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Im Streit um Jerusalem hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan mit Sanktionen gedroht. Falls die USA Jerusalem als Hauptstadt des Landes anerkennen sollten, will die Türkei die Beziehungen zu Israel abbrechen […] Der künftige Status von Jerusalem gehört zu den strittigsten und komplexesten Fragen, die bislang eine Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern verhindert haben. Juden wie Muslimen ist die Stadt heilig.

Spannend. Jerusalem ist gefühlt die meist umkämpfte Stadt der Geschichte, oder? Mal abgesehen von Erdogans plumpem Versuch, sich neuerdings als Sprachrohr der islamischem Welt aufzuspielen, ist dies durchaus eine interessante Frage. Wie seht Ihr eigentlich diesen Konflikt? Wem „gehört“ denn nun eigentlich Jerusalem?

Quelle: T-Online.de


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38 KOMMENTARE

  1. Die Stadt gehört den Menschen die dort leben und nicht irgendner bekloppten Organisation die eine bestimmte Weltanschauung propagiert.

  2. Oh man mit solchen Kommentaren kann es nur zu Streit und heftigen Diskussionen kommen.
    Ich persönlich beziehe keine Partei weil mir die Konsequenzen egal von welchen beiden Seiten einfach nur Angst macht. Beten wir einfach das es keine unbedachten Handlungen geben wird.

  3. Bis die Kämpfe um Jerusalem aufhören wird noch dauern, bis Gott sich selbst darum kümmert, siehe:
    https://www.bibleserver.com/text/HFA/Sacharja14

    Aber die Angreifer können sich auf was gefasst machen:
    12 Aber alle Völker, die gegen Jerusalem in den Kampf gezogen sind, wird der HERR mit einer furchtbaren Krankheit schlagen: Bei lebendigem Leib wird das Fleisch an ihrem Körper verfaulen; ihre Augen und Zungen werden verwesen.

  4. Für mich stellt sich die Frage irgendwie nicht. Die Stadt gehört ja wohl Israel. Und Israel ist keine Religion sondern ein Land. Da direkt den Islam wieder ins Spiel zu bringen also reine Stimmungsmache

      • Da sie nunmal dort sind und das auch von den meisten Ländern anerkannt ist, sollte man davon ausgehen, dass sie dort hin gehören, ja.

        Und so kompliziert ist es nur, weil die arabischen Länder es kompliziert machen.
        Nur weil die Stadt Israel gehört heißt es ja nicht, dass sie dort hin hin dürfen. Wo ist also das Problem? Das einzige Problem ist hier der Antisemitismus, der im arabischen Raum extrem ausgeprägt ist.
        Den Christen gehört die Stadt auch nicht, läuft hier deshalb irgendjemand vor Wut rot an?

        • Die Stadt gehört eben nicht Israel. Die „offizielle“ Grenzziehung 1949 teilte Jerusalem zwischen Israel und den Palästina auf. Ost-Jerusalem mit Tempelberg, Klagemauer und al-Aqsa-Moschee waren demnach Teil der Palästinensergebiete. Im Sechs-Tage-Krieg hat Israel dann den östlichen Teil Jerusalems annektiert. Ähnlich wie bei der Krim wurde diese Annexion aber von den meisten Staaten nicht anerkannt, Ost-Jerusalem ist also besetztes Gebiet und gehört eben nicht dem Staat Israel. Deshalb weigern sich auch (fast…) alle Staaten, Jerusalem als die Hauptstadt Israels anzuerkennen.

