Die Länder tragen die vom Bundestag beschlossene Grundgesetzänderung für die Digitalisierung von Schulen nicht mit. Das Geld vom Bund wollen sie trotzdem […] Kretschmann forderte einmal mehr, dass der Bund auch ohne die geplante Änderung des Grundgesetzes die fünf Milliarden Euro für den Digitalpakt freigibt. Das Geld soll in eine bessere IT-Ausstattung der Schulen fließen.
Fände ich jetzt auch keine schlechte Lösung. Wichtig ist halt nur, dass das Geld wirklich in die Digitalisierung der Schulen fließt, und nicht am Ende mal wieder mit der Begründung „wird an anderer Stelle nötiger gebraucht“ woanders investiert wird. Ob jetzt der Bund das Geld verteilt oder die Länder das selbst bestimmen, macht für mich jetzt keinen besonders großen Unterschied. Vielleicht wissen am Ende die Länder sogar besser, an welcher Stelle in Sachen Digitalisierung nachgebessert werden muss.
Wichtig ist nur, dass die Sache (das Geld) jetzt irgendwie durchgeht und nicht in letzter Sekunde mal wieder irgendwo scheitert.
Quelle: T-Online.de
Anzeige
Der Bildungsförderalismus gehört abgeschafft und das System aus Bayern oder sachsen flächendeckend eingeführt.
Nötige reformen scheitern mal wieder daran, dass zuviel an der eigenen Machtposition gehangen wird. Schade Deutschland. So wird man immer weiter zurück fallen.
@Steve Wie stehst du, als Lehrer, eigentlich zu unserem föderalen Bildungssystem?
in Kurz: Kohle haben wollen aber keine Kompetenzen abgeben wollen. Ja sicher…
in Lang:
Das Argument pauschal 50% der Aufwendungen tragen zu MÜSSEN stellt die Länder teilweise vor finanzielle Probleme. Der Bund sagt „dieses Jahr 1,5mio für Tablets“ und jedes BLand müsste zwangsweise den eigenen Haushalt danach ausrichten. Ein solch tiefgreifender Eingriff in einen souveränen Haushalt ist ein klares Problem.
Andererseits, und das hat Steve ja schon angeschnitten, finde ich die feste Zweckbindung der Gelder auch positiv. Dürften die Länder frei über den Verwengungszweck entscheiden hätte wieder jeder ne eigene Meinung was wo am sinnvollsten anzuschaffen ist und die Unterschiede im Bildungssystem wüchsen weiter.
Und da sind wir am meiner Meinung nach eigentlichen Kernproblem: dem Bildungsföderalismus an sich.
Jeder Personaler weiß dass ein Abitur aus Bayern mehr wert ist als eines aus Berlin. (nur als Beispiel. Bitte wählen sie den Gewünschten Abschluss selbst)
„Bildung ist Ländersache“ verursacht einen unnötigen Flickentepich in quasi allen Bereichen des Themas: Lehrergehälter/Verbeamtung, Dauer der Sek II, Inhaltliche Ausrichtung etc. Es wird dringend Zeit für eine echte Bildungsreform welche diesem unnötigen Bildungsgefälle ein Ende bereitet. Dann hätten die Länder auch schlagartig weniger Kosten da 16 separate Schulbehörden wegfallen würden und es eine bundeseinheitliche geben müsste. Warum man sich dagegen sträubt Verantwortung und Kosten abzugeben obwohl der aktuelle Weg nachweislich ein hölzerner ist geht mir nicht in den Schädel.
Und wenn Bildung tatsächlich Ländersache ist dann sollen sie auch konsequent die nötigen Kosten selbst übernehmen. Aber das geht ja nicht weil…Hundekuchen. Genau!
Vom Sinn oder Unsinn der ganzen Schuldigitalisierung hab ich absichtlich erst garnicht gesprochen. Jedem Schüler ein Tablet zu verpassen ohne die nötige Infrastruktur dahinter, wlan in allen Klassenzimmern; mehr als ein 12k DSL Anschluss; unterrichstrelevante Anwendungen auf den Tablets selbst!, geschweige denn entsprechend geschulten Lehrkräften ist mal wieder blinder und dummer Aktionismus erster Güte.
Eine bundeseinheitliche Schulpolitik würde für das gesamte Land den Standard Berlins und nicht Bayerns bedeuten.
So was kann niemand befürworten. Lieber ein paar Gewinnerregionen, als das alle Verlierer sind.
Es ist mir ohnehin schleierhaft, wie die Ministerpräsidenten überhaupt in Betracht ziehen konnten, Ihre Länder von teilsouveränen Staaten in reine Verwaltungsprovinzen zu degradieren. Und schon gar nicht für eine so lächerlich geringe Summe.
