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Der Rauswurf einer Seniorenheim-Mitarbeiterin bewegt viele Menschen: Samstags war sie bei Corona-Kundgebungen, montags meldete sie sich krank und wollte keinen Test machen. Bleibt da nur die fristlose Kündigung? (Via)

Triggert mich. Warum? Weil die Frau ihre Kündigung in irgendwelche Aluhut-Foren postet und natürlich einen auf Opferrolle macht. „Die Schweine haben mich rausgeschmissen. So wird heutzutage mit anderen Meinungen umgegangen!“

Nein, einfach nein! Du bist gekündigt worden, weil Du scheiße doof bist, Dir auf einer Demo ohne Maske und Abstand evtl. das Virus eingefangen hast und TROTZDEM einen Test verweigerst. Damit gefährdest Du alle alten Menschen, die Du bei Deiner Arbeit betreust. Und allein dafür solltest Du Dich schämen!




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42 KOMMENTARE

  1. OK, prüfen wir die Sache mal Schritt für Schritt. Zunächst ist es mir mal völlig egal, ob die Dame in der Probezeit ist. Das würde nur eine ordentliche Kündigung beeinflussen. Hier wurde eine außerordentliche – fristlose – Kündigung ausgesprochen. Der Maßstab dafür ist, ob ein Fehlverhalten vorliegt, welches es dem Arbeitgeber unzumutbar macht, auch nur bis zum Ablauf der ordentlichen Kündigungsfrist am Arbeitsverhältnis festzuhalten.

    Also schauen wir uns mal die Begründung an: „Gestern waren Sie bei der Demo, heute haben Sie einen Test verweigert, tschüss!“ Ich glaube nicht, dass das reicht. Als erstes denke ich daran, dass meines Wissens die Tests erst zwei Wochen nach einer Ansteckung verlässlich sind (da mag ich aber korrigiert werden), wenn also der Test bezogen auf den vermeintlichen Infektionsherd überhaupt nicht positiv ausfallen kann, dann kann die Verweigerung nicht rechtswidrig sein.

    Ohnehin halte ich empirisch das Ansteckungsrisiko unter freiem Himmel für sehr gering. Im Juli hat BLM demonstriert, Anfang August gabs die erste Coronademo … unter Berücksichtigung der Inkubationszeit kann man wohl sagen, dass bei beiden Demos NICHTS passiert ist. Vor diesem Hintergrund ist also auch das Argument „sie war auf der Demo“ untauglich, um einen Test zu fordern.

    Bleibt als letztes noch die Frage, ob Alten- und Pflegeheime generell Coronatests fordern dürfen. Hierzu müsste es eigentlich Verordnungen geben, die mir aber im einzelnen nicht bekannt sind. Ziemlich sicher bin ich mir dabei aber, dass sich diese Verordnungen an pflegendes Personal richten. Wie ich dem verlinkten Artikel entnehme, ist die Dame als Putzfrau angestellt, hat also keinen besonders intensiven Kontakt zu Personal und Patienten. Anders gesagt: Wenn man schon von einer Putzfrau verdachtslose Coronatests verlangen könnte, dann von jedem! Das wäre also überzogen.

    Ich komme also zu dem Ergebnis, dass die Kündigung wahrscheinlich rechtswidrig ist.

    Am Rande: Auf ihre Krankmeldung gehe ich gar nicht erst ein, weil es kein Anzeichen dafür gibt, dass diese mit der Demo zusammenhängen könnte. Insbesondere nicht mit einer Corona-Infektion, weil … Inkubationszeit, siehe oben.

    • „Wie ich dem verlinkten Artikel entnehme, ist die Dame als Putzfrau angestellt, hat also keinen besonders intensiven Kontakt zu Personal und Patienten.“

      Weil ja niemand mit niemanden redet in so einer Einrichtung ne? Vollkommen realitätsfremd die Einschätzung.

      Mal ganz objektiv betrachtet stellt die gekündigte Frau offensichtlich ein Risiko da da sie ja nachweislich wenig von den Corona Maßnahmen hält.
      Allein das Verweigern des Tests bei einer Krankschreibung sollte schon reichen sie zu kündigen. Wenn meldepflichtige Krankheiten rumgehen sollten die jeweiligen Institutionen auch jedes Recht dazu haben sich abzusichern.

