch viel radikaler vorgehen. Kein Sport-, Musik-, Kunst-, Geschichte- oder Sozialkundeunterricht mehr. Keine Religion und Ethik auch nicht.

    Anstelle dieser Fächer dann Fächer, die die Wirtschaft gerne unterrichtet haben möchte. Das wird von Region zu Region unterschiedlich sein. Das sollte die Wirtschaft dann auch gerne selber direkt jeweils festlegen.

    Könnte mir auch gut vorstellen, dass man dummen Schülern künftig nur noch das nötigste beibringt, also etwas lesen und schreiben, ansonsten dann möglichst früh rein ins Berufsleben. Die machen sonst eh nur noch Quatsch. Spielen am Computer, saufen oder nehmen Drogen. Es steht ja nirgends geschrieben, dass der Steuerzahler für die Dummheit und Unfähigkeit einiger aufkommen muss, die es auch in 9 Jahren Schule zu nix bringen werden…

    Stattdessen sollten die besonders Intelligenten viel mehr gefördert werden. Natürlich aber auch nach den Bedarfen der Wirtschaft. Aber eben nur bei Menschenmaterial, das es wert ist, dass man ein derartiges Invest startet. Jeder der nicht performt wird dann auch gnadenlos aussortiert.

    So könnte die Wirtschaft Deutschlands ihren Nachwuchs noch viel zielgenauer heranzüchten, unnützes Gesindel würde immer weniger. Der Shareholder dankte!

  29. Also ich bin froh darüber, dass solche „sinnlosen“ Fächer wie Kunst gekürzt werden. Allerdings hab ich auch in anderen Fächern in meiner Realschulzeit nicht viel nützliches gelernt. Mathematik und Englisch war nach der Realschule noch nützlich, alles andere hätte man vom Lehrplan nehmen können und es hätte sich eigentlich nichts geändert. Werken ist dann vielleicht noch nützlich, damit man sich mitn Schraubenzieher nicht ins Auge sticht. xD

    Das ist allerdings aus der Sicht eines HTL-Absolventen (Höhere Technische Lehranstalt – Österreich) der sich generell nur für Technik interessiert, von daher ist meine Ansicht sicherlich nicht besonders objektiv.

    • Das ist fast aus jeder Beruflichen Sicht so, als Bäcker hätte ich mir eigentlich alles ausser Mathe und Deutsch schenken können.

      Englisch konnte ich sowieso schon von Zuhause, und der Rest fällt höchstens unter verbesserte Allgemeinbildung.

      Kunst und Werken kannste echt knicken, genau wie Hauswirtschaft und Sport. Chubby Mc Fatass wird auch von 90 Minuten Sport die Woche nicht schlanker und Fussball spielen kannste auch in deiner Freizeit.

  30. Hi Steve,
    ich finde ebenfalls mehr Wahlmöglichkeiten gut finden und die Ausrichtung auf die Wirtschaft finde ich ebenfalls sehr bedenklich. Bei Kollegen höre ich in letzter immer öfter davon, dass die ihre Kinder schon recht früh auf das spätere Leben ausrichten wollen. Das ist, wie ich finde, sehr schade. Kinder sollte auch eine Kindheit haben dürfen und auch einfach Sachen machen können die sie möchten.

    Allerdings muss ich aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass man den Sportunterricht auf keinen Fall nur als Wahlmöglichkeit haben sollte. Ich war nie auch nur ansatzweise gut in Sport. Aber nachdem ich aus der Schule raus bin, fehlt es mir quasi zum Sport gezwungen zu werden. Die zwei Stunden Bewegung in der Woche tun vielen Kindern gut, gerade heutzutage wo viele Kinder immer mehr Zeit vorm PC verbringen.

    Gruß

    Hans

    • Wer gucken will, wie Erwachsene ohne Kindheit aussehen, muss sich ja nur in der Politik mal umschauen…

      Zum Sportunterricht: Im augenblick vermisse ich den wöchentlichen Muskelkater echt nicht, aber ich glaub, ein bisschen sinnvoll ist es trotzdem.

        • Weil sonst die Motivation bei einigen völlig in den Keller gehen würde. Aber wer in Sport keine 4 schafft, hat sowieso ganz andere Probleme.

          • Das stimmt so auch nicht direkt.
            Ich bin keineswegs sportlich, aber ich habe eigentlich eine relativ gute Ausdauer und konnte es, rein von der Geschwindigkeit, auch immer mit den meisten unserer Sportasse aufnehmen.

