Der bekannte Streamer MontanaBlack hat in einem seiner letzten Streams über das deutsche Schulsystem „philosophiert“ (unten angehängt, ab 5:00 min). Darin kritisiert er unter anderem, dass er einen Großteil der Dinge, die er in der Schule gelernt hat, in seinem weiteren Leben nicht gebraucht habe. Sein Youtube-Kanal trägt den Titel „Richtiger Kevin“ und hier ist nun mal der Name Programm: Wenn man sich seinen Lebenslauf mal ein bisschen anschaut, wundert es einen nicht, dass er den Satz des Pythagoras niemals gebraucht hat. Irgendwelchen Damen in Malta hinterherzugrunzen geht es halt auch ohne schulische Bildung. Problematisch an seiner Aussage ist aber nun mal leider, dass er tausende von jungen Fans hat, die seinen Mist verfolgen. Wo wir wieder bei dem Stichwort „Vorbildfunktion“ wären.
Ich sage nicht, dass unser Schulsystem perfekt ist: Ich bin schon lange dafür, dass man sehr viel früher seine Unterrichtsfächer (vor allem die Nebenfächer) nach den persönlichen Interessen auswählen können sollte. Aber als Lehrer ist schon sehr anstrengend in seinem Unterricht Fünftklässler sitzen zu haben, die Montes Biografie mit sich rumschleppen und einem erzählen wollen, sie bräuchten keine Schule, um im Leben Erfolg zu haben – das hätte ja ihr Vorbild MontanaBlack bewiesen. Ja richtig!
Ich finde es sehr befremdlich, solche bescheuerten „Weisheiten“ in die Welt zu schicken – besonders wenn man selbst nicht mal in der Lage ist, einen einzigen Satz ohne grammatikalische Fehler von sich zu geben und das Wort „Bruder“ als verbales Satzzeichen einsetzt (aber trotzdem nonstop andere Menschen als dumm bezeichnet)…
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gruselige Diskussion hier..
Man lernt nicht damit man mit 30 noch die Geschichtsdaten vom irgendwelchen historischen Ereignissen oder die Anatomie des Auges wieder 100% aufsagen kann.
In der Schule lernt man hauptsächlich zu lernen .. Wissen aufnehmen, anwenden – etwas Neues kreieren – eine eigene Meinung bilden, eine neue Idee erschaffen, logische und konsistente Gedankengebilde erschaffen. Zudem erlernt man Frusttoleranz und Durchhaltevermögen. Denn auch bei Dingen die Spass machen erreicht man irgendwann einen Punkt an dem es nicht mehr weitergeht.
Das sind doch die wesentlichen Nebeneffekte die hängen bleiben wenn man Kurvendiskussionen macht oder Goethe interpretiert. Und leider kann man diese Fähigkeiten nicht so einfach quantifizieren weshalb sie auch oft unterschätzt bzw. ignoriert werden.
Ich will gar nicht behaupten dass es nicht so sein kann wie du schreibst, aber so gut wie nichts davon deckt sich mit den Erfahrungen die ich während meiner Schulzeit gemacht habe. Der Satz „Nicht für die Schule lernen wir, sondern für das Leben“ hatte auf mich eine ähnlich sarkastische Wirkung wie „Arbeit macht frei“. Ich habe mit Sicherheit nicht nachgesessen, die Hausordnung abgeschrieben oder für eine Schulaufgabe gebüffelt, um daran persönlich zu wachsen oder eine Frustrationstoleranz zu entwickeln. Man hat mich von oben herab untersucht, kategorisiert und für die weitere Verwendung in der Industrie vorbereitet. Meine Talente und Vorlieben waren dabei völlig irrelevant (jedenfalls nach der Grundschule).
Wer immer noch glaubt die meisten Jugendlichen wären so doof nicht zu checken dass nicht jeder Millionen auf Twitch oder YouTube machen kann, der unterschätzt die Jugend völlig. Trotzdem ist es doch positiv zu sehen dass es alternative Lebensentwürfe gibt. Schlecht in der Schule zu sein bedeutet für ein Kind noch nicht das Ende der Welt, außer man behauptet das immer und immer wieder bis das Kind es auch glaubt.
