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Der Ex-Nationalspieler war schon immer bekannt für klare Worte. Nun schießt der 47-Jährige gegen die aktuelle deutsche Trainergeneration – und warnt vor einer fatalen Entwicklung […] „Die Kinder müssen abspielen, dürfen sich nicht mehr im Dribbeln ausprobieren. Sie kriegen nicht die richtigen Hinweise, warum ein Pass nicht gelingt, warum ein Dribbling nicht gelingt, warum der Zweikampf verloren wurde.“

Wie Ihr ja vielleicht wisst, bin ich ein großer Fan von Scholl und seiner „Fähigkeiten“, auch mal unbequeme Dinge anzusprechen und ohne Rücksicht auf Verluste seine Meinung zu sagen. Ich finde es wichtig und richtig, dass er über die Entwicklung im Profi-Fußball spricht. Auch wenn ich einige Dinge anders sehe. Unter anderem schreibt er:

Nebenbei werden die Riberys und Robbens aussortiert, weil sie unbequem sind. Auch die Machtmenschen wie Effe, die dann am Ende den Unterschied ausmachen können, die werden auch aussortiert.“ Die Folge: Bei den Profis würde „eine weichgespülte Masse ankommen, die erfolgreich sein wird, aber niemals das Große gewinnen wird.“

Die ganze deutsche Fußball-Szene ist viel zu heuchlerisch, um „unbequeme Spieler“ auszusortieren. Meine Erfahrung in dem Bereich (u.a. aus meiner aktiven Zeit bei Werder Bremen) sagt mir, dass nur relevant ist, wie gut Du als Fußballer bist. Du kannst noch so ein Arschloch sein, die Leute klopfen Dir auf die Schulter, wenn Du gut und erfolgreich bist. Erst wenn Du in einer Krise steckst und/oder der Erfolg ausbleibt, wird über solche Dinge überhaupt erst gesprochen.

Quelle: T-Online.de


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9 KOMMENTARE

  1. Wenn die große Trainerkoryphäe Scholl sowas sagt, bin ich natürlich ganz Ohr. Was hat er nochmal so alles erreicht ausser seinen Trainerjob zugunsten der TV-Karriere aufzugeben? So gesehen repäsentiert er die „heuchlerische Fussballerszene“ ja ganz gut. Nur motzen und nichts selber machen.

    Und natürlich sortiert Heynckes Robben und Ribery nur aus, weil er mit ihrer Art nicht zurechtkommt und nicht, weil sie vielleicht einfach nur zu alt und verletzungsanfällig sind.

    Und von welchem „Großen“ spricht er, dass es zu gewinnen gibt? Die WM? CL? Oder die Ehre mit seiner Frau in einer peinlichen Dokusoap mitzuspielen. Gut, bei letzterem hat Effenberg den heutigen Fussballern tatsächlich was voraus, aber sonst wüsste ich nicht, inwiefern Effenberg erfolgreicher war, als z.B. Lahm.

  2. Steve – deine Zeit ist doch sicherlich schon 20 Jahre her. Im DFB gab es nach der Blamage 2000 einen richtigen Umbruch. Man muss sich die „Mannschaft“ doch nur mal anschauen. Bis die Änderungen im Nachwuchs angekommen sind, hat es zusätzlich dann seine 10 Jahre gedauert. Der Vorwurf der mangelnden Typen kommt ja während der ewigen Regentschaft von Joachim nicht zum ersten Mal auf. Man muss sich ja nur den Abgang von Frings und Michi Ballack angucken. Da wurden kantige Typen auf die übelste Art abserviert. Stattdessen kamen farblose Spieler wie die Benders und Götze. Ich nenne die immer liebevoll volltätowierte Bubis.
    Imho steckt schon ein wahrer Kern in Schollis Aussage. Für den Zuschauer ist es schon merklich langweiliger geworden. Persönlich wünsche ich mir da die 80er und 90er Jahre zurück. Da hat man auch problemloser Tickets bekommen und musste keine 5€ für ein Hot-Dog bezahlen. Heute ist mir zu viel Wischiwaschi und zu wenig Gladiator.

  3. Hi Steve,

    Du schreibst „bei meiner aktiven Zeit bei Werder“. Hast du mal Professionell Fußball gespielt? Finde dich nicht auf der Liste der Ex-Spieler.

    • Haha nein, ich war eher im Amateur-Bereich aktiv. Da ich aber auch im Werder-Ticket- und -Callcenter gearbeitet habe, hatte man schon den ein oder anderen Einblick 😉

  4. Diese „weichgespülte“ Generation hat die WM 2014 gewonnen. Es gab damals keine richtigen Leader, und genau das wurde damals kritisiert und sie haben allen das Gegenteil bewiesen. Schweinsteiger war vielleicht noch Ansatzweise dieser „Leader“ aber ein einzelner Spieler macht vielleicht ein Spiel aus aber kein komplettes Turnier.

    • Glaube auch, dass die Kritik am Weichgespühlten sich mehr gegen den Unterhaltungswert, als den Erfolg richtet. Wir wollen wenn wir Fußball sehen keine 90 Minuten einen Ball zwischen 22 netten Jungen hin und herflitzen sehen. Unterhaltsam wird es erst, wenn dahinter Charaktere stecken. Sag nur „EIER, wir brauchen EIER“.

    • Das ist eh so ein „früher war alles viel toller“-Gefasel. Entweder die Spieler haben keine Eier oder sie sind total arrogant und Arschlöcher. „Die sollen Ecken und Kanten haben, aber wenn sie es zeigen bin ich beleidigt und zicke rum“.

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