Viele Kliniken sind wegen Corona überlastet. Der Chef eines Krankenhauses in Sachsen räumt nun ein, dass in seinem Haus Ärzte schon mehrfach eine schwere Entscheidung treffen mussten: Wer behandelt wird und wer nicht. (Via)
Die Lage ist äußerst ernst. In den letzten 24 Stunden sind fast 1000 Menschen in Deutschland an Corona verstorben. Die Krankenhäuser sind voll, Leute werden teilweise stundenlang durch die Gegend gefahren, damit sie einen Platz bekommen…
Wir mussten diese Nacht einen #Corona Patienten über eine 1h in eine Klinik transportieren, weil im gesamten! Landkreis kein Krankenhaus mehr aufnahmefähig war. Und dann kommst du nach Hause und ließt so etwas…! #CoronaSN#FckAfd#dd1212 pic.twitter.com/JqPKsXPnHX
— Karl Lehmann (@Lehmann__Karl) December 12, 2020
Der Kontrast dazu ist, dass sich tatsächlich Leute darüber beschweren, dass sie an Silvester nicht feiern gehen dürfen. Da fällt einem doch nichts mehr zu ein.
Zum Thema Triage möchte ich Euch einen grandiosen Artikel empfehlen: „Triage ist jeden Tag“
Das ist harter Tobak, aber vielleicht wacht damit der ein oder andere „Die nehmen mir meine Freiheit weg“-Covidiot endlich mal auf.
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Was mich an der ganzen Triage Geschichte stört ist, dass scheinbar Corona-Patienten höher gewichtet werden als „normale“ Kranke. Beispiel: In manchen Kliniken kam es schon vor, dass wirklich wichtige Operationen – z.B. Patient mit Hirntumor – verschoben wurden, um Platz für Corona-Patienten freizuhalten. Ich kann verstehen, dass jemand auf ein neues Knie auch notfalls ein paar Monate warten kann – tut halt scheiße weh, aber ist überlebbar. Wenn es aber um die Behandlung anderer, lebensbedrohlicher Krankheiten geht, sollte mmn das Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ gelten.
Das ist beschissen und niemand wünscht sich das, aber so sieht leider wohl teilweise die aktuelle Situation aus. Es geht nicht, dass andere, wichtige Behandlungen zu kurz kommen, weil in den nächsten Tagen mehr Corona-Patienten kommen können.
Und es geht mir hier explizit nicht darum, Corona herunter zu spielen, sondern darum, dass wir auch andere Krankheiten nicht aus den Augen verlieren. Immerhin wird ein Teil der Übersterblichkeit während des ersten Lockdowns nicht nur auf das Virus selbst, sondern auch auf reduzierte Behandlungen anderer Krankheiten zurückgeführt, beispielsweise Menschen, die sich mit einem Herzinfarkt nicht ins Krankenhaus getraut haben.
„Triage“ gibt es schon seit Jahren in Deutschland, weil einfach kein Personal da ist.
Man kann nur hoffen, dass durch Corona sich da in der Pflegepolitik was bewegt. Es ist ja eigentlich schon ein Armutszeugnis, wenn eine Krankheit, bei der „nur“ 1-2 Prozent der Erkrankten auf die Intensivstation müssen, unser Gesundheitssystem schon an die Grenzen bringt, sobald sich mal einige 10.000 Menschen am Tag – in einem Land mit 80 Millionen Einwohnern – infizieren.
Schöne Statistikseite über die Verfügbarkeit/Belegung von Intensivbetten:
https://www.intensivregister.de/#/index
Die Anzahl der Betten ist absolut wertlos, wenn das Personal fehlt!
Die AfD lässt nicht locker: https://www.youtube.com/watch?v=ERZnEPAmCGg
https://www.youtube.com/watch?v=XAhNX_53qBQ
1000 Tode am Tag sind manchen noch nicht genug, dass schaffen wir noch fünfstellig…
Dieses polemische „aber Feiern an Silverster wollen, .. “ geht mir schon so auf den Sack.
