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Der Onlinehandel macht lokalen Händler zu starke Konkurrenz? Von Dresdner Lokalpolitikern gab es die Beschlussempfehlung: Internet am Sonntag abschalten! (Via)

Mein erster Gedanke hierzu war: „Das war bestimmt die Neuland-Fraktion der CDU, die für diesen Quatsch verantwortlich ist“. Tatsächlich stammt die (Um)Formulierung des Antrags von einer Vertreterin der Satirepartei „Die Partei“.

Ursprünglich ging es in dem FDP-Antrag nämlich darum, zwei verkaufsoffene Sonntage zu ermöglichen…

Von den Liberalen war niemand bei der Sitzung und die Vertreterin der „Partei“ schlug Änderungen am Antrag vor, der nun vorsah, an zwei Sonntagen im Jahr 2020 das Internet abzuschalten. (Via)

Diese Antrags-Änderung wurde dann mit einer Mehrheit der Stadtbezirksräte beschlossen – u.a. Vertreter der Grünen, Linken und AfD stimmten der Sache zu. Die Einzigen, die die Sache nicht so lustig fanden, waren die Vertreter der CDU…

Die CDU sprach von „realem Wahnsinn“ und von „Klamauk“, der „einem demokratischen Gremium unwürdig ist“. (Via)

Alles, was CDU-Vertreter triggert, kann im Grunde eigentlich keine schlechte Sache sein 😉 Um den Antrag endgültig zu beschließend, bedarf es jetzt nur noch einer abschließenden Entscheidung des Stadtrats.




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23 KOMMENTARE

  1. Ah natürlich. In einem Antrag ein paar Änderungen einzustreuen die den kompletten Sinn des Antrags ins Gegenteil verkehren um darauf aufmerksam zu machen, dass die Probleme wo anders liegen. Das ist laut CDU eines demokratischen Gremiums unwürdig.
    Sich hingegen an seiner Position in einem demokratischen Gremium und dem daraus resultierenden Einfluss persönlich zu bereichern, ist für die CDU kein Grund aus der Politik auszuscheiden. Zeigt ganz gut womit die Union ein Problem hat,nämlich mit Humor und nicht mit Korruption.

  2. ‚Die Partei‘ geht mir schon ne Weile gehörig gegen den Strich. Ja am Anfang war’s lustig. Da wählen ein Paar Protestler und Witzbolde Komiker und deren Gefolge in legitime demokratische Ämter. Hihihi, was haben wir alle gelacht.
    Nun haben die auf inszenierte Systemkitik gepeilten Besserwisser Ämter vom kleinen Ortsbeirat bis ins Europaparlament. Und was machen sie damit? Nichts als dumme Sch*! Man hätte die möglichkeiten mit Anträgen, Diskusionsvorlagen oder guten Debattenbeiträgern wirklich etwas auszurichten. Aber nein. Sonneborn inszeniert sich seit Jahren selbst. Über Semsrot will ich gar nicht erst reden. Und auf lokaler Ebene kommt sowas.
    Wenn ihr keinen Bock habt Politik aktiv zu gestalten gebt bitte die Ämter ab und lasst Leute ran, die tatsächlich daran interessiert sind.

    Nachtrag: Der Ortsbeirat Dresden Neustadt besteht aus 19 Sitzen, davon hält einen ‚Die Partei‘. Der Änderungsantrag wurde mit 9 Stimmen und die geänderte Beschlussvorlage mit 10 angenommen. Die FDP war zur Abstimmung ihres eigenen Antrags schlicht komplett abwesend. Anstatt jetzt wie Surprised Pikachu zu gucken oder sich zu echaufieren sollten sich die restlichen Ortsbeiräte mal fragen ob sie am fraglichen Tag besoffen, bekifft oder hirntot waren.

  3. Ein Tag in der Woche ohne Internet würde der Menschheit ehrlich gesagt sogar gut tun. Da kann man sich mal wieder voll auf sich und die Familie konzentrieren.
    Verkaufsoffene Sontage finde ich persönlich doof. Erstens ist es viel Stress für die Mitarbeiter, es ist teuer (son und feiertagszuschlag) und es macht oft keinen Spaß da alle im Stress sind.

    • Da hier einige Eckpunkte zu fehlen scheinen hier mal ein Paar Fakten.
      Es geht um zwei Wochenend-Events, das Stadtfest und die „Bunte Republik Neustadt“(Stadtteilfest mit langer Tradition), welche coronabedingt ausfallen mussten. Der ursprüngliche Antrag sollte den Bürgermeister auffordern zwei Ersatzanlässe zu finden, an denen diese sicherlich wirtschaftlich aber auch kulturell wichtigen Events nachgeholt werden können. Gerade die BRN ist ein Highlight für Familien und Künstler. Hier geht es um mehr als zwei verkaufsoffene Sonntage.

