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Vorab sei gesagt; ich bin kein Ernährungsberater noch habe ich tiefere wissenschaftliche Kenntnisse. Dieser Beitrag handelt lediglich von meinen persönlichen Erfahrungen.

Vermutlich kennen viele das Problem: Man hat ein paar Kilos zu viel und möchte diese gerne loswerden. Man fängt eine Diät an, verfällt dann allerdings schnell wieder in alte Muster. So geht es mir, als auch einigen meiner Arbeitskollegen und Kolleginnen.
Daher haben wir vor ein paar Jahren eine „Weight Challenge“ ausgerufen. Gemeinsam abnehmen motiviert deutlich mehr, als wenn man alleine für sich eine Diät macht die man dann doch wieder nicht durchhält. Aber worum geht es bei unserer Challenge überhaupt?

Ziel ist es über einen Zeitraum von acht Wochen so viel wie möglich abzunehmen. Um dabei eine gewisse Gleichstellung zu haben geht es bei uns aber nicht um die verlorenen Kilos, sondern um den prozentualen Gewichtsverlust. Das hat den Vorteil dass nicht nur Schwergewichte mitmachen können, sondern auch leichtere Kollegen die gerne ein paar Pfunde verlieren wollen. An sich haben die leichteren Kollegen dadurch sogar einen gewissen Vorteil. Sie müssen insgesamt weniger abnehmen und können in der Rangliste trotzdem oben mitspielen. Allerdings zeigt unsere Erfahrung das die schwereren Kollegen dadurch keinen Nachteil haben da sie „leichter“ Gewicht verlieren als jemand der nur 60 Kilo wiegt.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Wie schaffen wir einen weiteren Anreiz damit alle bei der Sache sind und über die gesamte Zeit auch gewillt sind abzunehmen? Wir machen das einfach durch ein Startgeld von 10€ für jeden Teilnehmer. Die ersten fünf Plätze bekommen dann einen Gewinn ausgezahlt.

Bei uns nehmen jedes Jahr 20-25 Kollegen teil, so das immer eine ordentliche Summe zusammenkommt. Gehen wir mal von 25 Teilnehmern aus, also 250€.
Wir haben die Gewinnausschüttung wie folgt gestaffelt:

1. Platz: 40% (100€)
2. Platz: 30% (75€)
3. Platz: 15% (37,50€)
4. Platz 10% (25€)
5. Platz 5% (12,50€)

Sieht doch schon sehr ordentlich aus, oder? Aber es muss nicht nur bei diesem Geldtopf bleiben. Wir haben einige Kollegen die eine „Neben Challenge“ starten. Meistens Kollegen die ein ziemlich ähnliches Startgewicht haben. Den Zielen und Einsätzen sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ob es darum geht wer als erstes unter 100 Kilo ist, wer am Ende mehr abgenommen hat oder ein gewisses wöchentliches Ziel eingehalten hat. Ideen und Möglichkeiten gibt es genug. Auch bei den Einsätzen ist zwischen Arbeitsaufgaben übernehmen, zum Essen einladen oder eine gute Flasche Whiskey alles möglich. Ihr werdet sicherlich eigene Ziele und Belohnungen finden die motivieren.

Um die Motivation möglichst hoch zu halten wird während der Challenge einmal wöchentlich der Zwischenstand gewogen. Daraus mache ich dann eine Rangliste für die jeweilige Woche. So haben alle Teilnehmer eine Übersicht wie sie sich im Vergleich mit den Kollegen schlagen.
Nachdem die Challenge definiert ist, Gewinne geplant sind geht es nun ans abnehmen. Ich möchte euch da gar nicht mit den verschiedenen Diäten kommen. Glaube da hat jeder schon seine Erfahrungen gemacht. Aber eine Sache möchte ich euch gerne mitgeben die mir während der Challenge hilft bewusst zu essen. Zählt Kalorien! Dank zahlreicher Apps ist es echt einfach einen Überblick über seinen Kalorienhaushalt zu haben. Ich nutze dafür die „MyFitnessPal“ App (Android/iOS). Dort kann man den Barcode der Produkte scannen und kann die Mahlzeit ganz einfach hinzufügen. Man kann auch einfach nach dem Gericht/der Zutat suchen und wird eigentlich immer fündig. Was ich auch super finde, dass man häufig verwendete Produkte als Favoriten markieren kann. Und wer gerne seine Mahlzeiten den Tag über plant kann das ebenfalls sehr komfortabel machen (Frühstück, Mittagsessen, Abendessen, Snacks). So verschaffe ich mir einen super Überblick über meinen Tagesbedarf und lasse so die Kilos purzeln. Und das ganz ohne Sport!

