Dieses Video von MrWissen2Go ist aktuell auf Platz 3 der Trends in Deutschland. Es scheint also wirklich ein wichtiges Thema zu sein, was viele Menschen interessiert und bewegt. Ich sehe einige seiner Vorschläge ähnlich, andere wiederum nicht. Aber grundsätzlich bin ich schon bei ihm, dass sich an unserem Schulsystem etwas ändern muss. Ein spannendes Video, schaut mal selbst rein!
Danke an Florian für den Link!
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Warum musste nun am Anfang eine Dame gezeigt werden, die im Video gar keine Relevanz hat?
Es gibt sicherlich tausende gute Ideen und Möglichkeiten, aber was das Niveau der SuS am schnellesten und einfachsten anheben würde, wäre eine Möglichkeit, unfähige Lehrer a)in der Ausbildung zu erkennen und auszusieben und b) kündigen zu können. Das macht niemand, da wir Lehrermangel haben und dann keiner mehr da wäre, also muss der Lehrerjob attraktiver werden, damit genug und vor allem fähige Leute sich für diesen Berufsweg entscheiden. Was an unseren Schulen rumläuft und Kinder unterrichtet, ist zu 50% eine bodenlose Frechheit. Heute war es warm, da stellt die Hälfte des Kollegiums um 10 Uhr das Arbeiten ein und geht den Rest des Tages raus und lässt die SuS spielen. Oder die Lehrer spielen die ganze Zeit selbst am Handy. Oder gehen zwischendurch auf der Toilette eine rauchen. Oder legen ein langweiliges Arbeitsblatt hin und sagen „danach könnt ihr chillen“ … oder oder oder … und dann sind sie noch dauernd krank und mit 50 im Burnout, weil sie ihren Job nicht können und nie konnten. Es kotzt mich an. Wie im Video Hattie zitiert wird, alles steht und fällt mit dem Lehrer.
Sind das deine persönlichen Erfahrungen? Falls ja, bist du (oder dein Kind) an einer Schule im sozialen Brennpunkt oder sowas in der Richtung?
Ich frage, weil ich nichts von all dem je an meiner Schule erlebt habe. Die hatte allerdings auch ziemlich hohe Standards und da fängt es auch schon an: Man braucht einen guten Schulleiter bzw. allgemein gutes Führungspersonal. Denn ein Lehrer, der „gerade so“ durch die Ausbildung kommt, muss trotzdem erstmal eingestellt werden und das ist gar nicht so leicht. Denn „Lehrermangel“ ist ein bisschen tricky. Wir haben hauptsächlich Lehrermangel in bestimmten Fächern, meist naturwissenschaftlich. Klar, wer ein Physikstudium schafft, will danach doch nicht bis an sein Lebensende Kindern die Grundlagen des Magnetismus erklären. Zudem fehlen natürlich Lehrer an Schulen mit schlechtem Ruf. Mir unvergessen der Bewerber, der an unsere Schule wollte und erklärte, seine erste Stunde bestünde ja immer erstmal darin, all die Kindern einzusammeln, bei denen die Eltern sich nicht dafür interessieren, ob sie zur Schule kommen oder nicht.
Ein weiteres Problem wäre, dass man die gekündigten und ausgesiebten Lehrer ersetzen muss. Und das kann man nicht, denn dafür gibts wirklich nicht genügend Bewerber. Man müsste also eher den Lehrberuf wieder interessant machen. Dazu beitragen muss übrigens nicht nur der Staat mit besserer finanzieller Ausstattung, sondern auch die Gesellschaft.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie schnell das „Interesse“ an mir schwindet, wenn ich nach „ich studiere“ erkläre, dass es auf Lehramt ist. Plötzlich ist mein Studium weniger wert und meine Berufswahl „typisch“, schließlich ist Lehrer sein doch „total einfach, muss man nix für können und kann den ganzen Tag seine Ruhe haben“. Man ist wirklich der Fußabtreter der „Überperformer“ (oder die, die meinen, ein BWL-Studium macht sie dazu…). Eigentlich war das Lehramt echt ein Wunschberuf für mich, mittlerweile meditiere ich immer mal wieder, ob ich nicht doch noch auf eine vollständige akademische Laufbahn wechsel. Da sind die Aussichten jobtechnisch noch trüber, aber immerhin steht man nicht als Vollidiot der Nation da.
Ich bin selber Lehrer und ja, an einer Brennpunkt Hauptschule, war aber vorher auch schon am Gymnasium und an einer Förderschule, plus meine eigenen Erfahrungen und die meiner Kinder. An jeder Schule habe ich eine Vielzahl von furchtbaren Lehrern vorgefunden, aber natürlich auch wahnsinnig tolle. Wenn du eine Schule mit nur guten Lehrern hattest, beneide ich dich da sehr drum. Es heißt nicht umsonst in der Erziehungswissenschaft, dass für SuS der Umgang mit unbequemen Lehrern vielleicht die wertvollste Erfahrung ist.
