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Ich wollte mal hören, wie Ihr das Hamburger Referendum und das daraus resultierende Scheitern der Hamburger Olympia-Bewerbung für das Jahr 2024 seht? Normalerweise bin ich ja in Sachen Sport immer äußerst begeisterungsfähig, allerdings ist meine Freundin Hamburgerin und hat mir mal einige Hintergründe dargelegt. Ein dermaßen verschuldetes Bundesland, in dem es an allen Ecken und Enden fehlt, sollte einfach keine Milliarden für so ein Ereignis ausgeben. Man hatte zwar einen Plan, was nach den Spielen mit den ganzen Sportstätten und Neubauten passieren soll, aber der erneute Umbau hätte Unmengen an Geld gekostet, was man beispielsweise sehr viel besser in die Bildung oder andere Bereiche investieren könnte. Daher sehe ich das Nein der Hamburger eigentlich recht positiv. Auch wenn sich natürlich die Sportwelt darüber aufregt.

Wie seht Ihr die Sache?


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35 KOMMENTARE

  1. Unabhängig von allem nderen war für mich als Zugezogener Hamburger das komplett fehlende Finanzierungkonzept Grund für mein klares Nein. Wie soll man über etwas abstimmen wenn niemand sagen kann was es Kostet? Das ist so als wenn man sich nun ein Auto kauft und in 2 Jahren sagt einem der Verkäufer was man nun bezahlen muß.
    Auch was das Olympiadorf anging gab es immernoch unterschiedliche Konzepte. Teilweise war ja auch immer noch im Gespräch die Industrie nach den Spielen wieder dorthin zurück umzusiedeln.
    Die Bürger über so ein unfertiges Konzept abstimmen zu lassen ist im Grunde eine beleidigung der Intelligenz. Wo in der Wirtschaft könnte man mit so einem unvollständig ausgewarbeitetem Konzept irgendwas bindendes Entscheiden? Wiedereinmal hat unsere Politik gezeigt das sie was Großprojekte angeht unfähig ist.

  2. Spätestens nach der verschissenen Elbphilharmonie können sich „die da oben“ ihr Großprojekte die nächsten 10 Jahre in den Hintern schmieren!!
    789 Millionen für ein Konzertsaal und 45 Eigentumswohnungen. Die hören doch die Einschläge nicht mehr…

  3. Ich kann mit dem Nein gut leben. Die ganze Sache hätte so irgendwas um die 12 Milliarden gekostet – nach aktuellem Stand, also wären es locker 25 Milliarden geworden. Und es soll bloß kein Hamburger Bäcker denken, er hätte mit „Olympia-Brötchen“ Geschäfte machen können; wer nämlich Umsatz machen darf, bestimmt in diesen Wochen das IOC. Ähnlich wie es auch bei der FIFA läuft.

    Und das ist für mich auch das Hauptargument: Ob nun Olympia, WM oder Formel 1: Großereignisse sind derzeit durchkommerzialisiert, dass nur diejenigen davon profitieren, die die fettesten Werbeverträge mit dem Veranstalter haben … und natürlich der Veranstalter selber. Es herrscht allerorten Korruption, und es ist verständlich, dass die Bürger solche Machenschaften nicht unterstützen wollen, ähnlich wie in München mit den Winterspielen.

    In absehbarer Zeit werden sich wohl nur noch Diktaturen und Scheindemokratien (z.B. Russland) für solche Großereignisse begeistern können. Korrupte Politiker sind ja schließlich die natürlichen Verbündeten der korrupten Funktionäre.

  4. Ich sehe nicht ein, dass meine Steuergelder für solche großen Events drauf gehen, während es viele wichtige Bereiche in Deutschland hat, die unterfinanziert, wie z.B. Bildung oder Gesundheitsversorgung.
    Klar geht das Geld jetzt nicht automatisch in die genannten Bereiche, aber das ist auch garnicht die Fragestellung. Die Frage ist: Wollen wir Olmpia oder nicht?
    Sollen IOC,Fifa usw. doch die Events selber bezahlen. Verdienen doch Unsummen an den Veranstaltungen.

  5. Es ging doch Hamburg nicht um den Sport es ging darum vom Bund Geld zubekommen für den schon zum Teil geplanten Ausbau der Infrastruktur und der „Stadtentwicklung“ .

