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Damit ihre Zöglinge online an Schulen nicht mit Pornos, politischem Extremismus oder Gewalt konfrontiert werden, nutzen die meisten Schulen Filter. An 88 Prozent der deutschen Schulen wird der Zugang zum Internet technisch beschränkt, ergab eine Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom. (Via)

In Heises Artikel zu diesem Thema schwingt eine gewisse Kritik daran mit. Ich als Lehrer mit elfjähriger Berufserfahrung kann trotz der Tatsache, dass ich grundsätzlich gegen jegliche Art von Sperren oder Filter bin, in diesem Fall nur ganz klar zustimmen: Webfilter in Schulen und im Informatik-Unterricht sind dringend nötig. Besonders an Schulen, wo Du am Lehrer-Rechner keine Software laufen hast, mit der Du alle Schüler-Rechner siehst/überwachen kannst, geht es quasi nicht ohne Filter. Schüler, die keinen Bock auf Unterricht haben (und solche gibt es immer, egal, wie gut der Lehrer ist oder wie viel Mühe Du Dir gibst) surfen nur allzu gerne auf „verbotene Seiten“, zocken nebenbei oder stellen heimlich Blödsinn an.

Ich verstehe nicht, wie man das als Web-Portal, das keinerlei Einblick in den Schul- oder Lehrer-Alltag hat, kritisieren kann!


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11 KOMMENTARE

  1. Ich persönlich sehe, auch als ehemals Lehramtsinteressierter, in dem Beitrag eher keinerlei Kritik als viel mehr nur eine Aufzählung aus einer Statistik/Umfrage.
    Die Überschrift ist wie immer eher in Richtung Click-Bait zu verbuchen.
    Abseits davon kann, wenn man den Inhalt wirklich als Kritik auffässt, man sagen, dass es halt nach dem üblichen Vorstellungen geht: die Schule ist nun einmal der Ort zum lernen und da muss den Kindern auch alles Soziale/lebenswichtige Skills beigebracht werden. Dass das völlig abstrus gegenüber den gleichzeitig anderen Ansprüche wie die Kinder nicht in Kontakt kommen lassen mit „all dem was da so böse ist oder uns Eltern nicht gefällt“, interessiert dann in der Gesellschaft nicht.
    Wie du daher richtig sagst: Filter sind nötig, schlicht weil es genug Kinder gibt, die schnell mal wo anders hinsurfen, egal wie sehr man denen erklärt, dass sie das nicht sollen. Kann man das nicht als Lehrer unterbinden, dann hat man schnell ein Problem. Ohne geht es daher leider nicht.

    Dass das ganze auch noch andere Probleme mit sich bringt habe ich selber erlebt. Ich war einst für die Computer AG der Schule zuständig (9./10. Klasse), konnte dort aber wegen Filter und Installations-Verbot von Software nicht wirklich viel mit den anderen machen, schlicht weil alles so extrem eingeschränkt war. Die Folge war, dass ich irgendwann mal kurzfristig mit einigen Frontpage 2000 zum Websites erstellen genutzt habe, wobei da Frontpage 2000 selbst schon über 5 Jahre alt war und die Websites dementsprechend altbacken wirkten.
    Aber mehr war nicht drin, schlicht weil halt zu viel geblockt war. Ging eben nicht anders, aus Sicherheitsgründen und „zum Wohl der Schüler“.

  2. 5 Absätze die nur Zahlen einer Umfrage unkommentiert oder gar reflektiert in den Raum werfen. Leute regt euch nich auf über solch einen nicht-Artikel. Hier wird doch nur wieder aufgrund von nicht deutlich ausgesprochenen Implikationen für Traffic gesorgt.
    Bsp:
    „Dabei sieht sich nur rund die Hälfte der Befragten selbst in der Lage, die Heranwachsenden vor Online-Risiken zu schützen.“
    Ist eine ehrliche und in der Wirklichkeit verankerte Aussage. Dennoch liest es sich hier wie ‚die Lehrer sind unfähig‘

    „90 Prozent der Lehrer nutzen nie Smartphones in ihren Unterrichtsstunden.“
    Der Lehrer der so dumm ist ein mal im Unterricht auch nur auf sein Smartphone zu schielen kann nie wieder von nem 12jährigen verlangen das Teil brav wegzupacken. ‚Unsere Lehrer sind alle alt und grau und haben keinen Plan von der Digitalisierung‘ ist hier das Ziel würd ich mal raten.

    Alles in allem journalistisch unwürdig und gerade jemand „von der Front“ wie du Steve sollte sich davon nun wirklich nicht aus der Fassung bringen lassen.

