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Dieser Fall sorgt in Atlanta für viel Wirbel: Ein US-Polizist versuchte bei einer Autokontrolle, eine weiße Beifahrerin mit der Bemerkung zu beruhigen, die Polizei würde nur Schwarze erschießen. Der Ordnungshüter ist mittlerweile vom Streifendienst suspendiert. Er spricht von Sarkasmus.

Puh, schwierige Sache. Der Mann hat sich in 28 Dienstjahren nie etwas zu Schulden kommen lassen und wollte wahrscheinlich nur witzig sein. Das Originalzitat lautet: „Keine Sorge, wir erschießen nur Schwarze. Oder haben Sie schon mal ein Video gesehen, wo es einen Weißen trifft?“ Jetzt ist er suspendiert.

Wie würdet Ihr in diesem Fall entscheiden?

Quelle: HAZ.de

Danke an Tulpe für den Link!


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32 KOMMENTARE

  1. Ein Comedian wäre für den Spruch gefeiert worden.. Vielleicht ist es Schicksal und der Mann kann nun endlich seine Comedy Karriere starten.. 😉

    • Schwarze stellen 26% der getöteten Personen und 9% der Bevölkerung. Außerdem werden nach der Statistik 100 mal mehr Leute in den USA erschossen als bei uns. Was nicht ok ist, sie haben nämlich nur knapp 4 mal mehr Einwohner. Ich will nicht sagen, dass die Polizei im Allgemeinen oder Polizisten im Speziellen daran schuld sind. Es ist ein riesiger Haufen, der irgendwo bei Waffenrecht anfängt, über soziale Ungleichheiten und höhere Kriminalität weitergeht, aber irgendwo auch bei Biases, schlechter und viel zu kurzer Ausbildung (3,5 Monate in manchen Bundesstaaten) und schlicht unterbewusstem Rassismus endet. Und da habe ich noch keine absichtlichen oder bösartigen Absichten aufgezählt, die es in Einzelfällen sicher gibt.

  2. Jemand der im öffentlichen Dienst steht darf so eine Aussage nicht tätigen. Da waren Probleme meiner Meinung nach schon vorprogrammiert.

    Aus rein menschlicher Sicht kann ich den Polizisten jedoch sehr gut verstehen. Er hat damit vermutlich nur versucht die Person zu beruhigen.

    Die Strafe könnte etwas unangemessen sein. Das ist leider schwer einzuschätzen. Man kann nur hoffen dass der Polizist mit keinen weitern Strafen zu rechnen hat und dass er wieder in den Dienst darf. Er wird vermutlich seine „Lehre“ daraus gezogen haben.

  3. Der Typ wird bestraft für nen lustigen Spruch, hätte er wirklich nen schwarzen bei ner Kontrolle erschossen wäre er schon wieder am arbeiten

  4. Ich bin ein bisschen zwiegespalten. Privat äußer ich solche Scherze auch gern mal und finde im richtigen Kontext (man merkt ja mit rudimentärer Menschenkenntnis, wie es gemeint war) auch nichts groß dabei. Aber als Repräsentant der Polizei (oder einer anderen Gruppe) muss man halt aufpassen, welche Scherze man bringt. Ich glaube dem Kerl, dass er es nicht ernst gemeint hat und trotzdem frage ich mich, wie er glauben konnte, dass eine solche Aussage als Polizist im Dienst angebracht ist. Blöd gelaufen aber dennoch vertretbar.

  5. Wenn man sich gerade die Debatte über Polizeigewalt in den USA mal genauer anguckt (und besonders aus amerikanischen Quellen), dann bemerkt man, dass es einen großen Unterschied zu unserer Polizei gibt. Es gibt verdammt viele Berichte, Videos und Urteile, die zeigen, dass eindeutig etwas nicht stimmt in der Herangehensweise mancher Ordnungshüter. Ein Sheriff lässt einen Häftling verdursten, ein Anderer wird quasi unter der manipulierten Dusche gekocht und sehr viele Dashcamaufnahmen zeigen ein Verhalten der Polizisten, dass hierzulande nicht hinnehmbar wäre (Schuss auf einen nackten verwirrten Mann, Schuss in den Rücken, 12 Schüsse auf einen Wagen mit Teenagern, einen Schuss, wenn man vom Kollegen auf den Boden gedrückt wird, etc.). In einer solchen Zeit einer deutlich verängstigten Frau zu sagen, dass in den Videos ja nur Schwarze zu sehen sein und sie sich deshalb keine Sorgen machen muss, ist ein guter Grund ihn feuern. Gerade, wenn man den letzten hier medial großen Fall sich vor Augen führt, bei dem ein Schwarzer erschossen wurde, nachdem er vorschriftsmäßig dem Polizisten gesagt hat, dass er eine Waffe im Wagen (nicht am Körper) hätte und er sich nicht erschrecken solle. Beim befohlenen Hervorholen der Papiere (aus der Hosentasche) wurde er dann erschossen, weil der Beamte völlig aufgelöst und in Panik die Kontrolle verloren hat und sein Magazin in den Wagen entleert hat. Ich kann schon verstehen, dass man sich lieber überhaupt nicht bewegen will (wie die besagte Frau in dem jetzigen Fall), als eine mögliche Zielscheibe zu bieten.

