Für Befremden und Abscheu hat im Landtag eine Empfehlung des AfD-Abgeordneten Rainer Podeswa gesorgt, sich im Kampf gegen den Klimawandel am „Hexenhammer“ zu orientieren. Dieses „europäische Standardwerk“ fasse alle Methoden zusammen, mit denen im 15. Jahrhundert in Ravensburg die Klimakatastrophe bekämpft worden sei, sagte Podeswa in Stuttgart. „Damals wurden Hunderte Frauen verbrannt und damit das Klima gerettet.“ Seine Fraktion applaudierte ihm.
Typisch AfD: Kontrovers um jeden Preis. Da ist einem keine Absurdität zu peinlich, Hauptsache sie bringt Aufmerksamkeit. Aber hey, am Ende ist es meine Schuld: Was biete ich diesen Menschen hier eine Plattform, hab ich recht?
Quelle: Welt.de
Danke an Christoph für den Link!
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Schade, dass dpa und co. Nicht besser aufpassen. Man sollte der AfD ein Vorbild sein und nicht die selben Fehler machen.
Wobei man auch von größeren Medien wie Welt etc etwas mehr Recherche erwarten könnte…
Hier eine Zusammenfassung der Fakten, und eindeutig von jemandem, der die Rede kritisch betrachtet hat: http://uebermedien.de/15530/hexen-verbrennen-fuers-klima-journalisten-entstellen-afd-rede/
Die ganzen „Zeitungen“ haben mal wieder nur von der dpa & Co. abgeschrieben. Die Welt und vermutlich auch die anderen haben es korrigiert und sich entschuldigt, wenn auch nur mit einem kleinen Hinweis. Es wäre mMn richtig und gerecht es auch in diesem Blog nochmal zu erwähnen. 😉
Fast immer wenn du dich über schlechtes Wetter im Norden beschwerst hat es in Ravensburg tolles Wetter und Sonne, vielleicht funktioniert es ja ^^
Kurzer Zwischenstand nach 12 freigeschalteten Kommentaren:
Nur ein einziger Pfosten nimmt den Welt-Artikel für bare Münze und basht die AfD, der Rest kritisiert mehr oder minder die reißerische Überschrift.
Vielleicht ist Deutschland ja doch noch nicht verloren.
Nein es zeigt nur das auch Links von der AfD differenzieren kann und nicht jeden Holzweg mitgeht, nur weil es gegen die AfD geht. Das eigentliche Problem (das Leugnen aller neuen Erkenntnisse zum Einfluss von CO2 auf die Erderwärmung) bleibt und disqualifiziert diesen Menschen für mich in Kombination mit diesem wieder einmal super schlecht passenden Vergleich und zeigt warum diese Alternative für Deutschland leider keine ist. Das Erstarken neuer Kräfte wie Piraten oder eben AfD zeigen ja die Sehnsucht des Wahlvolks etwas anderes als die etablierten Parteien wählen zu können (also eine Alternative zur Politik der letzten 15 Jahre), aber bisher waren diese neuen Kräfte nicht in der Lage etwas wirklich dauerhaft Wählbares anzubieten dem man auch Regierungsverantwortung übertragen möchte. In dieser Hinsicht ist Deutschland momentan tatsächlich verloren.
Wo sind denn die „neuen Erkenntnisse“? Was ist wirklich gesichert? Ich weiß nur von unterschiedlichen Theorien.
Aber mal für eine Sekunde unterstellt, dass die Theorie des menschengemachten Klimawandels tatsächlich falsch wäre, dann wäre der Vergleich nicht super schlecht, sondern super gut: Vor hunderten Jahren haben sie rothaarige Frauen verbrannt, um das Klima zu retten, heute verspargelt ihr die Landschaft mit Vogelhächselmaschinen und habe genauso viel Erfolg damit!
Wenn man sich die „Hexengesichter“ der Grünen (Roth, Künast usw.) vor Augen führt, würde der Vergleich noch amüsanter!
Der letzte Absatz zeigt mal wieder was für ein Mensch du bist.
Sorry, aber völlig unabhängig von der politischen Position kannst du mit denen Eier abschrecken!
Ja sie sind nicht schön und ja sie haben schon oft ziemlichen Schwachsinn von sich gegeben, dennoch ist die Vorstellung, einen Menschen zu verbrennen, niemals amüsant.
Ich assoziiere Hexe lediglich mit der Sagengestalt, mit den Masken, die man so an Fasnacht sieht und irgendwo noch mit der Nachbarin meines Elternhauses (RIP).
Sollte ich Dir den Eindruck vermittelt haben, ich würde zur Verbrennung von Roth und Künast aufrufen oder auch nur daran denken, so war dies nicht meine Intention, und ich bitte für den falschen Eindruck um Entschuldigung.
Es ging mir wirklich nur um die Optik!
Mir wäre es lieb, wenn wir aufhören, über den Klimawandel zu diskutieren.
Wandelt sich da was? Jop.
Ist das was Neues? Eher nicht.
Sind wir Schuld? die einen so, die anderen so.
UNABHÄNGIG davon ist es doch jedem klar, dass wir unbedingt Ressourcen schonen müssen(!), denn die sind endlich, und dazu gehört selbst Kohle.
Jedem ist klar, dass es bekloppt ist, Plastik ins Meer zu werfen.
Worauf ich hinaus will: Es ist doch *****egal, ob es einen menschlich verursachten Wandel gibt oder nicht. Stecken wir unsere Energie in Umwelt – und Ressourcenschutz, und sowohl Gläubigen als auch Ungläubigen wäre direkt geholfen!