    Lächeln und winken Männer. Lächeln und winken.

  3. Ich verstehe zwar nicht warum da was zu Kritisieren wäre, denn es geht ja um Unterricht und nicht um „Freie Entfaltung“ etc. aber diesen Satz von dir verstehe ich nicht:

    „Ich verstehe nicht, wie man das als Web-Portal, das keinerlei Einblick in den Schul- oder Lehrer-Alltag hat, kritisieren kann!“

    Das gleiche könnte man als Politiker zu jedem der einen Kritisiert mit dem Politikeralltag etc. abtun. Ne Meinung darf man – auch trotz Fehlendem Fachwissen ja dennoch haben =)

  4. Ach ja, schon zu meiner Schulzeit hatten die Lehrer Angst vor Blödsinn. Zwar hatten wir noch kein Internet, aber ich erinnere mich, dass „FORMAT C:“ gesperrt war. Und zwar dadurch, dass sie FORMAT.COM durch FORMAT.BAT ersetzt und in dieser Batchdatei eben entsprechende Vorkehrungen getroffen hatten. Ich schätze, die Quote waren ungefähr 1 Lehrer, der sich damit auskannte, zu 100 Schülern, die diesen „Schutz“ ohne weiteres hätten umgehen können!

    Gute alte Zeiten …

  5. „Ich verstehe nicht, wie man das als Web-Portal, das keinerlei Einblick in den Schul- oder Lehrer-Alltag hat, kritisieren kann!“

    Ich verstehe nicht einmal, wie man das überhaupt kritisieren kann. Aus meiner Schulzeit weiß ich selbst, wie schnell man da mal eben auf anderen Seiten ist oder anfängt ein Spiel zu daddeln (Blobby Volley kennen sicherlich einige noch). Gerade in der Schule macht es doch Sinn, wenn gewisse Seiten komplett geblockt werden, auch wenn ich ansonsten wie Steve auch gegen Filter bin.

    • Blob Volley hatten unsere Schul-PCs sogar vorinstalliert 😀 Aber davon ab hast du zu 100% recht. Kinder, die den ganzen Tag in der Schule „eingesperrt“ sind und denen man dann für zwei Stunden einen PC vorsetzt. Da muss man definitiv kein Genie für sein um zu wissen, wie das ausgeht.
      Übrigens nochmal extra verstärkt, wenn er Lehrer selbst nicht soviel Ahnung von „dem Netz“ hat und deswegen drastisch unterschätzt, wie lange man für die Erfüllung seiner Aufgabe braucht. Keine Ahnung, wie oft ich in meiner Schulzeit Aufgaben für eine Doppelstunde in zehn Minuten erledigt hatte. Natürlich fängt man danach an rumzuspielen.

    • wir haben eigentlich alle geflippert! OK, dabei gings natürlich nur darum, die 2 Wochenstunden Informatik zu überstehen; heute haben die Schüler ja idealerweise außer in Sport ständig einen Rechner zur Verfügung.

    • „auch wenn ich ansonsten wie Steve auch gegen Filter bin“
      Es ist nun mal ein Unterschied ob ich etwas vor einem volljährigen mündigen Menschen filtere oder Kindern. Die dürfen nicht ohne grund weder wählen noch Tabak oder Alkohol kaufen oder in den Sex-Shop.

      • Davon ab ist die Schule kein Internetcafe, sondern eine Bildungseinrichtung. Uneingeschränkter Zugang für Oberstufenschüler die Freistunden haben ist okay, sonst eher nicht.

        • Ich finde nicht einmal, dass Oberstufenschüler da freien Zugang zum Internet bräuchten. Heutzutage hat nahezu jeder ein Handy, mit dem er alles aufrufen und machen kann. Wer aber die Rechner der Schule nutzen möchte, der muss sich eben damit abfinden, dass da gewisse Seiten gesperrt sind, eben weil es die Rechner der Schule sind, die man sich nur vorübergehend ausleiht bzw. nutzt.

      • Und der Grund wäre? Außer um die „lieben unschuldigen Kinder“ zu beschützen? Einen objektiven Grund gibts nämlich keinen, dieser Wahn gibts auch noch nicht sehr lange.
        Die Kinder surfen trotzdem am Mittag auf Porno- und snuff-Seiten und entwickeln sich trotzdem nicht zu Sexsüchtigen oder Psychopathen. Mal davon ab, dass auch Seiten wie 9gag gesperrt werden. Hier gehts um pure Kontrolle des eigenen Meinungsbildes, nicht um Schutz.
        Ich denke, da sind eher einige Lehrer stark realitätsfern und kennen sich nicht wirklich mit Kindern aus.

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