      Wie schon unten geschrieben, bestimmte Arbeitgeber haben das Recht darauf meldpflichtige Krankheiten von Arbeitnehmer genannt zu bekommen.

      Mal angenommen ich gehe mit bestimmten Sypmptomen einer meldepflichtigen Krankheit zur Arbeit im Krankenhaus, verweigere aber die Diagnostik für die Krankheit.

      Was hat das Krankhaus für eine andere Wahl als mich rausszuschmeissen?

      • Du übersiehst einen wichtigen Punkt: Die Dame ging nicht zur Arbeit, sondern sie war krankgeschrieben. Selbst wenn sie COVID-infiziert wäre – was keineswegs feststeht -, so geht sie in dieser Situation gerade kein Risiko ein, das Altenheim zu infizieren.

        Anders gesagt: Wenn sie Corona hat, zwei Wochen krankgeschrieben ist bis zur Gesundung, welchen Grund außer „wir wollens aber wissen“ gibt es dann, dem Arbeitgeber die Art der Krankheit mitzuteilen bzw. auf seine Anordnung einen Test zu machen?

        Dass man dem Arbeitgeber die Art der Erkrankung nicht mitteilen muss, ist aber gerade eine wichtige Säule unseres Arbeitsrechts. Woran ich erkrankt bin, ist Privatsache; meinem Arbeitgeber muss die Info reichen, dass ich nicht arbeitsfähig bin. Wo ist der Unterschied zu jeder anderen ansteckenden Krankheit?

        Du bist bereit, wegen Corona die Grundlagen unseres Rechtssystems einzureißen. Das haben wir schon bei den Freiheitsrechten gesehen, und du machst gerade so weiter.

        • Sie geht in dieser Situation kein Risiko ein, andere zu infizieren, hat aber möglicherweise bereits vorher (bevor die Symptome sichtbar wurden) andere infiziert oder infiziert andere, wenn sie zwei Tage später wieder auf die Arbeit geht.
          Und woran ich erkrankt bin, ist nur solange Privatsache, wie von meiner Erkrankung keine gravierende Gefährdung für Dritte auf der Arbeit ausgeht, die mein Interesse auf Geheimhaltung der Erkrankungsart übersteigt. Der Arbeitgeber hat in diesen Fällen aufgrund seiner Schutzpflichten gegenüber Dritten ein berechtigtes Interesse daran zu erfahren, ob eine gefährliche Krankheit vorliegt. Das ist auch seit Jahren bei anderen schwerwiegenden und infektiösen Krankheiten (z.B. eine HIV-Erkrankung von Beschäftigten im OP) der Fall.

    • Ich würde deiner Einschätzung da wiedersprechen.
      Erstmal ist es vollkommen möglich, das sich die Frau auf der Demo infiziert hat. Man geht im Moment davon aus, das Infizierte etwa 2-10 Tage nach Ansteckung infektiös sind. Die Demo war am 29.8., die Krankmeldung ist am 31. erfolgt. Als Hauptansteckungsursache sind Aerosole weithin von Experten akzeptiert, also birgt eine Demo voll von Maskenverweigerern die auch noch alle Laut rufen/schreien/singen schon ein gewisses Risiko.
      Sie arbeitet als Putzfrau in einem Altenpflegeheim: Natürlich hat sie eher wenig direkten Kontakt mit den Bewohnern (auch wenn es durchaus mal vorkommt, das diese Nähe von den Mitarbeitern suchen.. Gespräche, Berührungen, kleine Hilfen; auch wenn man keine Pflegekraft ist), aber kommt natürlich auch mit den anderen Mitarbeitern in Kontakt. Eine Ansteckungsgefahr für die gesamte Einrichtung wäre also gegeben.