Das ist leider viel zu kurz gedacht. Wenn wir uns nicht in kürzester Zeit auf die 5 vor 12 Meinung einigen können, dann werden die meisten Länder dieser Erde auch nichts ändern. So lange man davon ausgeht das es egal ist, gibt es doch keinen Grund die eigene Wirtschaft mit CO2 Sparmaßnahmen und Co zu bremsen.
Ein Grund warum der alte Stand in der Klimaforschung keinen Zusammenhang zwischen Erderwärmung und CO2 sah, war die Tatsache das es vor der Industrialisierung praktisch immer direktere und gute Gründe dafür gab (Distanzänderungen zur Sonne z.B). CO2 bedingte Änderungen wirkten sich durch die wesentlich niedrigere Gesamtkonzentration in viel längeren Zeitspannen (800-1200 Jahre) aus und wurden in ähnlicher Zeit wieder kompensiert. Deshalb wurde dieser Auslöser zunächst gar nicht erkannt. Eine signifikante Erhöhung der CO2 Menge durch den Menschen findet erst seit ca. 250 Jahren messbar statt und wir sind immer besser und schneller darin geworden es unserer Atmosphäre hinzuzufügen.
Während die Lebewesen dieses Planeten tatsächlich nicht das Klima warm furzen (wie es oft von den Rindern behauptet wird), da es sich dabei um einen Kreislauf handelt (will heißen ein Lebewesen gibt halt so viel CO2 ab wie es zuvor aufgenommen hat), sind die Abgase von Fabriken, Autos, usw. eben schon ein Problem. Das sind jährlich momentan ca. 7 Milliarden Tonnen für die so ein natürlicher Kreislauf aus Aufnahme und Abgabe nicht existiert. Die Ökosysteme der Erde kommen also nicht mehr mit der Aufnahme hinterher und mit jeder Extratonne wird dieses Ungleichgewicht dramatischer.
Lange Rede kurzer Sinn, es spielt also keine Rolle ob wir weiter machen bis uns die fossile Energie ausgeht. Wir können die bis dahin daraus erzeugte CO2 Menge nicht mehr abbauen und das schon Jahrzehnte vorher! Wir haben eigentlich jetzt schon nicht mehr die Zeit da einfach nur sparsam den Fuß vom Gas zu nehmen.
Angesichts der Tatsache, dass in Treibhäusern künstlich CO2 hinzugesetzt wird, um das Pflanzenwachstum zu fördern, wäre die Aussage, dass es keine Aufnahme des anthropogenen CO2 gäbe, schonmal in dieser nackten Form falsch.
Darum geht es mir jedoch weniger, sondern um dein Eingangsstatement: Sind wir uns einig, dass die fossile Energie momentan eine der billigsten Energieformen ist? Falls ja, dann ist es doch völlig abwegig anzunehmen, dass sich in absehbarer Zeit die ganze Welt auf einen CO2-Verzicht einigt. Was hilft es denn effektiv, wenn 600 Millionen Europäer oder gar nur 80 Millionen Deutsche auf Solarstrom umsteigen, wenn ein paar Milliarden Asiaten und Afrikaner gerade erst begonnen haben, zaghaft CO2 zu produzieren, aber umso zügiger Anschluss an unseren Lebensstil finden wollen? Ein Afrikaner interessiert sich nicht für die Umweltverträglichkeit eines Dieselmotors, er möchte mit einem Trecker seine Agrarproduktivität mal eben um das Zehnfache steigern, um seine Familie satt zu bekommen.
Umweltschutz – so wichtig ich ihn als glücklicher Bewohner Europas auch finde – ist eben ein First-World-Problem. Uns geht es so gut, dass wir uns den Luxus Umweltschutz leisten können. Gleichzeitig sind wir aber im Vergleich zur Weltbevölkerung so wenige, dass sich der Umweltschutz, jedenfalls soweit es den CO2-Ausstoß betrifft, global praktisch nicht auswirkt.
Langer Rede kurzer Sinn: Im Grunde müssen wir, die wir in der Realität leben, hoffen, dass die AfD recht hat! Und zwar aus dem Grund, dass wir – die Menschheit – es zwangsläufig verkacken werden, wenn der Mainstream recht hat!
Ich frage mich ernsthaft, warum man eigentlich noch im aktuellen Maße über die AfD redet. Mal im Ernst, eine Partei, die auf ihrem letzten Parteitag klar gezeigt hat, dass sie nicht (vielleicht niemals?) in Regierungsverantwortung treten möchte. ist einfach ein Witzverein. Anstatt die vielseitig gepredigten „einfachen Lösungen“, die eigene Überlegenheit und natürlich den angeblichen Volkswillen parlamentarisch umsetzen zu wollen, zieht man sich auf den Standpunkt zurück, dass in der Opposition sitzen, den anderen Parteien reinlabern, die eigene Geltungssucht ausleben dürfen und natürlich die üppigen Parlamentsdiäten abzugreifen genug ist.
Eine Partei, die in ein Parlament strebt, ohne den geringsten Willen, jemals wirklich etwas verändern zu wollen, ist gelinde gesagt eine völlig überflüssige Partei sowie eine verschenkte Stimme. Den Piraten war es eine Runde lang gegönnt, weil sie ein eher random zusammengeflossener Haufen waren, aber hätten sie noch realistische Chancen, ich würde von ihnen erwarten, dass sie so langsam mal Regierungswillen zeigen. Sogar die Linkspartei (die nach AfD-Sprech ja sowieso nur die demokratische Ordnung unterminieren will) ist grundsätzlich fast überall bereit, sich wenigstens mit der SPD an den Tisch zu setzen (die will nicht, aber anderes Thema). Das mag man als Geltungssucht auslegen, ich sehe das als „seinen Job erledigen“.
