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Die EU-Kommission verhängt gegen Google wegen des Missbrauchs der Marktmacht beim Smartphone-System Android eine Rekordstrafe in Höhe von rund 4,3 Milliarden Euro […] Die Kommission stört sich unter anderem daran, dass Hersteller von Android-Smartphones, die Google-Dienste einbinden wollen, immer ein komplettes Paket aus elf Apps des Internet-Konzerns auf die Geräte bringen müssen.

Ich checke das irgendwie nicht: Man wirft Google vor, dass sie im Rahmen ihres eigenen, selbst entwickelten mobilen Betriebssystems eigene Apps wie beispielsweise einen Browser vorinstallieren? Was erwartet die EU-Kommission denn hier genau? Wie groß wäre denn das Geschrei, wenn man ein Smartphone kauft, das absolut „nackt“ ist und man alles selbst installieren muss – sogar grundlegende Apps? Im Prinzip macht es Apple doch nicht anders.

Klingt für mich ein bisschen so, als würde man sich hier irgendwelche Argumente aus den Finger saugen, um Google schön zu „melken“. Oder übersehe ich hier etwas?

Quelle: Meedia.de


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22 KOMMENTARE

  1. Wenn ich hier manche Kommentare lese, muss ich die Hände übern Kopf zusammen schlagen. Der Begriff Monopol in Zusammenhang mit Ausnutzung dieser monopolistischen Stellung ist wohl vielen ein Fremdwort.

    Ist es wohl sehr gut, dass hier die EU eingreift und Sanktionen verhängt. So wie schon hundertemale gegen Microsoft vorgegangen wurden. Siehe bei Google unter dem Suchbegriff „Microsoft Monopol Strafe“.

    Das ist auch mal ausnahmsweise ein Bereich für den die EU ihren Sinn hat.

  2. Sehe das nicht so. Einige werden sich eventuell noch erinnern das auch vor etwas 12 Jahren auch Microsoft regelmäßig abgestraft wurde von der EU, wegen ähnlicher Dinge, vor allem eben dass die Marktmacht die MS damals hatte eben so ausgenutzt wurde dass es sehr schwer war Konkurrenz Software – sei es Betriebssystem oder Software in Windows – zu entwickeln.
    Hier ein Link dazu: https://www.theguardian.com/media/pda/2008/feb/27/microsoftsmonopolycostsita

    Ähnlich verhält es sich mit Android die einen Enormen Marktanteil haben und Ja andere Hersteller können alternative Betriebssysteme entwickeln, allerdings bekommen diese eben keinen Zugang zum Google Playstore außer wenn Sie eben die ganzen Googleapps installieren. Ohne Zugang zu einem großen Appstore kann man heute kein konkurrenzfähiges Smartphone mehr auf den Markt bringen, siehe Microsoft (welch Ironie).

    Zu sagen „Ihr Produkt, da können die machen was sie (Google) wollen.“ vernachlässigt die Skala auf der sich das ganze abspielt. Android hat auf Smartphones einen Marktanteil von 85%, mit über 2 Milliarden Geräten. Android ist nicht einfach nur ein Produkt es ist die ganze Platform auf der Apps Entwickelt werden und das Grundgerüst auf dem die meisten Smartphones aufbauen.

    Das die Strafe jetzt so hoch ausfällt um vlt auch den (bei der EU) nicht allzu beliebten amerikanischen Software Unternehmen eins rein zu drücken will ich aber auch gar nicht ausschließen – unabhängig davon finde ich das Urteil aber richtig. Offenere Systeme erlauben mehr Innovation und Konkurrenz für Standard Software wie Browser, Suche etc. ist am Ende immer gut für den Konsumenten.

  3. Du übersiehst, dass Google marktbeherrschend ist und deshalb unter die Regelung des Art. 102 AEUV fällt – Apple jedoch nicht. Deshalb darf Appke tun, was Google nicht darf. Ist jetzt alles etwas kompliziert zu erklären und ein schwieriges Thema, ich habe dazu eine 500 Seitige Doktorarbeit geschrieben und das war teils ein ganz schönes Stück. Man wird es nicht besser erklären können, ohne die Grundlagen des Kartellrechts und der Wettbewerbsökonomie verstanden zu haben, aber es hat etwas mit Marktverschließungseffekten für nachgelagerte Märkte zu tun und letztlich mit dem Ziel Märkte offen zu halten.

  4. da das geld direkt in die taschen der eu kommission geht… wundert das einen noch? die eu ist die reinste mafia gesellschaft die nach belieben strafen verhängen kann um sich selbst zu bereichern. und niemand kann irgendwas dagegen unternehmen.

    kein wunder das die briten ausgetreten sind

    • Dir ist klar, dass es auch in Deutschland ein Kartellamt gibt? Und wahrscheinlich auch in jedem anderen westlichen Land?

    • Dass stimmt so nun wirklich nicht. Die EU arbeitet nach vordefinierten Gesetzen. Und das Geld wandert sicher nicht in die Taschen der Kommission sondern per Umlage an die MitgliedsLänder.

