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Regisseur Uwe Boll will einen Film über den rassistischen Anschlag von Hanau veröffentlichen. Angehörige der Opfer baten um den Abbruch des Projekts. Boll sagt, die Hinterbliebenen sollten den Film lieber nicht ansehen. (Via)

Jo, die sollen einfach nicht gucken, ist doch im Grunde ganz easy. Vielleicht kommt man noch irgendwie an die Originalbilder, damit es so authentisch wie möglich ist – schöne Großaufnahmen und so. Generation Bild ist schon richtig horny drauf und hat Bock, auch hier in der ersten Reihe zu sitzen.

Ganz ehrlich: Dass es überhaupt noch Leute gibt, die diesem Mann Geld für Filme zur Verfügung stellen, erschließt sich mir nicht. Kann sein man sein Geld nicht auch anders verbrennen?




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19 KOMMENTARE

  1. Vor paar Wochen waren die Sozialen Medien voll von den Namen der Opfer und jeder hat großen Aufriss gemacht, aber wenn es verfilmt werden soll geht das plötzlich gar nicht klar? Ich raffs nicht so ganz. Boll ist halt ein Troll und will extra provozieren, den stachelt das jetzt nur noch mehr an.

  2. Man kann von dem Herrn Boll.halten was man will. Wer sich die Rampage Filme angeschaut hat, weiß was was ich meinen. Mein erster Post scheint wohl nicht durchgegangen zu sein.

  3. Jeder weiß, was für eine Tragödie, am 19.02.20 in HU stattgefunden hat. Es gibt genügend, schreckliches Bild- und Tonmaterial, was darüber berichtet hat. Die seelischen Wunden, sind zu tief, um diese schreckliche Tat, dem kommerziellen Tatendrang des Herrn Boll zu unterwerfen.
    Und die von Herrn Boll zitierte „Bild Generation“ darf hier im Ansatz, nicht berücksichtigt werden.

  4. Was ich jetzt schreibe darf man ja nicht schreiben, aber ich finde es immer noch faszinierend, dass man diese Tat per political correctness zu einer rassistischen Tat erklärt hat. Experten die es als nicht rassistisch motiviert deklariert haben, hat es fast den Job gekostet.

    Ich wohne in der nähe von Hanau und ich weiß nicht in was für Gegenden Deutschlands ihr lebt, aber wenn man spät Abends nach Hanau fährt um dort Amok zu laufen, dann (sorry, aber ist so) ist das von Grund auf quasi rassistisch, weil dort zu 95% Menschen mit Migrationshintergrund unterwegs sind. Ein nicht rassistischer Amoklauf ist in Hanau quasi unmöglich, wenn man das so als Maßstab setzt.

    Naja gut, ich weiß ich bin jetzt wieder ein Nazi und AFD Wähler, alles gut.

    Weiterhin finde ich es teilweise widerwärtig wie „manche“ Hinterbliebenen (nicht alle) aus dieser Sache Profit schlagen wollen inzwischen. Da ging vieles nur bei uns durch die Regionalpresse, aber da geht es einigen nur darum Geld, Geld und noch mehr Geld zu bekommen, weil sie dort Angehörige verloren haben. Woher das Geld kommt ist egal. Alle sollen zahlen. Der Bund, das Land und die Stadt, sind alle Schuld am Amoklauf. Die Medien sollen für Interviews und ähnliches zahlen und und und… Sowas widerwärtiges habe ich noch bei keinem anderen Attentat, Anschlag oder Unglück im Anschluss erlebt. Da wird teilweise eine öffentliche Opferkultur zelebriert mit dem einzigen Ziel daraus Profit zu machen. Bei vielen ist das dann der Cousin 3. grades, der das Opfer vermutlich nicht mal persönlich gekannt hat.

    Würde mich nicht wundern, wenn hier einige nur drauf spekulieren bei Boll die Hand aufzuhalten um abzukassieren im Hintergrund.

    • Der Mann war wahrscheinlich mehr psychisch krank als Rassist…aber nichtsdestotrotz Rassist, der ganz gehörig an eine Menge der rassistischen Standard-Arien glaubte und diese propagierte – wie übrigens auch sein Vater, der (um das weiter unten zu beantworten) kein Mitglied der Grünen war und ist, sondern lediglich mal im Jahr 2011 auf einer Liste der Grünen mitkandidiert hat – schon ein Unterschied, den man nennen sollte.

