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Der Unmut von Spielern wegen Mikrotransaktionen in nahm offenbar so heftige Ausmaße an, dass der leitende Level Designer Mitja Roskaric sich genötigt sah, sein Twitter-Konto zunächst zu sperren und im Anschluss ganz zu löschen. Der Level Designer und Kollege von Roskaric, Simon Cooper, vermeldete die Vorgänge auf Twitter.

Das Mobbing von diesem Entwickler ist mal wieder so eine Situation in der ein sehr lauter Teil der Internetnutzer keine Ahnung hat, viel zu simpel denkt und einer einzigen Person die Schuld für etwas in die Schuhe schiebt. Solche Reaktionen von Spielern sieht man leider häufiger im Netz. Mir persönlich (Azurios) sind solche unnötigen Angriffe gegen eigentlich unschuldige Entwickler bereits häufiger bei den Spielen von Blizzard aufgefallen.

Ich kann in solchen Situationen nie verstehen, warum die Leute nicht mal ihren Kopf einschalten und darüber nachdenken, was sie eigentlich tun und wie sich andere Personen bei solchen Attacken fühlen. Ich habe auf jeden Fall ehrliches Mitleid mit dem unschuldigen Entwickler. Um komplett von Twitter vertrieben zu werden, muss das Mobbing ja schon enorme Züge angenommen haben.

Quelle: gamestar.de


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8 KOMMENTARE

  1. Jein, würde ich nur teilweise zustimmen. Zunächst einmal sind dies die Leute, die im Rampenlicht stehen und dem Produkt ein Gesicht geben, also sind sie automatisch auch erstmal die Projektionsfläche für jegliches Feedback. Da sie sich gerne im positiven Feedback und im Lob suhlen müssen sie dann wiederum auch damit klar kommen, dass sie die negativen Seiten eben auch in gleichem Maße abbekommen.

    Ob der Lead Designer Einfluss auf irgendwelche DLCs oder nicht hat kann der Kunde doch im Zweifelsfall garnicht wissen. Das entsprechend Feedback lautet dann ja in der Regel auch nicht „Du bist scheiße“ sondern „Euer Produkt ist scheiße“.

    Anstatt rumzuheulen wär es konsequenter gewesen den Leuten mitzuteilen an wen sie sich stattdessen wenden sollten mit entsprechendem Feedback richten sollen, wenn er selbst offenbar nicht zuständig ist. Wenn ich in einem Restaurant sitze und mit der Qualität oder den Preisen unzufrieden bin ist ja auch nicht der Keller schuld. Der Keller ist aber trotzdem mein erster Ansprechpartner und wird mir dann auch mitteilen können, wer der korrekte Adressat für die Beschwerde ist.

    • Da gibt es aber einen gewaltigen Unterschied. Selbst wenn du in einem Restaurant ein Problem hast und dich an den Kellner wendest, dann würdest du dich aber trotzdem nicht wie ein Assi aufführen und anfangen den Kellner zu beleidigen oder zu bedrohen. Und die Verwendung eines Accounts in sozialen Netzwerken und die Kommunikation mit der Spielerschaft rechtfertigen trotzdem nicht das Verhalten einiger Leute.

  2. Ich finde, das ist sehr ähnlich dazu, dass sich lautstark in den Steam Foren beschwert wird, wenn Epic wieder mal ein Spiel plötzlich exklusiv zu sich zieht.
    Man hat einfach keine andere Möglichkeit, um sich zu beschweren.
    Natürlich ist es für diesen Mitarbeiter nicht schön, aber wie Relaxo schon schrieb, stehen die Verantworlichen im Marketing normalerweise nie im Blickpunkt der Spieler.
    Man bekommt zwar mit, dass wieder irgendwelche verdammten MTAs angekündigt werden, wer darüber aber entschieden hat, erfährt man nie. da sind die Entwickler meist viel näher an den Spielern dran und werden dann eben auch als Ansprechpartner gesehen.

    Ansonsten bleibt mir nur zu sagen: Wer im Internet unterwegs ist und solch eine Position inne hat, der sollte auch damit rechnen, dass das Internet nicht immer nur lieb zu ihm sein wird.

  3. Ist doch, wenn das öfter passiert werden sich Entwickler zukünftig zwei Mal überlegen bei solchen Firmen zu arbeiten.
    Voller Support von mir (Solange es keinen Bullshit wie Morddrohungen gibt usw.)

  4. „Ich kann in solchen Situationen nie verstehen, warum die Leute nicht mal ihren Kopf einschalten und darüber nachdenken, was sie eigentlich tun und wie sich andere Personen bei solchen Attacken fühlen.“

    Der Hintergrund dafür ist einfach dass Spiele-Entwickler eher im Rampenlicht stehen als die Mitarbeiter, die für das Marketing (nicht PR und Co.) und Ideen zur Umsatzgenerierung durch ein Spiel verantwortlich sind. Viele Entwicklern halten Kontakt mit der Community, dadurch hat das Produkt dann auch quasi ein Gesicht bzw. Gesichter. Folglich kann sich der Unmut besser fokussieren, anders als eben gegen CEOs und Co., die sind einfach Gesichtslos (da nicht wirklich bekannt) oder soweit vom Produkt abgelöst, dass die Menschen da schlicht keine Verbindung sehen.
    Dazu kommt dann noch die Vorstellung, dass durch den Druck auf solche Leute wie den Lead-Designer sich etwas ändert, schlicht weil er eine leitende Position inne hat und das weitertragen wird. Dadurch entsteht die vermeintliche „Hoffnung“, dass sich etwas ändert.
    Aber eigentlich geht es nur darum, der eigenen Unmut Luft zu machen und da passen eben solche „Gesichter“ bei den Entwicklern eher ins Beuteschema als der weit entfernte, gesichtslose CEO.

    Der zweite Punkt mit dem fühlen, nunja, dazu benötigt es Empathie, etwas, was mMn immer weiter verloren geht. Ohne dass die Leute direkt die Emotionen in Gesichtern sehen geht heute nicht mehr viel, Antwort-Texte werden meist absichtlich missverstanden und das alles hat eben keine Emotionsebene, die die Leute nachvollziehen können. Da wird einfach gedacht: Ach, das geht einfach so vorrüber. Es hat halt keine Konsequenzen, weder emotional noch andersweitig.
    Durch only text messages lässt sich das eben schlecht tragen.

  5. Als würd man nen Kellner anscheißen, weil der Kaffee zu teuer ist. Internet bringt wirklich das beste im Menschen zum Vorschein…

    • So bitter das mit dem Beispiel des Kellners ist: ja, so habe ich das selbst schon mehrfach erlebt. Ein Beispiel wäre von 2014, als der Mindeslohn eingeführt wurde und der örtliche Bäcker die Preise erhöhte. Da musste ich mehrfach mit anhören von Kunden gegenüber den Verkäufern, was das denn soll, meist mit der Aussage, dass man doch als Kunde nicht den Mindestlohn für den Verkäufer mittragen will.
      Das schlimmste war dabei aber, dass gerade die gegenüber den Verkäufern so schimpften, die wohlhabender aussahen.
      Nicht nur das Internet bringt das Schlimmste daher zum Vorschein, eher die allgemeine Konsequenzlosigkeit solches Verhaltens.

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