    Bei Kiel wurde es doch in den Medien gesagt das sich Kiel drauf freut wenn sie den Teil mit dem Wassersport bekommen da die Kieler Infrastruktur am Arsch ist.
    Hamburg plant ausbau der u4 u5 unter oder über der Elbe .
    Darum ging es Hamburg .
    Nur mal als Beispiel http://www.hamburg.de/u5/ mit Olympia und Geld vom Bund kann man da schon Geld sparen

    • Ist auch so, so dauern Projekte jetzt viel länger bis sie man angefangen werden, davon ab das ich es schade finde kein olympia in Deutschland zu haben

      • Sehe ich ähnlich. Bei unserer Wirtschftskraft können wir auf ein bisschen mehr Verschuldung durchaus scheissen. Aber einmal gebaute Großprojekte bringen auch langfristig was. Aber deren Initiierung ist immer leichter mit irgendeinem Großereignis als Aufhänger, wie zB WM, Olympia oder irgendein Jubiläum.

        Oder anders gesagt: Es ist immer leichter um Verzeihung zu bitten, als um Erlaubnis zu fragen.

  6. Ich kann nachvollziehen, dass viele Hamburger aufgrund der finanziellen Lage und auch dem geringen allg. Zutrauen in die Politik das nicht möchten. Auch aufgrund aktueller Sachen wie Berlin-Flughaben, Elbphilharmonie oder auch Paris sicher etwas verständlich.

    Ich muss aber sagen, dass Deutschland inzwischen ein immer erbärmlicheres Bild abgibt.

    2006 waren wir noch ein Land der Macher. Es gab Ideen, Mut, Spaß, Risiko. Das deutsche Ingenieurwesen genoss Weltruhm.
    Heute wird nur noch rumgebärmelt, genörgelt und sich gefürchtet.
    Nun haben die Nein-Sager wieder gewonnen, wir trauen uns nicht mal zu die Chance für eine Olympia Bewerbung wahr zu nehmen.

    Ein anderer Punkt ist auch, das sich das Fußball >> All immer weiter steigert. Das war sicher vor 10 Jahren schon so, es nimmt aber auch immer weiter zu. Ich kann da den Frust der anderen Sportler voll verstehen.

  7. Als ob das übrige Geld jetzt in andere Bereiche fließt. Davon kannst du gerne lange träumen. Nur weil es jetzt kein Olympia gibt, heißt es nicht das es Geld für andere Sachen gibt.

    • … jo. Aber wenigstens müssen die Hamburger in ein paar Jahren nicht an Sachen sparen die sie heute haben und auch gerne dann noch genießen wollen. *Hust-Schuldenbremse auf Länderebene-Hust*

  8. Ich kann das nein absolut verstehen, aber ich glaube nicht, dass es den gewünschten Effekt hat. Das Geld, das in Olympia investiert worden wäre, wird nun einfach gar nicht in Hamburg investiert, sondern die Investoren tragen es halt woanders hin. Anders gesagt glaube ich nicht, dass der Verzicht auf Olympia irgendeine signifakte Verbesserung für Hamburg zur Folge haben wird. Eher das Gegenteil, da nun Investitionen nicht getätigt werden, die im Zuge von Olympia vielleicht vom Bund oder Privatinvestoren mitgetragen worden wären.

  9. Ich habe als Hamburger ebenfalls für Nein gestimmt.

    1) Olaf Scholz, der Bürgermeister, hatte garkeine Zusage vom Bund und wollte trotzdem die Spiele hierher holen, ohne zu wissen, wie Hamburg die Kostne stemmen sollen, die der Bund nicht hätte tragen wollen.
    Das alleine ist schon ein absolutes Unding von der Politik! Frei nach dem Motto jaja.. passt schon, irgendwie wirds schon gehen. Ist ja auch deren privates Geld, sondern nur Steuergelder.