Du hast (leider) absolut Recht. Ich persönlich hätte unter Petry die AFD nicht gewählt, aber ich hätte mir gewünscht das die Afd zu einer Realpolitischen partei umgebaut wird. Einfach weil die Deutsche Politik eine weitere kolaitionsfähige Partei braucht. Wir befinden uns zum großteil in einer generellen „Ich will mit dem nicht“ Situation und steuern auf wieder – gott bewahre – auf eine GroKo zu wo sich Schwarz/Rot blockieren und relevante kompromisse quasi nicht existieren.
Grün ist ebenfalls mittlerweile ein Witzverein und Links ist genausowenig Koalitoinsfähig wie die AFD vorher. Ja balnazzar, du hast leider recht.
Sehe ich nur teilweise so. Im Prinzip ist das Hauptproblem das Merkel es geschafft hat der SPD das Wohnzimmer zu stürmen, nachdem Schröder die Wände eingeschlagen hatte. Die SPD hat den klassischen Arbeiter samt Gewerkschaften vergessen und auf dem Altar der Wirtschaftskrise geopfert. Alle anderen Themen von Energiewende bis Flüchtlingen hat Merkel ihnen einfach weggenommen. Das machte die ehemalige Volkspartei SPD zur größten Stimmengeberpartei ohne eigene Kanzleraussicht. Eine Mehrheit gegen Schwarz ist damit nur noch zu machen wenn man mit allem was links von der SPD selbst ist gleichzeitig ins Bett steigt und das ist extrem schwierig.
Das bedeutet umgekehrt auch das jede Stimme rechts der CDU eigentlich nur Merkels Kanzlerschaft zementiert. Bravo AfD 😀
Vielleicht empfindest du Grüne und Linkspartei subjektiv als Witzvereine, aber beide befanden und befinden sich in Regierungsverantwortung (beide stellen sogar Ministerpräsidenten). Sie beweisen täglich das sie neben den Parolen ihrer Parteispitze im TV auch realpolitisch, sachlich und das eigene Ego der Sache unterordnend für das Volk arbeiten können und wollen. Die AfD möchte das alles nicht. Man gefällt sich in der Rolle des Querulanten, der den Etablierten ständig sagen kann wie schlecht das alles ist. Gedanken um eigene Konzepte muss man sich so zum Glück nicht machen. So lange selbst intelligenten Menschen wie kinki das nicht stört, kommen sie damit auch durch.
Ich weiß nicht, auf welchen Quellen dein Kenntnisstand zur Koalitionsfähigkeit der AfD basiert. Mein Stand ist der, dass die AfD nur MOMENTAN die Opposition bevorzugt, was in zweierlei Hinsicht realistisch ist: Erstens will eh keiner mit der AfD koalieren, zweitens würde ich als Parlamentsfrischling – und das sind die allermeisten – auch erstmal den allgemeinen Geschäftsgang kennenlernen wollen, ehe ich zusätzlich Regierungsverantwortung übernehme.
Im Gegenteil, aus den genannten Gründen fände ich es unrealistisch und weltfremd, wenn die AfD zum jetzigen Zeitpunkt mit Kanzlerkandidaten o. ä. auflaufen würde.
Ab der folgenden Legislaturperiode strebt die AfD durchaus Regierungsverantwortung an, bevorzugt als Seniorpartner. Zumindest in einigen Ostländern ist das nicht mal ausgeschlossen; im Westen und im Bund werden sie wohl erstmal kleinere Brötchen backen müssen.
Ausgeschlossen hat die AfD übrigens Koalitionen mit dem derzeitigen Personal der anderen Parteien, das – aus AfD-Sicht – die ganzen Probleme zu verantworten hat. Auch das ist aus deren Perspektive rational. Aber es wird zum Beispiel in der CDU auch eine Zeit nach Merkel geben.
Die AfD will also keinesfalls auf ewig Opposition bleiben, geschweigen denn Fundamentalopposition/“Querulant“ sein. Vielmehr nutzen sie die Oppositionszeit um zu lernen und ihrer Verantwortung als Opposition – Kontrolle der Regierung – gerecht zu werden. Und genau darin haben Linke und Grüne die letzten dreieinhalb Jahre ja jämmerlich versagt.
Die „Koalitionsarmut“ ist in der Tat ein Problem. Nehmen wir nur mal NRW:
Die SPD will nicht mit der Linkspartei (kein rot-rot-grün)
Die FDP will nicht mit den Grünen (keine Ampel, kein Jamaika)
Die Grünen wollen nicht mit der CDU (kein Jamaika, kein Schwarz-Grün)
Im Endeffekt treten wir Sonntag zur Wahl an, um zu entscheiden ob es Rot-schwarz oder Schwarz-rot wird, denn eine andere Konstellation als GroKo ist in NRW bereits vorher von allen Beteiligten ausgeschlossen worden.
Es gibt auch die andere Seite der Medaille: Wenn jeder mit jedem koalieren kann, zeigt das doch, wie gering die Unterschiede der betreffenden Parteien sind. Findest du es gut, wenn sich alle Parteien, grün, gelb, rot und schwarz, nur noch in Nuancen unterscheiden?
Guck dir doch mal den Koalitionsmischmasch in den Ländern an, von Ampel über Jamaika, Kiwi, Afghanistan bis hin zur jetzt abgewählten Küstenkoalition. Die einzige Koalition, die es – außer mit der AfD – derzeit noch nicht gibt, ist Schwarz-Dunkelrot.