      Jetzt habe ich als Arbeitgeber auf der einen Seite ein Haus voll mit alten, Immungeschwächten Menschen/Schutzbefohlenen, von denen die meisten eine Covid-Infektion nicht oder nur mit starken Schäden überleben würden und auf der anderen Seite eine Mitarbeiterin die, nach allem was ich weiß, Covid haben könnte und sich weigert einen Test zu machen. Vielleicht fühlt sie sich in 3 Tagen wieder fitter (oder will nicht zum Hausarzt gehen) und kommt wieder zur Arbeit, steckt irgendwen an und mir sterben meine Bewohner unter der Hand weg. Und das nur wegen einer Mitarbeiterin, die grob fahrlässig gehandelt hat und es nicht einsieht, die momentan nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen um ihre Mitmenschen nicht zu gefährden. Ich bin jetzt kein Jurist, aber für mich rechtfertigt ein so gefährliches Verhalten eine fristlose Kündigung zum Schutz der Klienten schon. Der Arbeitgeber kann auch nicht davon ausgehen, das diese Mitarbeiterin in anderen Situationen verantwortungsbewusster handeln würde und stellt denke ich so auch eine ständige Gefahr für die Bewohner dar.

      LG

      • Ich würde dir zustimmen, wenn der Sachverhalt so wäre, wie du ihn hinbiegst! 😉

        Über die Gefahr, die von der Demo ausgeht, können wir lange streiten, lassen wir das mal dahinstehen.

        Der entscheidende Punkt ist, dass die Dame bis zum Zeitpunkt der Kündigung jedenfalls keine Ansteckung des Heims riskiert hat: Sie war krankgeschrieben. Wir wissen nicht, wann sie wieder zur Arbeit gekommen wäre. Möglich ist, dass sie zwei Wochen krank gefeiert hätte, dann wäre die Inkubationszeit vorbei, und der Test wäre überflüssig. Du kannst aber niemanden dafür rausschmeißen, dass er sich möglicherweise in Zukunft fahrlässig verhalten könnte.

  2. Richtig so! Und da brauchen wir auch gar nicht ins Rechtliche hineinschauen (scheint eh in der Probezeit gewesen zu sein), normaler Menschenverstand sollte ausreichen. Wie kann man wenn man in einem Altenpflegeheim arbeitet sich auf so eine Demo begeben.

    Am besten wegen Dummheit direkt mal beim Arbeitsamt sanktionieren, die Dame ist ja nicht unverschuldet Arbeitslos geworden…

    • JA genau, am besten Erschießen wir jeden Trottel der auf so einer Demo war, weil wer bei so einer Demo mitmacht, der hat letztendlich keine Rechte mehr!!!!einseinself

      Sorry aber bei solchen Aussagen kann ich mir nur an den Kopf fassen.
      Corona hin oder her, Rechte hat jeder in Deutschland und das ist auch gut so.

      Auch Spinner haben ein Recht auf Ihre Meinung und für diese friedlich zu Demonstrieren, Punkt.
      Was du da treibst, ist nicht besser als Menschen anderer Hautfarbe ihre Rechte abzusprechen, denk mal drüber nach…

    • Das hat nichts mit Cancel Culture zu tun. Die Einrichtungsleitung bzw die Personalleitung hat nach der Krankmeldung auf ihrem Facebook-Account geschaut und gesehen: Da war ja was. Daraufhin wurde gehandelt. Ganz einfach.

      • Und das Unterscheidet sich inwiefern von den US Arbeitgebern die auf Facebook und Twitter accounts schauen und feststellen: Da war ja was?

        • Cancel Culture ist, wenn die Leute Druck auf ein Unternehmen ausüben, damit es handel. Wenn man Leute anschwärzt etc. Wenn ein Arbeitgeber seine AN überprüft und fehlverhalten feststellt und deshalb Konsequenzen einleitet, ist das keine Cancel Culture, sondern einfach verantwortungsbewusstes Verhalten.

  3. moralisch kann man diskutieren und ist auch irgendwo nachvollziehbar…. rein rechtlich aber wird diese Kündigung vor jedem Arbeitsgericht in der Luft zerrissen!

    diese Kündigung würde nicht mal als Abmahnung durchgehen.
    Leichtes spiel für jeden Anwalt, eine saftige Abfindung herauszuschlagen oder Wiedereinstellung wenn die Frau das will.

    lang lebe das Deutsche Arbeitsrecht <3

  4. In dem Bericht fehlt die Tatsache, dass die Mitarbeiterin noch in der Probezeit war. Eine Kündigung kann also auch ohne Angabe von Gründen erfolgen, taktisch eher unklug vom Arbeitgeber diese zu nennen, aber ein Nachspiel wird es sicherlich nicht geben. (höchstens, dass Sie noch 14 Tage Gehalt zahlen müssen)