  5. So, jetzt wieder dahoam und kann noch ein bisschen was dazu schreiben.
    Der Streit um Jerusalem ist ja im Endeffekt uralt. Rein faktisch haben die Muslime es damals auch nicht „den Juden“ (aka. dem Staat Israel) abgenommen, sondern dem Römischen Reich. Die normative Kraft des Faktischen hat dann nach den Kreuzzügen Jerusalem zur muslimischen Stadt gemacht, obwohl die große Heiligtümer von Judentum (Klagemauer) und Christentum (das Grab Christi) immer noch da waren. Im Sechstagekrieg haben die Israelis sich die Stadt wieder zurückgeholt, da war sie aber schon seit einem Jahrtausend (grob geschätzt) im Fremdbesitz. Deswegen halte ich es für nicht angebracht, die Stadt zur Hauptstadt zu erklären. Jerusalem sollte weiterhin eine „offene Weltstadt“ für alle drei Religionen werden, meinetwegen auch unter israelischer Verwaltung. Die ganze Situation da unten ist verstrickt und aufgeladen genug, da gibt es keinen Grund, noch zusätzlich zu provozieren.

    Ansonsten, wenn die Streithammel sich gar nicht einigen, können wir ja noch den juristischen Weg gehen. Wie erwähnt, die Moslems haben die Stadt dem byzantinischen Reich abgeknöpft. Dieses ist faktisch nie vom Römischen Reich getrennt worden. In einer endlos langen Kette an Rechtsnachfolgern kommen wir schlussendlich bei unserer schönen Republik an. Wir erklären Jerusalem also einfach zum 17. Bundesland (18. wenn die Annexion von Malle vorher gelingt) und fertig ist die Laube. Dann sind Israelis und Moslems nicht mehr sauer aufeinander, sondern auf uns und syrische Flüchtlinge müssen auch nimmer soweit laufen, bis sie in Deutschland angekommen sind. Alle Probleme gelöst!

  6. Der Konflikt um Jerusalem ist schon über tausend Jahre alt. Ich glaube nicht an eine geteilte Lösung oder daran, dass eine der Parteien die Stadt „bekommt“. Vielleicht eine Art Sonderverwaltungszone oder wie man es nennen soll.

  7. Nun Jerusalem wird von Israel verteidigt und niemand wagt es mehr sie anzugreifen also…. können sie die Stadt ruhig zu ihrer Hauptstadt machen, ist ja auch eher ne formale sache würde ich sagen. Im Zweifel hat der Recht der in der Lage ist sein Recht durchzusetzen ;-). Das sind ja jetzt keine Golan höhen die faktisch Israel gehören, aber rechtlich syrisches Staatsgebiet sind, verhält sich aber ähnlich.

  8. Soweit ich informiert bin, gilt in ganz Jerusalem – zumindest de facto – israelisches Recht. Ergo israelisches Staatsgebiet, ergo kann es auch die israelische Hauptstadt sein.

    Sollte irgendein Zipfelchen von Jerusalem zum Westjordanland gehören, also nicht israelisches Gebiet sein, steht es dem „Eigentümer“, nennen wir ihn mal Palästina, frei, diesen Zipfel zu seiner Hauptstadt zu machen. Die Frage dürfte sich aber wohl nicht stellen, weil die Palästinenser keinen eigenen Staat haben.

    Ob darüber hinaus eine Stadt für Juden, Christen, Moslems, Hindus, Buddhisten, … heilig ist, soll jeder mit seinem eigenen fiktiven besten Freund ausmachen, das hat mit der politischen bzw. geographischen Lage von Jerusalem zunächst mal gar nichts zu tun.

    Oder hätte irgendjemand ein größeres Problem damit, wenn die Pastafari Bielefeld zu ihrer heiligen Stadt erklären und fortan einmal im Jahr hinpilgern würden?

    Der Fehlschluss liegt klar bei den Moslems: Uns ist die Stadt heilig, also kann sie politisch nicht Israels Hauptstadt sein. WRONG! Es ist zwar „Pech“, dass die Stadt inzwischen zum „Judenstaat“ gehört, was Eurer Warlord Mohammed sicher nicht für töfte befunden hätte. Aber es ist Tatsache, und wie oben bereits gesagt, hat die politische Realität mit den spirituellen/religiösen Ansichten nichts zu tun. Wenn die Stadt deshalb für die Moslems jetzt haram ist, dann sucht gefälligst innerhalb Eurer Religion eine Auflösung für diesen Widerspruch; lasst den Rest der Welt damit in Ruhe.