            Worin ich aber völlig versage, ist Technik. Egal ob Volleyball oder Badminton, sobald man bestimmte Techniken anwenden muss, ist bei mir schluss. Bin deswegen auch nie über eine ~3 hinausgekommen, weil es leider nur sehr selten mal Dinge gab, bei denen ich meine sportlichen Stärken ausspielen konnte (zB Parkour oder Hochsprung)

          • Ging mir genauso, wirklich genauso. Trotzdem ist eine 3 (mal mehr oder mal weniger toll, je nachdem was im Jahr gemacht wurde) immer drin.

            Und wenn es eine 4 wird, auch kein Drama für die Versetzung.

    • Im Hinblick auf die Tendenz der Gewichtszunahme bei Kindern & Jugendlichen ist sportliche Aktivität sicherlich sehr sinnvoll und sollte nicht vollständig unter den Tisch fallen.

      Zwar verhindern 2 Stunden Fußball pro Woche nicht zwangsläufig ein „Dicksein“, aber über den positiven Effekt von Bewegung für Körper und Geist müssen wir ja wohl kaum diskutieren.

      Dazu kommen noch andere Lerneffekte (Teamplay, Wettkampfgedanke etc.), die förderlich sind.

  31. Verblöden nicht.

    Ich denke eher das die Eltern zu wenig Zeit für die Erziehung haben und damit die anzahl der Proleten und Oberflächlichen Deppen zunimmt. Aber 95% derer die sich jetzt aufführen wie Sau hören damit spätestens auf wenn sie arbeiten gehen weil da ein anderer Wind bläst.

    Dennoch stimme ich dir 100% mehr Wahlpflichtfächer. Vor allem auch mehr Praxisbezug.

    • Och.. wenn ich mir hier die Bewerber und Praktikanten ansehe die bei mir antanzen dann verändern sich weit weniger als 95% davon.

      Mir wäre mal nen Fach wichtig genannt „Realitätsbezug“ zuhause lernen die das ja anscheinend nicht. Ich mein es gibt sowas wie Jung und Naiv, aber was manche da ablassen… Menschenkenntnis und Realitätsinn wie nen 3 Jähriger.

  32. Eine weitreichende Individualisierung würde ich mir definitiv wünschen. Ich hätte mich zum Beispiel sehr darüber gefreut, in der Oberstufe, oder spätestens nach der 11. Klasse, Mathe abwählen zu können. Einen Nutzen wird das in den letzten zwei Jahren gelehrte für mich niemals haben, schon allein deswegen, weil ich 90% davon nicht (mehr) draufhabe.

    Natürlich darf das Abitur nicht zu einem Wunsckonzert verkommen. Deutsch sollte auch weiterhin Pflicht sein, ebenso wie Geschichte oder Sozialwissenschaften.

    Zum Verblöden kann ich nicht soviel sagen, ich würd aber aus meiner subjektiven Sicht sagen das ja.

    • Der Mathe-Stoff aus der Oberstufe ist auch nicht dazu da, damit du damit später etwas machen sollst. Jeder weiß, dass die meisten Berufe etc. nichts mit Funktionen usw. zu tun haben.

      Dabei geht es lediglich um das Trainieren deines logischen Denkvermögens. Dazu sind mathetische Aufgaben einfach wunderbar geeignet, auch wenn ich selber meistens dabei gestorben bin.

      Von daher nicht immer nur die offensichtliche Seite bedenken („wo werde ich noch einmal im Leben Polynomdivision machen müssen?“), sondern etwas abstrakter herangehen 😉

      • Dann sollte man Mathe durch Informatik ersetzen können.

        Hat viel mehr mit logischem denken zu tun als Mathe und ist kein stumpfes Formeln/Lösungswege auswendig lernen.

        • Informatik ist von Denkstruktur wesentlich simpler als Mathematik an sich. Informatik ist ja praktisch nur eine Ableitung der Mathematik.

          • Dennoch halte ich Informatik für besser geeignet. Muss ja kein großartiges programmieren sein, selbst die einfachsten Grundsätze im Sinne von HTML und Java reichen aus. Meiner Erfahrung nach fällt das Schülern leichter, weil sie die Konsequenz ihrer Arbeit auf dem Bildschirm sehen können.

            Für Leute wie mich, denen sich leider nie der Sinn der meisten Formeln erschlossen hat, mit Sicherheit eine große Hilfe.

          • Meine Erfahrung ist genau andersherum. Viele, die in Mathe schlecht waren, waren in Informatik noch schlechter und alle die gut in Mathe waren, waren fast noch besser in Informatik

          • „muss ja kein großartiges programmieren sein“

            Du hast völlig falsche Vorstellungen von Informatik.

