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Offenbar hatten sich das zwanzigjährige Opfer und ein Freund dazu verabredet, mit großen Schlachtermessern einen Überfall vorzutäuschen. Als sie sich in Nashville am frühen Abend vor einem Trampolinpark mit gezückten Messern einer Menschengruppe näherten, eröffnete ein 23-Jähriger das Feuer und verwundete das Opfer dabei tödlich. (Via)

Zwei Dinge beweist dieser Vorfall mal wieder…

1. „It’s just a prank“ bzw. „war doch nur Spaß“ kann auch mal böse nach hinten losgehen. Menschen unfreiwillig in den eigenen Content einzubeziehen und sie bestenfalls auch noch zu Tode zu erschrecken, ist einfach keine geile Idee.

2. Die USA haben ein Waffenproblem: Hier wird oft zuerst geschossen und dann nachgedacht, wie dieser Fall auch mal wieder beweist. Man hätte ja auch einfach ins Bein schießen können, statt den Mann gleich abzuknallen. Just sayin‘!

Was meint Ihr dazu?




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30 KOMMENTARE

  1. Oh, ein „Prank“ ist also mal so richtig nach Hinten losgegangen?!
    Sorry, aber wer sich in der heutigen Zeit noch so einen Unfug erlaubt und die damit verbundene Gefahr für das eigene Wohl und Leben ignoriert, der hat den Knall wirklich nicht gehört.

    Mein Mitgefühl gilt dem 23 jährigen Schützen, der jetzt damit klarkommen muss, einen Menschen getötet zu haben und den anwesenden Personen, die dieses Drama mitansehen mussten.

    Und um es mal ganz brutal auszudrücken: Sind wir mal froh, dass nicht beide Freunde mit dem Leben bezahlt haben! Gerade die mit der entsprechenden Ausbildung in der Community, dürften mir da sicher Recht geben, ein wirklich trainierter Schütze hätte wohl beide „erwischt“…

  2. Abgesehen von der „Waffenproblem“-Thematik hier mal ein paar Gedanken als Sportschütze und Waffensachkundiger:

    Grundsätzlich ist es so, dass von einer Person die „offensichtlich“ Gewalt ausüben will, Gefahr ausgeht. Aus diesem Grund würde man versuchen, zu schießen, um auch zu treffen. Die größtmögliche Trefferfläche ist der Oberkörper (im Übrigen wird auch die Polizei so geschult).

    Dieser bewegt sich auch am wenigsten, wenn man geht, rennt, läuft – ergo hat man die größte Wahrscheinlichkeit den Aggressor Kampfunfähig zu machen und das ist hier das Ziel.

    Je nach Entfernung sind ein paar Meter schnell überbrückt und in kurzer Distanz ist das Messer wesentlich gefährlicher als die Schusswaffe.

    Ohne Videos oder genauere Erläuterung der Sachlage ist eine Beurteilung natürlich schwierig, aber „ich schieße mal eben ins Bein“ ist in einer solchen Situation leider nicht realitätsnah.

    VG

    Max

    • Realitätsnahe Betrachtung. Ich stell mal dagegen, was dir hiesige Juristen nach monatelangen Ermittlungen als Alternativen aufs Brot schmieren würden:
      1. Flucht
      2. verbale Warnung
      3. Waffe ziehen und drohende Haltung
      4. Warnschuss in die Luft
      5. Gezielter nichttödlicher Schuss (Arme, Beine usw.)
      Erst wenn die Checkliste durch ist, käme für sie überhaupt tödliche Gewalt in Betracht. Und dabei haben wir noch nicht darüber geredet, dass du selbstverständlich hättest erkennen müssen, dass das ganze ein Prank war, denn tödliche Gewalt zur Verteidigung von Sachwerten geht gar nicht, da musst du erstmal feststellen, ob dich der Typ wirklich abstechen oder dir doch nur den Kaugummi aus dem Mund klauen will!

      Mein persönlicher Ratschlag: Wenn du glaubst in Gefahr zu sein, dann handle rational, aber mach dir keinen Kopf über den Notwehrparagrafen! Lieber im Knast als in der Holzkiste!

