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Digitale_Lüge

Diese spannende Theorie (Buch) wurde mir heute per Mail von Community-Mitglied Till verlinkt wurde. Lest mal rein!

Die überfällige Digitalisierung aller Unterrichtsräume – von den Hörsälen hinab über die Klassenzimmer bis zu den KiTa-Räumen – ist zur Zeit in aller Munde. Deutschland, so ist zu lesen, sei im internationalen Vergleich abgehängt, was die Früherziehung im Umgang mit digitalen Medien angehe. Programme, die jedem Schüler ein Tablet und jedem Klassenraum ein Smartboard verschaffen wollen, sind die Lieblingskinder der Politik […] Wir behaupten in unserem Buch das glatte Gegenteil: „Eine Kindheit ohne Computer ist der beste Start ins digitale Zeitalter.“ Die Entwicklungspsychologie sagt, dass Kinder ungefähr ab dem 12. bis 14. Lebensjahr beginnen, abstrakt zu denken und erste Möglichkeiten der Selbstreflexion entwickeln. In diesem Alter wird es langsam sinnvoll, Medienkompetenz aufzubauen, die über eine reine „Wischkompetenz“ hinausgeht.

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16 KOMMENTARE

  1. Schon allein aus umwelttechnischen Gründen würd ich back 2 the roots gehn, aus finanziellen sowieso. Schreibblock und Kuli 5 Euro vs Smartphone 300 Euro (oder so) + fucking Stromverbrauch?
    Wer nicht merkt wie die Lobbys das grosse Geschäft mit der Bildung ausnutzen, dem is auch nicht mehr zu helfen. PCs gehören in die Freizeit oder in den Job und da gibts auch ne Ausbildung für dann.

    • Hat mit Lobby nix zu tun, dass ist schlichter Wettbewerbsnachteil. Niemand in höheren Bereichen will sich noch mit dir in solche Basics beschäftigen. In der Schule wurde zB früher immer noch angeboten „wer keinen Computer hat, der kann xyz machen“, in der Uni wird es einfach vorausgesetzt, genauso wie vorausgesetzt wird das du mit den entsprechenden Programmen umgehen kannst. Da setzt sich kein Dozent mit dir an die Kiste und erklärt dir wie man in Word die Zeilenabstände ändert.

  2. Ich habe meine Kindheit und Jugend zum Großteil vor dem Computer verbracht und ich behaupte mal wenn ich das nicht gemacht hätte und mit pädagogisch wertvollem Holzspielzeug gespielt hätte, wäre ich in meinem Beruf (in der IT eines größeren Konzerns) nicht so weit gekommen.

  3. So, wie hier viele von ihrer Jugend berichten, wo sie ja auch sehr früh mit Computern in Kontakt kamen … bitte mal betrachten, wie bei „uns“ vor vielen Jahren die Technik/Software aussah und was das bedeutet hat! Da musste man tatsächlich sich mit dem Thema PC und Technik beschäftigen, mal in Registryeinträgen rumpfuschen, der PC wurde zerlegt, …
    Heute ist das alles großteils so vereinfacht, kaum jemand muss sich eignetlich damit beschäftigen! Installiert und läuft, fertig! Ist ja schön, aber das ist dann reine „Benutzung“ der Technik, aber das Verständnis, was eigentlich dahinter steckt fehlt!
    Ich persönlich frage selbst ernannte „Digital Natives“ gerne, was so der grundlegende Unterschied zwischen TCP und UDP ist…

    Guter Kommentar auf Englisch zum Thema:
    http://www.coding2learn.org/blog/2013/07/29/kids-cant-use-computers/

    Und auch ein nicht zu verachtenden Punkt hat ein Kommentator in einem anderem Forum aufgebracht:
    http://www.heise.de/tp/foren/S-MsI/forum-295427/msg-26867573/read/

    • “ Da musste man tatsächlich sich mit dem Thema PC und Technik beschäftigen, mal in Registryeinträgen rumpfuschen, der PC wurde zerlegt, …“

      Ja, weil die Scheisse nie funktioniert hat wie sie sollte – da verzichte ich gerne drauf bzw freue mich darüber, dass sich meine Kinder damit nicht auseinandersetzen müssen. Es ist der normale Gang der Dinge, dass sich irgendwann nichtmehr jeder Anwender mit den Details auskennt. Aus dem selbem Grund baut nicht jeder seinen eigenes Getreide an, aus dem er dann Mehl mahlt und Brot backt – man geht zum Bäcker und kauft es von Leuten, die viel besser in den vorherigen Arbeitsschritten sind. Und seit Computer ein Produkt für alle sind, ist es dort halt genauso.

