Ein ehemaliger Designer von Lootboxen, der inzwischen Indiespiele entwickelt, erklärt, warum Lootboxen heutzutage so wichtig sind. Entwicklerstudios und Publisher haben nach einem Weg gesucht, wie sie die immer höher werdenden Kosten bei der Entwicklung von sogenannten AAA Spielen wieder reinholen können, ohne die Preise für die Spiele erhöhen zu müssen.
Lest unbedingt mal in das ganze Interview rein. Ich finde, er beurteilt die Sache relativ neutral aus der Sicht eines Game-Designers. Absolut lesenswert.
Quelle: PCGames.de
Anzeige
Ich habe mal etwas gesucht und den Artikel wiedergefunden.
http://www.pcgames.de/Spielemarkt-Thema-117280/News/star-wars-battlefront-finanzanalyst-kosten-guenstig-1244150/
Das orginal Video finde ich leider grade nicht, doch finde ich das es ganz gut zeigt, wie auf von der Firmenleitung wohl gerechnet wird.
Kinofilm 3,00$/h
Leihfilm 0,80$/h
Star Wars Battlefront 2
60$ (Spiel)+
240$ (20$ Ingamekäufe pro Monat)
durch 921,5 Stunden bei 2,5 Stunden pro Tag 300
nur 0,33$
Also seht ihr doch wohl ein, das ihr damit deutlich zu wenig Geld ausgebt. Oder Sind wir etwa nicht motiviert genug pro Jahr fast 1000 Stunden zu spielen? Content haben wir ja genug.
Ach ja was für einen Content? Ups den kaufen wir uns ja damit wir ihn haben für 20$ pro Monat dazu kaufen?
In einer Southpark Folge war es mal hübsch Beschrieben, das Spiel muss genug Spaß machen um die anzulocken, die für Zusätze Geld ausgeben, aber nicht soviel, das sie es freiwillig so lange Spielen, das sie alles Freispielen.
Meiner Meinung nach fehlt um so einen Vergleich zu rechtfertigen, einfach der Content in den Spiel.
Zusätzlich werden die höheren Kosten (welche oft zu 70% Marketing sind) aus den höheren Verkaufszahlen und der größeren Menge an Konsolen wieder reingeholt. Das ist also alles andere als eine neutrale und sachliche Ansicht. Ich bezweifle auch sehr sehr stark, dass ein game designer da einen großen Überblick hat. Ist nicht so als wäre er ein großes Tier als game designer.
Beispiel zu den sales:
cod3 (2006): 6,4m sales
cod:mw3 (2011): 30,7m sales
Aber ja klar, microtransactions sind sehr sehr wichtig um die böse Kosten aufzufangen.
EA hatte letztes Jahr 1,16 Milliarden Gewinn. Ein Zuwachs von fast 300Millionen.
Sind Lootboxen notwendig? Ich denke nicht.
Das Finanzierungsargument zieht nicht. Andere Entwickler/Publisher schaffen es auch, AAA-Titel ohne Lootboxen und teilweise auch ohne sonstige Microtransactions auf die Beine zu stellen. Es kann mir auch keiner erzählen, dass sich ein Battlefield mit Star Wars Lizenz nicht sowieso wie geschnitten Brot verkauft, egal in welchem Zustand es ist.
Und wenn man es nicht schafft die Entwicklungskosten für AAA-Spiele sonst reinzuholen, sollte man vielleicht keine AAA-Spiele entwickeln.
Soso, die „steigenden Kosten“.
Dass die Kosten gestiegen und die Preise der Spiele nicht großartig mit der Inflation mitgestiegen sind ist zwar keine Frage, aber dafür verkaufen sich Videospiele viel häufiger als früher. Zudem kommt quasi kein Spiel mehr ohne DLCs aus, die so wirken, als wären sie aus dem eigentlich fertigen Spiel geschnitten worden.
Wenn Mikrotransaktionen, dann bitte kosmetische Items DIREKT verkaufen und nicht durch dieses perfide Zufallsprinzip.
Die Gesamtentwicklung wird doch nicht teurer, das ist vollkommener Schwachsinn. Schaut euch bei großen Titeln wie Battlefront oder Destiny 2 bitte mal an, wie viel vom Budget dort in die Werbung fließt.