  5. Also die Sache mit der Demo hätte ich gar nicht erwähnt. Tut ja nichts zur Sache.
    Ich denke die Sache muss ein Gericht klären.
    Möglichkeit 1: Arzt hat erkannt, dass es kein Corona ist und ist sich da 100% sicher. Dementsprechend hat er auch keinen Test angeordnet.
    Dann ist die Kündigung ungerechtfertigt.
    Möglichkeit 2: Der Arzt hat gesagt, dass es Corona sein könnte und sie sich bitte testen lassen soll. Wenn das jetzt verweigert wird, dann dann ist die Kündigung gerechtfertigt.

    Warum sind für solche Tätigkeiten keine Testrs fürs Personal vorgeschrieben?! Wer mit Risikogruppen arbeitet soll doch bitte auch getestet werden. Dann hätten wir nämlich garnicht die ganze Diskussion hier…

  6. Ich freue mich schon auf Kinkis Einschätzung. Die, die ich bisher gelesen habe, sprechen davon, dass sich der AG angreifbar gemacht hat. Ein Nachspiel ist also sehr wahrscheinlich.

    • Was der AG hier gemacht hat ist schlicht Nötigung.
      Die Kündigung hat erst einmal keine rechtliche Grundlage aus zwei ganz simplen Gründen: Der Corona-Test bringt erst nach 10-14 Tage überhaupt ein ungefähres Ergebnis. Die AN war bereits krank gemeldet und entsprechend hat sie niemanden gefährden (vergessen wohl ALLE in den Kommentaren). Damit fällt der suggerierte (und damit nicht korrekt aufgeführte) Kündigungsgrund komplett flach.
      Der AG hat rein rechtlich keinerlei (null!) Anspruch auf details zur Krankmeldung. Er darf nicht – unter keinen Umständen – nachfordern, warum jemand arbeitsunfähig ist. Erst recht darf er keine Sonderbehandlungen anordnen.

      Man darf also halten was man will: rein rechtlich ist die Kündigung meiner Ansicht nach nichtig.

      • Juristisch hin oder her: Am Ende würde sie wohl eine Abfindung (oder was auch immer der richtige Term dafür ist) kriegen und es wäre vorbei. Wäre das nicht ein klassischer Fall von „Vertrauensverhältnis ist so gestört, dass eine Weiterarbeit unmöglich ist“?

        • Worauf stützt du diese Störung? Wenn es rein die Tatsache ist, dass ein Kündigungsrechtsstreit geführt wurde, dann würde sich die Katze in den Schwanz beißen! Dann gäbe es nie einen Anspruch auf Weiterbeschäftigung.

          Diese Störung muss daher eher persönlicher Natur sein. Extrembeispiel: AG und AN prügeln sich, und Gericht stellt fest, dass der AN Notwehr geübt hat! Hier dürfte eine Weiterbeschäftigung trotzdem nicht zumutbar sein!

          Der vorliegende Fall ist wohl eher ein klassischer Fall, in dem jedwede persönliche Note fehlt, sogass gerade hier eine Weiterbeschäftigung in Betracht kommt.

          • Ich hab nicht dran gedacht, aber es ist eh überflüssig:
            Dann wird sie eben weiterbeschäftigt und fristgerecht ohne Angabe von Gründen gekündigt, weil Probezeit.
            So oder so: Diese Frau wird nicht mehr in diesem Seniorenheim arbeiten. Und das meiner Ansicht nach zurecht, denn „so eine“ würde ich auch nicht in der Nähe meiner Oma haben wollen.

          • „so eine“? Muss ich also davon ausgehen, dass du Menschen für ihre Meinung diskriminieren willst? Oder was meinst du mit „so eine“?

          • Siehe unten. Fuck auf die Demo, aber wer sich als Mitarbeiterin in einem Seniorenheim zu schade dafür ist, 2 Sekunden lang ein Wattestäbchen in den Mund zu bekommen, hat gefälligst in einer Pandemie die Pfoten vom Zimmer meiner Oma zu lassen.
            Wäre übrigens genau der gleiche Fall, wenn die werte Dame eine Hardcore-Linke ist, die am Wochenende gerne auf „legalize it!“-Demos geht. Von mir aus, aber kiff gefälligst nicht in der Klitsche meiner Großmutter.

