Gehalt, Miete, Unterhalt, Urlaubsreisen: Kontoauszüge verraten viel über Bonität. Laut Medien will die Schufa diese Daten abgreifen – und startete den CheckNow-Service. (Via)
Lest Euch mal den kompletten Artikel bei den Kollegen der Zeit dazu durch. Ich finde das eine riesige Sauerei: Wir Lehrer kriegen nen riesigen Datenschutz-Anschiss, wenn wir in ner Krisensituation die falsche Videokoferenz-Software verwenden, aber die Schufa darf in den sensiblen Daten der Deutschen rumschnüffeln? Scheinbar werden hier bereits die ersten Schritte unternommen: Es gibt eine Zusammenarbeit zwischen der Schufa und dem Mobilfunkkonzern Telefónica/O2. Da werden schon schön sensible Daten ausgetauscht. Für mich wäre das ein Grund, meinen Mobilfunkvertrag dort direkt zu kündigen.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, dass die das einfach so machen dürfen…
Anzeige
„Ich habe nichts zu verbergen“ ist der Grund, warum die Bosse mit sowas durchkommen (werden). Wehret den Anfängen!
Ein Grund mehr das Bargeld nicht abzuschaffen, das wird nämlich nicht auf Kontoauszügen angezeigt – nur als Auszahlung am Automaten oder Schalter…
Es niemanden etwas an, wofür ich, womit, wann bezahle. Für alles strafrechtlich relevante gibt es ausreichende Möglichkeiten, da muss es kein komplettes nackig ohne Anlass geben.
Ich glaube auch nicht, dass Bargeld abgeschafft wird, auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ist dieses in einem gewissen Rahmen notwendig, jedoch ist digitales Geld eine gute Ergänzung zum analogen Geld, beides hat seine Berechtigung.
Das Ganze Modell Schufa finde ich höchst zweifelshaft. Ein Privatunternehmen errechnet nach einer nicht bekannten Formel einen Score, die für dich in gewissen Lebenssituationen echt wichtig ist. Wenns dabei zu Problemen kommt, hast du halt Pech gehabt. Ich habe ein Girokonto und ein Tagesgeldkonto bei Banken die nicht kooperieren, keien Kreditkarte udn auch sonst nichts relevantes. Mein Schufaeintrag ist leer. Das resultiert in einer Score die im Bereich „erhöhtes Ausfallrisiko“ liegt. Ich war bis vor kurzem auf Wohnungssuche und habe mindestens einmal ne Absage für eine Wohnung bekommen, bei der ich dachte die habe ich schon sicher. Dann kam die Schufa Selbstauskunft…
Was muss man bitte für einen Schufascore haben um keinen Handyvertrag zu bekommen? Also wenn damit nicht das Handy subventioniert wird, ein normaler Vertrag ohne Gerät?
Aus meiner Sicht hat der Mobilfunktanbieter nichts zu verlieren: Die mtl. Gebühr wird im vorraus abgebucht, schlägt das fehl, kann der Mobilfunkanbieter die Leistungen einstellen. Der Vertrag läuft weiter und der Mobilfunkanbieter verdient mglw. noch mit Mahngebühren und co. Aber er muss genau NICHTS leisten, wenn der Vertragspartner nicht zahlt und hat somit auch keine Kosten (etwas Inkassoaufwand wenn er den optional betreiben will).
Da muss man nur gerade in der jetzigen Zeit mit seinem eigenen Betrieb und sei es nur ein Kiosk insolvent gehen und schon bist du bei der Schufa ein unwürdiger Mensch^^
Das ist mir schon klar – aber wieso interessiert das ein Telefonunternehmen bei einem Vertrag wo sie im Voraus kassieren und bei Nichtzahlung einfach die Leistung streichen können? Da ist doch kein Ausfallrisiko?
Das mit O2 scheint nicht so wild zu sein. Denn dazu müsste man ja selbst aktiv werden.
„Potenzielle Neukunden, die aufgrund ihrer schlechten Bonität normalerweise keinen O2-Handyvertrag bekommen würden, können sich von der Schufa auf ihr Konto schauen lassen. So kann die Auskunftei eine neue und womöglich bessere Bonitätsbewertung erstellen, die dann doch einen Handyvertrag möglich macht“
Was sich aber sehr komisch anhört ist dieses
„Die Schufa hatte bereits Ende Dezember 2018 den von der Bankenaufsicht BaFin lizenzierten Münchner Kontoinformationsdienst Finapi GmbH gekauft, der nach eigenen Angaben potenziell Zugriff auf mehr als 50 Millionen deutsche Bankkonten hat. „
Die ganze Schufa gehört abgeschaft. Ja eine zentrale Stelle wo Kredite/Kreditanträge gesammelt werden ist nötig, darüber hinaus aber nichts. Alles andere ist unternehmerisches Risiko.