Es ist eine einfache Art sich wirklich bewusst zu machen wie viele Kalorien man braucht um abzunehmen und wie viele man zu sich nimmt. Innerhalb der App lassen sich Ziele definieren (z.B. 0,5 Kilo pro Woche) und der Tagesbedarf wird dann entsprechend angepasst. Mit dieser App nehme ich ziemlich einfach ab und spiele bei unserer Weight Challenge immer in den Top 5 mit.

Selbst wenn die Challenge innerhalb der Firma nichts für euch ist macht solch eine App einfach Sinn beim Abnehmen. Wenn man sieht das man „mal eben“ 3700 Kalorien am Tag zu sich nimmt obwohl 2500 eigentlich ausreichen. Mir hat sie sehr schnell die Augen geöffnet. Probiert es einfach mal ein zwei Tage aus. Haltet euch nicht zurück und konsumiert eure Speisen und Getränke wie immer. Ich vermute viele werden überrascht sein wie viele Kalorien man doch unbewusst zu sich nimmt.

Man gewöhnt sich sehr schnell daran alles mit der App zu dokumentieren und kann so Kalorienfallen sehr schnell identifizieren. Dank Steve bin ich jetzt auch komplett auf Bolero Getränkepulver umgestiegen und kann so schon einiges an Kalorien einsparen. Und ja, trotz abnehmen kann ich zwischendurch immer noch mal eine Pizza essen, wenn ich den Rest des Tages mit Bedacht geplant habe. Lediglich die Süßigkeiten habe ich komplett aus meinem Speiseplan entfernt.

Auch nach der Challenge nutze ich dieses Prinzip nun weiter damit der böse Jojo Effekt sich nicht zu sehr bemerkbar macht. Das würde ich euch auch empfehlen da man nach solch einer Challenge sehr schnell wieder in sein altes Konsumverhalten verfällt. Ich spreche da aus Erfahrung!

Das soll es dann mit meinem Beitrag gewesen sein. Ich hoffe er hat dem ein oder anderen einen Anstoß geben können. Lasst doch einfach mal eurer Feedback da ob ihr vielleicht ähnliche Aktionen in der Firma macht oder welche Strategien ihr beim Abnehmen verfolgt. Solltet ihr noch

Fragen zur Challenge haben werde ich dies natürlich auch gerne beantworten.

In dem Sinne, viel Spaß beim Abnehmen!

Dieser Gastbeitrag stammt von Community-Mitglied Andre aka Shumway.


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11 KOMMENTARE

  1. Mir gefallen die Gasteinträge 🙂 Gerade überflogen und wird heute Abend komplett gelesen.
    Ich mache jeden Januar bis Ende März eine Art Intervall fasten bzw. ich esse nur Abends ca. 1500 Kalorien und morgens einen Apfel, trinke dazu 3-4L Wasser und schwarzen Kaffee. Dazu gehe ich pro Woche noch 1-2 Mal ins GYM. Mach dort aber nur Eigenkörpergewichtstraining, Kadio und viel dehnen.

    Früher war ich 5x die Woche im GYM mit abartig viel Gewicht.. dadurch habe ich nur Kreuzschmerzen bekommen und brutale muskuläre Dybalancen mit denen ich bis heute zu kämpfen habe. Bin halt einfach ein schiefer Hund mit knappen 2m Größe.

    Aber hey, jeder muss für sich rausfinden was Ihm gut tut 🙂

    LG Mana

  2. Einfach genial, nur leider bekocht mich meine Mammi zu gut. Dass lässt sie sich einfach nicht nehmen. Also bleibt mir nur der versuch die Energie wieder mit meinem Hund zu verbrauchen. Allmählich ist es ja draußen auch wieder etwas wärmer und wir sind viel in den Wäldern, Feldern und an den Seen unterwegs.

  3. „Gemeinsam abnehmen motiviert deutlich mehr, als wenn man alleine für sich eine Diät macht die man dann doch wieder nicht durchhält.“ Also einfach zusammenreißen und durchhalten? Spaß beiseite, Sport und Ernährung in irgendeiner Form mit anderen Menschen zu „zelebrieren“ war noch nie meins und wird es wohl auch nicht werden. Der Rest ist aber vernünftig, besonders sein Essen und seine „Micros“ und „Makros“ in einer App zu verfolgen, ist eine sehr gute Idee. Ich war da am Anfang etwas skeptisch (Selbstoptimierungszwang und so weiter), inzwischen hilft mir das aber sehr, immer genug Eiweiß und nicht allzu viel Kohlenhydrate zu essen.