Es ist Psychologisch erwiesen, dass weniger intelligente Menschen ein überdurchschnittliches Selbstwertgeführt haben. Dieses soll wohl von der eigenen Person ablenken und durch eine gewisse Agressivität andere daran hindern direkte Kritik zu üben.
Dazu fällt mir ein…. Elon Musk hatte in einem Interview die Aussage getroffen, dass schulische Noten und Leistungen absolut inrelevant sind. Wissen kann man sich mittlerweile auf sie viele unterschiedliche Art und Weise aneignen, dass der Hochschulabschluss kein Zeichen für Intelligenz ist.
Hier sollte man ebenfalls die Vorbildfunktion hinterfragen und nicht nur bei Leuten die man nicht mag.
Was am Ende nicht ganz richtig ist.
In meinem Unternehmen gibt es massive Probleme mit den Nachwuchskräften in der Führungsebene.
Die werden durch ihre Schullaufbahn so dermaßen gepusht was besonderes und tolles zu sein, das die am Ende mit einem übersteigerten Selbstwertgefühl ins Berufsleben starten.
Die kennen kaum Selbstreflexion und Selbstkritik und benehmen sich wie kleine Halbgötter was am Ende zu vielen Problemen führt.
Auch hier in den Kommentaren kannst du rauslesen das alles unter Abitur/Studium doch kaum was wert ist.
Mag sein das es früher anders war, aber heute hat sich der Zeitgeist doch etwas verändert.
Die Frage, die ich mir hierbei stelle, ist doch, womit er diese 80% gefüllt hätte, die dann wirklich allen zu 100% genutzt hätten? Es ist nun einmal ein Fakt des Lebens, dass man mit in etwa 30% des angeeigneten Wissens/Könnens 80-90% der anstehenden Arbeit erledigt bekommt. Das wird jeder aus seinem Studium oder seiner Ausbildung unterschreiben können. In der Uni oder der Berufsschule wird einem ein mehrfaches des Stoffes um die Ohren gehauen und abgeprüft, als man später wirklich regelmäßig braucht.
Was also tun? Auf Geschichte, Kunst, Musik, höhere Mathematik etc. scheißen und die Jugendlichen schon sehr früh an spezialisiert Institutionen abgeben?
Stundenzahlen verkürzen und die Kinder stattdessen in die Werkstatt, ins Labor oder zu Lidl schicken? (Braucht auch nicht jeder)
Und wie passt all das mit der Wirklichkeit zusammen, in der wir leben, in der die Nachfrage nach Information, die im Grunde auch nur sehr wenig Nutzen hat, so derartig gewaltig ist?
Und letztlich, wie unterscheidet man nützliche von unnützen Sachen? Ich persönlich hab‘ schon einige Sachen aus der Schulzeit gebraucht, von denen ich noch fünf Jahre zuvor gesagt hätte, dass sie unnütz sind.
Schwierig.
Ich denke, dass ihr beide da recht habt.
Einen Großteil des Wissens aus der Schule benötigt man tatsächlich nicht mehr, was aber auch in der Verschiebung davon liegt, wie Wissen heute verwendet und angeeignet wird. Früher war es eben relevanter, Wissen im Kopf abzuspeichern und abrufbar zu haben. Heute ist es häufig effizienter zu wissen, wo man das Wissen nachschlagen und sich aneignen kann, wenn man es braucht. Da gab es auch mal ein recht interessantes Video von Simplicissimus zu.
Klar gibt es eine ganze Reihe von Dingen aus dem Unterricht, die immer irgendwie Relevanz haben. Mathematische Grundlagen, grundpolitisches Verständnis, Englisch und so weiter.
Allerdings würde auch ich sagen, dass ein großer Teil des Wissens aus meiner Schulzeit in meinem – bisher – niemals relevant wurde.