    • Die Debatte über Polizeigewalt in den USA ist sicherlich angebracht, aber mit dem Rassismusvorwurf geht sie in die völlig falsche Richtung.

      Würde man die Debatte ehrlich führen, müsste man sie nämlich in den Kontext der völlig unverhältnismäßigen Verbrechensrate in den USA einordnen, und dann müsste man eine Debatte über die amerikanischen Gesellschaftsprobleme an sich führen. Das will man aber nicht, sonst müsste man sich eingestehen, dass man die Unterschicht komplett im Dreck sitzen lässt, während die Oberschicht ein Rekordvermögen nach dem anderen einfährt. (Im Prinzip wie bei uns, nur einige Jahre in der Zukunft.)

      Stattdessen wird zu 99% um die 2-3 Fälle jährlich debattiert, in denen weiße Cops einen schwarzen Verdächtigen erschossen haben und die Rechtfertigung fraglich ist. Und jedesmal geht dann der schwarze Ku-Klux-Klan, genannt „Black lifes matter“, auf die Straße und fackelt einen Straßenzug ab.

      Natürlich sind auch 2-3 Fälle von „Cop murderers“ 2-3 Fälle zu viel. Aber deren Gewichtung ist eben völlig unverhältnismäßig.

  6. Ich find einen vollständigen Rausschmiss auch ein bisschen too much, kann aber null verstehen, wie das hier alle mit „Sarkasmus“ oder „öhhh, man muss ja politisch korrekt sein!“ abtun.

    Um mal ein Beispiel zu machen, bei dem der Puls des Durchschnittsdeutschen im Normalfall eskaliert: Stellt euch vor, es ist der erste Schultag, ihr bringt euren Sohnemann in die Grundschule, seit ein bisschen nervös, wie Eltern halt so sind. Um euch zu beruhigen, sagt euch der Klassenlehrer „keine Angst, auf dem Schulweg werden in der Regel nur die Mädchen entführt und vergewaltigt“. Immer noch okay? Dann will ich nix gesagt haben.

    • Ja, auch das ist immer noch okay, wenn auch geschmacklos. Ich selbst äußere solche provokanten Sprüche ganz gerne. Jedoch nur unter Freunden und die wissen wie man das zu verstehen hat. Ich schätze der gute Mann hat die Frau/Situation falsch eingeschätzt und hat dann diesen Spruch getätigt.

      Mal davon abgesehen das daran nichts rassistisches ist, da es leider die Wahrheit ist ;( In meinen Augen hätte eine Verwarnung gereicht, aber in Zeiten in denen social media einen sog. „shit storm“ heraufbeschwören kann müssen dann härtere Strafen her um die Massen zu beruhigen. Erinnert mich oft an einen Mob der Blut sehen will bevor er sich beruhigt.

    • Ich finde bei der Story wichtig, dass er nur mit 2 Personen spricht. Im Gegensatz zu einer Gruppe kann man in so einer Situation schon versuchen, durch Humor Spannung zu nehmen. Wenn es dann nicht ankommt und der Humor so übertrieben ist, blöd gelaufen. Ihn zu feuern finde ich aber übertrieben

    • Hier haben wir ja auch eine völlig andere Situation, meiner Meinung nach. Das „Polizist erschießt Schwarzen“-Meme kennt doch jede Sau. Es wird in jeder Comedyshow behandelt, 9gag ist voll davon und, und, und. Ich wage mal zu behaupten, mit ein bisschen Menschenkenntnis kann man sehr gut erkennen, ob es ein Scherz war, oder etwas ernstgemeintes.
      Ob man das ganze nun lustig findet, ist wieder eine komplett andere Sache. Trozdem kann man aus der Situation heraus deuten, dass es ein Scherz war.

