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Der ehemalige Chef des Satire-Blattes „Titanic“ durfte für das Zeit-Magazin twittern […] „Mehmet Scholl ist tot“, verkündete das Magazin, ohne Einordnung, nur mit einem Link zur Wikipedia-Seite des Ex-Experten. Kurze Zeit später ging es weiter: Als „Eilmeldung“ wurde via des Twitter-Kanals die Meldung verbreitet, Lichtblitze seien über Pjöngjang, der Hauptstadt Nordkoreas gesehen worden – eine Anspielung auf einen möglichen Krieg zwischen Nordkorea und den USA.

Satiriker also? Ich habe den Humor der Titanic eh nie verstanden. Und was daran lustig sein soll, dass Mehmed Scholl tot ist und/oder dass in Nordkorea Krieg ausgebrochen ist, werde ich wohl nie verstehen. Schön, dass sie ihn „entsorgt“ haben…

Quelle: Vice.com


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13 KOMMENTARE

  1. Satire muss nicht unbedingt eine Pointe haben, wenn man genug ueber diese Twittermeldungen von dem Herren nachdenkt wird schon ein Spiegel vor die Gesellschaft gehalten. Viel falscher (Ich weiss, falsch hat keinen Komparativ..) als so manches was z.B. Trump von sich gibt sind die Meldungen jetzt auch nicht. Weiterhin geht es drum zu sehen wie viele Leute es ernst nehmen und was die Reaktion ist in unserer mit Informationen zugefluteten Gesellschaft. Willkommen im Zeitalter der Fake News Ladies & Gentlemen…

    Zugegeben kein Geniestreich der Komik, aber mich persoenlich hat es schon ein wenig zum Nachdenken gebracht und hin und wieder muss es jemanden geben der rumstaechelt. Auf der anderen Seite definitiv eine angemessene Reaktion der Zeit, sowas geht natuerlich nicht als „serioese“ Nachrichtenquelle.

    Klingt jetzt doof und off topic, aber seit die Medien keinen Weg mehr vorbei am Internet haben geht’s nurnoch abwaerts proportional zum Preis der Werbung pro Klick. Hauptsache die Artikel sind schnell Online und unuebersichtlich damit mehr Werbung reinpasst. Immerhin les‘ ich jetzt wieder Zeitung…

  2. Die Richtigstellung hat doch aber auch ein Praktikant geschrieben… es hat ja vorher niemand behauptet, dass Mehmet Scholl atomar gesprengt worden wäre…

    • Hatten nurnoch 7 Buchstaben uebrig… Der Journalismus wie man Ihn mal kannte, mit Liebe zum Detail und gewissen Standards in Sachen Genauigkeit, ist leider tot im Zeitalter des Web 2.0…

  3. Wenn mir jemand erklärt, warum „Mehmet Scholl ist tot“ Satire ist und/oder warum er dies geschrieben hat, wäre ich sehr dankbar – ich verstehe es auch nicht.

    • Weil das die Definition von Satire ist?
      „Kunstgattung (Literatur, Karikatur, Film), die durch Übertreibung, Ironie und [beißenden] Spott an Personen, Ereignissen Kritik übt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, Zustände anprangert, mit scharfem Witz geißelt“
      Der Definition des Duden entnommen.

      • Heutzutage ist es allerdings kaum noch möglich „scharfen Witz“ anzubringen.

        Ich finde die Aktion die Aktion ehrlich gesagt ganz unterhaltsam, da jeder, der Twitter für voll nimmt oder dort ernsthafte Nachrichten erwartet ohnehin niemals Satire erkennen würde, selbst wenn Sie ihm ins Gesicht springt.

        Da finde ich die Vorstellung, wie manche Leute direkt „OMG Mehmet Shool its tod!!!!drölf“ oder „WW3 is real“ auf ihrer Facebook-Chronik posten, ehrlich gesagt unterhaltsam und belustigend.

        Fazit: Satire, nur halt mit etwas transzendentalem Niveau. Nicht jedermanns Sache, aber durchaus angebracht.

        • Ne, an der Aktion ist überhaupt nichts gelungen und mit Satire hat das auch herzliche wenig zutun.
          Der Grund dafür liegt darin, dass hier einfach nur die Bekanntheit und die allgemein anerkannte Seriösität eines Blattes wie der Zeit missbraucht wird, um Unsinn zu erzählen. „Mehmet Scholl ist tot“ gepostet vom Postillon ist klare Satire, „Mehmet Scholl ist tot“ gepostet von der Zeit (oder einem Ableger davon) ist das eben nicht. Da springt einem auch nix ins Auge. Was soll ich schon machen zur Überprüfung? Bei Mehmet Scholl anrufen? Auch das Amerika plötzlich Nordkorea attackiert, ist prinzipiell erstmal möglich. Natürlich wird die Falschmeldung im Laufe der Zeit (no pun intended) klar, weil keine andere Zeitung darüber schreibt/twittert, aber im allerersten Moment hab ich doch nichts, um die Aussagen zu widerlegen.

          Da die Aktion auch nicht mit dem Inhaber des Accounts abgesprochen war bzw. der Autor nicht -wie verpflichtet- seinen Namen kenntlich gemacht hat, war das bestenfalls dumm, schlimmstenfalls versuchte Rufschädigung. Satire ist daran überhaupt nichts, außer vielleicht die Tatsache, dass heute jeder versucht seinen gescheiterten Mist als „Satire“ zu verkaufen.

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