Unsere Autorin ist Fußballfan, fühlt sich im Stadion aber unwohl. Warum? Das hat sie sich im Rahmen des internationalen Frauentags von der Seele geschrieben.
Könnt Ihr mir mal bitte einen Gefallen tun und diese Kolumne von Katharina Reckers auf Watson.de durchlesen? Mich triggert die ganze Sache schon wieder…
Irritiert drehe ich mich um und stehe vor zwei etwa 60-jährigen Frauen. „Das gehört sich für eine junge Dame wohl überhaupt nicht!“, keift die eine. „Dass du dich nicht schämst. Was würde deine Mutter denn sagen?“, sagt sie weiter und zeigt aufgebracht auf Schal und Bier. Ich bin wie gelähmt und kann nicht antworten.
Ich weiß, dass ich mir fest vorgenommen habe, mich über die ganze SJW-Scheiße nicht aufzuregen. Aber diese „Kolumne“ ist so voller „Opferrolle“ und Übertreibungen, dass es mich richtig wütend macht. Für so nen Boulevard-Artikel kann man Dinge auch mal hinzuerfinden, sonst funktioniert das Drama nicht, richtig?
Wir warten auf den Anpfiff, als sich zwei Jungs vor mir lautstark unterhalten: „Alter, warum ruft meine Fotze denn jetzt an, die weiß doch, dass ich beim Fußball bin.“ Beide lachen. Ich lache nicht, stattdessen fühle ich mich prompt wieder unwohl.
Und so geht es den gesamten Artikel über weiter…
Die Anforderungen in Fanszenen sind extrem männlich konnotiert. Um in der Fanhierarchie aufzusteigen, muss man Eigenschaften zeigen, wie Durchhaltevermögen, Gewalt und Dominanz.
Am besten finde ich immer noch, dass sie dem Leser ernsthaft erzählen will, dass sie selbst ein großer Fußball-Fan ist und regelmäßig ins Stadion geht…
Als ich sechs Jahre alt war, stand ich das erste Mal mit leuchtenden Augen im Fußballstadion – seitdem sind unzählige Samstage vergangen. Spieltage, an denen ich, mit kalten Füßen, mit Ketchup auf dem Schal, mit Jubelschreien, singend oder mit hängenden Schultern in der Kurve stand. Ich fühle mich im Fußballstadien so wohl wie zu Hause.
Genau, aber nur bis zu dem Tag, an dem die Dame den Artikel geschrieben hat, denn da gab es plötzlich keine Frauen mehr im Stadion und sie war nur umgeben von pöbelnden, frauenfeindlichen Männern…
Wenn Ihr Euch mal so richtig aufregen wollt, dann lest mal in den Artikel rein. Mehr Vorurteile, Drama und inszenierte Opferrolle geht nicht. Leider ist genau diese Form von Journalismus aktuell extrem in Mode. Furchtbar!
Quelle: Watson.de
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Das Spiel geht in die Nachspielzeit und vor uns steht der Capo in dunklem Pullover und blau-weißem Schal. Aus Leibeskräften brüllt er in ein Mikrofon und feuert die Ostkurve an – erfolgreich, die Stimmung brennt
Ab da habe ich aufgehört zu lesen da Fakenews, als sie behauptet das in Berlin Stimmung ist und irgendwas brennt musste ich abbrechen, dass Einzige was in Berlin brennt, ist das Flutlicht…
Die Dame hat bestimmt auch den Mut in der gleichen Art und Weise über ihren letzten Moscheebesuch zu berichten.
Warum sollte man das nicht haben, auch da gibt es genauso wie in Stadien Unterschiede wie Tag und Nacht. Wenn man jetzt so tut, als würden „die Medien“ nicht über verschiedene Gemeinden berichten und das durchaus auch kritisch dann verschließt man die Augen schon sehr fest vor der Realität.
Außerdem, was hat dieser Artikel und die Kritik daran denn jetzt nochmal mit einer Moschee zu tun? Ich erkenne da keinen Zusammenhang.
Auch wenn mich an dem Artikel einiges stört, mit einigem hat sie Recht. Die Fanszenen sind bei allen Bundesliga Vereinen Männergeführt, bei vielen Vereinen gibt es wenige bis gar keine Frauen in der Szene und selbst in den Szenen in denen sie vertreten sind, stellen sie die Minderheit. Von einer Führungsrolle ganz zu schweigen.
Ich bin jetzt nicht gerade der größte Kenner der Szene bei Hertha, aber ich denke jetzt nicht, dass das was die Autorin unglaubwürdig klingt. Mit der Ostkurve in Bremen kann man es garantiert nicht vergleichen.
Vielleicht liegt es daran, dass frau sich weit weniger für Fußball begeistert als mann. So zumindest meine persönliche Erfahung.