Ein anderes Thema ist die Ausschließeritis vor der Wahl. Hier bin ich eher bei dir, Sondierungen und Koalitionsverhandlungen sollten erst nach der Wahl und dann ergebnisoffen stattfinden. Aber wie es gerade in NRW läuft, ist es ein Stückweit die Verhöhnung der Wähler und der Demokratie: Egal, was ihr wählt, wir machen eine Groko … deal with it.
Ich finds witzig 🙂
Ich bin alles andere als ein Befürworter der afd aber die Aussage ist schon ziemlich aus dem Zusammenhang gerissen. Herr Podeswa will keine Frauen verbrennen, sondern uns weiss machen das jegliche maßnahmen gegen den Klimawandel vollkommen überflüßig sind. Was für mich wiederum eine ähnlich dumme Aussage ist…
Ich glaub die bescheuerte Implikation „Von Menschen verursachter Klimawandel = Aberglaube“ ist doch den meisten Lesern klar. Ordentlicher Journalismus sollte allerdings nun wirklich nicht auf so plumpe Artikelüberschriften setzen.
Da ist die Frage was ordentlicher Journalismus ist. Bis vor einem Jahr dachte ich auch noch, die Tagesschau sei ordentlicher Journalismus. Da werden die Überschriften mittlerweile genauso gewählt. Die Zeit? Ähnlich. Die Welt?.. Welt geht noch, aber ist halt schon sehr konservativ. Wo finde ich aktuell noch ordentlichen journalismus? Spiegel? Die Bild für Leute mit Abitur?
Egal welches Medium aktuell ist in Deutschland derzeit wirklich „zum kotzen“. Vorgefertige Meinungen, fast ausschließlich negativ berichte und hexenjagds wos nur geht. Die Aussage von dem AFD heini ist natürlich blödsinn, aber nicht wegen der Frauenverbrennung wie in den Kommentaren schon erkannt wurde.
Nun wenn ich so hier durch die Kommentare gucke, scheinbar nicht.
PS: Mit einem hat du Recht, Steve, Aufmerksamkeit um jeden Preis, und zwar von Seiten der WELT. Diesem Blatt solltest du wirklich keine Plattform bieten!
Unter der Gefahr, dass ich das offensichtliche ausspreche:
Ich glaube er meint, dass der Klimawandel, genau wie Hexen, nicht existieren würde. Der ganze Artikel scheint das zu ignorieren?
Was er sagt ist natürlich Unsinn. Meine Schwiegermutter ist definitiv eine Hexe.
Q.E.D
Deine Aussage ist unpräzise. Wir sind uns alle einig, soweit ich weiß, auch die AfD, dass es einen Klimawandel gibt. Vermutlich auch, dass es einen Klimawandel gibt, seit es das Klima gibt.
Die AfD stellt lediglich in Frage, dass der anthropogene – menschengemachte – Anteil von nennenswerter Bedeutung wäre.
Ich unterstütze diese Aussage nicht, ich leugne sie auch nicht. Ich bin kein Klimawissenschaftler, deswegen kann und muss ich akzeptieren, dass es unterschiedliche Meinungen gibt.
Aber ich halte die Vernachlässigbarkeit des anthropogenen Anteils am Klimawandel jedenfalls für wahrscheinlicher als die Existenz von Hexen!
Ganz im Gegenteil: Meine Aussage ist extrem präzise.
Nämlich dass meine Schwiegermutter auf den Scheiterhaufen gehört.
„deine schuld“ ist relativ, ich würde eher sagen „der plan geht auf“.
frage mich warum aus so einem kommentar die headline „empfhielt frauenverbrennung zur klimarettung“ wird. das ganze liest sich für mich eher wie ein stumpfer scherz, warum da trocken versucht wird ein skandal raus zu machen erschließt sich mir nicht.
clickbait?
Auf sowas kommt nicht mal der Postillon oder Titanic. Die AfD ist fremdschämen pur.
Ohne hier eine Lanze für die AFD brechen zu wollen: Ich meine gelesen zu haben, dass dieses Zitat aus dem Zusammenhang gerissen und von der Welt und anderen Medien auch nicht nachträglich korrigiert wurde. Sollte ich mich irren, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil^^
Genau alles Deine Schuld! du hast uns das schöne Frühlingswetter geklaut!
Hallo zusammen!
Was daran jetzt so schlimm sein soll, erschließt sich mir nicht. Der historische und aus dem lokalen Kontext heraus nachvollziehbare Bezug (rheinland-pfälzischer Landtag – Hexenhammer erschien in Speyer, ebenfalls Rheinland-Pfalz) ist sehr provokant, aber wer erwägt tatsächlich, das wörtlich zu nehmen?
Überspitzt wird hier die Ansicht vertreten, dass der Klimawandel ebenfalls eine Glaubenssache sei, wie die Religion, aus der heraus ja nachweislich erwähnte Maßnahmen wie die „Hexenverbrennung“ erwachsen ist. Aus dem Vergleich hätte man vielleicht sogar was machen können, wäre er geschickter aufgebaut und vorgetragen worden. Genaues kann ich aber nicht sagen, dafür müsste man die ganze Rede hören. Nach meinem Dafürhalten ist dieses Vorgehen jedoch politischer Standard und somit Bestandteil des Repertoires des politischen Geschäfts. Für mich ein typisches Beispiel für das Messen mit zweierlei Maß.