Du hast ja schon oft kluge Ideen gehabt, was am Bildungssystem besser werden muss und wo man sich an anderen Ländern ein Beispiel nehmen könnte. Das würde vermutlich mit einer kompletten Überarbeitung des Lehrplans einhergehen, der einfach auf das 21. Jahrhundert zugeschnitten ist und nicht mehr im Kern auf ~1950 basiert.
Schwieriges Thema. Ich sehe es teilweise so. Bildung ist extrem wichtig, aber es sollten neben den Hauptfächern vor allem die Bereiche gefördert werden, die einem selbst Spaß machen.
Die Schule ansich hat mir den Spaß verdorben, weil ich den ganzen Rotz lernen musste, der mich null interessiert. Es bringt mir heut nix zu wissen, warum der Aralsee ausgetrocknet ist, mit welchen Tieren Alexander der Große über die Alpen gelatscht ist oder wie das Periodensystem aufgebaut ist.
Es war so eine fucking Qual, so einen Stuss zu lernen. Als ich mich dann erfolgreich 14 Jahre bis zum Abi gequält habe, war das Studium einfach so angenehm. Endlich bekommt man das an Stoff vermittelt, was man persönlich mag.
Und wie oft ich mir damals von den Lehrern anhören musste, das aus mir nix wird. Wie gerne würde ich den heute mal ordentlich die Meinung geigen.
Freue mich schon, wenn meine Kids in die Schule kommen. Dann drehe ich mal den Spieß um.
Ich würd die Intelligenz nicht zwangsläufig am Grad der Bildung fest machen.
Sowas behaupten meist nur Menschen die es nötig haben sich abzuheben vom Rest der Gesellschaft.
In meinem Berufsleben durfte ich auch mit Studenten zusammenarbeiten.
Die hatten zwar die grandiose Fähigkeit sich Wissen anzueignen und bei Bedarf wieder zu geben,
aber im praktischen Berufsleben haben die vollkommen versagt und du hattest das Gefühl mit Idioten zusammenzuarbeiten.
Natürlich sind nicht alle so und es gibt auch Menschen die beides herausragend können.
Aber jeder Mensch hat nun mal am Ende seine besonderen Stärken.
Mein Schwiegervater hat aufgrund seiner Herkunft nur die nötigste Schulbildung erhalten.
Dafür ein enormes Wissen im Praktischen Bereich und dazu noch eine unglaubliche Kreativität.
Der ist mit nichts nach Deutschland gekommen und hat sich hier in kürzester Zeit wirklich enorm viel aufgebaut. Besitzt ein riesiges Wissen im Handwerksbereich und kann quasi alles.
Auch das ist am Ende eine Art des Wissens nur halt im praktischen Bereich.
Ist er nun dumm weil er keinen höheren Bildungsweg hat, oder ist doch intelligent da er
seine Talente im Leben immer richtig ausgespielt hat um weit zu kommen und über ein enormes Handwerkliches Wissen verfügt ?
Ähnlich sehe ich das mit Monte wenn auch bei dem nicht so drastisch, wäre er dumm wäre er nicht soweit gekommen.
Er hat seine Karten einfach richtig ausgespielt und seine Interessen halt verfolgt.
Bitte, man kann auch mit weniger Intelligenz Erfolg haben. Zu meinen das jeder der Erfolg hat nicht „dumm“ sein kann ist auch fragwürdig. Und nein ich setze das hier nicht mit Wissen gleich.
Muss deinem letzten Absatz widersprechen. Der Typ IST dumm. Hatte lediglich Glück, mit seiner Masche so viel Geld zu verdienen, dass er sich alles an Wissen und Dienstleistungen extern einkaufen kann (Steuerberater, Manager, Social-Media-Expertise, Autor für sein Buch usw.), sodass seine Dummheit nicht zutage tritt (außer bei seinen Twitch- und YouTube-Auftritten).
Und da wird er nicht der Einzige sein.
Um das nochmal klar zu stellen: Erfolg (gemessen in Geld) ungleich Intelligenz.
Monte ist wohl einer derjenigen, welche die Treppe „hoch“ gefallen sind.