    • Sorry, hier müsstest du dir noch mal der ersten Geschichte Israels, der Juden und der muslimischen Bevölkerung dort anschauen. So einfach ist es leider nicht.

    • Der IGH spricht ja auch von „besetzten Gebieten“ und erkennt es nicht an das es Israel gehört. Darunter auch Ostjerusalem. Theoretisch gehört das Gebiet also den Palästinenser.

      Ich glaube um den Streit geht es nur wegen der Amerikanischen Botschaft die nach Jerusalem verlegt werden soll obwohl alle anderen Nationen ihre in Tel Aviv haben.

    • Obwohl deine juristische Einordnung vermutlich korrekt ist, halte ich sie für historisch-politisch nicht tragbar. Jerusalem ist eben auch kulturell-religiöses Zentrum (bzw. eines davon) des Islams und des Christentums, nicht nur des Judentums. Der Islam hat -gänzlich unabhängig von Mohammed- ein Jahrtausend lang Jerusalem gehalten. Das dieser Anspruch nicht einfach so weggeht, sollte verständlich sein.
      Darüber kann man sich nun lustig machen (oder es in seine eigene Propaganda einspannen), ich möchte aber daran erinnern, dass vor nicht allzu langer Zeit mitten durch Berlin eine Mauer gezogen wurde, weil Westdeutschland nicht auf „seine Hauptstadt“ verzichten wollte, obwohl diese mitten im Feindesland lag. Ob nun Berlin, Bonn oder Nürnberg deutsche Hauptstadt ist spielt realpolitisch genauso wenig eine Rolle, ob nun Jerusalem oder Tel Aviv die Hauptstadt Israels ist.

      • Wie ich schon zum Ausdruck gebracht habe: Der historische und der religiöse Aspekt interessieren mich nicht wirklich. So gehören das Elsass oder gewisse ostpreußische Gebiete HEUTE nicht zu Deutschland. Das war in der Vergangenheit anders, daraus kann Deutschland heute aber keine Ansprüche herleiten.

        Die Frage ist nun: Wozu gehört Jerusalem? Hier scheint es ja mal irgendwelche UN-Beschlüsse gegeben zu haben, wonach es eine freie Stadt oder so etwas ist. Also nicht zu einem Staat zugehörig? Das würde voraussetzen, dass Jerusalem ein eigenes Staatsgebiet mit eigener Verwaltung ist.

        Ich bin nun kein Experte für israelisches Staatsrecht, aber nach allem, was ich weiß, rennt dort zum Beispiel israelisches Militär rum, was ein deutliches Anzeichen für die Zugehörigkeit ist. Ja, es gibt da noch den Fall Krim, aber wenn dort in 10, 20 Jahren immer noch die Russen hocken, wird kein ukrainischer Hahn mehr danach krähen.

        Daraus leite ich ab, dass Jerusalem vollwertig zu Israel gehört. Rein faktisch betrachtet.

        Der Fall Berlin war insoweit anders, als dass Berlin eine Exklave war, umgeben von fremdem Staatsgebiet (ja, die BRD hat die „DDR“ immer in Gänsefüßchen gesetzt, aber heute bestreitet niemand, dass die DDR ein Staat war). Läge Berlin an der innerdeutschen Grenze, kannst du sicher sein, dass West-Berlin die deutsche Hauptstadt geblieben wäre. Aber so wurde halt Bonn als Übergangslösung gewählt.

        • Ich bin bis heute der Meinung, Deutschland hätte nach dem Zweiten Weltkrieg die Ostgebiete nicht verlieren dürfen. Das war ein klarer Rechtsbruch seitens der Alliierten (war es auch schon nach dem Ersten Weltkrieg). Irgendwann ist der Zug natürlich abgefahren, dass gilt aber nicht für den Fall Jerusalem.

