In der zweiten Ausgabe der Vlog-Woche bin ich bei meinem Friseur und schneide ein spannendes Thema an: Muss man privat auch immer politisch korrekt sein? Wo zieht man die Grenze? Muss man jetzt schon in den eigenen vier Wänden aufpassen, was man sagt? Schaut mal rein!
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Hm, tatsächlich ein interessantes Thema, über das ich jetzt erst einmal nachgedacht habe.
Grundsätzlich sehe ich es so, dass man hier zwischen „Gesinnung“ und „Ausdruck“ unterscheiden sollte. Ein Beispiel:
Wenn ich „unter Freunden“ sage „also der Holocaust ist doch eigentlich ne ganz nette Sache, dass war schon richtig so“ dann bin ich nun einmal ein Nazi der härtesten Sorte und es wird dann auch nicht besser dadurch, dass ich das öffentlich nicht so zeige.
Unter „Ausdruck“ hingegen würde ich eher die Wortwahl oder ähnliches fassen. Natürlich bin ich unter Freunden anders drauf als zB in der Uni. Meine besten Freunde flame ich auch mal, einen Dozenten sicher nicht. Das hat dann auch weniger mit Heuchelei zu tun als damit, dass einfach in verschiedenen Beziehungen verschiedene Umgangsformen herrschen. Ich bin mir absolut sicher, dass jeder von uns schon zu seinen Freunden oder seiner Familie Sätze gesagt hat die er nie zu seinem Chef oder einem Arbeitskollegen sagen würde. Ich würde es sogar noch einen weiter stufen: Wer mit seinen Freunden genau so redet wie mit seinen Arbeitskollegen, der hat eigentlich keine Freunde (stark pauschalisiert, die Ausnahmen mögen es mir verzeihen!)
Ich würde einfach sagen das die Umstände und Motive hinter der Tat das Urteil mildern sollten, wenn das im Strafrecht wo es wirklich um die Wurst geht Anwendung findet sollte das in der Gesellschaft eigentlich auch so sein.
Allerdings ist die Menschheit als solches ziemlich beschissen, und das Internet ist sowieso voll mit moralisch überlegenen Faschisten die am liebsten Internierungslager für alle hätten die anders denken oder es wagen die Maschine zur Hexenjadgt zur der Social Media verkommen ist zu kritisieren.
Angeklagt, schuldig gesprochen, (gesellschaftlich) hingerichtet, alles innerhalb weniger Stunden ohne Prozess, ohne Verteidigung, und meistens völlig ohne „habeas corpus“ und ausschließlich basierend auf Indizien, Spekulation und Hörensagen.
In den abstrusesten Fällen wird einfach aus echten Beweisen was zusammengeschnippselt bis derjenige ausreichend schuldig aussieht, wie das im Fall einiger Polizisten der Fall wahr. Für die echte Sachlage interessiert sich natürlich hinterher niemand, und entschuldigen tut sich auch keiner.
Aber lassen wir das, ich schweife vom Thema ab.
Ich finde es völlig in Ordnung, privat nicht PC zu sein. Letztendlich geht es dabei ja nur darum, dass andere nicht verletzt werden und/oder sich aufregen. Man vermeidet die Situation, in der Hulk Hogan jetzt ist, und falls man Leute kennt, die sich bei Begriffen wie „Schwuchtel“ oder „Fotze“ beleidigt fühlen würden, umgeht man das ebenfalls. Wenn nichts davon gegeben ist, gibt es keinen wirklichen Grund, seine Sprache zu verändern.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn man tatsächlich das glaubt, was man von sich gibt, also wenn man sich abfällig über die betroffenen Gruppen äußert. In diesem Fall ist es reine Eigenzensur (anstelle von Beschönigung), die nur der Wahrung der PR dient. Das ändert natürlich nichts daran, dass man tatsächlich ein Arschloch ist.
Meinetwegen kann man sich auch gerne öffentlich so ausdrücken, wie man will. Es ist ja nicht moralisch verwerflich, Beleidigungen zu verteilen und Behauptungen aufzustellen. Das muss jeder ganz pragmatisch für sich entscheiden.