    Es gibt in Hamburg einfach zu viele Baustellen, an denen man eher ansetzen könnte.
    – Nahverkehr wird wie bereits gesagt immer teurer, absolut unverschämt im Vergleich z.B. mit Hannover
    – Die Straßen in Hamburg sind zu stark befahren, der gesamte Verkehr müsste entlastet werden ( Stichwort weniger PKW ) – dafür müsste der Nahverkehr aber attraktiver sein in finanzieller Hinsicht
    – Flüchtlingssituation! mag in Deutschland überall so sein, aber das, was ich in Hamburg mit eigenen Augen gesehen habe am HBF oder andere Container/Zeltsiedlungen – das ist schon ziemlich deftig und ein gewaltiges Problem.
    – MIETEN! Die Wohnungen werden immer teurer und teurer, ich zahle für lausige 70m² und 3 Zimmer 830 EUR warm ! Und ich wohne so am Rand von Hamburg, dass 200meter weiter Schleswig-Holstein beginnt. Die Preise Richtung City sind noch teurer – es sei denn, man will im Ghetto wohnen ( Veddel/Wilhelmsburg, aber das ist ein Thema für sich ). Mietpreisbremse der Politik? Ganz toll – als bringt es hier so viel. Maklerkosten werden getragen von den Vermietern? Klar, unterm Tisch muss der Makler Handgeld vom Interessenten kriegen, damit es was wird.
    – Kitas – die „öffentlichen“ Kitas z.B. Elbkinder Kitas haben derart finanziellen Mangel, das ich garnicht weiß wo ich anfangen soll von meiner Erfahrung dort zu erzählen.
    – etc. etc.

    Es gibt wie gesagt so viele Baustellen, da wäre die Kohle allemal besser aufgehoben. Das Traurige ist nur, dass die Kohle für solche Dinge ( Straße, Verkehr, Bildung ) nicht extra lockergemacht werden wird, und somit alles beim Alten bleibt. Da hätte aber auch Olympia nichts dran geändert, da wären nur einige bei reich geworden, man hätte Firmen umgesiedelt und und und. Dem gemeinem Bürger in HH wie mich, dem hätte es höchstens Spaß gebracht einmal im Leben Top-Athleten live zu sehen.

    Da kann ich aber dankend drauf verzichten, wenn ich das sehen will, schaue ich es im HDTV.

    • Und genau für den Verkehr sollte Olympia nach HH kommen auch wenn der Bund sich Quer gestellt hat , es ging um 6 Milliarden . Nur die Hälfte hätte Hamburg sehr geholfen auf Kosten aller.
      Fair? nö!
      Gut für HH? ja!

    • 850 warm für 70m² nennst du teuer?
      bei uns kostet so viel ne 50m² Wohnung.

      Aber an sonnst muss ich fast allem recht geben, das nein ist gut.

      • Er sagte aber auch das er am RAND von Hamburg wohnt.
        Nach innen rein wird das teurer.
        Siehe auch München. In der Stadt selbst teilweise Mieten bis zum 20-40 euro /m² keine Seltenheit.
        Am Rand der Stadt (so 20 Minuten Fahrzeit mit MVV rein) dann nur noch so 10-15 Euro/m²

  10. was hätte man als bürger von olympia gehabt? baulärm, baustellen, stau,
    für was damit man dann noch bezahlen muss um sich anzucken wie leute um die wette rennen oder irgendwelche anderen dreckssportarten die keine sau interessiert.
    bin selber sportlich sehr aktiv aber olympia geht mir am arsch vorbei.

  11. Ich finde es sehr schade. Nicht nur das durch Olympia auch mal andere Sportarten als Fußball eine Bühne bekommen, auch sind die Baulichen Projekte ja nicht nur neue Stadien, sondern es wäre auch viel Geld in die allgemeine Infrastruktur geflossen. Man sieht in München sehr gut wie eine Stadt auch Jahrzehne nach Olympia von dem Ereigniss profitiert. Ich mag es durch den Olympia Park zu laufen, war schon auf mehreren geilen Konzerten in der Olympia Halle und bis die Allianz Arena fertig war spielte der Beste Verein Deutschlands im Olympia Stadion. Außerdem wer glaubt das wegen der Absage auch nur ein Euro mehr in die Bildung investiert wird lügt sich was vor. Es ist sehr schade das ein Land wie Deutschland nur für Fußball Geld ausgibt, wir könnten uns so ein Event ohne Probleme leisten.

    • „Außerdem wer glaubt das wegen der Absage auch nur ein Euro mehr in die Bildung investiert wird lügt sich was vor.“

      Ist das wohl oberflächlichste Argument gegen die NEIN-Stimme. Mal abgesehen inwieweit diese Polemische Ausruf stimmt, den du wie so viele andere inhaltslos kopieren, so impliziert er doch die Faulheit der Olympia Befürworter, die eigentlich den Gegnern vorgeworfen wird.