          • jaja, ich weiß, ich weiß…für das, was ich in den drei Jahren „Informatikunterricht“ gemacht habe, hätte sich jeder Informatiker geschämt. Aber es klingt viel besser, als wen man das Fach „Seitendesignerstellen für Dummies“ nennn würde.

          • Mathematik in der Schule hat außer dem Namen auch nichts mit der in der Uni gemein.

      • Ich kann prima Sinnzusammenhänge finden, aber mathematisch immernoch nicht um mehr als 2 Ecken denken bzw. mehr als 3 Daten im Kopf behalten. Trotz Matheniete trotzdem noch die Statistik inner Uni erlernt.
        Die Mathe-Angst vieler Schüler wird auch falsch behandelt.

      • Tut mir leid, dass ist Blödsinn.
        Für höhere Mathematik braucht man gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Man muss die Formeln nicht nur können, sondern sie auch verstehen.
        Mir fehlt diese Fähigkeit leider völlig, weswegen ich immer, wenn es um künstlerische Gestaltung oder mathematische Probleme ging, ziemlich versagt habe.
        Dafür erschließen sich mir Sinnzusammenhänge gesellschaftlicher Natur sofort. Wirtschaft, Politik, Geschichte, völlig egal, war stets meine Starke Seite. Auch mit Biologie hatte ich nie Probleme, weil die benötigte Vorstellung mir da nie abstrakt vorkam.
        Mein logisches Denken ist also durchaus in Ordnung, auch mal um die Ecke.

        Und diese Einteilung machte sich durchaus in meiner Stufe breit. Es gab Leute mit herausragender Leistung in Mathe und Physik, die aber in Geschichte völlig verkackt haben, weil ihnen einfache historische Zusammenhänge nicht einleuchten wollten. Und eben auch solche wie mich, denen Gesellschafts- und Sozialwissenschaften lagen, aber im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich schwach waren.
        Logisch Denken konnten diese Personen aber alle.

        • Wirtschaft, Politik, Geschichte und Biologie sind auch eindimensional. Mathematik und Physik sind n-dimensional und Informatik ist halt 3 bis 4-dimensional.

    • Kann ich zustimmen. Nur soll Individualisierung die Kinder nicht zu Einzelkämpfern machen. So haben sie wenigstens noch gemeinsamen Nährboden für Interessen. Elbogengesellschaft haben sie ja schon gegenwärtig lange. Kapitalismus ist out, so soll das Schulsystem den Ton angeben um neue Ideale zu setzen. Wenn die Kinder besser gebildet werden, erwächst daraus auch eine bessere Generation. Werden die Kleinen nach egoistischen Idealen des Mammon erzogen, zieht sich der Knoten um das kulturelle und sozial-politische Wohlergehen des Volkes nur enger.
      Mehr Wahlmöglichkeiten, aber auch mehr Zusammenhalt und Teamwork, mehr Wärme und bessere Zusammenarbeit mit anderen Instiutionen wie Elternschaften und Nachmittagsprogrammen. Wir brauchen einen wachsenen Anteil Intelektueller, nicht eine Horde Wirtschaftssklaven und Büffel-Proleten.
      So schrumpft nur unser Geist während wir nur auf den technischen statt den kulturellen Fortschritt achten.

      • „Wir brauchen einen wachsenen Anteil Intelektueller, nicht eine Horde Wirtschaftssklaven und Büffel-Proleten.“

        Die Studienzahlen der Germanistik und ähnlicher Fächer sind ausgezeichnet. Und das trotz der klassischen „was mache ich damit danach“-Situation („Intellektuelle“ wollen schließlich auch Geld verdienen, eine Familie ernähren etc.)

        Von daher stimmt die Forderung nicht mit der Realität überein.

          • Das ist aber auch nochmal eine Stufe näher an der „damit kann nichts machen“-Ebene. Klar, dass die Leute dir hier nicht die Bude einrennen.

            Aber wechsel eben zur Germanistik und genieße den vollen Hörsaal 😉

            Bei uns ist die philosophische Fakultät jedenfalls jedes Jahr völlig überlaufen.

          • Germanistik ist nicht so mein Favorit. Die schlechteste Deutschlehrerin (meine) hat Germanistik und ist dann, weil sie gescheitert ist, Lehrerin geworden; und so hat sie unterrichtet.

          • Von solchen Leuten gibt es sicherlich eine ganze Menge. Schafft eben nicht jeder den Sprung in eine PR-Agentur, Journalismus oder sonstige Stellen.

            Dann landet man eben im Hafen der Lehrbeauftragten…

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