      Sicher wäre es schön, wenn meine Kinder in Grundzügen programmieren könnten und wissen würden, wie die Hard- und Software ihres Computers arbeitet. Aber es wäre keine Katastrophe, wenn nicht. Diese ganzen negativen Szenarien, die da gezeichnet werden klingen doch verdammt nach der Aluhut-Fraktion.

    • Eine gewisse Grundbilodung zum Thema Technik ist top, aber wieso sollte man selbst solche Unterschiede wie TCP und UDP kennen? Die meisten Autfahrer können an ihrem Auto auch nur die simpelsten Reperaturen vornehmen, der durchschnittliche Hausbesitzer wird vermutlich auch nicht in der Lage sein, sein Dach zu decken und die Heizung zu reparieren und die meisten Menschen wissen nicht, wie man eine ausgekugelte Schulter „behebt“.
      Kurzum: „Too deep“ muss man in der Technik gar nicht sein, weder in der Software noch in der Hardware. Und gerade die beruflichen Computerprofis sollten froh sein über all die DAUs da draußen, ohne die wären sie nämlich arbeitslos.

      • Nö, muss man nicht. Aber dann sind das auch keine „Digital Natives“! Trotzdem rennen da draußen Leute rum, die wissen, wie sie auf ihrem Handy nach links und rechts wischen, Selfies von sich auf Facebook hochladen können und 15x am Tag Twittern, … und denken sie sind die Internethelden! Das sind aber nix „Natives“, das sind reine, primitive Benutzer! Und das ist prinzipiell das Problem, worauf das Buch abzielt: Ist ja schön, wenn ein 5 Jähriger bisle aufm Tablet rumwischen kann. Aber um die aktuellen, großen „Problem“ der Digitalisierung, mit Überwachung, Netzneutralität, Verschlüsselung, … zu kapieren, muss man einfach etwas mehr von der Materie verstehen; deshalb sind diese Themen so „unpopulär“, weil die kaum jemand kapiert, aber im Prinzip jeden betreffen … und es nichtmal merken!

        • Der Begriff „Digital Native“ bedeutet nur, dass man mit dem ganzen Computerzeugs („neue Medien“) aufgewachsen ist, die Welt also gar nicht ohne kennt. Laut Wikipedia wird eine der ersten Grenzen dafür beim Jahrgang 1980 gezogen, dass ist die 1. Generation.
          Da ist nirgendswo ein Wort davon erwähnt, dass du IT-Experte sein musst, es sagt eigentlich überhaupt nichts über deine Fähigkeiten aus.
          Und ja du hast Recht, man muss die Kids für das Themen Datenschutz und „Vorsicht im Internet“ sensibilisieren. Man sensibilisiert Kinder aber auch für „Vorsicht im Straßenverkehr“, ohne das sie wissen wie ein Auto funktioniert. Es ist völlig unnötig allen Schülern zu erklären, wie nun genau Verschlüsselung xy funktioniert, es wird die meisten ohnehin nicht interessieren.
          Und solange bei vielen Schülern schon das Verständnis des politischen Spektrums hapert oder die Regeln der Rechtschreibung und Grammatik ruckeln gibt es echt dringenderes zu lösen als ihnen irgendwelche Feinunterschiede von Verschlüsselungstechniken zu erklären.

  4. Davon halte ich nichts. Wenn man sich nicht früh genug damit beschäftigt, interessiert man sich vielleicht überhaupt nicht mehr dafür. Ich kenne genug Leute/Kollegen, die sagen „mit Computern kenn ich mich net aus“ oder „ich hasse Computer“.

    Ich persönlich hatte seit ich mich zurück erinnern kann mit Computern zu tun (C64, Amiga usw) und kann solche Aussagen und Theorien daher überhaupt nicht nachvollziehen.

  5. Da mein Vater ein Computerfreak seit mindestens C16 ist, bin ich natürlich auch sehr früh mit der Materie in Kontakt gekommen.

    Meinen ersten PC habe ich im Alter von 7 Jahren mit Windwos 3.11 bekommen. Natürlich konnte ich da nicht wirklich viel damit anfangen, aber das bischen rumgeklicke und rumgetippe mit meinem Vater hat viel spass gemacht. Danach folgte Windows 95, 98 etc. Das erste „bauen“ eines Netzwerkes via BNC Kabel und gemeinsames zocken von Warcraft II, Doom II etc. im Netzwerk war schon cool und werden immer Teil meiner Erinnerung und Jugend bleiben (NATÜRLICH neben anderen Dingen und aktivitäten).