Im Übrigen kann und sollte man den Klimawandel kontrovers diskutieren. Leider wird uns in den Medien eine eher einseitige Sicht auf dieses Thema geboten. Vor einer Weile ist ein Vortrag des Physik-Nobelpreisträgers Ivar Giaever zu einer gewissen Bekanntheit geraten:
https://www.youtube.com/watch?v=Dk60CUkf3Kw
Auf bald!
Theryn
Ja, am Sonntag sind Wahlen, also müssen die Medien noch irgendeinen Anti-AfD-Schwachsinn produzieren. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die gesamte Rede anzuhören. Hier zu finden:
https://www.landtag-bw.de/home/mediathek/videos/2017/20170511sitzung0341.html?t=0 (ca. ab 29:40)
Der Tagesordnungspunkt hieß: „Zunahme extremer Wetterereignisse im Land – welche Folgen bringt der Klimawandel für Baden-Württemberg?“
Zusammenfassung: Er referiert diverse Statistiken, u. a. solche des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, z. B. mit dem Ergebnis, dass eine Temperaturerhöhung seit 18-irgendwas von 1,2 Grad mit einer statistischen Fehlertoleranz von +/- 1,2 Grad belegt ist, also gerade keine wissenschaftliche Aussage ist.
Es folgt der Satz: „Damit Politik machen zu wollen, eine erfolgreiche Wirtschaftsnation auszubremsen und den Bürgern immer mehr Lasten aufzubürden, das lehnen wir von der AfD entschieden ab.“
Er meint damit die Klimapolitik, Energiewende, EEG usw. An dieser Stelle beginnt nun das Video, das die Welt gepostet hat. Seine Kernaussage lautet: Wer angesichts dieser „wissenschaftlichen Erkenntnisse“ meint, mit den aktuellen teuren Maßnahmen das „Klima retten“ zu können, der könnte genausogut, wie es der Hexenhammer empfiehlt, Frauen verbrennen, um dasselbe Ziel zu erreichen.
Ja ja, der Kinki relativiert wieder irgendwelche Aussagen. Nein, verdammt, guckt Euch die ganze Rede an, die ganze Rede dauert knapp 10 Minuten. Danach wird niemand noch ernsthaft behaupten können, der Herr hätte die Anwendung des Hexenhammers in irgendeiner Form als tatsächliche Handlungsempfehlung ausgesprochen.
Die Aussage ist, dass die grüne Klimapolitik in etwa derselbe Voodoo ist wie die Hexenverbrennung.
Darüber kann man geteilter Meinung sein. Dafür könnten wir hier vermutlich auf 250 Kommentaren diskutieren, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Aber einen Skandal daraus zu produzieren, lässt sich wirklich nur mit den NRW-Landtagswahlen erklären.
Ich habe fertig!
In Bezug auf den Hexenhammer hast du sicher Recht.
Aber will mir die AfD jetzt ernsthaft erzählen, es ist doch alles nicht so schlimm, wir machen weiter wie bisher? Alles nur *fake-news“ alles „Lügenpresse“?
Lasst uns die Braunkohlekraftwerke wieder aufmachen und die Flüsse zumüllen, ist gar nicht so schlimm, wir von der AfD wissen es besser und der super-schlaue Herr Trump sagt es ja auch.
ernsthaft?
Wenn ich das AfD-Programm in diesem Punkt richtig verstehe, dann geht es im wesentlichen um zwei Dinge:
1. Das CO2-Thema: Wie wirkt sich das Gas unterm Strich tatsächlich aus? Auf der einen Seite wirkt es als Treibhausgas, auf der anderen Seite ist es Pflanzennahrung, fördert also das Pflanzenwachstum.
2. Beeinflusst der Mensch tatsächlich maßgeblich das Weltklima? Auf wieviel 0,0000x% hat der Mensch Einfluss, und daraus folgend: Ist es – wenn der Einfluss hinreichend gering ist – sinnvoll, mit immensen wirtschaftlichen Kosten den Ausstoß von CO2 etc. zu verringern?
Was die AfD sicher NICHT behauptet, ist, dass wir weiterhin unsere Meere mit Plastik vermüllen und auch sonst rücksichtslos die Natur ausbeuten sollen. Und auch die Atomkraft sieht die AfD nicht als der Weisheit letzter Schluss, sondern als momentan notwendige Brückentechnologie.
Es ist das ewig gleiche Thema: Mit plakativen Schlagzeilen „AfD ist ne Umweltsau“ wird eben die Wahrheit nur sehr verzerrt dargestellt. Aber für eine differenzierte Beschäftigung mit dem Thema sind die meisten Leute einfach zu bequem. Also bitte: man darf ja gerne anderer Meinung sein. Aber man sollte die Meinung des Gegenüber nicht verzerren und vereinfachen, um einfach nur leicht draufschlagen zu können.
Stimme ich ja teilweise sogar zu.
Nur ist es eben gerade die AfD, die mit „plakativen Schlagzeilen“, verzerrten Wahrheiten und Halbwahrheiten Werbung für sich macht, bzw. die Arbeit anderer diffamiert.
Hast du ein Beispiel? Denn ich sehe das plakative eher auf der anderen Seite:
– „Der Euro ist alternativlos“
– „Scheitert der Euro, scheitert Europa“
– „Pack“
– „Nazis“
– „Populisten“
Jede Bezeichnung bzw. Phrase impliziert von vorneherein eine Diskussionsunwilligkeit. Du bist Pack, mit dir brauche ich gar nicht reden.
Plakative Aussagen wirst du letztlich überall finden, denn sie müssen eben kurz sein, um auf Plakate zu passen! Wenn du es dann genauer nachlesen willst, findest du aber alles im Wahlprogramm, ausformuliert und verständlich.
