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In Schleswig-Holstein wird zum Schuljahr 2022/23 das Fach Informatik als verpflichtendes Schulfach in der Sekundarstufe I an den Gemeinschaftsschulen und den Gymnasien eingeführt. Mit vier Wochenstunden habe das Fach dann denselben Unterrichtsumfang wie zum Beispiel Wirtschaft/Politik, teilte das dortige Bildungsministerium mit. (Via)

Dass ich das noch erleben darf. Wahnsinn! Jetzt wird es besonders interessant werden, wie man diesen IT-Unterricht inhaltlich gestalten wird. Ich für meinen Teil hoffe, dass es sehr in Richtung „Medienkunde“ gehen wird, rechne aber (wenn ich ehrlich bin) mit irgendwelchen „alten Kamellen“ bzw. mit Word, Excel und Powerpoint. Man darf gespannt sein, was in diesem Bereich auf uns zukommen wird…




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19 KOMMENTARE

  1. Was stört dich denn an Word, Excel und Powerpoint?
    Das sind 3 der wichtigsten Programme im Berufsleben und kaum jemand der in einem Büro arbeitet kommt um die MS Office Lösungen herum.
    Klar sollte so ein Fach noch mehr beinhalten, aber diese Standard-Tools sollten auf jeden Fall dabei sein. Man stelle sich mal vor jemand hätte 1 oder 2 Jahre Information gehabt aber könnte nicht einmal einen Brief in Word erstellen oder mit Excel ein paar Formeln bauen.

    Wenn es nach mir gehen würde wäre die Verteilung gedrittelt:
    1/3 Office; 1/3 Technik; 1/3 Medienkunde. Wobei, bei fehlender fachlicher Qualifikation, die Priorität sich genau so verhält.

    • Mich stört daran nichts – das Problem ist, dass aktuell in SH nichts Anderes inhaltlich vorkommt. Informatik an meiner Schule ist aktuell nur in Jahrgang 7 und dann vom Lehrplan auch nur Word und Powerpoint. Das alleine reicht für eine angemessene Medienerziehung im Jahr 2021 schon lange nicht mehr aus.

      • Da gebe ich dir natürlich recht. Wenn man es macht, dann bitte richtig.
        Ein Jahr Word/Excel/PP und dann sagen „Aber wir sind modern und unterrichten Informatik“ ist halt kompletter Unsinn. Dann kann man es lieber lassen und die Eltern müssen sich privat irgendwas organisieren.

        Ich fürchte am ende wird es genau so laufen. Es gibt dann einen Pseudo Informatik Unterricht wo irgendein Lehrer der gerade mal Fehlerfrei eine Addition in Excel schafft (dank eines VHS Kurses) dann den Kindern irgendeinen Mist erzählt und am Ende kann die Landesregierung behauptet das sie endlich „modern“ sind.

        Schlimm finde ich ehrlich gesagt das Erlebnis der Kinder. Die haben nach einem Jahr komplettem Unsinn keinen Bock mehr auf Informatik und diesen langweiligen Computerkram. So verliert Deutschland Schritt für Schritt den Anschluss an die Welt…

    • Mich stört daran alles und hatte es selbst. Ja es sind wichtige Programme und viel im Berufsleben wird sich darin abspielen. Aber das kann nicht Sinn und Zweck der Informatik sein.

      Ich würde folgende Schwerpunkte setzen:
      * Medienkunde und das stark mit Medien Psychologie mischen. Auch wie Werbung funktioniert, wie freihe Inhalte finanziert werden, vor- und Nachteile.
      * Logik und Kreativität. Es gibt hervorragende einfache ‚Sprachen‘ mit denen man genau sowas beibringen kann. Informatik eignet sich hervorragend um gleiche Eigenschaften herauszuarbeiten wie Mathematik, nur anschaulich und spielbasiert. Die Kunst komplexe Probleme in vielen kleinen Teilschritten zu lösen.
      * Grundprinzipien der Informationssicherheit. Was bedeutet Vertraulichkeit und Integrität. Was ist Anonymität und Pseudo Anonymität. Alles Themen die man auch für jüngere Jahrgänge gut aufbereiten kann.

      How to make Presentations and Type wie Word hat imho nichts in einem sinnvollen Informatik Unterricht zu suchen. Das würd ich noch eher Fächern wie Deutsch oder sowas unterbringen, nach dem Motto mal nen Aufsatz mit Deutsch schreiben oder ne Presentation mit Powerpoint vorbereiten.

    • Also mich stört daran, dass das beibringen wie man in Word einen Brief schreibt und wie man in Excel ne Formel eingibt ja keine Informatik ist…

      Das wären Kurse zu Erlernung der Programmoberflächen, noch dazu mal wieder nur auf die Microsoft Programme bezogen (aka Produktschulung).
      Ja das sind wichtige Skills die man im Berufsleben, oder auch außerhalb gut gebrauchen kann, aber dafür ein eigenes Fach?
      Wie eine Tabellenkalkulation benutzt wird kann man auch in Mathe und Physik oder Wirtschaft etc. lernen. Textverarbeitung und Präsentation braucht man eh in allen Fächern. Internetrecherche lernt man in Deutsch und Sozialkunde.