Das mit der Vlog-Woche gefällt mir wirklich sehr gut. Da guckt man gerne mal jeden Tag rein. Weiter so 🙂
Denke das haengt ein wenig vom Thema das besprochen wird ab, gerade das Verhaeltnis zwischen Schwarzen und Weißen ist in den USA seit Monaten sehr angespannt. Political correct moechten sie alle gern sein, aber wenn man ehrlich ist, sind es eben nur die Reizpunkte Rassismus gegenueber Schwarzen.
Bestes Beispiel ist doch Donald Trump wenn er auf Wahlkampfveranstalltungen seine Hirnfuertze ablaesst. Nehmen wir mal das „die Mexikaner schicken nur Vergewaltiger ueber die Grenze“ Statement.
Das strotzt genauso vor Rassismus aber halt gegen Mexikaner und der Gegenwind den er dafuer bekommt hindert ihn nicht daran weiter als Praesidentschaftskandidat anzutretten und sogar in den Umfragen eine bessere Figur macht als viele der anderen Kandidaten.
Der Hogan hat da sicher einfach Pech, das man von Seiten der WWE die PR mitnehmen moechte.
Spannendes Thema. Ich finde entschednd ist in welches Kontext etwas gesagt wird und wie ernst es gemeint ist. Sprüche grad unter Kumpels oder beim Fussball sind obwohl sie rassitsisch oder homphobie ausdrücken in dem Moment ja nicht wirklich ernst gemeint. Etwas anderes ist es natürlich, wenn diese in einer normalen Diskussion auftreten und ernst gemeint sind. Wichtig ist daher der Kontext. Personen die in der öffentlichkeit stehen, müssen hier aber mehr aufpassen. Den die Medien interessiert der Kontext in der Regel herzlich wenig.
Auf der anderen Seite finde ich diese Heuchlertum schlimm. Alle haben plötzlich bunte Flaggen und unterstützen die Homosexuellen, bis das Thema nicht mehr für Aufmerksamkeit erzeugt. Dann wird aufs nächsteThema aufgesprungen. Die Welt ist nicht schwarz und weiß. Man muss auch nicht alles mögen nur weil es politisch korrekt ist. Ich kann durchaus auch Meinungen tolerieren, die neutral gegenüber der Homoehe oder z.B. Zuwanderung sind, solange es nicht in negative Ausrichtung geht.
Da ich in Dresden lebe habe ich am Beispiel Pegida mitbekommen was das heißt. Wer ernstahft denkt tausende Menschen protestieren gegen Zuwanderung und sind deswegen alle Nazis macht es sich da sehr einfach. Die Politik hat viel zu spät reagiert und die Sache nur verschlimmert. Generell sollte man aufhören immer nur alles in schwarz und weiß zu sehen und auch mal die Ursachen zu reflektieren.
VIel schlimmer an der Dresden Sache ist ja, dass der rest der gebildeten Bundesbürger denkt, die 20.000 warn alles Dresdner.
Natürlich ist unterschiedliches Verhalten im privaten und im öffentlichen Leben legitim. Das Problem ist doch, dass die Grenzen zwischen Privat und Öffentlich fließend sind. Wenn ein Video einer privaten Feier im Internet – mit oder ohne Einverständnis der Beteiligten – veröffentlicht wird, dann ist es aber eben kein Verhalten im privaten Rahmen mehr. Durch die Veröffentlichung ist es öffentlich geworden! Privat ist halt nur das, was man unter Verschluss hält.
Bei Hulk Hogan kommt natürlich hinzu, dass er eine Person von öffentlichem Interesse ist. Das sollte er aber mittlerweile wissen und seinen Lebensstil angepasst haben.
Ich möchte mich hier mal auch dazu äußern, meiner Meinung nach muss hier der kategorische Imperativ gelten. Warum sollte man sich privat das Recht rausnehmen angreifende Äußerungen über andere zu machen auch wenn es nur privat ist? Das gehört sich einfach nicht.