Der Unterschied ist: Die AfD kann ihre Thesen begründen, wenn Bedarf besteht.
Der Mainstream deklariert seine Thesen als unumstößliche Wahrheit. Und über 1+1=2 darf man folglich auch gar nicht diskutieren. Gerade die Klimafrage ist ein gutes Beispiel. Da hat sich der Mainstream darauf geeinigt, dass der Mensch die Welt retten kann, indem er auf CO2 und Feinstaub verzichtet. (Impliziert, dass der anthropogene Anteil entsprechend hoch und relevant ist.) Hast du irgendwo mal erlebt, dass sich zwei Physiker, Meteorologen etc. unterschiedlicher Meinung zusammensetzen und die wissenschaftlichen Fakten ausführlich diskutieren? Nein, es findet kein Diskurs statt. Man hat sich „geeinigt“, dass wir die Welt vor CO2 retten können (das ist jetzt auch so eine plakative Formulierung!), und jeder, der was anderes sagt, ist ein Ketzer.
Warum fürchtet man sich vor einer Diskussion auf Augenhöhe? Wenn man die Fakten auf seiner Seite hat, müsste man doch eigentlich keine Diskussion scheuen.
@kinki1681
Du präsentierst die Beispiele doch gerade selbst.
„Der Mainstream hat sich geeinigt“
Wenn ich so eine Formulierung schon lese.
Da hat sich gar keiner geeinigt.
Oder hat sich der Mainstream auch darauf geeinigt das die Erde keine Scheibe ist? Kommt dann demnächst ein AfD Politiker und will das diskutieren, weil es gerade so angesagt ist gegen den „Mainstream“ zu argumentieren?
Das ist doch eh der einzige Grund wieso diesen Thema auf der Agenda der AfD steht.
Wenn dann haben wir uns geeinigt, das wir die Zunahme der „Verschmutzung“, der Erde, durch den Mensch reduzieren wollen und die möglichen Auswirkungen damit begrenzen.
Denn was ist denn die Alternative?
Wir pfeifen drauf und stellen in 250 Jahren fest, ach verdammt, war doch falsch und nun haben wir Zustände wie in Filmen wie Elysium. Naja Pech gehabt, hätte ja auch gut gehen können?
Welt.de hat die Überschrift im Artikel inzwischen auch geändert. Solch peinliche Schlagzeilen sind natürlich Wasser auf die Mühlen von AfD-Anhängern, die sich von der Presse verfolgt fühlen. Zum Teil offensichtlich zu Recht.
Hätte ein Politiker einer anderen Partei so argumentiert, hätte man das gelungen sarkastisch gefunden.
Ändert aber nichts am eigentlichen Thema, dass ich die Ansichtern der AfD zum Klimawandel für komplett falsch halte. Deswegen läuft das Argument mit dem Hexenhammer ins Leere.
Letztlich ist das Zitat der Frauenverbrennung aber nichts anderes als Frauke Petrys Schießbefehl oder Alexander Gaulands Nachbar Boateng oder Björn Höckes Denkmal der Schande.
Haben die das alles gesagt? Ja, natürlich. Aber allesamt in einem völlig unverfänglichen und von den Medien (anfangs) grob falsch dargestellten Zusammenhang.
Man kann natürlich das mit „mimimi die armen AfDler“ abtun. Man kann aber auch mal die Frage stellen, warum dererlei „Ungenauigkeiten“ in schöner Regelmäßigkeit vorkommen. Liegt es daran, dass die AfD-Professoren allesamt zu blöd sind, sich klar auszudrücken? Oder liegt es vielleicht doch daran, dass mit der Verfälschung der Aussagen seitens der Medien eine Agenda verfolgt wird?
Viele, viele Einzelfälle geben halt auch ein Muster.
Ja genau, war ja alles eigentlich gar nicht so schlimm und auch total ausm Zusammenhang gerissen. Ich lache mich tot! Arme AfD, die sind hier nur die Opfer!
„Man kann aber auch mal die Frage stellen, warum dererlei “Ungenauigkeiten” in schöner Regelmäßigkeit vorkommen.“
Kann man sich fragen. Wie ich bereits in dem Blogeintrag schrieb: Kontroverse um jeden Preis. Irgendwie muss man ja im Gespräch bleiben…
Einigen wir uns doch einfach darauf, dass es eine Verschwörung gibt.
Entweder eine Verschwörung der AfD’ler, die rhetorisch so brilliant sind, dass sie der Presse Grenzwertiges in die Notizblöcke diktieren können, um sich hinterher als Opferlamm zu gerieren.
Oder eine Verschwörung des Mainstreams, um unverfängliche Aussagen von AfD’lern möglichst zu skandalisieren, um der Öffentlichkeit zeigen zu können, dass alles außer Mutti Nazis sind.
Das Einzige, worauf wir uns einigen, ist, dass Du hier tagtäglich und bei jedem AfD-„Skandal“ kontinuierlich versuchst, um jeden Preis alles zu verharmlosen.
Die Hoecke-Rede war einfach der absolute Tiefpunkt. Das kannst Du drehen und wenden wie Du willst. Aber Schuld sind ja eh immer die Anderen!
„Verharmlosen“ impliziert eben deine Wertung, dass die jeweilige Aussage nicht harmlos sei.
Petry zitiert die Rechtslage.
Gauland stellt in den Raum, dass sich unter 80 Millionen Bürgern irgendwo auch Fremdenfeinde befinden mit dem Bild, diese wollten nicht neben Boateng wohnen.