      • Weißt du woher diese Liste kommt (teilweise)? Vom Militär. Die Liste mit verbaler Aufforderung, Warnschuss, Tötlicher Schuss ist das Minimum was man leisten muss wenn man sich bedroht fühlt aber nicht aktiv beschossen wird. Und deshalb ist es absolut lächerlich was Privatpersonen und Polizei in den USA machen können ohne verurteilt zu werden. In einem Kriegsgebiet muss man sich besser im Griff haben als in der Innenstadt von fucking Nashville?

    • Sehr gut erklärt. Und jeder „Laie“ ohne Ausbildung an der Waffe schießt eben als erstes auf den Oberkörper.
      Das würde bei anderen Personen wie bei dir, mir und anderen die diese Ausbildung genossen haben, eventuell anders aussehen. Wie du schon sagst, es kommt auch auf die Entfernung des Gegners an.

  3. So einfach ist ins Bein schießen aber nicht. Wenn ich Todesangst hätte würde ich im Zweifelsfall das jedenfalls nicht versuchen.

  4. Habe bei sowas überhaupt kein Mitleid und ihn als Opfer zu bezeichnen ist falsch, er ist Täter.
    Für mich ist der 23-Jähriger das Opfer, denn er muss das jetzt erstmal verarbeiten.
    Wer aus „Spaß“ mit einem Schlachtermessern auf Menschen zuläuft, hat damit zu rechnen das sich diese auch wehren.

  5. Die Reaktion ist einfach völliger Wahnsinn. Eine Axt oder ein Messer wird in der heutigen Zeit nicht mehr als Waffe wahrgenommen. Daher keine Gefahr im Verzug… Somit ist der Fall einfach nicht zu rechtfertigen. Eine lange Haftstrafe ist meiner Auffassung nach in Ordnung für Leute, die einfach grundlos, impulsiv die Schusswaffe ziehen und bereit sind zu töten.

  6. Bei uns ist mal einer in der Bahn mit einer Axt Amok gelaufen, da noch von Prank zu reden wenn jemand mit einer Waffe auf dich zu rennt ist totale Panne. Ich persönlich würde wohl weder Arme noch Beine treffen, da wäre die Brust wohl die Sinnvollere Wahl.

  7. Wenn jemand mit einer Waffe in der Hand auf mich zuläuft und ich eine Pistole dabei hätte, dann würde ich auch sofort auf den Oberkörper schießen um mein Leben zu retten. Wie schon von anderen Geschrieben ist es einfach verdammt risikoreich bei einem rennenden Menschen zu zielen um die Beine zu treffen, einen zweiten Versuch hat man ja womöglich nicht. Mein Mitleid gilt auch nur dem Schützen, der muss jetzt mit der Tat leben

  8. Und wenn es ein richtiger „Messer-Mann“ wäre, wie es in England, Frankreich und auch Deutschland die gibt, wäre er ein Held gewesen, weil er schlimmes verhindert hätte

    • Nochmal zur Ergänzung: in der heutigen Zeit finde ich es okay, dass psychisch stabile Menschen Waffen besitzen und ein Täter im besten Fall nicht frei seinen Amoklauf durchführen kann. Die Waffengesetze sind in den Staaten unterschiedlich gehandhabt und das Waffen per se zu mehr töten führt stimmt nicht (siehe Schweiz).

      • Seh ich anders, damit verschärft man nur das Problem mit einer Scheinlösung.
        Frage ist aber wie man psychisch Stabil zuverlässig bemessen kann, besonders über Jahr(zehnte) hinweg. Du hast dein Leben vielleicht im Moment im Griff, aber gib der Sache zehn Jahre, eine Scheidung, eine Kündigung oder einen Insolvenantrag und dieser schöne Waffenlauf bietet ein paar unüberlegte Handlungsoptionen mehr als du normalerweise hättest.

        Das alles nur wegen der wagen Sorge irgendwann potentiell mal in einer Weise überfallen zu werden in der die physikalische Androhung von potentiell tödlicher Gewalt die Situation magisch deeskaliert anstelle die Einsätze von Täter wie Opfer nicht bedrohlich zu tödlich upgraden.
        Ob du (oder namenloser Waffenbesitz hier einfügen) in so einer Lage überhaupt in der Verfassung wärst die Waffe auch entsprechend einzusetzen lassen wir hier mal außen vor, ich würde mein Geld drauf Wetten das bei vielen Leuten eher der flight / freeze als der fight-Reflex anschlägt.