Da kann. Ich deiner pauschalen Vorverurteilung vorweg Mal widersprechen. Wenn Frau und Mann nicht von Anfang an in diese Schiene gedrängt werden, kann sich das auch ganz anders entwickeln. Aber in dem Artikel geht es halt auch nicht um „für Fußball interessieren“, sondern um das Verhalten in der Kurve einer Aktiven Fanszene. 99% der Kommmentierenden hier müssen sich halt gar nicht angesprochen fühlen und wenn hier doch Aktive mitlesen, wissen die vermutlich wie eh es in ihrer Kurve ausschaut. Man kann einiges an dem Artikel kritisieren, wie etwa die fcsp Verherrlichung, nur weil die Szene tendenziell links ist, ist sie nicht gleich emanzipatorische, wie man am Wochenende gesehen hat, ist auch so eine Szene anfällig für Mackerscheisse und wenn USP den Führungsanspruch nicht durchsetzt machen Rotfront und Konsorten so weiter. Andererseits gibt es auch Szenen die nicht so einen Ruf haben wie die von Sankt Pauli und sich td bemühen in ihren Kurven sowas zu reduzieren.
Mal davon abgesehen, dass ich in meinem Leben niemals bei Hertha in der Kurve stehen werde, klingt der Artikel an so vielen Stellen zurechtgebogen, dass man sich darüber aufregen könnte, statt auf eine berechtigte Kritik so aufgebracht zu reagieren.
In der gleichen Woche gibt es ein Interview mit Célia Šašić (ja, das musste ich googeln, kann sich doch keine Sau merken), die als erste Frau Expertin bei Sport1 geworden ist. Darin beklagt sie unter anderem, dass so wenig Frauenprofis nach ihrer Karriere einen Job im Fußball anstreben.
Aber das wäre der Autorin dieses „Artikels“ wohl zu wenig Opferrolle. Und nichtmal von einer Beinahe-Vergewaltigung durch Händeschütteln konnte Frau Sasic berichten. Ist das überhaupt eine richtige Frau?
Würde mich ebenfalls über eine Kolumne von dir freuen, Steve.
Vielleicht verbringst du mal einen Tag lang auf der Beautymesse Glow und berichtest total übertrieben von den Reaktionen aus der Damenwelt über deine Anwesenheit.
Mittlerweile kotzt es mich nur noch an, dass eine gewisse Gruppe von Frauen die Opferrolle beim Thema Sexismus und Gleichberechtigung gepachtet zu haben. Solche Artikel lassen mich immer an der Frauenwelt zweifeln. Aber ein Glück teile ich mir ein Büro mit 7 Frauen. Oft habe ich mit denen über das Thema gesprochen und wurde beruhigt. Es sind nicht alle so!
Aber diese Minderheit unter den Frauen ist nun mal sehr laut und es ist modern geworden für die Gleichberechtigung der Frauen zu kämpfen. Das ist auch völlig in Ordnung, da dies ein wichtiges Thema ist. Dabei wird die Perspektive eines Mannes komplett aus den Augen verloren.
Wenn es nach der Dame aus der Kolumne geht müsste es wieder getrennte Bars oder Biergärten geben. Schließlich könnte ich die Gefühle einer fremden Frau verletzen wenn ich bei einem Männerabend mit Freunden „Geschichten aus dem Paulanergarten“ teile.
Das kann ich nur unterschreiben.
Ich habe verschiedene Kolleginnen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen, Beruferfahrung und sozialem Status.
Aber alle regen sich über diesen SJW Unsinn regelmässig auf. Die Frauenquote halten die meisten für die größte Diskreminierung aller Zeiten. Zitat einer sehr hoch angehenen Managerin: „Wer etwas drauf hat brauch keine Quote um Geschäftsführerin zu werden“ (Und ja, unser CEO ist eine Frau)
Natürlich gibt es immer noch Männer die nichts davon halten das Frauen ins Stadion gehen und das ist nicht in Ordnung. Aber ich muss schon lachen wenn sich eine erwachsene Frau „unwohl“ fühlt weil ein Pickeliger Teenager seine Freundin „Fotze“ nennt.
Das spricht mir aus der Seele.
Kann/will mich da auch gar nicht mehr drüber aufregen. Wir wissen alle dass Qualität sich nicht durchsetzt und die letzten 10 Jahren waren eben der Siegeszug des Fakes und Trashes. Dank Medien und Social Media. Hauptsache Klicks und Views
Es ist traurig das wichtige und angebrachte Kritik an Gesellschaft etc. von der Szene aus der diese Frau kommt so ins lächerliche und unglaubhafte gerückt wird das viele aus Reflex sich gleich auf die Gegenseite begeben und dann oft da auch bleiben, das ist ein Populismus wo ich nicht mehr sagen kann ob er schlimmer oder nur gleich abartig ist wie der von der anderen Seite des politischen Spektrums
Seufz. Mittlerweile ist mir das zu blöd sowas ganz durchzulesen. Captain Marvel wird auch als Feministisch hurra sonstwas promoted. Am Ende war der Film soooo 08/15 und nicht einen Funken der Thermik die von allen Seiten drum gemacht wurde wert.
Jetzt ist es also Fussball. Was ist es morgen? Automechaniker? Dachdecker? Piloten?
*gähn*
Relotius-Journalismus eben. Ich kann solche Menschen (Journalisten sind es für mich nicht) nicht ernst nehmen.