Wir sind alle nur Menschen, und „im Augenblick“ sagen wir oft Dinge die wir nicht so meinen, und die mehr unsere Frustration ausdrücken als ehrliche Überzeugung.
Nen Mann für sowas zu kreuzigen ist genauso falsch wie solche Bemerkungen von sich zu geben, wenn nicht noch mehr.
Moralisch überlegen sind die Hetzer garantiert nicht, und die Leute die solche Themen klammheimlich vertuschen oder totschweigen wollen wie die WWE auch nicht.
Nächster Vlog: Krömer beim wäsche waschen..
Find ich ne komische Frage. Wenn „du“ Privat Nazischeisse laberst, dann bist du halt ein Nazi. Nur weil du es dann öffentlich versteckst, bist du nicht weniger Nazi. (Nazi jetzt als Beispiel, weil es bei Hogan um Rassismus ging). Es ist doch vollkommen egal, ob etwas privat ist oder nicht, es geht um das was der Mensch ist, und wer rassistische Witze macht, sollte sich halt n bisschen schämen und reflektieren, warum er so ist, wie er ist. Deine Frage impliziert irgendwie, dass „political correctness“ irgend ein Selbstzweck ist, der uns von irgendwem aufgezwungen wird, und dem wir uns LEIDER LEIDER fügen müssen. Vielleicht hat es einen Grund, warum wir Menschen nicht mehr als Neger bezeichnen wollen?
Was Du für nen Unsinn redest. Wenn ich mit meinen Jungs Fußball gucke und wir uns spaßig anzicken, fallen auch mal Worte wie „Du Schwuchtel“. Laut Deiner These bin ich dann automatisch homophob?
Sorry, aber diesen Moral-Apostel-Mist nehme ich Dir nicht ab!
*Edit*
Ach, habe erst jetzt Deine IP gesehen. Alles klar! Weitere Diskussion überflüssig, Herr Provokateur…
Oh nein, das Nigger Wort. Die Kleingeisterei bei den Amis dazu is lächerlich, genau wie fuck, Pornos und Kinderüberraschung.
Da werfe ich mal Google Glas im Raum, denke das das Ding sehr in die Privatsphäre eingreifen wird.
Wenn wir schon bei Grillen sind und blöden Sprüchen, heute dein Freund und morgen dein Feind mit dem Google Glas Archiv das die das Genick bricht.
Das könnte man vielleicht schon mit deinem Medienkunde Unterricht verbinden, warum braucht man den ? Ich denke man braucht ihn nicht.
Ich kann mich auf dem Marktplatz Stellen in Nazi Uniform und mein Propaganda Brüllen und werde nach 5 Minuten von den Bullen eingebuchtet und das selbe kann man auch auf Youtupe oder Facebook machen und werde dafür gesperrt und vermutlich auch Angezeigt.
Man muss sich halt überlegen wo man was Sagt und Tut, das sollte einem als Mündiger Bürger klar sein. Dafür bräuchte man kein extra Unterricht.
http://www.krone.at/Oesterreich/OOe_Hass-Posting_kostet_Lehrling_seine_Stelle-Flammenwerfer-Story-463990
Einige scheinen es aber trotzdem nötig zu haben.
Ich bin wohl etwas abgeschweift.
Wann ist ein Hulk Hogan schon eine Privat Person, als Star hat man es nicht Leicht.
Wer aber Herr Krömmer kennt weiß wie er manches meint, aber den Ruf kann man sich natürlich versauen mit der Kleinsten Aussage.
Dachte du zeigst jetzt wie du rasiert wirst. Hättest z.B. die Kamera irgendwo hinstellen können und das danach im Zeitraffer zeigen können. So als kleine Idee, falls du nochmal mit Kamera zum Friseur gehst. Oder vorher/nachher Bilder :>
Aber das Thema was du angesprochen hast, war auch zml interessant. Ich hab da noch nie drüber nachgedacht, aber ich glaube ich bin deiner Meinung!
Jemand hat einen Rasier-Fetisch.