        • @Weryx
          richtig.. und das zeigt eben, dass die Waffengewalt nicht perse an der Existenz der Waffen liegt.
          Also lieber das Problem an der Wurzel anpacken und nicht an irgendwelchen Symptomen rumdoktern..

  9. 1. Sehe ich genauso.
    2. Das Waffenproblem ist bekannt, was 1. noch dümmer macht.
    Von einer Normalen Person in so einer Situation zu erwarten Rational zu denken und auf Beine oder nicht Tödliche Körperteile zu zielen, ist an der Realität vorbei.

  10. Ich seh das Problem nicht.. der Typ hat doch genau das bekommen was er wollte? Mehr Klicks als durch die Story hätte er anders nie bekommen

  11. Meine Waffenkunde ist zwar etwas eingerostet und kann nur sagen wie wir es mal beim beim Bund gelernt haben mit so einer Situation umzugehen, aber ich versuch es mal.
    Warum man nicht einfach in die Beine Schießt ist einfach zu erklären.
    Wenn dein „Gegner“ 20-30 Meter weit weg ist ist es kein Problem. Man hat genug Zeit zum zielen und man ist nicht in unmittelbarer Gefahr. Selbst wenn man etwas nach dir Wirft, kann man ausweichen, weglaufen oder sich in Deckung begeben.
    Wenn aber jemand mit einer Waffe auf dich zuläuft und er ist nur noch einige Meter von dir entfernt ist, sagen wir ca. 6-10 Meter. Zielt man immer auf den Torso, weil man einfach keine zeit hat, zb. könnte der Angreifer bei einen Treffer im Bein sich noch einige Schritte auf dich zubewegen und dich angreifen. Auf kurzer Distanz ist das Risiko einfach zu hoch.
    Der Torso ist immer ein sicherer Treffer aber bei Armen und Beinen kann man schnell mal daneben Schießen, vor allen wenn sich das Ziel schnell bewegt.

    • „Ja aber in den Hollywood-Filmen…“

      😉

      In den USA muss man leider einfach davon ausgehen, dass geschossen werden könnte… ob ich mich nun in bedrohlicher Weise jemandem nähere oder ungefragt ein fremdes Grundstück betrete.. 🙁

  12. Absolut kein mitleid
    Wer leute in panik und lebensangst versetzt muss damit rechnen das die leute panisch und aus angst dumm reagieren und wenn der einer der panisch wird ne schusswaffe dabei hat endets halt so.

  13. Ich glaube wenn jemand mit einem Messer auf dich zu rennt und du eine Waffe zur Hand hast überlegst du nicht „ich schieß dem erstmal ins Bein in der Hoffnung das reicht“ sondern hälst mehrfach drauf. Rational denken in so einer Situation ist im Nachhinein immer leicht aber in der Situation selbst handelt man dann eher nach Instinkt.

    Darf man sich eigentlich freuen das dieses „its just a prank“ endlich mal nach hinten losgegangen ist? Ich meine das der „Pranker“ direkt drauf geht ok muss nicht sein aber vielleicht wird das mal endlich ein abschrenkdes Beispiel solche sinnlosen Videos sein zu lassen.
    Lauft halt wie vor Jahren mit ner Gurke in ner Radler Hose über die Straße und filmt die Situation – ist auch ein Prank und keiner kommt zu schaden.

  14. Zu 1: volle Zustimmung!
    Zu 2: Ja, die USA haben ein Waffenproblem, aber in diesem Fall sehe ich das nicht. Dieses „man könnte ja auch ins Bein schiessen“ ist ein sehr theoretisches Konzept, das in der Regel nicht von jemandem kommen kann, der an der Schusswaffe ausgebildet ist. In einer extremen Gefahrensituation in der es um Milisekunden geht einen gezielten Treffer auf ein Bein bei einem beweglichen Ziel zu landen, ist ein utopisches Vorhaben. Und man hat nur einen Versuch, wenn es nicht klappt ist der Angreifer bei Dir und du bist tot. Deswegen übt auch keine Polizei der Welt „Beinschüsse“ (Ausnahme Schwarfschützen, aber das ist etwas anderes), sondern man übt ausschließlich Körpertreffer, weil dort die Person am wahrscheinlichsten gestoppt werden kann. Auch in Deutschland gilt der juristische Grundsatz: Recht muss dem Unrecht nicht weichen und es findet insbesondere KEINE Güterabwägung bei einem rechtswidrigen Angriff statt.