Ich persönlich würde es begrüßen, wenn man seine Kontoauszüge freiwillig an die Schufa schicken/freigeben könnte, um einen besseren Score erhalten zu können, wenn man diesen möchte. Aber das abgreifen der eigenen Kontodaten empfinde ich als tiefen Eingriff in die Persönlichkeit, durch eine Metaanalyse lassen sich extrem genaue Profile erstellen, aus denen man zB ablesen könnte, wie viel ein Kreditnehmer bereit ist zu zahlen, und diesem dann nicht das beste Angebot macht, sondern eines bei dem die Banken das meiste aus der Person melken können, ich verstehe schon, dass Gewinnmaximierung einem Finanzedienstleister wichtig ist, und die Banken gerne Kredite an Personen vergeben möchten, die ihn auch zurückzahlen können, jedoch mit der Art und Weise wie dies geschieht, bin ich nicht einverstanden. Banken erhalten aktuell günstig Geld mit hoher Absicherung und geben diese Konditionen kaum/gar nicht an den Kreditnehmer weiter, das macht die Sparkasse und viele andere Banken auch, wie kann es sein, dass langjährigen Kunden die immer ein positiv ausgeglichenes Konto besaßen, teilweise bis zu 10% Zinsen auf Kredite bis 5000 Euro anbieten, wenn durch Corona viele zur Zeit sich ein zusätzliches finanzielles Polster wünschen/brauchen? Diese Gier während der Coronakrise hat mein geringes Vertrauen nachhaltig beschädigt, aber das ist vielleicht meine Schuld, da ich noch die geringe Hoffnung hatte, dass sich bekannte Banken etwas solidarischer Verhalten würden. Glücklicherweise bin ich auf keine Kredite angewiesen, weiß aber, dass es immer Sinnvoll ist einen Kredit in Anspruch zu nehmen, wenn man gute Konditionen erhält und war deswegen enttäuscht, weil ich mir eine Chance erhofft hatte, die nicht eingetroffen ist. Doch wie aktuell sich die Banken an der Not bereichern ist eine Unart.
Es geht doch in dem Fall nur um Personen, die keinen Mobilfunkvertrag mehr bekommen würden, aufgrund von ihren Einträgen bei der Schufa. Die können das jetzt genehmigen und haben dadurch eine Chance, doch noch einen Vertrag abzuschließen. Man kann sich auch weigern und bekommst gar keinen Vertrag. Bei Bestandskunde wollen sie vorerst gar nicht auf die Daten zugreifen.
Könnte später natürlich dazu führen, dass jeder das mitmachen muss. Ist doch wie bei Wohnungen, eine Schufaauskunft dürfen die Vermieter nicht fordern aber dann bist du halt raus aus dem Rennen um die Wohnung.
Am Anfang wirst du sicher zu einem anderen Mobilfunkanbieter gehen können. Irgendwann werden aber alle nachziehen, alleine um die Pleitevögel zu vermeiden.
Der Vertragspartner O2 erklärte: „Wir testen aktuell lediglich in einem Pilotprojekt mit einer geringen Zahl von weniger als 100 Nutzern die Nachfrage und Akzeptanz des CheckNow-Verfahrens der Schufa bei einigen unserer Kunden. Die Teilnahme ist freiwillig und setzt die aktive Einwilligung des Nutzers voraus.“ Die Schufa biete das Verfahren „in komplett eigener datenschutzrechtlicher Verantwortung an“.
„Potenzielle Neukunden, die aufgrund ihrer schlechten Bonität normalerweise keinen O2-Handyvertrag bekommen würden, können sich von der Schufa auf ihr Konto schauen lassen.“
Aus dem Artikel ergibt sich nicht, dass darüber hinaus etwas geplant ist. Damit die SCHUFA „aufs Konto“ schauen kann, muss selbstverständlich eine Einwilligung des Betroffenen vorliegen. Ich sehe solche Entwicklungen dennoch kritisch. Irgendwann kommen Unternehmen dann auf die Idee, standardmäßig neue Kunden auf diese Weise zu beleuchten.
Ich halte da auch gar nix von, aber man muss die Kirche im Dorf lassen. Diejenigen, welche von dem Test betroffen waren, hatten gar keinen Vertrag bei O2 den sie kündigen könnten, sondern wollten einen: „Potenzielle Neukunden, die aufgrund ihrer schlechten Bonität normalerweise keinen O2-Handyvertrag bekommen würden, können sich von der Schufa auf ihr Konto schauen lassen.“
Finde es jedoch sehr fragwürdig, Personen mit nicht so gutem Rating fast zu nötigen ihre Kontodaten der Schufa zu geben.
Kann mir nicht vorstellen, dass das auch nur im Ansatz DSGVO-Konform ist.
Man darf ja keine Informationen speichern die auf Religion, politische Gesinnung, sexuelle Orientierung etc. geben.
Das kann man nicht allgemein für Kontoauszüge garantieren.
Ich meine eine Spende an eine Parte, Einkäufe in einem türkischen Supermarkt der nur Halal-Fleisch anbietet, vielleicht irgendwelche Geldgeschäfte in Richtung onlyfans. Ich meine in der Zeit der Mikrotransaktionen und Patreonspenden hinterlässt man ziemlich easy seinen Fußabdruck der recht Eindeutig zuortbar ist.
Das würde mir echt zu weit gehen das sind Private Sachen.
Das halte ich datenschutzrechtlich ebenfalls für fragwürdig.
Das sehe ich ganau so wie du.