      4 Wochenstunden sind ja auch schon mal eine Ansage, die wird schon mehr kommen als Word&Excel. Andererseits sehe ich „echte“ Informatik wie sie in den entsprechenden Studiengängen gelehrt wird auch etwas übertrieben an als Pflichtfach. Dann muss auch wieder die Mehrheit der Schüler etwas nur für die Schule lernen, also die gleiche Kritik wie bei anderen Fächern (wozu soll ich Integralrechnung lernen, ich will Bäcker werden111!).

      Hier mal als Beispiel der Lehrplan aus Sachsen:
      http://lpdb.schule-sachsen.de/lpdb/web/downloads/2345_lp_gy_informatik_2019.pdf?v2

      Denke so ähnlich wird das in SH auch gemacht, die Lehrplanaufsteller sind doch viel zu faul sich komplett was neues auszudenken. Die nehmen sich die Sachen die es schon gibt und ändern an paar Stellen was, da das Bildungssystem ja „föderal“ sein muss.

  2. Stundeninhalt: Memekunde, How to be an Influencer, a guide to safe pirating via VPN und Darknet: Wo ist der Lichtschalter?

  3. Bei uns war es Word, Excel, Powerpoint und nachher etwas Visual Basic. Dazu dann noch etwas Computergeschichte und theoretisches zur Arbeitsweise von Computern mit Flip-Flops, Schaltungen und sonst was.
    „Medienkunde“ hat ja an sich nicht wirklich etwas mit Informatik zu tun und würde ich eher in den sozialwissenschaftlichen Fächern sehen.

  4. Es gibt in den Lehrplänen definitiv Dinge die einem im weiteren Leben weniger Nützen als Word, Excel und Powerpoint.

  5. Optimal wäre sicherlich zuerst Programmieren und anschließend Elektronik basics mit Raspberry/Arduino und dann mit 3D-Druck kleine Roboter oder so bauen. Oder auch Kryptographie und Datensicherheit, wie von dir angesprochen. Wenn die üblichen Greise aber wieder das Tempo vorgeben, teile ich deine Befürchtung. Da könnte dann Makroprogrammierung mit VBA das höchste der Gefühle sein, was für das Thema ein völliger Abturner wäre.

    • Das ist viel zu tief in der Technik und nichts für ein normales Schulfach.
      Wenn überhaupt programmieren dann eher Visuell mit ein paar Bildchen und Klicki Bunti. Alles weitere ist für normale Schüler viel zu kompliziert.

      Wie kommst du eigentlich auf die Idee das durch das Alter festgelegt wird was jemand über eine Technologie weiß oder wie er darüber Unterrichten kann?
      Dir ist schon klar das diese „Greise“ zum größten Teil das alles was du heute über IT zu wissen glaubst aufgebaut haben? Für dich ist so etwas wie Raspberry cool?
      Die „Greise“ haben überhaupt erstmal Linux entwickelt und die Mini-PCs möglich gemacht. Und auch heute noch definieren viele dieser „Greise“ die heutigen Standards in der IT.

      Und das du selber nicht viel Ahnung vom Thema hast zeigst du in dem du glaubst das VBA eine reine Makroprogrammiersprache ist. Würdest du mal einen „Greis“ fragen wüsstest du das ganze Unternehmenslösungen mit VBA entwickelt werden und wurden.

      P.s.: Ich weiß nicht ob in mit 40 in deine Definition dieser „Greise“ falle, aber das ist mir an der Stelle egal. Ich arbeite mit diesen „Greisen“ täglich zusammen und verspreche dir das die dich schneller in die Tasche stecken als du Verschlüsselungsalgorithmus sagen kannst.

      • Denke er meint damit er die stereotypischen Greise aus der Schule, nicht die Greise die bock haben sondern müssen und ggf. bis auf PC an und aus nichts geschissen kriegen.

  6. Würde es Medienkunde beinhalten, würde es ja nicht Informatik heißen.
    Informatik umfasst erst einmal nur EDV (sprich: Programmieren) und wird in den Lehrplänen der Länder um die technischen Grundlagen der Informationstechnik erweitert, damit Schüler begreifen, warum ein Computer das überhaupt kann, was sie ihm da eingeben.
    Medienkunde hat damit leider nichts zu tun.

    Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, dass mehr Leute coden lernen. Medienkunde halte ich aber für wichtiger.

  7. Zur Info, falls du noch keine Informationen darüber hast:
    In BW ist Informatik verpflichtend in Klasse 7 seit ca. 2018.

    Inhaltlich werden dort
    – Daten und Codierungen (von Blindenschrift zu Binärcode etc.)
    – Algorithmen (blockbasierte Programmierung)
    – Informationsgesellschaft und Datensicherheit(z.b. Gefahr Smartphoneverlust, Bild- und Urheberrechte, Datenschutzgesetze, Verhaltensregeln im Internet…)
    – Rechner und Netze ( Wie kommt meine Whatsappnachricht bei meiner Freundin an? )

    Da findet sich vielleicht schon ein Teil deiner Medienkunde wieder. Es ist schade, dass nach Klasse 7 nur noch ein kleiner Teil weiter in die Informatikrichtung geht, da anschließend ein Wahlkampf zwischen verschiedenen Wahlpflichtfächern besteht.

    • Haha I feel you. Pascal anyone? xD
      Hab in den Klausuren immer die Quelltexte von meinem USB Stick gezogen und die Lehrerin dachte ich hätte den auswendig gelernt :’D

      Ich bin ehrlich gesagt verwundert dass es noch Bundesländer gibt in denen Informatik keine Pflicht ist…

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