Ich (Azurios) würde es als eine ziemliche Verschwendung ansehen, wenn ich euch in meiner aktuellen Woche mit Steves Blog nicht zumindest ein wirklich gutes Buch zum Lesen empfehlen würde. Aus diesem Grund möchte ich diesen Beitrag gerne dafür nutzen, um ein wenig über die von dem Autor Glen Cook verfasste Buchreihe The Black Company (Die Schwarze Schar) zu sprechen. Diese im Jahr 1984 gestartete Buchreihe gehört zu der Kategorie Dark Fantasy und dient aufgrund ihres Alters als Inspiration für eine Vielzahl von moderneren Geschichten in Büchern, Comics oder Spielen.
Was den Inhalt dieser aus mehreren größeren Abschnitten bestehenden Buchreihe betrifft, so dreht sich die erzählte Geschichte beinahe komplett um die namensgebende Black Company. Dabei handelt es sich um eine seit Jahrhunderten bestehende Söldnertruppe, die von Vertrag zu Vertrag lebt und regelmäßig von anderen Personen, Ländern oder Gruppierungen für ihre eigenen Kriege angeheuert wird. Das erste Buch setzt kurz vor dem Wechsel solch eines Arbeitgebers an und die ersten drei Bücher (The Books of the North, Link zum Gesamtwerk) berichten den Lesern dann davon, wie es der Company bei ihrem über mehrere Jahre gestreckten neuesten Auftrag geht und was für Feinde sie dieses Mal mit Schwert, Magie und brutalen Taktiken bekämpfen müssen.
Da man einen Roman schlecht aus der Sicht einer gesamten Armee schreiben kann, dient dem Autor ein Charakter mit dem Namen Croaker als Hauptcharakter und Blickwinkel für die ersten drei Bücher der Reihe. Croaker dient in der Truppe als erfahrener Arzt und Historiker. Aus diesem Grund erhalten die Leser durch diese Figur viele Informationen zu der per Hand vom Historiker niedergeschriebenen Geschichte der Black Company und dem Gesundheitszustand der Truppe. Zusätzlich dazu wird Croaker aufgrund seiner zwei Rollen vielen wichtigen Missionen zugeteilt, die er häufig an der Seite von wiederkehrenden Charakteren erfüllt. Dadurch ergibt sich mit der Zeit eine kleine Gruppe von bekannten Figuren, deren Persönlichkeiten und Beziehungen zueinander alle sehr gut durchdacht sind. Zusätzlich dazu besitzen diese Charaktere alle das eine oder andere unterhaltsame Problem mit ihrer Persönlichkeit. Dadurch werden die teilweise sehr düsteren Gedanken von Croaker und die ersten Situationen der Geschichte ein wenig aufgelockert.
Folgend möchte ich gerne drei verschiedene Aspekte dieser Buchreihe hervorheben, die diese Geschichte meiner Meinung nach erst richtig gut machen.
Die Anonymität der Truppe:
Wie bereits weiter oben erwähnt wurde, folgen die Leser in dieser Reihe einer Armee von Söldnern. Da viele Charaktere in dieser Truppe etwas fragwürdige Vergangenheiten besitzen, verwendet kaum eine Figur ihren richtigen Namen. Viele Charaktere werden mit selbst ausgewählten Spitznamen oder ihrer Rolle in der Truppe angesprochen. Beispielsweise ist der Anführer der Black Company einfach nur der Captain und sein Stellvertreter ist einfach nur der Lieutenant. Richtige Namen und die Vergangenheiten der Figuren werden nicht benötigt und es wird sogar mehrmals erwähnt, dass viele Charaktere sich nicht einmal mehr an ihre richtigen Namen erinnern können. Diese Anonymität spielt eine wichtige Rolle bei den Interaktionen zwischen den Figuren und der Rekrutierung von neuen Truppenmitgliedern.
Die Bösen:
Ich finde es wirklich toll, dass die Black Company nicht wirklich eine klassische Macht des Guten darstellt. Im Grunde sind sie eine neutrale Partei, die sowohl guten Leuten als auch Bösewichten dienen könnte. Zu Beginn der Geschichte werden sie von solch einem Bösewicht angeheuert, der sie in den Kampf möglicherweise gute Rebellen schickt. In diesem Krieg treffen die Charaktere viele schwere Entscheidungen und sie begehen häufig Taten, die man als Leser eindeutig als Böse einstufen würde. Trotzdem halten sich die Mitglieder der Company zumindest an einen eigenen Ehrenkodex, der zwar keine guten Charaktere aus diesen Figuren macht, aber zumindest die schlimmsten Grausamkeiten verhindert. Wer an Bücher mit klassischen guten Hauptfiguren gewöhnt ist, der wird von den Charakteren in dieser Reihe auf jeden Fall überrascht werden.
Die Legenden:
Die Geschichte spielt trotz ihres Fokus auf die Menschheit in einer Fantasy-Welt voller Monster, Magie und angeblicher Götter. Aus diesem Grund gibt es in dieser Geschichte eine Reihe von Legenden rund um die Welt oder auftauchende Charaktere, die weit in die Vergangenheit reichen und nicht unbedingt immer erklärt werden. Die Black Company wird beispielsweise immer als die letzte freie Company von Khatovar beschrieben. Aufgrund des Alters der Truppe und dem gelegentlich Verlust der niedergeschriebenen Geschichte weiß zum Start der Reihe aber keine Person mehr, wo genau sich Khatovar befindet und was das für ein Ort ist. Trotzdem ändern sie ihre Beschreibung nicht und halten an diesem Teil ihres Namens fest. Diese Momente lassen die erzählte Handlung realistisch erscheinen. Als hätte die Welt eine lange Geschichte, die den Figuren und den Lesern zwar unbekannt ist, aber nichtsdestotrotz vorhanden ist.