  5. Das Problem ist doch, dass Android mit 86% Marktanteil eine marktbeherrschende Stellung.
    Google hat alle Handy-Herstelle dazu gezwungen, alle Apps vorzuinstallieren.
    Es gab also bisher nicht die Möglichkeit für sagen wir, das nächste „Google“, mit einem Handy auf den Markt zu kommen, wenn man sich nicht an das komplett Google-Programm halten wollte. Damit benachteiligt Google potentielle Wettbewerber unverhältnismäßig. Ob sich das nächste „Google“ hätte durchsetzen können ist dabei erst einmal egal.
    Als Vergleich kannst du hier bspw. die Telekom heran ziehen. Die muss auch ihrem Wettbewerb Zugang zum Netz geben, weil sie eine Quasi-Monopolstellung in DE hat. Sorgt für mehr Wettbewerb.
    Außerdem ist die EU Kommission ist weit unter der möglichen Strafe von 9,5 Mrd Euro geblieben.
    Das Geld fließt auch NICHT an die EU direkt – sondern wird entsprechend der Beiträge an die einzelnen Mitgliedsstaaten ausgeschüttet.

    http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/google-strafe-an-die-eu-wer-kriegt-die-milliarden-a-1219198.html
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/google-milliardenstrafe-101.html
    https://www.focus.de/digital/internet/google/strafe-gegen-internetkonzern-der-mann-der-google-verklagte-sagt-google-veralbert-die-kommission_id_9281395.html

    Wie gesagt, nur der Wunsch eines „Fans“ der ersten Stunde.

  6. Geht es nicht eher um den Zwang das ich als Anwender nicht entscheiden kann welche Google-Apps ich auf dem Handy behalten möchte? Leider ist es nicht möglich einzelne Apps zu deinstallieren.

  7. Ich denke du übersiehst, dass Google im Bereich der Smartphonebetriebssysteme eine Monopolstellung hat (85%), ebenso wie bei der Internetsuche. Daher gelten hier z.B. andere Regeln als bei Apple. Ist das gleiche wie damals bei Microsoft mit dem gebündelten Internet Explorer. Es geht um das Ausnutzen der Monopolstellung.

  8. Verstehe hier nicht die Überraschung, mit Microsoft wurde vor 10-15 Jahren (keine Ahnung und gerade keine lust zu recherchieren) genau das gleiche gemacht. Windows muss seit dem entweder komplett ohne Browser (diese Versionen gab es exklusiv für Europa) oder bei der Installation/Ersteinrichtung muss es eine Wahlmöglichkeit für den Browser geben (seit Windows Vista, 7 oder 8, weiß nicht mehr genau).
    Das ging damals los weil Mozilla rumgeheult hatte, das sie deswegen keine Chance auf dem Browsermarkt hätten.
    Mich würde es mal interessieren wann Apple dran ist, die machen ja das gleiche mit Safari.

  9. Das Problem ist mMn, dass man die Apps nicht deinstallieren kann. Diese existieren dann meistens zusätzlich zu der vom (Smartphone) Entwickler für diese Funktion designierten App. Zu „Bestzeiten“ hatte ich auf meinem Galaxy S2 je 3 Apps für SMS, Video und Musik, von denen ich KEINE endgültig deinstallieren konnte.
    Android an sich war als offenes Betriebssystem gedacht und das hat auch Google bei der Übernahme hingenommen. Der zwang zu vorinstallierten Apps ist ein Angriff auf eben diese offene Struktur. Weiterhin müsste man rechtlich klären, ob sie das ganze überhaupt dürften, da Android ja aus Linux entstanden ist, welches ebenfalls Open Source ist. Dabei heißt Open Source aber nicht „nehmt das und macht Kohle draus“, sondern je nach verwendeter Lizenz so etwas wie „nehmt das und stellt es den anderen unter gleichen Bedingungen zur Verfügung“.

  10. Muss jetzt auch Microsoft zahlen, weil Microsoft edge bei Windows integriert ist? Ich verstehe die Nummer leider nicht^^

  11. Du übersiehst, dass man eben um Google Dienste nutzen zu können immer dieses „komplette Paket aus elf Apps“ installiert haben MUSS. Klar kannst du dann auch andere Browser und Co nutzen. Die Apps müssen aber installiert bleiben.

    • Ist ja auch ihr System, wieso sollen die nicht entscheiden dürfen was in ihrem eigenem Produkt läuft und was nicht? Wenn ich nen Restaurant eröffne entscheide ich doch auch, welche Gerichte ich anbiete.
      Habe noch nicht gehört, dass jemand verklagt wurde, weil er keine Currywurst im Sortiment hat.

  12. Ich sehe es eigentlich genau so – ihr Betriebssystem, also sollen sie auch bestimmen können das App’s von ihnen Vor- Installiert sind. Es ist letztendlich ja ein Konzern, und nicht die Wohlfahrt.
    Klar ist es für den Hersteller eines Smartphones nicht einfach dann „mal eben“ ein anderes Betriebssystem zu benutzen, aber wem es nicht gefällt, der solls halt nicht nutzen.

    • Ich lach mich kaputt…Android ist im Kern eine Linux-Distribution und damit unter der GNU GPL frei verfügbar für jeden. Du musst nicht glauben, dass Google Android aus Barmherzigkeit freigibt, sondern weil ihnen keine andere Wahl bleibt.

  13. Bin da völlig deiner Meinung. Niemand zwingt die handy hersteller android zu nutzen. Sie könnten ja ein eigenes Betriebssystem entwickeln. Sie müssen für Android nicht zahlen also kann man auch mit den google Diensten leben.
    Schön wäre es, wenn man alle Apps entfernen könnte.

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