Es ist ein unterschied ob ich mich mit 10 Leuten treffe und dann eine Woche ohnehin zuhause hocke (da Lockdown!) oder ob ich nach der Silvesterparty zu Omi und Opa fahre…
Hauptsache dagegen. Das Motto der Afd zeigt sich in der Coronazeit besonders „hübsch“. Die angeln wirklich aktuell überall nach Wählern.
Warum sind so viele – auch gebildete – Leute offenbar nicht in der Lage, zwischen Maßnahmen und sinnvollen Maßnahmen zu differenzieren?
„Opfere ein Kätzchen um Mitternacht und trinke sein warmes Blut“ ist prinzipiell auch eine Maßnahme, aber man darf getrost ihren Sinngehalt bezweifeln.
Warum fährt man lieber das ganze Land herunter, anstatt sich gezielt auf Risikogruppen (Altenheime etc.) zu konzentrieren? Warum schließt man die Gastronomie, die bislang nie ein Spreader war, mit der Folge, dass sich die Leute unkontrolliert in Privaträumen treffen? Warum schließt die gut belüftete Tennishalle, in der sich sagenhafte 8 Personen auf 1200 Quadratmeter verteilen, während muffige Schulen geöffnet bleiben, deren einziges Coronamittel in „gut lüften“ besteht?
Der wirtschaftliche Schaden liegt Monat für Monat im zweistelligen Milliardenbereich. Für den Preis könnte man schon etwas differenziertere Lösungen anbieten als die Holzhammermethode.
Na ja von der AfD ist ja bisher rein gar nichts gekommen, nur hohle Phrasen und Streitereien in der eigenen Mitte. Vielleicht solltest du Ihnen mal deine Ideen übermitteln, wenn sie ein gutes Konzept vorlegen das funktioniert und Leben rettet, dann wähle ich auch die AfD mit Handkuss (-;
Wie willst du dich denn gezielt auf Risikogruppen konzentrieren? Der Großteil der älteren Menschen, oder auch der Risikogruppen (sind ja nicht nur ältere Menschen mit Vorerkrankungen) lebt nunmal nicht in Altenheimen und nimmt ganz normal am täglichen Leben in der Öffentlichkeit teil.
Also wird dieses beschränkt. Ich gebe zu, dass die Maßnahmen teilweise nicht sonderlich differenziert sind, ist aber aufgrund der unglaublich vielen unterschiedlichen Gegebenheiten (z.B. Tennisverein, jeder Verein hat unterschiedliche Möglichkeiten um Bereich der Umkleiden usw.) das dort einfach Einzelentscheiodungen her müssten, was logistisch einfach nicht zu stemmen ist. Insbesondere rechtlich wäre das ein riesen Kuddelmuddel, das ist es ja sogar jetzt schon mit diesen generalisierten Entscheidungen.
Also etwas zu kritisieren und dann mit Vorschlägen aus der Abteilung Fantasialand zu kommen ist Unsinn.
Dafür gibt es mehrere (potentielle) Gründe:
1. Die Leute haben sich zuhauf darüber beschwert, dass wir angeblich einen „Flickenteppich“ an Regeln hätten und das wär ja total verwirrend und man kenne sich garnicht mehr aus und außerdem sei das unfair und so weiter und so fort. Das jetzt ist nun eine Alternative: Alles zu, überall, keine Ausnahmen. Einfach.
2. Nur gezielt Risikogruppen schützen funktioniert nicht. Es hat in anderen Ländern nicht funktioniert und, wie sich herausgestellt hat, funktioniert es auch bei Boris Palmer nicht. Ist die Gesamtinzidenz zu hoch, trifft es auch die Risikogruppen. Man kann sie nicht komplett isolieren, irgendwer muss sie ja pflegen / mit Essen versorgen / besuchen, …
3. Dass die Gastronomie nie ein Spreader war ist falsch. Richtig ist: Es gibt keine Studie die „beweist“, dass die Gastronomie ein Spreader war. Großer Unterschied. Der gesunde Menschenverstand gepaart mit allgemeinen bisheren Erkenntnissen über Übertragungswege sagt: Es ist zumindest nicht unwahrscheinlich, dass viele Leute versammelt in Innenräumen, bei Speis und Trank und Gespräch sich über Aerosole anstecken.