      Hier offenbart sich doch ein Struktur Problem in Hamburg, in der Form das Geld für sowas wie Olympia da ist, aber nicht für Bildung, Kitas, Stromnetze etc.

      Das zeigt doch, dass die Leute die wirklich was verändern wollen, nicht die Olympia Befürworter sind. Diese denken mit Olympia kriegen wir Hamburg Probleme gelöst. Aber der positive Ergebnis ist nur minimal spürbar für die Hamburger Bürger und in erster Linie NUR für die Hamburger Geschäftsführer, Investoren etc. und das die Angebotstheorie in den seltens Fälle Früchte zeigt, ist mittlerweile bewiesen.

  12. Habe als Hamburger gegen eine Olympiabewerbung gestimmt. Dabei waren die Stadien nicht mal das ausschlaggebende. Was mir sauer aufstief war der neue Stadtteil „Olympia City“ im Hamburger Hafen für den Firmen zwangsverlagert hätten werden müssen.

    Dazu Sprüche wie „Wir wollen aus London lernen.“ Wir haben bewiesen, dass Großbauprojekte uns nicht so liegen und wollen dann in einem Business, das dafür bekannt ist mehr Kosten als Einnahmen zu verursachen, aus Fehlern anderer lernen?

    Es fehlt hier an so vielen Ecken und Enden. Ich fahre über Schlaglöcher über die mein Vater bereits als Fahranfänger gefahren ist. Der Stadtverkehr ist aufgrund fehlender Umgehungsstraßen jeden Tag ein Horror.

    Wir sind besser daran getan unser Geld in Schulen, Sportvereine, Straßenausbau und -pflege zu stecken als uns für ein paar Wochen der Welt in einem Licht zu präsentieren, das nicht widerspiegelt wer wir wirklich sind.

  13. Ich komme aus Kiel und habe für Ja gestimmt. Ich kann damit leben, dass Hamburg mit Nein gestimmt hat, aber bezweifle, dass jetzt die großen Investitionen wirklich in soziale Projekte/Bildung/etc. gesteckt werden. Die finden schon andere Prestigeprojekte um ihr Geld zu verpulvern.

  14. Wenn denn die Kohle welche man nun nicht für Olympia ausgiebt, in eben Bildung etc pp stecken würde. Ja denn macht das Nein wirklich Sinn. Aber das passiert halt nicht. Viele der Contra-Stimmen sind einfach Blödsinn.
    Geld, welches für Unsinniges was keiner mitbekommt verschwendet wird find ich dann doch in Olympia besser investiert.
    Aber immer erstmal dagegen sein.
    Mieten? ja mei die sind gedeckelt in den Stadteilen. Noch son Schmarrn.

    Das einzige Argument, welches wirklich zieht sind die üblen Sicherheitsmassnahmen und die wie immer bei solchen events herrschende Korruption der Funktionäre.

  15. Ich muss sagen darüber hab ich mich heute aufgeregt. In unserer Ortszeitung stand ein Kommentar (wohlgemerkt eines Redakteurs) der das „Nein“ gar nicht verstehen kann und der uns Deutschen vorwirft ein Volk von „Nein-Sagern“ zu sein, die lediglich nur wollen das alles so bleibt, bloß keine Veränderung.
    Kein Wort über die Verschuldung, kein Wort darüber das dort Milliarden dafür ausgegeben werden sollen ein Event zu finanzieren bei dem der Sport schon lange nicht mehr im Mittelpunkt steht und kein Wort darüber das die Hamburger wohl selbst entscheiden dürfen ob sie so einen Quatsch einen Monat lang vor der Haustür haben wollen (oder wie lange das auch geht). Sein Abschlussplädoyer: Wer solche Zeichen setzt darf sich nicht wundern, überhaupt keine Großevents mehr zu kriegen.

    Sehr interessant auch das Gejammer der Sportler und Funktionäre, die jetzt von einer Schande reden oder das wir unser Recht verlieren über Spiele in Baku zu jammern. Ich warte eigentlich nur darauf das die nächsten Tage die große Kampagne „mimimimi, Fußball frisst alles auf, mimimimimi“ aufkommt. Allerspätestens dann 2017 wenn wir die EM kriegen (was ja scheinar europaweit erwartet wird).