      Darüber hinaus finde ich es immer wieder faszinierend, wie Menschen mitunter relativ bis gänzlich harmlose Statements selbst entwerten, in dem sie sich vorzeitig vor jeglicher Kritik abschirmen. „Entweder du bist meiner Meinung oder du schwingst eh die Nazikeule“.
      Wozu? Warum nicht einfach seinen Kram abfeuern und dann wird sich schon zeigen, ob andere einen für einen bösen Nazi und AfD-Wähler halten. Oder ist das eher der Ansatz, als Rebell gelten zu wollen, der es „dem Mainstream“ jetzt mal so richtig zeigt?

      • Achja, wo hat er diese denn propagiert ?

        Nach Einschätzung des BKA und deren Profilern (und denen glaube ich in diesem Sachverhalt mehr als dem Gutmenschen Twittermob oder der TAZ) war er in erster Linie ein verwirrter Verschwörungstheoretiker.

        In seinem Manifest gab es tatsächlich rassistische Inhalte. Diese hat er allerdings erst relativ spät eingebaut. Eine erste Version seines „Manifestes“ hat er ein Jahr vor dem Amoklauf an den General Bundesanwalt geschickt und diese war völlig ohne rassistische oder gar rechtsextreme Inhalte.

        Laut Aussagen von Freunden und Bekannten ist er niemals durch rechtsextreme Äußerungen aufgefallen und hatte auch einige Bekannte mit Migrationshintergrund. Bei seinem dunkelhäutigen Nachbarn mit Behinderung war er übrigens sehr beliebt, da er stets hilfsbereit war. Das passt für mich nicht zum Bild des Nazi Parolen Brüllers.

        Natürlich ist der Mob an Gutmenschen fast ausgerastet als dieser vorläufige BKA Bericht kam und aus Gründen des Zeitgeistes durfte das niemals vertieft thematisiert werden, was in meinen Augen ein Skandal ist.

        • Auch das ist wieder nur die halbe Wahrheit. Der BKA-Präsident hatte im März 2020 dementiert, dass das BKA den Täter als „nicht-rassistisch“ einstuft. Ein angeblicher Abschlussbericht, aus dem zuvor zitiert worden war, existiert nach diesem ebenfalls nicht (und soweit ich das sehe ist das bis heute der Fall).
          https://www.zdf.de/nachrichten/politik/hanau-anschlag-bka-rassismus-100.html

          Auch eine ganze Reihe von Rechtsextremismus- und Terrorismusforschern teilen die Einschätzung, dass der Mann eindeutig rassistisch war – aber (wie das so ist) nicht alle. Ich finde auch die Formulierung „der Rassismus diente als Begründung für seinen Wahn“ per se nicht abwegig, obwohl ich mir nicht anmaßen würde, dieses Urteil zu fällen.
          Aber auch hier greift wieder mein zweiter Punkt: Wieso nicht „hey, lies dich da vllt. nochmal ein, damals gab es ein paar widersprüchliche Nachrichten, in denen das BKA meinte, der Mann wäre einfach nur durchgeschossen, aber nicht per se rassistisch“? Neeeiiiiin, es muss wieder das volle Register gezogen werden – die Wahrheit ist irgendwo da draußen und der linksgrüne SJW-Twittermob hat erneut zugeschlagen, versteckt die Kinder!

          Um es nochmal zu unterstreichen: Wenn mir wer einen BKA-Bericht (oder eine vergleichbar solide Quelle) vorlegen kann, der klar sagt „nope, der war einfach nur geistig erledigt“, dann verzichte ich gerne bis in alle Ewigkeit darauf, Hanau als rassistische Tat zu bezeichnen und speichere es mir brav als Amoklauf eines geistig-verwirrten Menschen mit rassistischem Vater ab.
          Aber wenn „ich hab damals so halb zugehört und wenn ich meine irrationale Angst vor den Linken nicht zum Ausdruck bringen kann, kann ich nicht schlafen“ alles ist, dann lassen wir das einfach in Zukunft bleiben, mkay?

        • Da der böse Filter meinen ersten Post gefressen hat (ja kinki, mir passiert das auch :P), nur die Superkurzform:
          Schöne Mischung aus Halbwahrheiten und Zeitgeist-Hate, funktioniert immer 🙂

        • Da scheint deine Information sehr veraltet zu sein und wahrscheinlich auf diesem Artikel zu beruhen:
          https://www.sueddeutsche.de/politik/anschlag-hanau-rechtsextremismus-abschlussbericht-bka-1.4859441

          Das Problem ist, dass das BKA selbst in Gestalt seines Präsidenten dieser Darstellung widersprach: https://www.welt.de/debatte/kommentare/article207064621/Attentat-von-Hanau-Wie-rechts-war-der-Taeter-Das-BKA-muss-die-komplizierte-Wahrheit-ermitteln.html