Und schaut bitte über Deutschland hinaus, die haben ihre Werbung weltweit in allen Kinos! platziert, bei Sport Großevents, auf dem fucking Timesquare und und und, da fließt locker 1/3 des Budgets nur in PR und Marketing.
Klar sind Games etwas teurer als Früher, aber dafür ist die Zielgruppe eben auch größer (zugegeben „teilweise“ natürlich auch durch das Marketing). Wenn früher 100 Leute ein Spiel für 10 Euro gekauft haben, dann waren das 1000€ Umsatz. Angenommen das Spiel hat in der Entwicklung 500€ gekostet, dann sind das 500€ Gewinn.
Wenn jetzt 1000 Leute ein Spiel für 10 Euro kaufen, dann sind das 10000€ Umsatz. Wenn nun das Spiel 3 mal soviel gekostet hat, dann sind das eben jetzt trotzdem noch 8500€ Gewinn.
Ich weiß, Milchmädchen Rechnung.
Lootboxen und DLCs gibt es nicht weil die Kosten so sehr gestiegen sind, sondern weil Gaming eben keine Nische mehr ist, sondern es jetzt auch die „dumme Masse“ bei den Zockern gibt, die sich abziehen lässt.
Gut, dass Destiny mit 500mrd produktionskosten das teuerste spiel aller zeiten ist.
neben der immer teurer werdenden herstellungskosten und traffic kosten investieren gute firmen wie blizzard auch noch in zulunftsforschung da die spiele sich ja weiter entwickeln sollen und finanzieren finanziell schwächere spiele mit. desweiteren werden die leute ordentlich bezahlt und haben eine tolle arbeitsumgebung.
Rockstar gab irgendwann mal nach der Entwicklung von GTA5 an, dass die Entwicklung des Spiels, vor allem durch Lizenzkosten, Mietkosten für Büros, Serverkosten, etc. ungefähr 10’000 USD pro Entwickler pro Tag kosten kann.
Das ist schon ein deutlich höherer Preis als es vor 20-30 Jahren noch war. Klar sprechen wir hier von Rockstar, welche 5-10 Jahre an einem Spiel arbeiten, dadurch aber dann auch mal Entwicklungskosten von 250+ Millionen USD tragen müssen. Hiess es nicht auch irgendwann mal, dass Destiny ca. 500 Millionen USD verschlang?
Hatte das AMA vor einiger Zeit auf der reddit front page gesehen und mir die Argumentation angeschaut. Kann mich nicht erinnern, dass dort je das Suchtpotential eingehend thematisiert wurd. Stattdessen stand die Verteidigung von lootboxes als Finanzierungssystem im Vordergrund. Ist doch scheißegal, ob die unlocks aus den lootboxes rein kosmetisch sind oder doch ingame Vorteile bringen.
Der Suchtfaktor begründet sich auf Tatsache, dass es sich um ein Glücksspiel handelt. Definitorisch klänge das zB folgendermaßen: „Ein Glücksspiel liegt vor, wenn im Rahmen eines Spiels für den Erwerb einer Gewinnchance ein Entgelt verlangt wird und die Entscheidung über den Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt.“ Klingt bekannt, ja?
Wenn ich da lese, es bestünde ein need für lootboxes, drehts mir den Magen um. Als wären das keine Unternehmen mit Jahresabschlussbilanzen, sondern gemeinnützige Akteure, die rein altruistisch handeln. Es wäre doch nichts mehr in derem Sinne, als wenn die gesamte Spielerschaft süchtig nach dem kurzen Adrenalinkick beim Öffnen einer lootbox würde.
Daran läufts doch hinaus, egal, welche mentalen Verrenkungen die Entwickler anstellen, um dieses predatory behaviour zu rechtfertigen: Spieler sollen dazu motiviert werden, lootboxes zu kaufen. Je mehr, desto besser. Genau da wird der Suchtfaktor mindestens billigend in Kauf genommen; im schlimmsten Falle wird das sogar durch game design choices mutwillig provoziert (und seien wir mal ehrlich: was ist wahrscheinlicher?).
„Ist doch scheißegal, ob die unlocks aus den lootboxes rein kosmetisch sind oder doch ingame Vorteile bringen.“
Ist es nicht
Doch ist es. Schliesslich sind kosmetische Items in vielen Spielen ein bedeutender Teil (sonst würden sie ja auch kaum so viel Geld einspielen).