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Hab sie alle gelesen (auf englisch). Dies ist quasi der beginn des „Grimdark“ genres, d.h. duester, und unvorhersehbar. Selbst Helden sind nicht immer gut, und Schurken nicht immer schlecht. So wie GoT eben. Kann sie nur empfehlen.
Die deutsche Leseprobe ist abartig… Bist du gut zurecht gekommen mit dem Englischen Original? Ich überlege mir das eBook zu holen. Das kostet keine 5 Euro und ist echt ein Schnäppchen.
Ich hatte kein Problem mit der englischen Version. Wenn das eBook nicht auf der Version von 1984 basiert, dann sollte es keine Probleme geben.
Klasse, dann werd ich mir das definitiv ansehen. Danke dir 🙂
Bestellt
Liest sich ziemlich geil, wäre definitiv was für mich, wenn mein Pile of Shame nicht schon so hoch wäre 🙁
Da lasse ich auch mal eine Empfehlung hier für alle Freunde der Hard Sci-Fi
Diverse Buchreihe des Herr „Thariot“. Am einfachsten und günstigsten per Ebook über Amazon.
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Besonders empfehlen kann ich die Genesis-Trilogie, seine Solarian-Saga in 6 Teilen und Nebula Rising bisher in 3 Teilen kommt diesen Monat noch ein 4.
Thariot ist kein absoluter Schriftsteller Profi, und obwohl er sehr gute Bewertungen hat, können manche seinen Stil wohl daher nicht ab. Persönlich hab ich da keine Probleme.
Genesis war einfach klasse ! Habe ich verschlungen. Der Rest steht noch auf meiner Liste 🙂
Da kann ich mich nur anschließen.
Ich musste mich an seinen Stil erst einmal gewöhnen aber gerade die Solarian und Genesis Bücher sind echt gut.
Man mach mal langsam… ich bin grad mal beim dritten Buch der Nebelgeborenen 😀
Das war vor 4 Monaten. Du scheinst sehr langsam zu lesen =)
Wie gefallen dir die Bücher bisher?
Ich lese auch langsam 😉
Zwischen Teil 2 und Teil 3 musste ich kurz was anderes Lesen weil ein neues Buch meines Lieblings Zombiebuch Autoren rauskam 😀
Finde sie bisher klasse!
Welche Reihe sollte ich nach Teil 3 Lesen ? Die Teile 4-6 spielen ja nach einem längeren Zeitsprung oder ?
Was du danach liest, ist eigentlich egal. Du kannst mit Teil 4 bis 6 weiter machen oder auf eines der anderen Bücher ausweichen. Wichtig ist nur, dass du nach Teil 6 (Band of Morning) die Novelle „Mistborn: Secret History“ liest. Die ändert dein Verständnis von Teil 1 bis 6 =)
Frage: Wer ist dein Lieblings Zombiebuch Autor?
Danke für den Tipp 🙂
Ja ich überlege direkt mit 4-6 weiterzumachen oder erstmal die Sturmlichtchroniken anzufangen. Mal schauen 🙂
Skyward gibt es ja noch nicht auf Deutsch und ich lese ungern auf Englisch. Das hätte mich auch stark interessiert.
Mein Lieblings Zombiebuch Autor ist Stefan Krell. Ein Deutscher Autor mit der Serie „Urlaub in der Apokalypse“. Keine literarische Meisterleistung, aber sehr kurzweilige und gute Unterhaltung.
Ist eine erfrischende Abwechslung zu anderen Zombiestories wo Ex Navy Seals oder andere Survialspezialisten die Hauptrollen inne haben und es in erster Linie um den Kampf gegen die Zombies geht.
In der Reihe von Stefan Krell geht es um ganz normale Leute, manche würden sie auch als „Lappen“ bezeichnen, die versuchen irgendwie zu überleben. Schon die Begegnung mit einem einzigen „Zombie“ ist für die meisten ein Todesurteil, weshalb hier nie der Kampf gesucht wird.
Anstatt Zombiegemetzel geht es eher darum wo der Protagonist noch einen Spülkasten mit Wasser finden kann 😀
Hab mir damals nicht viel erhofft und einfach den ersten Teil mal gelesen weil es kostenlos für den Kindle war. Habe eher mit ziemlichem Trash gerechnet, aber war nach ein paar Seiten sofort gefesselt 🙂
Kann jetzt ein doppelpost sein, aber glaube meiner von gestern abend wurde „gefressen“ 😀
Danke für den Tipp, schaue dann mal mit was ich weitermache 🙂
Gibt es die Novelle auch auf Deutsch ? Ich kann zwar ganz gut Englisch, aber lese lieber auf Deutsch 🙂
Mein Lieblings Zombiebuch Autor ist Stefan Krell mit Urlaub in der Apokalypse.
Habe damals erst trash erwartet und den ersten Teil nur gelesen weil er kostenlos für den Kindle war, aber es hat mich dann richtig gefesselt.
Ist mal sehr erfrischend und anders als die sonstigen Zombiestorys die voll mit Kämpfen, Action und Ex Soldaten sind 😀
Ich weiß nicht, ob es die Novelle auch auf Deutsch gibt. Ich würde davon ausgehen.
Hallo Azurios,
vielen Dank für deine Empfehlung und deine Arbeit hier auf dem Blog. Ich finde es immer erfrischend, wenn du deine eigene Note hier einbringen kannst. Ich würde mich freuen, wenn noch weitere Empfehlungen deinerseits folgen würden. Selbstverständlich bin ich auch gern bereit, eigene Empfehlungen einzubringen 🙂
Gruß
Rudey
Du kannst deine Empfehlungen gerne hier in den Kommentaren posten.