4. Schulen waren offen, weil die ökonomischen und sozialen Kosten von Schulschließungen enorm sind, nicht weil dort keine Gefahr droht. Man evaluiert nach Nutzen UND Kosten, nicht nur nach einem davon. Jetzt werden sie ja auch zu gemacht.
5. Die Maßnahmen werden verschärft, weil die bisherigen, differenzierteren Maßnahmen offensichtlich nicht ausgereicht haben. So einfach ist das.
1.) Es ist unrealistisch und glauben das du einfach nur die „alten“ Isolieren kannst. Erstens ist die Risikogruppe deutlich größer und zweitens Leben sehr viele dieser alten halt in ganz normalen Haushalten mit Arbeitstätigen zusammen usw. .
2.) Die Gastronomie so wie auch Geschäfte oder die von dir angesprochene Tennishalle werden ja nicht nur geschlossen weil man sich evtl vor Ort Anstecken könnte sondern auch um Allgemein dafür zu sorgen das die Menschen Zuhause bleiben! Bist du mal in einer Halbwegs großen Stadt mit Bus und Bahn gefahren? Die sind voll bis oben hin und die Meisten Leute nutzen doch eh schon Masken die sie seit einem halben Jahr nutzen und Teils mit Sicherheit kaum noch was bringen.
Natürlich ist es für die Wirtschaft scheiße aber wir leben Aktuell nun mal in einer Pandemie und da kommen wir nun mal leider nicht ohne Schaden und Opfer raus. Am Ende ist nun mal ein Wirtschaftlicher Schaden der sich im Rahmen hält nicht so schlimm wie Tote Menschen.
„auf Risikogruppen konzentrieren“
Schwer möglich bei Risikogruppen, die derart groß sind. Das umfasst wenn ich mich gerade korrekt erinnere einen Drittel der Bevölkerung, wenn man alle Risikogruppen mit berücksichtigt.
Und wieder mal das übliche „Kinki verteidigt die AFD ohne wenn und aber egal was die machen“.
Mal ne ganz nüchterne Frage: Kommst du dir nicht manchmal selbst albern vor?
Warum sind so viele – auch gebildete – Leute offenbar nicht in der Lage, zu erkennen, was die AFD für ein Sauhaufen und Wolf im Schafspelz ist?
Ich finde auch nicht alle Maßnahme nachvollziehbar, dass wir uns da nicht falsch verstehen. Aber ich fand die Ironie deiner einleitenden Frage bemerkenswert.
Sorry, aber da stecken Aussagen drin, die ich als jemand relativ fachnahes so nicht stehen lassen kann:
1.) Dass die Gastronomie „bisher nie ein Spreader“ war, ist völlig falsch. Richtig ist, dass die Gastronomie IN DEUTSCHLAND bisher nicht als besonderer Treiber der Pandemie in Erscheinung getreten ist – in anderen Ländern aber sehr wohl. Ob dies tatsächlich daran liegt, dass in der Gastronomie wenige Infektionen stattfinden, ober ob es sich um ein strukturelles Problem mit der Kontaktnachverfolgung handelt, ist indes völlig unklar. Siehe hierzu beispielsweise: https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/69/wr/mm6936a5.htm?s_cid=mm6936a5_x
oder auch:
https://www.nature.com/articles/d41586-020-03140-4?utm_source=Nature+Briefing&utm_campaign=bf07df38ba-briefing-dy-20201111&utm_medium=email&utm_term=0_c9dfd39373-bf07df38ba-42269043
2.)“Warum fährt man lieber das ganze Land herunter, anstatt sich gezielt auf Risikogruppen (Altenheime etc.) zu konzentrieren? “
Das ist eine Frage, die so viele Leute in diesen Tagen stellen. Was hingegen kaum einer beantworten kann, ist, wie das gehen soll. Schließlich arbeiten in einem Altersheim unzählige Menschen verschiedenster Altersgruppen, die man ja auch nicht mit den Alten einmauern kann bzw. von ihrer Familie abschotten kann. Mal ganz abgesehen von den unzähligen jüngeren Vorerkrankten und den sich zu Hause versorgenden Menschen, die auch irgendwie an Essen kommen müssen oder gepflegt werden müssen. Salopp gesagt: Wer denkt, man könne alte und kranke Menschen vom Rest der Gesellschaft abschotten, hat über das Thema meiner Ansicht nach nicht ausreichend nachgedacht. All diese Überlegungen sind mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass höhere Fallzahlen außerhalb der Risikogruppen zwangsweise zu mehr Todesfällen außerhalb der Risikogruppen führen müssen, ebenso wie zu mehr Langzeitschäden durch Covid19.