  4. Viel mehr Panne als das peinliche Gehabe von CDU und FDP um die verkaufsoffenen Sonntage ist das auch nicht, also sollen sie sich mal nicht so aufregen…

    • Ich bin neugierig: ist es peinlich, am heiligen Sonntag öffnen zu wollen, oder ist es peinlich, überhaupt noch am Ladenschluss festzuhalten?

      Ich selber gucke nämlich rüber in die USA und sehe eine ziemliche Ausbeutung von Angestellten in solchen 24/7-Märkten. Ich finde vielmehr, dass man auch mit den unmöglichsten Arbeitszeiten genug Gelegenheit hat, um an 6 Tagen in der Woche zwischen 8 und 22 Uhr einzukaufen. Mehr brauchts wirklich nicht.

      • Es ist ziemlich peinlich, wie Schwarz-Gelb (vorallem hier in NRW) aus dem verkaufsoffenen Sonntag die „letzte Rettung der freien Wirtschaft“ machen will. Als ob hier alles in einem Jahr zusammenklappt, wenn die Läden nicht ständig sonntags öffnen dürfen. Und da kannst es den Leuten auch nicht recht machen: Bei „zuviel“ Andrang soll der Sonntag entlasten, bei zu wenig Andrang soll der Sonntag „zusätzliche Kaufanreize“ setzen.
        Ist ein bisschen wie das Verhältnis der FDP zu den Steuern, da kannst es denen auch nicht Recht machen.

      • In einen Staat der eine Trennung zwischen Kirche und Staat hat sollte man nicht mit heiligen Tagen argumentieren, meine werte Meinung.

        Ich gucke übrigens rüber in Teile des europäischen Auslands – man muss ja nicht immer in die USA gucken. Da können wir in England bleiben, da haben wir auch offene Sonntage und 24/7-Läden, so sie wollen.
        Kann man jetzt sagen, „hihi, diese Angelsachsen!“, dann gucken wir eben mal ins turbokapitalistische (:)) Schweden. Huch, die Läden dürfen da Sonntags öffnen. Sind das jetzt alles Heiden? Turbokapitalisten? Alle Arbeitnehmer werden ausgebeutet?

        Klar, meinetwegen muss Sonntags auch nichts offen haben. Offene Sonntage bedeuten aber weder gottlose Unrechtsstaaten noch Ausbeutung der Arbeitnehmer. Kann man also durchaus ergebnisoffen sinnvoll diskutieren – oder den Satiriken der Partei folgen und ins Lächerliche ziehen, die Freiheit besteht natürlich auch 🙂

        • Ich bin der letzte, der die Religion für einen freien Tag vorschieben würde! Dennoch finde ich einen Ruhetag, gerade in unserer hektischen, aktiven Gesellschaft, als angenehm. Das muss nicht der Sonntag sein; meinetwegen könnte es genauso freitags bei Sonnenuntergang losgehen!

          • Gibt genug andere Berufe, die auch am Sonntag buckeln dürfen btw, wieso sollte man dann nicht am Sonntag einkaufen gehen dürfen, wenn man den Bock hat? Keiner muss bzw. sollte 7 Tage die Woche arbeiten müssen, aber ist doch echt egal ob du nun Mittwoch-Sonntag arbeitest oder Montag-Freitag. Tbh gibt es keinen Grund Läden zu verbieten aufzumachen wann sie wollen. Schon frech genug das an Feiertagen nur die Gastro aufhaben darf, der kleine Laden nebenan der von 1-2 Personen geführt wird, darf aber nicht aufmachen? Wenn sie ihren kleinen Laden an Sonn- oder Feiertagen aufmachen wollen, wieso nicht?

      • Wieso sollten da Arbeitskräfte ausgebeutet werden? Der Lohnt der gezahlt wird ist immer gleich und das ist der Mindestlohn. Es kann ja nicht plötzlich weniger gezahlt und mehr gearbeitet werden. Das einzige was ein Aufheben der Zeiten bringen würde, wären mehr Arbeitsplätze.

        • This + feiertagszuschläge und Nacht Zuschläge wenn man 24/7 öffnen würde. Sehe da auch nur Vorteile für die gesamt Bevölkerung.
          Wer wollte nicht sonntags mal für die Familie kochen und hatte plötzlich keine frischen Zitronen mehr? Fix in den Supermark! Was ? Geht nicht in Deutschland!
          Wir hängen in allem hinterher… nur weil die Religion und die bäuerlichkeit in diesem Land verankert sind wie nirgendwo…. nur idioten oder christen unterwegs.. wobei das ja desgleichen ist hab ich gehört

        • Im Einzelhandel gibt es viele unbezahlte Überstunden (vielleicht nicht in jedem Laden, aber doch so verbreitet dass man von einem strukturellem Problem reden kann). Die werden durch so etwas bestimmt nicht weniger.
          Davon abgesehen muss der Markt das auch hergeben. Es nützt nichts den Laden 24/7 geöffnet zu haben, wenn zu gewissen Zeiten regelmäßig die Betriebskosten die Einnahmen übersteigen.