Höcke stellt fest, dass der Holocaust eine nationale Schande ist.
Podeswa bezeichnet die grüne Energiepolitik als Unfug.
Man kann immer über Form und Anlass reden. Gerade bei Höcke gehe ich ja durchaus mit Teilen der Kritik d’accord. Man kann auch gerne feststellen, dass es zu nahezu jeder Aussage zwei Meinungen gibt. Aber rein inhaltlich taugt keine der Aussagen für einen Skandal.
Der Begriff „Schießbefehl“ passt nicht auf Petry, aber auf Storch. Trotzdem blieb die Kernaussage erhalten: Waffengebrauch zur Grenzverteidigung, zur Not eben gegen Flüchtlinge. Dafür, dass das alles „durch das Grundgesetz legitimiert ist“ hat Petry sehr viel aufhebens darum gemacht, was sie alles angeblich gesagt oder nicht gesagt haben will.
Gaulands „Nachbaraussage“ ist ebenfalls wegen des hin- und her interessant. Gauland sagt „hab ich so nicht gesagt“, danach heißt es „hab ich, aber was anderes gemeint“, während Petry bestätigt, dass er das nicht gesagt hat, sich aber trotzdem für die Aussage entschuldigt. Entweder wusste da die weniger rechte Hand nicht, was die weiter rechte Hand verbockt, oder die Medieninterpretation war doch näher an der Wahrheit, als man gerne zugeben möchte.
An Höckes „Denkmal der Schande“-Rede gibts nichts zu deuteln, wie an Höckes ganzer Rhetorik nicht. Das ist auch nicht die Schuld der Medien, sondern liegt eher an deiner Neigung, Dinge, Menschen und Gruppen, die mit der AfD zusammenhängen/sympathisieren, völlig kritikfrei anzunehmen (so habe ich bis heute kein wirklich kritisches Wort von dir über z.B. Trump gehört). Wenn allerdings sowohl Petry unfehlbar ist als auch Höcke, dann hast du hier ein Problem: Warum will die unfehlbare Petry den hier völlig unschuldigen Höcke denn gerne aus der Partei haben?
Last but not least: Keiner der drei von dir genannten Personen war nach kurzer Recherche je Professor. Sollte das so sein, wäre schon die Titulierung „die Professoren in der AfD“ typisches Lügenpresse-Verhalten, schließlich soll die Glaubwürdigkeit der beteiligten Personen dadurch aufgewertet werden, dass sie scheinbar das höchste deutsche akademische Amt inne haben oder zumindest mal inne hatten.
Ich wundere mich eigentlich nicht, dass sich die genannten Personen für Dinge rechtfertigen, für die sie sich objektiv nicht rechtfertigen müssten. Das ist eine natürliche Reaktion, auch „ich bin kein Nazi, aber …“ (ich weiß, dass ihr mich für die betreffende Aussage als Nazi bezeichnen werdet) ist eine natürliche Reaktion.
Sie ist freilich nicht die richtige Reaktion, denn an einem Politprofi – der der gemeine AfD’ler eben noch nicht ist – sollte solcher Schwachsinn abprallen. Stattdessen gerät man durch die Rechtfertigung in die Defensive, und genau da will einen der Gegner haben, um anschließend nachtreten zu können.
Du hast in dem Moment verloren, in dem du meinst, dich für irgendwas rechtfertigen zu müssen. Da haben die AfDler zweifellos Fehler gemacht. Und weitere Fehler damit, sich nicht gegenseitig den Rücken zu stärken. Von all den genannten Zitaten würde ich nur den Höcke kritisieren. Nicht für den Inhalt, der ist richtig, sondern für Zeitpunkt und Rhetorik. Insofern halte ich es da aber mit PROFESSOR Meuthen, der dies für einen Parteiausschluss nicht ausreichend und deshalb das Verfahren für nicht zielführend hält.
Ich erinnere mich, z. B. Herrn Gedeon kritisiert zu haben für seinen Antisemitismus oder Herrn Lucke für sein mädchenhaftes Verhalten nach seiner Abwahl. Ich kritisiere Höcke für seine Rhetorik, ich kritisiere das Parteiausschlussverfahren gegen ihn. Ich bin sicherlich alles andere als kritikfrei.
Was nun Trump angeht, da du den Namen direkt nennst: Dir ist sicher schon aufgefallen, dass ich zwar oft, aber keineswegs immer eine Meinung habe. Und wenn ich keine Meinung habe, entweder weil mich das Thema nicht interessiert (Pokemon, Aquarium, Overwatch uvm.) oder weil ich mir noch keine Meinung gebildet habe, fühle ich mich – im Gegensatz zu vielen anderen – auch nicht genötigt, trotzdem etwas dazu zu sagen.
Trump gehört zur zweiten Gruppe. Ich kann sein Verhalten momentan nicht einordnen, was in erster Linie daran liegt, dass ich mich tief durch fremdsprachige Internetseiten wühlen müsste. Die deutschsprachigen Medien reichen aus naheliegenden Gründen für eine Meinungsbildung nicht wirklich aus. Das heißt, man kriegt natürlich schon eine Meinung serviert, aber halt eine sehr einseitige.
Für den „Hexenhammer“ musste ich vielleicht 20 Minuten investieren, um eine fundierte Meinung zu bekommen, für Trump rechne ich eher mit 20 Stunden!
Last not least: Ja, ich hätte eher von Akademikern sprechen sollen, die AfD ist mehr als Meuthen! Von den genannten Personen ist Gauland Jurist, Höcke Lehrer und Petry hat meines Wissens in Chemie promoviert. Im thematischen Zusammenhang will ich damit sagen: Es gibt durchaus Glühbirnen mit geringeren Wattzahlen!