3.) Der Ruf nach „differenzierten Lösungen“ erscheint mir ehrlich gesagt etwas wohlfeil. Wenn es ein Patentrezept der Marke „Schließe alle Geflügelhöfe und Covid hört auf“ gäbe, würde dies längst angewendet. Da es so etwas aber nicht gibt, nur mehr oder weniger effektive Maßnahmen, müssen jetzt, wo die Lage endgültig außer Kontrolle gerät, mehr Maßnahmen getroffen werden, um Kontakte zu reduzieren. Denn, das darf man nicht vergessen: In dieser Zeit ist JEDER (!) Kontakt ein potenzieller Risikokontakt. Maske und Abstand sind schön und gut, reduzieren aber lediglich (korrekt angewendet) das Ansteckungsrisiko und setzen es nicht gleich Null. Deshalb werden gerade Maßnahmen getroffen, um – ganz allgemein – möglichst zu verhindern, dass die Leute viele Kontakte haben. Mit einer Öffnung z.B. der Gastronomie wäre das nicht vereinbar.
Konservativen Rechten war und ist das Volk und die Volksgesundheit sobald es an den eigen Geldbeutel geht Scheißegal . Jahrelang der deutsche Volk huldigen und wenn es ernst wird Wirtschaft Wirtschaft Wirtschaft schreien.
Es sind halt Blau Braun verstrahle Schlechtmenschen , Arschlöcher darf man ja nicht sagen.
Die Qualität Deiner Kommentare ist stark rückläufig. Informierst Du dich eigentlich noch außerhalb von Youtube?
Wo ist das ganze Land runtergefahren? Die Großindustrie ist geöffnet, fast alle Handwerker dürfen arbeiten, Tankstellen, Banken, Drogerien und noch einiges mehr ist geöffnet, ich schrieb letztens schon, von einem harten Lockdown sind wir so weit entfernt wie Deutschland von Australien entfernt ist.
War halt eine richtig richtig richtig gute Idee unseres Ministerpräsidenten im November auf immer mehr Lockerungen zu drängen und allein an die Verantwortung in unserem Bundesland zu applelieren. Das ist das Ergebnis. Das Fazit für mich als Sachsen = hier leben sehr sehr dumme und unverantwortliche Menschen. Mehr kann ich nicht sagen und mir tut jeder Leid der jetzt darunter leidet…
Schäme mich, dass selbst diese Nachrichten und die aktuelle Lage nicht dafür sorgen, dass die Leute hier aufwachen. Immer noch Leute ohne Maske oder nur über Mund zu sehen und es wird sich über den Lockdown beschwert. Es ist beschämend!
Ich bin auch Sachse und ja wir haben leider nicht umsonst so eine hohe AFD Wählerschaft, IQ, Wahlverhalten und Coronakritik gehören wohl zusammen. Sehe das tagtäglich und ja der zusammenhang der 3 Dinge ist mehr als deutlich zu erkennen…
Aber naja, man kann ja noch hoffen das es irgendwann besser wird, hier leben ja zum Glück trotzdem mind. 2/3 normale Leute. 😀
Die wenigsten Menschen sind in der Lage ohne Gesetze und Strafen sich an die Regeln zu halten. Ich denke ohne eine Strafe auf das tragen von Masken wären die Supermärkte voller Menschen die keine tragen. Der gesunde Menschenverstand kollidiert leider sehr oft mit dem unbewußten Gefühl unsterblich zu sein. Man muss nur schauen wieviele oder eher wie wenige Menschen einen Fahrradhelm tragen.