Warum wird immer gleich der hochste negative Ausgang als Gegenargument verwendet?
Ach ja, weil so was kann ja niemand befürworten und deshalb muss man dagegen sein. Sry aber so nicht. Das sind reine Mutmaßungen im Sinne der eigenen Position.
„Lieber ein paar Gewinnerregionen, als das alle Verlierer sind.“
Hör ich da nen Bayer sprechen? 😉 Bei aller Liebe „ja Einigen geht’s halt gut und der Rest ist halt am Arsch“ kannst du nich ernst meinen. Zumal es dem Prinzip „Gleiche Chancen für Alle“ komplett zuwieder läuft.
Und Bundesländer als „Verwaltungsprovinzen“ zu bezeichenen und dann noch „nicht zu dem Preis!“? Für paar Millionen mehr wär’s OK oder wie darf ich dich verstehen? Und ja sie sollten in dem Bereich „Bildung“ ihr Kompetenzen abgeben. Das war das Argument. Ihre sonstigen vielfältigen Aufgaben haben somit mehr Fokus und Budget. Win-Win meiner Ansicht nach.
Ich würde es genau von der anderen Seite aufrollen. Wir brauchen ein vom Bund aufgestelltes Schulsystem, welches aber von den Ländern mitgetragen wird. Denn mehr noch als jeder andere Bereich krankt das Bildungssystem an Regierungswechsel. Allein den G8/G9-Ball können sich die jeweiligen Koalitionen ja ewig hin- und herspielen. So ist langfristige Planung natürlich nicht möglich.
Überlässt man das aber dem Bund und gibt den Ländern nur noch korrigierende Macht, erledigt sich das Langfristigkeitsproblem. Denn selbst wenn die Bundesregierung auch mal wechselt, haben doch fast alle Parteien über den ganzen Bund gesehen immer zumindest etwas Einfluss.
Sprich eine neue Bundesregierung könnte nicht einfach mal wieder das Bildungssystem um 180° drehen, weil die Länder noch mitsprechen können.
So wie es jetzt ist, ist es hingegen einfach Quatsch. Der Bildungsföderalismus schlägt sich bereits hinreichend in unserer tollen Universitätenlandschaft nieder, auf Schulniveau ist es nur überflüssig.
Wenn ich Laschets Gelaber dazu lese, könnte ich schon wieder kotzen. Nachdem er die Sache mit den Fahrverboten völlig gegen die Wand gefahren hat, versucht er es halt nun im Thema Bildung. Vielleicht darf er diesmal sogar mit den richtigen Ministerpräsidenten mitspielen. Aber schon witzig, das überwiegend von der Union geführte Länder es nicht auf die Kette kriegen, sich mit einer unionsgeführten Bundesregierung zu einigen…
Und ja, ich weiß, die SPD-Länder haben jetzt auch Zickerei angekündigt, aber die waren wenigstens ehrlich und haben gleich gesagt, dass sie kein Bock haben, die Hälfte der Kohle selber zahlen zu müssen. Ist jedenfalls wesentlich glaubwürdiger als das Geschwafel über die Angst „das die Axt an den Bildungsföderalismus angelegt wird“.
Was irgendwie auch wieder mehr oder weniger direkt zur Frage führt, ob ein flächenmäßig kleines Land wie die BRD von 16 Ländern mit 16 verschiedenen Auslegungen von Bildung (und anderen Bereichen) wirklich profitiert, oder ob man da nicht am System oder wenigstens der Menge der Länder mal ansetzen sollte. aber das führt zu weit (wobei es natürlich problematisch ist, wenn man z.B. in HH zur Schule geht, nur 600 km in Richtung Süden ziehst schon wieder bildungsmäßig nicht mehr „kompatibel“ ist. Kann man ja vielleicht auch mal in einen Blogpost diskutieren ;))
in der tat.
das mit dem „nicht mehr kompatibel“ und „miniland“ , da bin ich ganz bei dir, seh ich genauso. wir haben NICHTS davon alles 16x zu machen, mal besser mal schlechter.
aber das problem das ich sehe ist folgendes: länder müssten kompetenzen abgeben, das will niemand, zumal man mal länger als 4 jahre planen müsste (eher so 8-12) um da WIRKLICH ein konzept für die zukunft zu machen.
ich denke die zukunft geht dahin das unsere schulen immer mehr amerikanisiert werden, was ich von einer freundin höre die sich am lehrerberuf aufreibt reicht mir eigentlich schon um dem system den untergang zu wünschen, die reichen leisten sich privatschulen, der rest verkümmert und verblödet an staatlichen schulen.