      • Es war recht offensichtlich ein Scherz, nur ist das überhaupt nicht gefragt. Nur weil etwas ein „Scherz“ ist, ist es noch lange nicht völlig okay und resistent gegen jede Form der Kritik. Das ist doch diese dämliche Prankkultur, die sonst jeder hier wie die Pest hasst. Jetzt ist aber das Feindbild „political correctness“ am Start, ergo ist der Polizist ein Held!

        Ich mach auch gerne Witze, gerne schwarz, gerne schlecht. Aber es gibt für alles eine Zeit und einen Ort. Wenn ich -warum auch immer- nervös in einer Polizeikontrolle bin, will ich nicht, dass der Polizist dumme Scherze macht. Der soll professionell seinen Job machen und mir ne gute Fahrt wünschen, Thema beendet.

        • Ich muss ehrlich gestehen, wäre ich in dieser Polizeikontrolle gewesen und hätte er den Witz bei mir gemacht, hätte ich wahrscheinlich gelacht. Wegen eines schlecht platzierten Jokes die ganze Karriere eines Mannes zu zerstören, der vorher nie was dummes angestellt hat, halte ich für vollkommen daneben. Wenn der Dame der Witz nicht geschmeckt hat, runter schlucken oder höflich lachen. Wie ich schon in meinem eigenen Kommentar schrieb, man muss nicht direkt wie eine „Pussy“ reagieren und aus einer Mücke einen Elefanten machen.

    • Das Problem ist, das man denke ich die Aussage Kontextsensitiv betrachten muss. In einem Amerika, wo Rasissmus kein Problem ist – würde ich sowas als Sarkasmuss ansehen, e.g. „Wir erschießen nur nervige Bayern in Lederhosen“.

      In einem Amerika, wo Rasissmus und Schwarzenhass jedoch real ist, ist die Aussage einfach eine andere. Abgeschwächt, die Aussage Frauen hintern Herd kann sarkastisch/lustig sein – oder eben auch nicht, jenachdem welche Vergangenheit und aktuelle Lage herrscht.

      Ist halt sehr schwer

    • Du wirst aber hoffentlich zugeben, dass der Vergleich hinkt.

      Das Bild „es werden in der Regel nur die Mädchen entführt und vergewaltigt“ zeichnet für alle Eltern überhaupt erst ein Bedrohungsbild eines gefährlichen Schulweges. Um den Spruch etwas realitätnaher zu gestalten: „keine Angst, von den 500 Schülern sind letztes Jahr nur 3 auf dem Klo totgeprügelt worden, warum sollte es ausgerechnet Ihr Kind treffen?“ würde auch niemanden beruhigen.

      Im Gegensatz dazu soll der Cop-Spruch doch die Aussage treffen „ich bin keine Bedrohung für dich, weil du die falsche bzw. richtige Hautfarbe hast“. Er wollte also das abstrakte Bedrohungsbild durch die Polizeikontrolle gänzlich beseitigen.

      Insofern müsstest du also ein Beispiel finden, wo vom Klassenlehrer eine „Bedrohung“ ausgeht. Politisch unkorrektes Beispiel: Klassenlehrerin ist vollverschleiert und bringt den Spruch „keine Angst, Sprengstoffgürtel trage ich nur in der Freizeit“.

      Der Spruch wäre auch nicht lustiger oder unlustiger als der von dem Cop. Beidesmal fände ich eine Abmahnung gerechtfertigt, aber keinen Rausschmiss.

  7. Er selbst hat es vermutlich eher zynisch gemeint. Rausgeflogen ist er vermutlich nicht, weil seine Aussage rassistisch war, sondern weil das zu viel Selbstkritik für die US-Polizei ist.

  8. Sarkasmus ist Glückssache! Und die Aussage ist offensichtlich Sarkasmus, weil der behauptete Rassismus unter amerikanischen Polizisten auf Fehlschlüssen beruht.

    Objektiv gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass amerikanische Polizisten bei der Hautfarbe Unterschiede machen. Ja, es werden überproportional – im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil – viele Schwarze von Polizisten erschossen. Genauso werden Schwarze häufiger straffällig. Dies hat aber wiederum nichts mit der Melaninkonzentration zu tun, sondern damit, dass Schwarze häufiger den niedrigeren sozialen Schichten angehören, was statistisch die Straffälligkeit erhöht, und viel mehr als Kaukasier zu einer – im weitesten Sinne – „Gang-Kultur“ tendieren, was denselben Effekt hat. Das mögen historische und/oder kulturelle Altlasten sein, aber sicher ist es keine Frage der Hautfarbe.

    (Vorsorglich: Natürlich gibt es rassistische Arschlöcher jedweder Hautfarbe, in den USA wie hier, und vermutlich auch unter den Cops. Die sind aber aufgrund ihrer Seltenheit keine Erklärung für die Statistik.)