Sie sind einfach nur eine zusätzliche Motivation das Spiel weiterhin zu spielen. Nettes Gimmick nebenbei, gerade in OW wo man die Kisten eh ständig gratis bekommt und sich die auch gezielt von Credits. Für mich is das tausend mal besser als in LoL zB, wo man tausende von Euros lässt, weil man sich die Skins direkt kaufen kann
Aber du stimmst mir zu, dass lootboxes vom design ganz klar ein Glücksspiel sind? Gut. Denn darauf kommts mir an. Was zählt ist die persönliche Wertbemessung der unlocks. Skins und anderer kosmetischer, nicht spielrelevanter Kram kann genauso verlockend sein, kann genauso zum Glücksspiel/Kaufen von lootboxes führen.
Ich kritisiere das System. Letztlich könnt man argumentieren, es handle sich hierbei ja insgesamt nur um virtuelle Güter. Warum sollte überhaupt jemand sowas wollen? Subjektives Wertempfinden.
Bei einem Spiel wie CSGO das selbst „nur“ um die 15€ kostet, bei dem Gegenstände rein kosmetischer Natur sind (und auch ohne zu bezahlen droben) – kann ich das ganze ja verstehen. Es kommen regelmäßig patches und auch der anti cheat client wird ständig angepasst. Zudem gibt es zu Meisterschaften „Sticker“ der Spieler, bei denen das Geld dann direkt an die Spieler und gerade kleinere Teams unterstützt.
CoD beispielsweise kostet um die 60€ – zusätzlich muss man für Erweiterungen wieder einen Season Pass kaufen bzw. dann später eben die Erweiterung einzeln. Ich weiß nicht ob es immer noch so ist, aber damals hatte man nicht mal große Serverkosten, da die Server nur temporär über den Spieler mit der besten Connection gehostet wurden
Oh Gott, dass kann man ja kaum Lesen. Autokorrektur.
Vielleicht noch ergänzend: Ich denke dass sich viele hinter Serverkosten etc. verstecken und damit ihre Lootboxen rechtfertigen. Mich würden da aber ehrlich gesagt mal genaue Zahlen der Entwickler interessieren. Früher hat es doch auch geklappt.
Nach meiner Logik müssten doch an sich Leistungsstärkere Server in der Zeit auch immer günstiger geworden sein, da ja auch Hardware etc. Preise gesunken ist. (Könntest du ja auch wissen, da du ja quasi schon seit Anbeginn des Internets mehrere Seiten hostest).
Angeblich hat WW2 wieder dedizierte Server bekommen
Immer höher werdende Kosten….
Ich glaube nicht das Blizzard im Ansatz in den nächsten 3 Jahren die 1 Milliarde Umsatz in die Entwicklung steckt.
http://www.playnation.de/spiele-news/overwatch/bis-jetzt-milliarde-dollar-umsatz-id69992.html
Was davon über bleibt weiß ich nicht genau ich denke aber es wird Sehr Viel sein.
Ich hallte es für völligen Quatsch was dort gesagt wird. Ich hab es auch nicht gelesen.
Von diesen Gigantischen Jahres Umsatz, wird ja nicht einfach gesagt das wandert jetzt 3 Jahre in die Entwicklung und es kommt die nächsten Jahre kein Umsatz mehr rein, das geht ja Jahr für Jahr so weiter.
Allso da fließt schon was rein, aber das halte ich nicht für ein Gute Verhältnismäßigkeit.
Es ist ja nicht so als wären die Lootboxen der Moralische Heilige Gral.
Die sind dafür da um den Jüngsten schon einzuimpfen wie man Geld bei Entwicklern lässt und das das bis ins Hohe Alter so weiter geht, die wollen einem nichts Gutes.
Bestärkt mich in meiner Position bzw in meiner Ansicht. Ich bin nicht pauschal gegen Lootboxen, so wie zb Overwatch es macht finde ich es vollkommen okay, auch wenn ich selber noch nie Geld für diese Boxen ausgegeben habe.
Wenn aber, wie zb in Battlefront 2, der komplette Progress im Spiel vom Zufall abhängt, mal ganz von der Tatsache abgesehen dass das Spiel ganz klar darauf designt ist die Spieler dazu zu bringen mehr Geld auszugeben, dann ist das für mich einfach etwas was ich so nicht hinnehme und dann auch schlicht mit nicht-achtung bzw nicht-kaufen quittiere.