Du bestätigst eigentlich nur, was ich bereits schrieb: Geht es um die AfD, gestehst du ihr einen nahezu grenzenlosen Freifahrtsschein zu, immer bemüht, nur die maximal beste Interpretation als einzig mögliche Option anzusehen.
Beispiel „Politprofis“: Petry und besonders Gauland sind schon länger in der Politik tätig. Mir kann niemand erzählen, dass man immer wieder „ausversehen“ oder „aus mangelnder Erfahrung“ in dieselben Fettnöpfchen tritt. Würden wir hier nicht von Petry/Gauland/Höcke reden, sondern von Ursula von der Leyen, du hättest nicht den geringsten Zweifel, dass ihr latentes Versagen in allen Ministerposten an ihrer eigenen Unfähigkeit liegt und nicht an irgendwelchen externen Gründen.
Es ist gibt also zwei Möglichkeiten: Die von dir so hochgelobten, akademisch-intelligenten AfD’ler rennen immer wieder gegen die gleiche Wand und wundern sich, dass es wehtut, oder sie rennen immer wieder gegen die gleiche Wand, weil sie wissen, dass dabei viele Leute kommen und zugucken. Oder einfacher formuliert: Entweder die AfD’ler sind einfach verdammt bescheuert oder sehr clever, die Entscheidung überlass ich gerne dir.
Beispiel „Höcke“: Höcke ist -und das ist etwas, was mich wirklich aufregt- einfach ein Fachidiot aller erster Güte. Sein Gelaber wurde von Gauland ja damit gerechtfertigt, dass Höcke „deutscher Nationalromantiker“ ist. Ich denke, er ist eine rosinenpickende Schande für jeden Historiker, Geschichtsstudenten und Geschichtsinteressierten. Seine „Romantik“ besteht darin, sich nonstop hinzustellen und darüber zu jammern, dass angebliche deutsche Leistungen unter den Scheffel gestellt werden. „Angeblich“ sage ich deswegen, weil sie bei ihm keine Rolle spielen. Er will nicht hervorheben, dass der deutsche Idealismus riesige Wellen geschlagen hat, das wir ein Land mit hochinteressanter Geschichte sind oder das unsere Art, unsere sehr finstere Vergangenheit aufzuarbeiten ein Vorbild für die Welt sein sollte. Nein, der Herr „Nationalromantiker“ stellt sich hin und jammert über das „Denkmal der Schande“.
Für jemanden wie mich, der nie müde wird die deutsche Geschichte in aller ihrer Pracht und all ihren Schrecken (danke Mengsk!) zu betrachten, ist so ein Mensch eine Beleidigung ersten Grades. Jemand mit so einer politischen Sicht- und Herangehensweise ist in jeglichem Amt falsch aufgehoben, so jemand hat weder das Recht noch die Mentalität, dieses Land zu lenken. Und würden sich soviele „besorge Bürger“ nicht in der angeblichen Nazikeule suhlen und ihre Opferrolle voll auskosten, würde ihnen dieser Widerspruch auch auffallen.
Immer wenn du über die AfD referierst, beziehst du dich fast ausschließlich auf Höcke, und da will ich dir ja in weiten Teilen auch nicht widersprechen. Immerhin gibt es ja ein gutes Zeichen von ihm: Er bleibt in seinem Bundesland und kandidiert nicht für den Bundestag.
Von Petry kenne ich keine politische Tätigkeit vor 2013, Gauland hat tatsächlich parlamentarische Erfahrung. Das Fettnäpfchen des Schießbefehls lag auch durchaus näher als der Boateng. Anders gesagt: Die Medien brauchten ähnlich viel Phantasie wie hier beim Hexenhammer, um dem Gauland die Aussage anzudichten, er wolle Boateng nicht als Nachbar.
Ich könnte dich an dieser Stelle auch zitieren: Balnazza hält Ursula vdL für unfähig, ein Ministeramt zu bekleiden. Hast du das so gesagt? Nö, aber ähnlich genug, damit man ein Zitat entsprechend hinbiegen könnte.
Egal, wie sehr jemand Politprofi oder -amateur ist, ein böswilliger Journalist wird – siehe Hexenhammer – immer etwas finden, was er skandalisieren kann. Außer vielleicht bei Merkel, denn die kann ja reden, ohne was zu sagen!
Wirst es vermutlich nicht mehr lesen, aber der Vollständigkeit wegen:
Die Aussage „Balnazza hält Ursula vdL für unfähig, ein Ministeramt zu bekleiden“ kann man mir implizit nachsagen. Würde ich das nicht so sehen, müsste ich ruhig und in aller Gelassenheit erklären, dass ich nur ein Beispiel machen wollte. Die näherliegende Wahrscheinlichkeit, dass die Aussage einfach wahr ist bzw. ich sie genau so gemeint habe, ist hier aber zutreffend. Deutschland wäre keinen Deut schlechter dran ohne Zensursula Flintenuschi.
Ich wusste doch, dass wir uns eines Tages mal einig sind!
OK, wenn du von der Flintenuschi auch nix hälst, dann war einfach mein Beispiel schlecht gewählt!
Man muss entweder bösartig oder sehr simpel gestrickt sein, um diese Äußerungen als Forderung zum Frauenverbrennen aufzufassen…
Der Hexenhammer ist auf jedenfall interessant zu lesen, also wer ihn nicht kennt, sehr amüsant 🙂