          • Jeder Supermarktler häuft mit jeder Spätschicht ca. eine halbe Überstunde an. Rechnet man das für alle Supermärkte in Deutschland hoch, hast schon dein strukturelles Problem.

          • Stell dir vor, es würde keiner gezwungen sein 24/7 zu öffnen. Wenn es sich nicht rentiert kannst du auch um 22 Uhr zumachen.

        • Für viele Beschäftigte im Einzelhandel ist der Sonntag der einzige freie Tag auf den man sich wirklich verlassen kann (bei manchen nichtmal der Urlaub). Da werden ständig Schichten umgeplant, weil jemand krank ist und Ausgleichstage für den gearbeiteten Samstag verschoben, obwohl der Tag eigentlich verplant war. Sonntags ist dagegen immer Ruhe. Und das überall. Daran würde ich auf jeden Fall festhalten.
          Eine ähnliche Diskussion gab es doch auch um Sonntagszustellung der Post. Ein Bekannter von mir arbeitet bei der Post und da geht es genauso zu. Du kannst nicht langfristig planen, weil du bis kurz vorher nicht weißt, ob deine Urlaubsplanung so bestehen bleibt. Hat man mal im Dienstplan einen Samstag frei, kann sich das Freitags nachmittags noch ändern. Auch hier ist der Sonntag der einzige Tag, an dem man sich seiner Ruhe sicher sein kann.

          • Ich hör da mimimi. Gibt genug Jobs die an jeden Tag der Woche arbeiten dürfen. Und wieso sollte Schichtumplanen und Krankheiten ein exklusives Problem für den Einzelhandel sein?

          • Es gibt in Deutschland Gesetze. Der Arbeitgeber kann nicht wie er will Schichten umplanen und Urlaube verschieben. Natürlich wird es in der Praxis gerne gemacht, aber dazu gehören immer Zwei. Der der es macht und der der es mit sich machen lässt.

            Ich bin absolut dafür, dass Geschäfte (sofern sie wollen) Sonntags öffnen dürfen.

      • Peinlich sind eher die Angebote. Ich habe vor zwei Wochen den Fehler gemacht im Einzelhandel Sicherheitsschuhe kaufen zu wollen, ich war in allen zwei größeren Schuhläden in unserer Stadt und jedes Mal die Antwort „haben wir nicht“. Also wieder online zwei paar Sicherheitsschuhe bestellt. Letzt Woche wollte ich noch zwei Schwenkarme für meine Monitore kaufen, ich war sowieso in der Innenstadt und selbes Spiel „haben wir nicht“ :/

      • Als ob durch einen verkaufsoffenen Sonntag mehr Geld im Umlauf sein würde…

        Die die sich bei Media Markt Sonntags den Fernseher holen, hätten ihn auch an einem normalen Wochentag gekauft wenn der Bedarf besteht und auch hat der Arbeitnehmer nicht einen Cent mehr Gehalt auf dem Konto um dem Sonntag „extra“ zu nutzen, im Endeffekt betreibt man damit nur eine Verschiebung der Kaufkraft, wir würden mit unseren Betrieben diese Sonntage definitiv nicht nutzen, wir legen sehr viel Wert darauf das unsere Mitarbeiter mindestens 2 Tage am Stück ausspannen können in der Woche.

        • Und wieso können sie das nicht? Zwingt euch jemand ihnen nicht am Montag und Dienstag freizugeben? Und natürlich rentieren sich die Sonntage, sonst gäbe es sie nicht. Die Leute geben sicherlich nicht jeden Monat alles aus und kaufen oft aus Impuls heraus. Entsprechend wird gespartes Geld an solchen Tagen ausgegeben oder Käufe auf Raten abgeschlossen. In der Woche haben die Leute eben auch nicht immer Zeit und Lust in der Stadt bummeln zu gehen. Im Onlinehandel ist der Sonntag mit der umsatzstärkste Tag der Woche. Rate mal wieso.

        • Es geht doch genau ums Verschieben der Kaufkraft. Es soll Kaufkraft vom Onlinehandel in den lokalen Einzelhandel geschoben werden.

          Wenn ich Sonntags entscheide, dass ich nen neuen Monitor möchte, dann gehe ich jetzt ins Netz und bestelle mir einen. Ich hätte erst am Samstag wieder Zeit ins Geschäft zu gehen, wenn ich ihn aber bestelle, dann habe ich ihn vermutlich am Dienstag oder Mittwoch.

          Wenn Sonntags die Läden offen haben, dann habe ich eventuell Lust ihn mir direkt zu kaufen. Wenn jetzt der Einzelhandel die Onlinepreise mitgehen kann, dann würde ich persönlich sicher Sonntags losgehen, weil ich die Sachen natürlich gerne gleich haben möchte 🙂

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