Genau meine Meinung
Wieso ist es bei Overwatch für dich ok? Was kommt denn bitte für ein großartiger Content? Das ding ist ein Vollpreistitel!
Es ist bei Overwatch für mich okay weil das Spiel von vornherein alle Charaktere komplett mitbringt. Ich bekomme durch die Boxen nichts was mir entweder einen Vorteil verschafft oder meinen Charakter spieltechnisch irgendwie „kompletter“ macht.
Man bekommt Gimmicks und kleine Extras durch die Boxen, die mir im eigentlichen Spiel aber absolut gar nichts bringen oder mir weiterhelfen.
Was meinst du mit „Was kommt denn bitte für ein großartiger Content?“? Die Frage versteh ich nicht ganz.. meinst du das jetzt auf Overwatch bezogen bzw auf die Patches? Falls ich das falsch verstanden hab tut es mir leid.
Naja, erst vor einigen Wochen gab es einen neuen Charakter, wie quasi alle paar Monate, 1-2 mal im Jahr gibts ne neue Map, immer wieder mal neue Spielmodis etc pp.
Vollpreistitel ist das Spiel nur auf den Konsolen, auf dem PC war/ist Overwatch von Anfang an in einer deutlich günstigeren Version zu haben. Dass das natürlich ne echt miese Sache ist darüber muss man sich denke ich nicht streiten.
„Ich bekomme durch die Boxen nichts was mir entweder einen Vorteil verschafft oder meinen Charakter spieltechnisch irgendwie “kompletter” macht.“
Ausser natürlich dir ist die Optik wichtig.
So wie ich das sehe ist das nur wieder die alte 60€ leier.
„Wir wollen nicht mehr als 60 € verlangen/ Videospielpreise wurden nie teurer ect.“
Dabei kosten Videospiele schon ne ganze weile mehr als die magischen 60 €$.
Der Inhalt den Spiele heute haben ist deutlich weniger als „damals“ und nur wenn wir nochmal zusätzlich 50+€ für nen Seasonpass oder DLCs drauflegen bekommen wir ein einigermaßen „komplettes“ Spiel das öfter als man bei einem „Markenprodukt“ erwarten sollte nur spärlich funktioniert („hust“ Assasins Creed).
Wenn wir dann noch richtig Bock und Geld haben „dürfen“ oder eher sollen wir uns noch Microtransaktionen zulegen. Für Dinge die früher einfach so im Spiel freizuschalten waren.
Zusätzlich habe ich absolut kein Mitleid wenn es bei dem Spiel es sich um einen AAA-Titel handelt wo mehr als 50% der „Kosten“ vom Marketing kommen.
Lootboxen sind ein leidiges Thema, zum einen werden AAA-Titel immer teurer, zum anderen Fallen die Gesamtentwicklungskosten immer weiter, da sich die großen Studios immer mehr auf diese AAA-Titel versteifen und kaum innovation bieten. Weshalb die Anzahl der Spiele, aus diesen Studios, ingesamt sinkt.
Unter dem Stich also
Weniger Spiele = Weniger Gesamtentwicklungskosten = Weniger verkaufte Spiele ingesamt = Mehr Gewinn?
Ich finde es erschreckend das Lootboxen scheinbar das Fortschrittssystem nach und nach ganz aufzehren.
Battlefield früher = Mache 100 Kills mit Waffe XY für neuen Skin, Ugrade ect.
Starwas Battlefield, Overwatch = Spiele du kriegst Credits dafür, damit kriegst du Lootboxen die du dir natürlich auch kaufen kannst.
Ich meine Geld ist das eine, aber wo soll das einen Spieler motivieren? Und ja ich spiele Overwatch immer noch ab und zu gerne. Aber wirklich riesen Motivation fühle ich nicht so wirklich. Battlefront ist für mich schon im Vorfeld gestorben. Es sah toll aus, aber das Drumherum vom Lootboxsystem, über die Heldenauswahl (sprich Freischaltung) und die Spielbeeinflussung grade durch die Lootboxen haben jede Art des Interesses ganz schnell getötet. Da spiele ich lieber Overwatch und hoffe auf einen schönen Skin und freu mich das ich alle Helden habe, immer wechseln kann und niemand mehr Schaden macht, weil er in einer Box glück hatte.