    Insofern: Der Youtuber ist zu 100% selbst Schuld und ich sehe bei der Person die von der Schusswaffe Gebrauch gemacht hat kein Fehlverhalten. In einer vergleichbaren Situation würde auch in Deutschland wahrscheinlich ermittelt werden aber nicht angeklagt. Wenn jemand mit einem Messer auf dich zurennt und den Eindruck erweckt dich töten zu wollen, darfst du ihn auch in Deutschland (und eig in jedem anderen Land der Erde) sofort erschiessen und musst nicht darauf hoffen sein Bein zu treffen oder versuchen ihn irgendwie zu schonen.

    • Ohne den Klugscheisser da jetzt raushängen zu lassen aber der Vergleich mit „in Deutschland“ ist mit Vorsicht zu genießen. Wenn du jemanden, auch in Notwehr, auf offener Strasse erschießt, dann wird ermittelt warum du überhaupt eine Waffe mit dir führst. Ich wage die vorsichtige Behauptung das so gut wie überhaupt keine legale Schusswaffe da draussen einfach so mit sich rumgeführt. Es gibt immer einen Grund, meist weil derjenige als Beamter oder Soldat unterwegs ist.

      Als Privatperson hast du da sehr sehr schlechte Karten. Am Ende hast du eine Anzeige am Hals wegen illegalem Führen einer Waffe (nicht zu verwechseln mit dem Führen einer illegalen Waffe) und die Familie des Angreifers verklagt dich auch noch. Unterm Strich: In USA möglich, in Germoney sehe ich da eine weitaus geringere Gefahr erschossen zu werden bei so einer Dummheit. Verprügelt oder abgestochen, das ist wieder was anderes…

      P.S. je nachdem wo man trifft kann ein Beintreffer schneller zum Tod führen als ein „herkömmlicher Körpertreffer“. Arterien sind echt unglücklich über Löcher, egal wo sie sind. In der Situation wie oben beschrieben hätte vielleicht ein Warnschuss in die Luft gereicht, je nachdem wie weit der Angreifer noch weg war. Da der Schütze Zeit hatte die Waffe zu ziehen, entsichern, zielen, abdrücken, hätte das aber möglicherweise gereicht… aber Spekulation, ich war nicht da. Wie wahrscheinlich die meistern hier.

  15. hm, wenn da einer mit einem Messer auf mich zuläuft und mir signalisiert mich damit töten zu wollen, muss er damit rechnen, dass ich ihm zuvor komme und NICHT erst noch darauf setze, dass ein Beinschuss ihn davon abhält… im schlimmsten Fall läuft der weiter und rammt mir das Messer in den Hals/Bauch/whatever. Wer so etwas tut, muss (gerade in einem Land mit legeren Waffengesetzen) damit rechnen, dass ihm jemand zuvor kommt!

  16. 1)Keinerlei Mitleid. Und daran ist auch nichts „tragisch“, wie T-Online schreibt. Wer mit 20 Jahren so einen Müll immer noch für eine gute Idee hält (in den USA…IN NASHVILLE!) und mit dem Leid anderer Leute Clicks abgreifen will, ist da einfach reingerannt. Play stupid games, win stupid prizes.

    2)Definitives Waffenproblem, ja. Aber (und das ist ein sehr großes „ausnahmsweise“-Aber) man darf von einer 0815-Person vllt. auch nicht erwarten, dass sie in sekundenschnelle auf sowas richtig reagiert. Ist ja kein Einbruch, wo man vllt. mal „eine Minute“ hat, um sich zu sammeln. Sondern da stürmt jemand auf dich mit einem Messer zu und du hast genau jetzt zu entscheiden, was du tun willst. Das man da nicht mehr auf die Beine zielt, kann ich verstehen. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass war eine „ziehen und schießen“-Aktion, da ist überhaupt nichts mit Zielen.
    Bedenklicher ist eher, dass in den USA die Leute mit geladener Waffe durch die Gegend latschen, aber anderes Thema…

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