Klingt immer nett, aber vorallem müsste sich das gesellschaftliche Bild von Schule ändern.
Wenn Lehrer weiter zumeist als Kostenfaktor und Schule primär als Berufsvorbereitungsmassnahme gesehen werden, kann und wird sich nie etwas ändern.
Entweder man will wirklich freie und mündige Menschen erziehen, dann müsste man Ansehen, Ausgaben und Möglichkeiten vervielfältigen und auch unangenehme Schritte erwägen.
Oder man ist damit zufrieden, dass kleine Arbeitsdrohnen entstehen, dann kann alles so bleiben wie es ist und man sollte das deutsche Meckern einstellen.
Gerne ein „Reaktions“- oder „Nachgedacht“-Video zu dem Thema! Bin Vater einer Grundschülerin, sodass dieses Thema auch in meiner Welt angekommen ist. Ist immer wieder schön zu hören, wenn Lehrer aus ihrer Sicht von Möglichkeiten, Problemen und ihrem Alltag erzählen.
Ja Steves Meinung würde mich (auch ohne eigenem Kind und trotz über einem Jahrzehnt entferntem eigenem Schulabschluss) sehr interessieren. Speziell wo er zustimmt, wo nicht und warum.
Erinnert mich so ein bischen an das „Schüler müssen Kompetenzen lernen“.
Dann haben alle Kompetenzen doch etwas können, kann dann niemand.
Ja unser Schulsystem ist nicht ideal. Es mangelt an vielem. Aber das ist mal wieder ein Video der Marke warum muss ich für ein allgemeines Abitur Mathe können?
Und für viele Punkte wie eine Früh / eine Spätklasse fehlt einfach Personal & Geld.
Und einerseits erzählt er, dass man doch logisches Denken fördern soll nur um zwei Minuten später zu fragen wozu er Kurvendiskussion machen musste. Am Ende ist doch das Kernproblem, dass zu viele ans Gymnasium gehen und Gymnasium eben eine ALLGEMEINE Hochschulreife ist. Keine spezielle.
Schritt 1: Die Kulturhoheit der Länder abschaffen, wozu hat jedes Bundesland sein eigenes Schulsystem ?
Dann erst kann sich wirklich etwas verändern
Ganz ehrlich: Ich krieg schon bei Punkt 1 die totale Krise. Starre Strukturen helfen den meisten Menschen/Schülern ungemein – auch wenn viele vielleicht zu doof sind das selbst zu erkennen. Ich grad an der Uni genieße zwar die viele Freizeit/Freiheit – aber die kommt auf Grund von Unmengen Psychodruck, weil ich permanent denke ich müsste eigentlich was für die Uni machen (zu Recht). Rückblickend bin ich froh, dass ich mir in der Schule nur um den Stoff Gedanken machen musste und nicht noch im die Organisation. Es war klar: Ich geh da hin, schwänzen wird drakonisch bestraft, Noten sind wichtig und bindend. Klare Linie.
Ich habe dieselbe Erfahrung gemacht / Erkenntnis gewonnen.
ich glaube das ist von person zu person unterschiedlich ich persönlich hab den luxus und teile mir meine arbeitzeit selbst ein und habe mich damit nie besser gefühlt und bin erstaunlicher weise wesentlich produktiver dadurch.
Wohingegen ich in der schule damals die festen Unterrichtszeiten und Strengen lehrpläne als eine plage empfand.
Das ganze ist natürlich nur meine meinung und kein bisschen repräsentativ für die meisten menschen allerdings bin ich wirklich froh einen beschäftigung zu haben in der ich selbst entscheiden kann wann und wo ich arbeite.
Es ist völlig abhängig vom Menschen, ja. Meiner Erfahrung nach kommen die allermeisten, gerade im Kindesalter, wesentlich besser mit starren Strukturen klar.
Ich bin da ja auch geteilt: Kreativ arbeite ich lieber frei und nach eigenem Zeitplan, aber organisatorisch bin ich ein Chaosklüngel und konnte das strengere Schulgerüst echt brauchen.
Eins fehlt mir: er sagte zwar, dass man zusätzliche Leute einstellen müsste, aber er sagt nicht, dass man einfach viel mehr Lehrer an sich braucht. Die Klassenstärke gehört massiv reduziert. Aber selbst bei der jetzigen Klassenstärke hat man viel zu wenig Lehrer.