    • Ähnlich bei unsrer regionalen Zeitung: „In Deutschland ist der Sport gestorben“

      Darunter haufenweise Kommentare von ehemaligen Leichtathleten die sich darüber beschweren das Der Fussball immer größer und die Leichtathletik in der Versenkung verschwindet.

  16. Wir haben in Hamburg wirklich wichtigere Probleme als Olympia 2024. Wir brauchen dringend neue günstige Wohnungen, die Mieten werden immer höher und die Leute finden einfach keine Wohnung mehr die man sich leisten kann. Viele müssen Monate bei Freunden wohnen und nebenbei eine Wohnung suchen weil es einfach zu schwer ist etwas zu finden. Man steht mit 100 anderen Interessenten im Treppenhaus und kann hoffen das man die Wohnung überhaupt zu Gesicht bekommt.
    Die Straßen, Fuß- und Radwege sind auch immer Maroder und müssten mal dringend renoviert werden. Der Öffentliche Nahverkehr wird immer teurer, ich zahle schon 90€ im Monat und das nur für den Gesamtbereich und nicht den Großbereich der bei 170€ liegt.
    Der Verkehr in der Stadt wird auch immer schlimmer. Dann sind da noch die Flüchtlinge die auch sehr viel kosten werden. Die Schulen streichen auch immer mehr Stellen, dass gleiche bei Polizei und Feuerwehr. Am Bürger wird immer mehr gespart und es wird von ihm immer mehr verlangt und man bekommt keine Gegenleistung mehr für sein Steuergeld. Und dann wollen die so ein Fest veranstalten bei dem am Ende ich die Zeche zahlen kann und sich der IOC die Taschen voll haut?
    Ja nun meckert ganz Deutschland über die knickrigen Hamburger aber zahlen wollte der Bund auch nicht!
    Man kann das mit einer Party vergleichen. Ich stell mein Haus zur Verfügung und zahle alles, Getränke, Band und am ende die Reinigung. Die Leute, welche ich nicht mal kenne kommen dann zum Frei saufen und genießen die Zeit. Die Kosten hab dann aber am Ende bitte ich zu zahlen und aufregen soll ich mich bitte auch nicht…
    Man wurde hier in HH Monate damit zugebombt das man doch mit Ja stimmen muss und das es doch die Große Chance für mich und die Stadt ist. Die Wahlunterlagen glichen einem Ja Werbeprospekt aber auf keiner Seite stand was ich denn nun als Bürger von der ganzen Veranstaltung habe. Nirgendwo waren die aussagen schlüssig und nirgends wurde mir versichert das es bei den 11,6 Mrd bleiben wird.
    Ich bin froh das der Kelch an Hamburg vorbei gegangen ist 🙂

  17. Ich wohne seit mittlerweile fast 10 Jahren hier in Hamburg. Ich bin auch gegen Olympia gewesen. Wie Du schon sagtest, fehlt hier echt an vielen Ecken an Geld. Ich denke auch, dass man die 5 Mio Werbe-Aktion hätte viel besser investieren können.
    Nun ist das Gehule groß, dass viele Investitionen nicht getätigt werden und wieder abgeblasen werden. Doch war doch garnicht klar, wo das Geld überall herkommen sollte.

    Zudem bin ich meist eher genervt von sportlichen Großereignissen. Wenn ich überlege, was für Kosten immer entstehen, nur wegen Fussball. Disclaimer: nix gegen den Sport an sich. Nur warum muss der Staat mit Hundertschaften an Polizei für die Sicherheitskosten im Verkehr aufkommen, nur weil einige meinen, Stress machen zu müssen?
    Da fand ich den Vorschlag letztes Jahr aus Bremen interessant, die Kosten umzulegen.

    Aber so denk ich auch, ist es besser für die Stadt hier. Vieles wäre zwar neu geworden, doch wenn auch wieder, wie meist, für das Oberklasse-Segment. Trotdem gibt es weiterhin Ecken wie in Wilhelmsburg. Was nützen teure, chice Wohngegenden gegen die Armut? Die wird dadurch nur in andere Gebiete verschoben.