    Ob es nun am frühen Kontakt lag, weiss ich nicht, aber irgendwann ging die Phase los, wo ich einfach keine Hausaufgaben mehr gemacht habe etc. pp. kennt sicher jeder und die beliebteste Stafe meiner Eltern war Hausarrest.. und nicht so ein Pussyhausarrest wie heute, sondern bedeutete es kein TV, kein PC, keine Konsole, Keine Musik, verlassen des Zimmers nur für Toilettengänge und Frühstück/Mittag-/Abendessen.

    Also fing ich an den PC auseinanderzunehmen und zusammenzusetzen und habe so ein gewisses Verständnis für die Technik entwickelt, desweiteren war ich nun gezwungen (aus langeweile) meine Nase tatsächlich in Bücher zu stecken und zu lernen.

    Als das Internet dann aufkam (ISDN, wenn meine Eltern nett waren auch Kanalbündelung) hatte ich ziemlich schnell raus, wie ich Dinge recherchieren konnte.
    Dadurch das mein Vater immer mit mir gezockt hat habe ich auch ziemlich früh meinen Everquest Account bekommen (damals rein englischsprachig, deutsche Spieler auch eher seltener anzutreffen) war ich gezwungen die englische Sprache zu erlernen (dies fing erst später in der Schule an) und konnte aufgrunddessen meine Englischkenntnisse stets erweitern und auch täglich einsetzen!! Sprich: Englisch Klassenbester und bis heute keine Probleme generell Fremdsprachen (zumindest rudimentär) zu erlernen bzw. (ebenfalls rudimentär) zu verstehen.

    Also meiner persönlichen Erfahrung nach kann ich keine negativen Dinge sehen, warum man nicht recht früh mit der Einführung in diese Medien beginnen sollte.

    Andererseits waren es damals andere Zeiten, es gab noch nicht so viel Scheisse im Netz, keine Smartphones (Handys waren auch erst im kommen).
    Vielleicht macht DAS den Unterschied

  6. Es stimmt schon ihrgendwo die Kinder sind zwar was Smartphones angeht echt auf einen guten standm, aber durch z.b. die ganzen Abkürzungen die verwendet werden verlernen sie das normale sprechen und schreiben.

    Ich sehe es grade auch bei meinen Bruder und seinen Freunden, dass es immer schlimmer wird, grade was den satzbau angeht.
    Auch in der Schule sinkt das niveau immer weiter so kommt es mir zumindes vor (Wenn ich mir die Noten von meien Bruder anschaue, sie sind gut aber hätte ich damals so was abgegeben hätte ich zu 100% nicht die gleichen Noten bekommen sondern mindestens 1 Note schlechter) aber das kannst du sicher besser beurteilen Steve.

    • Wir hatten neulich einen Praktikanten der hat auch in seiner Aussprache Abkürzungen genutzt hat und meinte das das ganz normale Umgangssprache sei.
      Das ist auch für mich schon etwas kaputt, wenn man in einem Praktikum oder RL allgemein, keine ganzen Sätze mehr bildet und statt dessen irgendwelche Buchstaben als Antwort gibt.
      Will ich so was auf meiner Arbeit haben? nein… viel Glück bei der Arbeitssuche.

      Es gibt aber auch Positivbeispiele: Mein 4 jähriger Neffe kann aus Eigeninteresse schon bis 100 zählen und seinen Name und ein paar andere Wörter schreiben, damit ist er jetzt schon dem ein oder anderem Kaufmann was Bildung anbelangt um Jahre voraus (o;

  7. Irgendwie schreckt mich der zitierte Text schon ab.

    „Wir behaupten in unserem Buch das glatte Gegenteil:“

    Das soll also bedeutet, dass die bisherigen Expertenmeinungen nicht nur ein bisschen falsch waren (was sicher stimmt, denn es ist immer noch ein neues Phjänomen in einem sowieso schon kompliziertem Gebiet – der Bildung) sondern zu 100%? Wirklich?

    Das klingt mir irgendwie zu sehr nach „Schaut her! Wir sind kontrovers!“ und darauf hab ich ehrlich gesagt keine Lust. Ernstzunehmende wissenschaftliche Betrachtungen zeichnen sich normal durch ein hohes Maß an Zurückhaltung aus (was von vielen leider als totale Unsicherheit missinterpretiert wird).

  8. Wenn Kinder Bücher lesen und reflektieren können, können sie auch digitale Medien benutzen und reflektieren.
    Selbst wenn die Selbstrelektion erst mit 12-14 ausgeprägt wird, sollten sie dennoch schon damit „aufwachsen“; Bildung sollte möglichst früh beginnen.

  9. Also ab der 7. Klasse, auf mich bezogen, wars quasi so. Wobei, 5. wohl schon.

    Aber in der 7. kam auhc der Informatikunterricht bei uns.

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