    Aber politisch korrekt ist es halt, den unterprivilegierten schwarzen Mann vor dem bösen rassistischen weißen Mann in Schutz zu nehmen. Was ja genau genommen selbst Rassismus ist, da es dem Schwarzen eine höhere Schutzbedürftigkeit, also eine geringere Selbständigkeit, unterstellt.

    Und deshalb muss man die schutzbedürftigen Minderheiten natürlich auch vor Sarkasmus schützen. Deshalb fliegt der böse weiße Cop raus.

    • „Ja, es werden überproportional – im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil – viele Schwarze von Polizisten erschossen. Genauso werden Schwarze häufiger straffällig.“

      Gleichen sich die beiden Raten wirklich aus?

      „(Vorsorglich: Natürlich gibt es rassistische Arschlöcher jedweder Hautfarbe, in den USA wie hier, und vermutlich auch unter den Cops. Die sind aber aufgrund ihrer Seltenheit keine Erklärung für die Statistik.)“

      Wie selten sind sie genau?

      • Fangen wir mit der Grundlage an: Der schwarze Bevölkerungsanteil der USA liegt bei +/- 13%. Dann google ich mal „FBI crime statistics by race“ und nehme den ersten Treffer. Was finde ich?
        – Mord: 52% Schwarze „arrests“ (das ist wohl mehr als unser Tatverdächtiger, da ist „Verhaftung“, also dringender Tatverdacht)
        – Vergewaltigung: 31%
        – Raub: 56%
        – und so weiter.
        Die EINZIGE Gruppe von Straftaten, bei denen Schwarze unterrepräsentiert sind, ist „driving under influence“!

        Anteil der Schwarzen am Police-Bodycount: 26-28% laut https://www.washingtonpost.com/news/volokh-conspiracy/wp/2016/07/18/police-shootings-and-race/?utm_term=.6b0b6ea156af

        Wenn wir mal davon ausgehen, dass die Cops dich eher für Schwerkriminalität erschießen als fürs Falschparken, dann kann man aus den Zahlen jedenfalls keine rassistisch motivierten Tötungsquoten herauslesen. Im Gegenteil, man könnte sogar sagen, dass die Polizei statistisch zu wenig Schwarze erschießt!

        Das wiederum dürfte tatsächlich ein Ergebnis des falschen Rassismus-Vorwurfs sein: Die Hemmschwelle, einen schwarzen Täter zu erschießen, ist höher als bei einem weißen Täter, weil der Cop ja kein Rassist sein will.

        Jetzt bist du dran: Kennst du einen validen Beleg für die These, dass Cops übermäßig Schwarze über den Haufen schießen würden?

        • Ich war nur zu faul die Zahlen rauszusuchen 😉 Danke dafür. Offenbar stimmt es ja soweit.

          Wobei die Kriminalstatistik in den USA im Vergleich zu Deutschland doch irgendwie sehr dürftig ist, was Verlässlichkeit und Detailreichtum angeht. Da wird auf freiwilliges Berichten gesetzt und andere Scherze.

  9. Dieses auf Teufel komm raus politisch korrekt zu sein geht mir schon seit einiger Zeit extrem auf die Nüsse. Es ist ein Running Gag und es gibt gefühlt eine Millionen Memes darüber, mein Gott. Ich hab das Gefühl, man wird heut zu Tage zur „Pussy“ erzogen. Ich glaube, wenn ein schwarzer Polizist einen „Weißbrot“-Witz macht, regt sich einfach kein Schwein auf.

  10. Ist doch ein running gag überall in den USA.

    Aber was auch immer, die USA sind halt besessen von Rassen. Alles wird mit der Rassenbrille gesehen, Lieblingsthema Nummer 1.

  11. aber mal wirklich ehrlich, ohne flax, man sieht, wenn leute (meist schwarze) erschossen werden das die einfach nicht still halten können.
    ich glaube es werden auch ganz viele schwarze kontrolliert die nich sterben.
    wie mein onkel immer gesagt hat: bei kontrolle füße still halten dann haben wir am wenigsten sorgen ( der ist seit 39 jahren polizist).
    das wird in den usa nicht anders sein.

  12. Der Polizist hat halt indirekt die Polizei kritisiert mit seinem EXTREM OFFENSICHTLICH SARKASTISCHEM Zitat (kann man ja sogar in Textform imho EASY rauserkennen).

    Ich finde auch Humor gehört definitiv verboten.

    Das die Polizei ihn suspendiert ist ja auch obvious. Da hat wohl jemand nen wunden Punkt getroffen.

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