Ich kann teilweise die Leute aber verstehen, viele werden denken es betrifft mich nicht – ich bin jung, ich kriege Corona nicht. Es wird aber alles dicht gemacht/verboten, um zu „triagieren“ ob der 80jährige, 75 jährige und 70 jährige behandelt wird.
Ein Stück weit einfach ein Interessenkonflikt zwischen jungen und älteren Menschen.
Lässt sich sicher auch anders betrachten, wenn man selbst Familie in der Situation hätte.
Also wer die Einstellung hat „ich bin jung, ich kriege Corona nicht“ ist einfach nur unfassbar Egoistisch und sollte seine Einstellung zum Leben mal überdenken.
Kann man auch anders betrachten wenn man nicht betroffen ist aber halt 2 Meter weit denken kann und dinge versucht zu verstehen statt sich nur aufzuregen.
Ps: was nämlich ALLE Kritiker die immer von „die jungen Betrifft es ja nicht“ schwafeln vergessen: ich wünsche diesen allen einen schweren Unfall irgendeiner Art und dann viel Spaß wenn alle Krankenhäuser schon ausgelastet sind.
Man hat nämlich nicht nur wegen Corona ein Problem in so einer Situation, aber solche denkweisen sind diesen Leuten leider zu hoch…
Nur für mich gesprochen:
Meine Großeltern haben als Kind alles für mich gemacht. Dreimal pro Jahr sind sie mit in Urlaub gefahren (fast zwei Monate zusammengenommen). Mein Opa hat immer hart gearbeitet, da gibt es sicher angenehmeres, als soviel Zeit mit einem Blag zu verbringen, nach dem man dann ja auch seinen Tag richten muss. Ich bin mit vier Geschwistern aufgewachsen, entsprechend voll war das Haus immer (bei zwei arbeitenden Eltern). Für mich war das also immer die Chance, was von der Welt zu sehen, Dinge zu lernen und einfach auch mal „alleine“ zu sein, um nicht zu sagen „Zentrum der Aufmerksamkeit“.
Und jetzt, soviele Jahre später, kann ich meinen Großeltern (und allen anderen Großeltern, die ähnlich ticken) was Gutes tun, in dem ich mit meinem Arsch zu Hause bleibe und mal nicht Silvester mit meinen Jungs oder meiner Freundin zu feiern.
Wie zum Fick sollte ich da eine „mir doch egal, mich kann es ja gar nicht treffen“-Haltung rechtfertigen? Vor irgendwem?
Das sehe ich völlig anders. Eine solche Denkweise ist nicht nur unfassbar egoistisch, sondern auch schlicht gefährlich. Denn ein junger Mensch hat auch gleichzeitig einen sehr viel höheren Verlust, wenn es um verlorene Lebensqualität durch Langzeitschäden geht. Die LongCOVID-Fälle sind ja hinlänglich in den Medien aufgetaucht. Wer mit 30 einen schweren Lungenschaden erleidet, leidet darunter länger, als wer dies mit 80 tut (und hat in der Regel auch einen größeren Funktionsverlust im Vergleich zum Status quo).
Wer in irgendeinem Alter Covid derzeit für ungefährlich hält, ist schlicht nicht ausreichend informiert. Das viele Jüngere einen leichten Verlauf ohne Langzeitschäden erleiden, nützt der (immer noch nicht genau bestimmbaren, aber nach aktuellen Daten anscheinend relativ hohen) Zahl an Menschen nicht, die diese eben doch erleiden müssen.
Hier mal ein Tatsachenbericht aus einem Sächsischen Pflegeheim:
Eine Hausgemeinschaft wurde komplett zur Corona-Sammel-Isolation umfunktioniert.
Regelmäßig werden Mitarbeiter anderer Stationen dahin versetzt, da das Stammpersonal dank Infektion selbst in Quarantäne musste.