          Der Teilungsplan für Jerusalem (der allerdings nie umgesetzt wurde, ironischerweise auf bestreben der islamischen Seite) sah vor, dass die Stadt neutral und demilitarisiert, unter Volksherrschaft und einem demokratischen Rat stehen sollte, mit Vetorecht durch die UN. Neutral heißt in diesem Fall vorallem: NICHT die Hauptstadt von Israel oder Palästina.
          Mittlerweile ist die Stadt nach zwei Kriegen großteils von Israel besetzt, an diesem Status hat sich nie irgendwas geändert. Und wenn uns unsere angeblich so hochgelobte Kultur etwas bedeutet, sollte auch weiterhin dafür gestritten werden, dass Jerusalem so neutral wie irgendwie möglich bleibt, meinetwegen auch unter israelischer Herrschaft. Ergo darf es eben nicht die Hauptstadt Israels werden und der Zugang zu allen heiligen Stätten muss den jeweiligen Religionen offenstehen, uneingeschränkt.
          israel ist ein Staat aus Gnaden der UN, da wird man diese eine Bedingung wohl erfüllen können.
          Klappt das nicht, muss man eben drastischere Methoden nehmen. Von mir aus auch eine unabhängige Republik Jerusalem, ein historisches Vorbild gibt es dafür sogar (mit dem Königreich Jerusalem). Ein weiteres Vereinnahmen von Jerusalem wäre schlichtweg Öl ins Feuer dieses Konflikts und das braucht nun wirklich kein Mensch.

    • Rein rechtlich hast du natürlich recht.
      Ich finde es aber extrem unsinnig, die Frage nach einer guten Rechtslösung als eindeutig zu bewerten und dann mit gültigem Recht zu argumentieren.
      Die Frage muss ja sein: Wie können wir das Recht verändern, sodass wir eine gerechte (möglichst allgemein zufriedenstellende) Lösung erzielen.
      In dem Kontext finde ich den Hauptteil deiner Argumentation unsinnig, vor allem wo du denn -wie immer- mit „euer Warlord“ u.Ä. anfängst wird imho deutlich, dass deine Position hauptsächlich im Islamhass begründet ist.

      • Würden Christen oder Buddhisten ein Stück von der Torte Jerusalem fordern, wäre meine Antwort dieselbe: Jerusalem ist israelisches Staatsgebiet, es gibt dabei keinerlei religiöse Aspekte.

        Und übrigens sehe ich nicht die Notwendigkeit, irgendwo auf der Welt „das Recht zu verändern“, um irgendwelche religiösen Befindlichkeiten zufriedenzustellen. Die Religion soll endlich akzeptieren, dass sie UNTER dem Recht steht. Erst gilt das Recht, dann die Religion.

        • Das geltende Recht ist gebrochen, ergo muss man eine Lösung finden, wie man das geltende Recht entweder wiederherstellt (aka. „Krieg“ gegen Israel) oder aber man passt das alte Recht an. Recht ist kein Selbstzweck.

    • Nein, der Fehlschluss liegt nicht bei den Moslems.
      Rein Rechtlich gehört Jerusalem, zumindest laut dem Teilungsplan von ’46 und der UN Resolution 242, niemandem und ist im Augenblick von Israel widerrechtlich besetzt.
      Das das Ausrufen einer widerrechtlich besetzten Stadt zur Hauptstadt durchaus Politisches Zündmaterial ist, dürfte irgendwie klar sein. Von daher kann ich hier die Stellung von Erdogan sogar mal verstehen.

        • Und wer entscheidet, was den Juden „zusteht“? Eine Stadt vor zweitausend Jahren mal besetzt zu haben (und auch verloren zu haben) ist keine sonderlich gute Grundlage, oder? Die meiste Zeit der Menschheitsgeschichte war Jerusalem nicht im israelischen Besitz.

  9. Die Stadt entvölkern und alle Bewohner umsiedeln. Danach alles schleifen und einen Wald darauf hochziehen sowie das Gebiet für jeden Menschen sperren. Irgendwann muss auch mal gut sein.

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