  4. Anfangs habe ich mir erst an den Kopf gefasst, was die Challenge angeht. Aber musste dann feststellen, dass es mit dem Kalorien Tracking genau richtig gemacht wird.
    Nur sollte man aufpassen (vorallem bei einer „Challenge“), dass man nicht zu viel Gewicht verliert und zu stark die Kalorien reduziert.
    Und dazu Bauch Umfang messen, da man bei -5kg mehr Fett verloren haben kann, wenn dazu noch Muskeln aufgebaut wurden, als wenn man nur so 5kg abgenommen hat.

    • Ist nachvollziehbar. Ich gucke schon das ich halbwegs gesund abnehme und nicht so riesige Sprünge mache. Eher konstant über die kompletten zwei Monate. Würde behaupten das die meisten meiner Kollegen das auch so handhaben. Geht ja auch eher darum alle zu motivieren etwas abzunehmen und nicht in den Hungerstreik zu treten. 🙂

  5. Auf jedenfall eine gute idee. Ich halte es allerdings für gefährlich, wenn man sich nur auf das verlorenen Gewicht fokussiert. Was durch diese Rangliste gefördert wird.

    Gerade extremes hungern verbrennt mehr Muskeln als Fett. Auch wenn man viel Sport macht, ab einem zu hohen Kaloriendefizit baut man unweigerlich Muskeln ab.
    Das macht sich auf der Wage und auf der Rangliste bemerkbar.
    Allerdings nicht wirklich beim Körperfettanteil und sobald man wieder mehr ist nimmt man noch schneller zu weil man weniger Kalorien umsetzt.
    Das betrifft besonders eher dünnere Menschen mit leichtem Bierbauch, wirklich schwergewichtige haben meistens mehr reserven und mehr Muskelkater.

    Disclaimer: ich bin keine Ernährungs- oder Sportexperte und die oben getroffenen Aussagen stellen nur meine Meinung da und beziehen sich auf „Durschnittsmenschen“ und keinen individuellen Einzelfall. Außerdem wusste ich aus dem Stand auch kein praktikabeles oder besseres System

    • Ist auf jeden Fall ein guter Hinweis! Ich gehe in der Pause mehrmals die Woche eine Stunde strammer spazieren. Denke das hilft schon die Muskeln nicht zu sehr anzugreifen beim abnehmen. Dadurch kann ich insgesamt ja auch wieder mehr essen da ich das größere Kaloriendefizit meistens ausgleiche.

  6. Einfach aus Zwang Gewohnheit machen, dann fällt man auch nicht in alte Muster zurück.
    Wer nach der Diät mit dem Sport wieder aufhört, der hat schnell wieder ein paar Kilo drauf.
    Darüber hinaus erlaubt ein aktiver Lebensstil auch mal zu „sündigen“.

    Davon abgesehen ist die Challenge eine spaßige Idee.

    • Ja, das mit dem Jojo Effekt ist echt eine Sache. Werde dieses mal auch nach der Challenge weiter Kalorien zählen damit ich eine Übersicht habe und weiter dran bleibe. Man fängt ja auch schnell an eigene „Rezepte“ zu verinnerlichen. Anstatt zwei schreiben Käse tut es auch nur eine und sowas. 🙂

  7. Ich mache es eigentlicht nur, wenn mich irgendeine Frau motiviert. 😀
    Es gibt einfach zu viele Serien, wo ich nebenbei was essen muss, damit es spannender ist……
    Hoffentlich nimmt das mal ein Ende. Kopfsache.
    Geld oder Challenges wirken bei mir einfach nicht. Damals sollte mir ein Wrestlemania Urlaub bei einem bestimmen Ziel geschenkt werden. Ende vom Lied: Ich hab ihn selbst bezahlt, damit ich nicht auf essen verzichten musste. 😀
    Andererseits hab ich für ne Frau schonmal relativ schnell abgenommen, es ist einfach wirklich nur Kopfsache und Ehrgeiz und wenn der Wille da ist, klappts auch ohne Belohnungen. Könnte zwar ein Ansporn sein, wirkt bei mir aber leider nicht….
    Aber jetzt wo es wieder richtung Sommer geht, versuche ich mich wieder in Strandform zu bringen, mal schauen ob es klappt.

    • Ich gebe zu, mich triggern solche Anreize einfach deutlich mehr. Finde Erfolge in Spielen auch immer irgendwie interessant. Netherschwingen Drache in WoW als Beispiel. Was habe ich Eier gefarmt für das Teil. Hoffe das ich den Gewichtsverlust jetzt auch so hart „grinde“. 😀

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