Das obwohl alle 8h mit Vollkittel, Handschuhen, FFP2 und Visir rumlaufen.
Und die erkrankten Bewohner werden direkt nach einer Krankenhauseinweisung umgehend zurück ins Pflegeheim zurückgebracht, da im KH Menschen mit höherer Überlebenswahrscheinlichkeit behandelt werden.
So liegen sie, teils mit Sauerstoffzufuhr in der Nase, zum sterben rum.
Und das nicht erst seit dieser Woche.
Laut einiger Pflegerberichte leugnen diese Schwachmaten es sogar noch, wenn sie gerade ihren letzten Atemzug tun. Ich habe da keine Hoffnung, dass die je aufwachen…
Mich würde dazu noch interessieren nach welchen Kriterien die Triage durchgeführt wird. Ich habe jetzt nur rausgefunden das nach Gebrechlichkeit entschieden wird.
Was bedeutet das konkret an einem Beispiel?
Drosten hat hierzu mal bei einem Vortrag gesagt das es in Deutschland dazu keine gesetzliche Richtlinie wie in anderen Ländern gibt.
Dort scheint der Patient Priorität zu haben der mehr erwartbare Lebensjahre vor sich hat.
Soweit ich weiß soll man einzig und allein danach entscheiden, wer in diesem Moment eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit hat. Also nicht jung vs. alt oder so….wobei es wahrscheinlich in den meisten Fällen eh darauf rauslaufen wird.
Ich möchte nicht mit den Entscheidungsträgern tauschen.
Dieser Artikel fasst das Ganze sehr schön zusammen:
https://www.mdr.de/brisant/triage-deutschland-bedeutung-100.html
Hier die dazugehörige AWMF-Leitlinie:
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/040-013l_S1_Zuteilung-intensivmedizinscher-Ressourcen-COVID-19-Pandemie-Klinisch-ethische_Empfehlungen_2020-07_2.pdf
Hier mal kurz die Kriterien für Priorisierungsentscheidungen:
1. Informationen zum aktuellen klinischen Zustand des Patienten
2. Informationen zum Patientenwillen (aktuell/vorausverfügt/zuvor mündlich geäußert/mutmaßlich)
3. Anamnestische/klinische Erfassung von Komorbiditäten
4. Anamnestische und klinische Erfassung des Allgemeinzustands (einschl. Gebrechlichkeit, z.B. mit der Clinical Frailty Scale)
5. Laborparameter zu 1. und 3., soweit verfügbar
6. Prognostisch relevante Scores (z.B. SOFA-Score)
Die Tatsache, dass ich zuvor in 27 Jahren noch nie das Wort „Triage“ gehört habe oder dessen Bedeutung kannte (und da garantiert nicht der einzige bin) sollte vllt. aufzeigen, dass Corona ggf. doch ein bisschen mehr als „nur die diesjährige Grippe“ ist…
Ansonsten: AfD halt. Solange du Wähler wie kinki hast, die keinerlei Messlatte an die Retter Deutschlands anlegen, hast eben freie Fahrt. Da kannst auch nackt im Parlament Bunga-Bunga-Partys schmeißen, sind ja keine Politprofis…aber sie meinen es gut, also wuhu!
JA ABER DIE LINKEN!!!11
Na ja wenn man schon Leute mit einem Herzinfarkt 70km durch Deutschland fährt, weil kein Krankenhaus in der Nähe aufnahmefähig ist und Operationen um Monate verschoben werden, da müsste man schon den IQ eines Fisches haben, um nicht den Ernst der Lage zu begreifen. Nächster Punkt ist das aktuell „lukrative“ Operationen nicht ausgeführt werden können, wodurch weniger Geld in die Kassen der privaten Krankenhäuser kommen und man kein Personal einstellen kann. Meine Nachbarin ist Krankenschwester, sie meinte das bei Ihnen alleine fünf Intensivbetten nicht genutzt werden können, nur weil das Personal fehlt. Und dann gibt es solche Leute die sagen „Corona ist easy es sind ja noch viele Intensivbetten frei“… wow… uff…