          Außerdem habe ich – aus diesem Jahr – ein Interview mit ebendiesem BKA-Präsidenten gefunden, in dem dieser über Hanau im Kontext anderer rechtsextremer Straftaten spricht und somit einen klaren Zusammenhang impliziert:
          https://www.bka.de/DE/Presse/Interviews/2021/210217_InterviewMuenchTagesspiegel.html

          Nur mal so am Rande: Bevor man ein Statement ablässt wie: „Natürlich ist der Mob an Gutmenschen fast ausgerastet als dieser vorläufige BKA Bericht kam und aus Gründen des Zeitgeistes durfte das niemals vertieft thematisiert werden, was in meinen Augen ein Skandal ist.“
          Sollte man sich vielleicht mal fünf Minuten Zeit nehmen, zu prüfen, ob das wirklich am Zeitgeist liegt oder ob man sich vielleicht einfach irrt. Das kann ja passieren. Wenn man aber vorher andere Menschen als „Mob“ bezeichnet, ist es dann eben ziemlich peinlich und lässt dich nicht unbedingt gut dastehen.

  5. So schlecht sein Ruf auch sein mag. Man sollte sich die Rampage Filme anschauen. Ich persönlich finde die sehr genial. Diese Filme spiegeln auf jeden Fall die heutige Gesellschaft wieder.

  6. Naja er hat ja nicht nur schlechte Filme gedreht. Postal z.B.
    Also mal abwarten.

    Und das ihn Kontroverse nicht abhält zeigt allein schon wie schonungslos er den Film „Auschwitz“ inszeniert hat. In Deutschland hat man ihn dafür verrissen, unteranderem weil er in SS-Uniform nackte Insassen in die Gaskammern treibt. In Interviews erklärt er warum er das getan hat. In Israel zeigt die Gedenkstätte Yad Vashem diesen Film sogar. Wird dort also anders wahrgenommen.

  7. Wirkt schon etwas sehr skurril und bei Boll darf man sicher auch bezweifeln, dass er das richtige Feingefühl dafür hat, was man ja auch an seinem unsensiblen Kommentar sieht.

    Wer Boll aber kennt weiß, dass das bei ihm recht typisch ist, weil er eigentlich immer direkt raus haut was ihm im Kopf rumschwirrt ohne groß auf irgendwas Rücksicht zu nehmen. Dadurch entsteht ja auch viel vom dem Hate gegen ihn. Aber mitunter sorgt das auch dafür, dass seine Filme – so schlecht sie auch teilweise sind – oft einen extrem großen Unterhaltungswert entwickeln wenn man sie mit seinem Audiokommentar schaut. Da beleidigt und beschimpft er auch mal mitunter die halbe Filmcrew. 😀

    Ob der Film jetzt aber sein muss, ich denke eher nicht. Auf der anderen Seite wirft es aber natürlich schon die berechtigte Frage auf warum konkret das jetzt eigentlich schlimm ist? Auch wenn der Kommentar sicher etwas unsensibel ist hat er ja nicht angekündigt irgendein Splatterding daraus zu fabrizieren.

    Liegt es nur daran, dass es eben Uwe Boll ist?

    Liegt es daran, dass das Ereignis noch zu frisch ist? Wenn ja, was wäre denn die goldene Regel ab welchem Zeitfenster es plötzlich nicht mehr schlimm wäre wenn man historische schreckliche Ereignisse filmisch verarbeitet?

  8. Never forget das der Vater des Attentäters von Hanau gegen etwaige Denk- und Mahnmäler geklagt hat, weil damit „Deutsche verunglimpft“ werden. Und er hätte gerne die Tatwaffe zurückgehabt.

    Vielleicht wird der Film ja Leute wie diesen besorgten Bürger ansprechen? Muss man ja auch bedienen!

    • „Der Vater von R. behauptete im Verhör der Tatnacht, sein Sohn sei Opfer einer weltweit agierenden Geheimdienstorganisation geworden. Agenten hätten ihn getötet und seine Leiche im Elternhaus abgelegt; ein als sein Sohn verkleideter Agent habe die Morde verübt. In den folgenden Monaten stellte er viele Strafanzeigen, etwa gegen die Hausdurchsuchung, den Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos, seine vorläufige Inhaftierung und die Behandlung im Krankenhaus. “

      Psychische Probleme, die dringend gelöst werden sollten nennt man sowas.

  9. Ich bin verwirrt. Vor Jahren hat der doch aufgehört Filme zu machen und besitzt mehrere erfolgreiche restaurants…Oh Fuck.. Danke Corona!

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