      • „Weitergehende arbeitsvertragliche Meldepflichten können dagegen bestehen, wenn der Arbeitsplatz des Mitarbeiters mit besonderen Ansteckungsgefahren verbunden ist (z. B. Klinik, Pharmaproduktion, Gastronomie). Entscheidend ist stets, ob in der Vergangenheit oder Zukunft Dritte gefährdet wurden/werden. Betriebliche Regelungen über derartige Mitteilungen im Zusammenhang mit der Krankmeldung sind gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 1 BetrVG mitbestimmungspflichtig.

        Wenn die Erkrankung aufgrund betrieblicher Abläufe auftritt wie zum Beispiel wegen einer Gesundheitsgefahr am Arbeitsplatz, ist der Arbeitnehmer zum Schutz der übrigen Belegschaft dazu verpflichtet darauf hinzuweisen, sofern ihm diese Zusammenhänge bekannt sind.“

        So ganz NULL Anspruch auf Details hat der Arbeitgeber nun doch nicht.

      • Und du überließt das dort verweigert steht. Sprich sie hat den Test verweigert(wenn das stimmt).

        Es gibt so Berufszweige wo der Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet ist von den Mitarbeitern einen Gesundheitcheck einfordern. Meist wird ein Gesundheitszeugnis zur Einstellung verlangt.

        Nun haben wir so eine Coronakrise

        Könnt es sein das Alten und Pflegeheime/Dienste in eine Pandemie die gerade Alte und Pflegebedürftige als Hauptziel hat , bei verdacht eine Corona-Test verlangen sollten?

        Und das verweigert sie. Also Kündigung .
        Hätte ihn ja machen können , wenn man sie dann gekündigt hätte könnte man drüber reden das sie wegen einer anderen Meinung/ Ansicht entlassen wurde

      • Hiho da ich bei Qiagen arbeite und wir Testverfahren unter anderem für Covid herstellen muss diese ungefähr Aussage revidieren das Ergebnis hat man mit z.b einen qiastat respiratory Kit in unter 2 Stunden nur durch die absolute Überlastung der Labore die auswertungen machen dauert es manchmal bis zu 3 Tage bis man das Ergebnis bekommt und es ist auch nicht ungefähr sondern sehr genau

  7. Wer die Begründung hinter dieser Kündigung nicht nachvollziehen kann, hat wohl eh den Job verfehlt. Das Verhalten bestätigt nur die fehlende Eignung für diesen Beruf und damit die Kündigung. Aber ich bin mir sicher, dass es genug Leute gibt, die sich da solidarisieren und ihre Sicht bestätigt sehen. Ich kann einfach nicht mehr anders, als mich täglich zu fragen, wie das in einem Land mit freier Bildung und Schulpflicht möglich ist, so dermaßen verblödet zu sein…

    • Erkläre das bitte mal genauer.
      Die Frau hat sich krank gemeldet. Done, Problem erledigt. Sie gefährdet niemanden, hat sich korrekt verhalten und bekommt trotzdem die Kündigung.
      Die bekam sie also, weil dem AG ihre Einstellung nicht passte und diskriminiert sie, weil evtl. eine bestimmte Viruserkrankung vorliegen könnte (was den AG nichts angeht!).
      Das ist ein Heimspiel für jeden Anwalt… da brauchste nicht einmal einen.

      • Und wenn sie nun nächste Woche hochansteckend abe rohne Symptome (soll ja bei Corona vorkommen) wieder am Arbeitsplatz erscheint?

        Hier ist keine Diskriminierung gegeben, der Arbeitgeber hat in bestimmten Branchen das Recht über meldepflichtige Krankheiten zu erfahren. Wenn sich der Arbeitgeber bei der Diagnose querstellt, hat er selber schuld. Der Schutz der Patienten bzw. zu Betreuenden hat Vorang.

        Das ist hier kein 0815 Beschäftigungsverhältniss.