    • Du solltest vielleicht neben den Kosten auch an die Steuereinnahmen und Arbeitsplätze denken, die durch den Sport, insbesondere Fussball, entstehen.

      • Die Arbeitsplätze können ja auch gern entstehen. Aber die loveparade konnte zb. nicht mehr stattfinden, da die Kosten nicht getragen werden konnten. Den rourismus und die lokalen Veranstaltungen im Gastrogewerbe (aka Steuereinnahmen und Arbeitsplätze) haben da auch kein interesiert.
        Beim Fussball fließen horende Summen in Spieler und die Sicherheit und Müllentsorgung wird auf den Staat abgewäzlt.

        • Und weiter? Manche Sachen sind halt unrentabel und werden daher eingestampft. Das ist jetzt nichts neues. Scheinbar war der positive Effekt der Loveparade nicht so toll, wie manche dachten, sonst gäbe es sie noch. Fussball hingegen scheint rentabel zu sein, selbst wenn man die Sicherheit bezahlen muss.

          Ich seh da jetzt nicht das Problem.

          • Ja, nur warum wird ein riesen Wirbel gemacht, als Bremen die Kosten auf die Vereine umlegen wollte? Das ist meines Erachtens nach vollkommen richtig. Dort werden die Einnahmen gemacht. Dann gehören dort auch die Aufwendungen hin.
            Ebenso ist es hier. Die ganzen Sicherheitsvorkehrungen etc. würden auf der öffentlichen Seite entstehen. Die Einnahmen aus Werbung und TV Rechten gehen an Olympia.

          • „Ja, nur warum wird ein riesen Wirbel gemacht, als Bremen die Kosten auf die Vereine umlegen wollte?“

            Argumentiert wurde glaube ich damit, dass der Schutz der öffentlichen Räume in den Aufgabenbereich der Polizei fällt und die Vereine nur für die Sicherheit auf dem Stadiongelände direkt aufkommen müssen. Außerdem wurde gesagt, dass die Vereine ja niemanden zum Randalieren anstiften und sie somit nicht für die Notwendigkeit der Polizeieinsätze verantwortlich gemacht werden können. Es sind ja am Ende randalierende Privatpersonen, die den Polizeieinsatz notwendig machen und nicht das Fussballspiel an sich.

          • @raaxo:

            Anfangs hielt ich es auch für „fair“, dass die Fußballer Polizeieinsätze zahlen müssen. Andererseits, und das ist der springende Punkt, wäre es ein Novum das sonst nirgendswo anders auftritt.
            Wer eine Demo anmeldet muss den Polizeieinsatz nicht zahlen (weil es logischerweise das Demonstrationsrecht töten würde), wenn du eine Party im Garten feierst und diese eskaliert musst du nicht zahlen und wenn eine Oma auf der Straße ausgeraubt wird muss diese den Einsatz auch nicht zahlen.
            Jeder Bürger, jedes Unternehmen und auch jeder Verein zahlt Steuern (oder sollte :D). Und diese zahlt man auch für den Schutz durch den Staat.
            Warum also sollten Fußballvereine für etwas bezahlen das sie eigentlich schon per Abonnement bezahlt haben? Oder will man wirklich eine Gesellschaft schaffen in der man sich den Polizeischutz quasi kaufen kann? Wenn ich sehr, sehr reich bin kauf ich mir einfach eine Hundertschaft und stell mir die vor die Villa und eine zweite begleitet mich und räumt die Straßen frei. Klingt nicht wirklich nach etwas, was die Polizei tun sollte, oder?

  18. Grundsätzlich ist es eine demokratische Entscheidung gewesen, die man akzeptieren muss, egal auf welcher Seite man gestanden hätte.

    Ich persönlich kann auch gut mit dem Ergebnis leben, ich kann da auch die Gründe, die deine Freundin angibt sehr gut nachvollziehen Steve!

    Ich hoffe nur, dass jetzt niemand der Olympia-Gegner ernsthaft meint, dass die Gelder, die jetzt nicht ausgegeben werden müssen, in andere Sparten wie Bildung fließen wird. Die benötigten Gelder landen nirgendwo, denn sie können, aufgrund des Schuldenstands ja eigentlich gar nicht vorhanden sein und demnach auch nicht ausgegeben werden…

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