        • Wenn sie mit Krankheit zur Arbeit erscheint, haben wir eine ganz andere Situation, und über die ist ggfs. auch anders zu entscheiden.

          Stell dir einfach mal folgenden Fall vor: Die Dame hat zwei Wochen Urlaub, und sie erkrankt in dieser Zeit an einer stinknormalen Influenza. Am ersten Tag, da sie wieder zur Arbeit erscheinen soll, meldet sie sich krank (und bleibt zu Hause, bis sie genesen ist). In dieser Situation hat der Arbeitgeber OFFENSICHTLICH keinen Anspruch darauf, die Art der Erkrankung zu erfahren. Die Dame hat sich im Urlaub infiziert, also besteht keine Gefahr, die Krankheit bereits ins Heim geschleppt zu haben.

          Genauso ist es hier: Am Samstag tut sie etwas potentiell gefährliches, sie geht zur Demo. Am Sonntag hat sie frei, ab Montag ist sie krankgeschrieben. Auch hier besteht nicht die geringste Gefahr für das Heim. Warum darf sie eine Influenza komplett verschweigen, aber auf eine (mögliche) COVID-Infektion soll sie sich zwangsweise testen lassen?

          Erklär mir das bitte mal.

      • Da übernimmt ein Heimbetreiber Verantwortung für seine Patienten. Eine Erkältung ist schneller auskuriert als eine evtl nötige Quarantäne, daher ist ein Test die einzige Möglichkeit zur Weiterbeschäftigung.

        • Oder – nur als Beispiel – eine Krankschreibung für den Zeitraum von zwei Wochen.

          Selbst unterstellt, die Krankschreibung wäre wegen Corona erfolgt, so muss das vielleicht dem Gesundheitsamt gemeldet werden (wegen Infektionsschutzgesetz usw.), aber nicht unbedingt dem Arbeitgeber – wiederum vorausgesetzt, dass die Infektionsquelle feststeht und der Arbeitsplatz ausscheidet (sprich: hätte sie sich am Sonntag infiziert). Der Arbeitgeber hat keinen allgemein Anspruch auf Nennung der konkreten Erkrankung. Und es bestünde auch keine Gefahr, wenn die Dame zwei Wochen daheim bliebe.

  8. Finde die Kündigung auch gerechtfertigt.
    Mal abgesehen von der Teilnahme an der Demo, ist die Verweigerung des Tests wirklich fahrlässig wenn man in diesem Bereich arbeitet.
    Mein Schwager und seine Freundin arbeiten in Tirol im Altenheim, da wird das gesamte Personal alle 14 Tage vorsorglich auf Corona getestet.

  9. Ganz richtig so. Wer die Bewohner des Seniorenheimes in ein zusätzliches Risiko bringt, der hat es nicht anders verdient.

    Vor allem hätte Sie der Kündigung mit einem Corona-Test sogar noch entgehen können.

  10. Mal völlig unabhängig von der Demo, den Klappspaten oder der „Freiheitsbrigade“, die mir zeitnah erklären wird, warum wir in der schlimmsten Diktatur seit Stalin leben: Wenn ich in einem hochsensiblem Bereich wie dem mit den FUCKING HOCHRISIKOPATIENTEN arbeite und mein Chef will, dass ich mich testen lasse…dann lasse ich mich testen. Zur Not dreimal am Tag, wenn es hilft. Weil selbst wenn mir der Arzt mit einer Armee aus Wattestäbchen die Spucke der nächsten drei Tage aus dem Rachen kratzt, ist das immer noch besser als die Gefahr, dass ich einen Menschen anstecke, für den Corona eben nicht „so’n bisschen Schnupfen“ ist.

    • schön gesagt, bin genau der gleichen Meinung.
      upvotes gibt es hier ja nicht, daher *Daumen hoch*

      Man muss nur mal darüber anchdenken, dass sie sich wirklich Corona eingefangen haben könnte und dann könnten eine ganze Reihe Leute sterben, weil sie zu dumm ist, um einen Test machen zu lassen, obwohl sie mit Risikopatienten arbeitet.

    • Es würde vielleicht helfen wenn man diese Menschen in diesen Bereichen nicht behandelt wie Dreck. Wenn ich das Gehalt kriegen würde, würde ich meinem Werten AG den Test nehmen und ihn dahin befördern wo die Sonne nicht scheint.

      Nicht falsch verstehen Balnazza, du hast natürlich völlig recht. Ich sage nur, die Arbeitsumstände und Behandlung dieser Berufsgruppe führt nicht gerade dazu, das man gut auf seinen AG zu sprechen ist.

      • Was ist denn das für eine dämliche Aussage?
        Wenn du in dem Bereich arbeiten würdest, wärst du alleine dadurch schon vollkommen ungeeignet, weil dir offenbar egal ist, dass du alte Leute, die die Hauptrisikogruppe darstellen, infizieren und damit im schlimmsten Fall töten könntest, aber hauptsache du kannst deinem Arbeitgeber den Test „dahin befördern, wo die Sonne nicht scheint.“
        Hast du über deinen Kommentar eigentlich mal zwei Sekunden nachgedacht?
        Viele, die in diesem Bereich arbeiten, machen das mit Herzblut, weil sie sich wirklich für die Patienten oder eher Klienten (wurde mir so beigebracht damals, denn die Leutchen sind ja nicht alle krank) einbringen wollen. Die magere Bezahlung für so einen Knochenjob ist schrecklich, aber aus Dummheit einen Test zu verweigern, halte ich für grob fahrlässig und würden nur die wenigsten oder dümmsten machen.

        • Hast du den Artikel gelesen? Hier gehts um eine Putzfrau – nicht um eine Altenpflegerin. Aber spielt auch keine Rolle – wie gesagt, Balnazza hat im Grunde Recht. Und ich sage nur: Die Behandlung der Arbeitskräfte trägt nicht zur positiv Motivation bei sich korrekt zu verhalten. Wertschätzung basiert auch Gegenseitigkeit.

      • Ich hatte ja das Glück, in der entsprechenden Zeit als „Corona-Held“ für Mindestlohn im Supermarkt zu arbeiten. Wo du dich neben dem üblichen „von Kunden angekackt werden“ nochmal extra ankacken lassen durftest, weil die Leute ihren Covid-Frust an dir auslassen (z.B. wegen der Einkaufswagenpflicht). Und das alles bei einem wirklich unorganisierten Arbeitgeber.
        Trotz alledem…wenn man mich damals dazu aufgefordert hätte, einen Corona-Test zu machen, mein Kiefer wäre instant offen gewesen.

        Denn das -und ich habe wirklich großen Respekt vor allen Menschen, die vernünftig in einem Seniorenheim arbeiten- ist einfach Teil deines Jobs, die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. Und der Corona-Test ist nunmal nicht invasiv oder gefährlich. Sie musste ihn auch nicht selbst bezahlen.
        Von daher: Nope, die grundsätzlichen Missstände im Pflegewesen dürfen hier einfach nicht als Ausrede herhalten. So niedrig darf man den Standard nicht setzen. Was kommt sonst als nächstes? „Ich werde hier scheiße bezahlt, da darf mein Arbeitgeber von mir doch nicht verlangen, dass ich meine Hände wasche“?

      • Stell dir vor: NIEMAND zwingt einen den Beruf zu machen und jeder, der auch nur ein wenig mehr kann als den Klettverschluss am Schuh richtig zu schließen, weiß wie die Bedingungen in dem Bereich sind.

        Und in dem Fall hier hat das Arbeitsverhältnis absolut nichts mit der Verweigerung der Gekündigten zu tun, sondern ihre eigene, nun ja, dümmliche Einstellung.

        Was ich mich die ganze Zeit frage: Hat sie sich krank gemeldet (für gewöhnlich gibt es Arbeitgeber, die bei weniger als 3 Tagen und sowas wie ner Erkältung keinen gelben Schein brauchen) oder hat sie sich von einem Arzt krank schreiben lassen? Auch muss ich beim Arzt nicht angeben als was und wo ich arbeite, sonst würde dieser wohl auch von selbst schon auf die Idee kommen nen Test zu machen.

      • Mag sein, dass die Reinigungskraft den Anzugträger nicht leiden kann – aber was können die Menschen in der Hochrisikogruppe dafür?
        Die Frau hat dumm und egoistisch gehandelt.

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