Dein Schwiegervater leistet als Handwerker einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag und verbessert tatsächlich Dinge im Leben anderer. Monte macht Unterhaltung und die ist nicht viel mehr als „nice to have“. Und er sagt ja quasi selbst, dass er dafür nicht viel können muss (im Gegensatz zu gescheiten Handwerkern).
Die stelle wo er sagt, dass ab 18 immer mehr Briefe kommen, wo irgend ein h**** Geld von einem will fand ich aber sehr unterhaltsam und auch treffend. Meine Mutter sagte immer „no news is good news“… seit ich alleine wohne, muss ich ihre aussage unterschreiben. Wenn ich Briefe bekomme denke ich auch sofort „welches dumme **** will jetzt schon wieder Geld“ :D:D
Bekomme erst mit 31 welche, Miete und Strom xD
Ja das ist schon traurig. Nachdem man nahezu 20 Jahre nur von der Gesellschaft profitiert hat und auch danach immer noch profitiert (was glaubt er denn wo die Infrastruktur, die es ihm überhaupt erst ermöglicht seine Fans zu erreichen, herkommt) ist es schon eine Frechheit, wenn es dann mal an der Zeit ist etwas zurück zugeben…
Was unterstellst du mir da? Dass ich nicht verstehe wie unser Staat funktioniert? Weiter kommen Dinge die du da geschrieben hast nicht per Post. Ich hab noch nie einen Brief bekommen wo drin Stand, dass ich x€ an die Krankenkasse, Straßenmeisterei, Rentenkasse oder ähnliche soziale oder tatsächliche Infrastruktur zahlen muss. Das wird schön alles von meinem Gehalt wegezwackt.
Ich sage, dass mir das durch den Kopf geht, weil ich mich nicht übertrieben freue einen Brief mit Geldforderung zu öffnen bzw. zu lesen.
Außer du. Du freust dich, weil du ja Jahre lang profitiert hast. Wenn du an einem Freitag 8 Briefe mit Geldforderungen bekommst, dann ist das ein geiles Wochenende für dich. Bin halt leider nicht so ein guter Mensch wie du 🙁
Naja, 50/50. Entweder Werbung die irgendnen Horst einwirft obwohl „Keine Werbung“ dick und fett geschrieben steht oder Rechnung. 😀
Offtopic:
Ich HASSE Briefe. Like, really…welche guten Nachrichten kommen schon per Post? Wer sich per Brief bei dir meldet will idR zu 90% Kohle sehen…
Um Volker Pispers frei zu zitieren: Den Unterschied erkennen das JEDER Millionär sein kann, aber eben nicht ALLE.
Das gleiche gilt für alle erfolgreichen YouTuber und Streamer: Jeder könnte der nächste Neureiche Monte sein, aber nicht alle. So wird eine Gesellschaft nicht funktionieren. Das sollte man allen Schülern die sich an die Biografie klammern mal verklickern.
Auch stimmt es, das man (min.) 80% des in der Schule gelernte idR nicht braucht. Nur sind es nicht immer die selben 80% an Wissen die unnötig sind. Für den einen Beruf reichen deine Englisch skills, für den anderen deine musischen Talente. Dann wiederum starker Mathe/Physik-Fokus. Das Problem ist, das man zur Schulzeit noch nicht weiß, welchen Teil man mal benötigen wird und welchen nicht.
Aber um das klarzustellen: Ich bin für deutlich mehr Differenzierung an den Schulen. Ähnlich wie Steve würde ich auch bei den Nebenfächern anfangen. Besser wäre sowas wie: Gemeinsame Basics für alle bis zur 6 Klasse und danach NUR noch Differenziert. Mit so 3-4 Schwerpunkten nach Wahl.
Mein Lehrer sagte immer „80% des Wissens das man sich in der Schule aneignet, wird man im realen Leben nie brauchen“ und damit hatte er auch Recht. Das was man wirklich „braucht“ lernt man in der Berufsschule, weiterführende Fachkurse, Studium oder direkt im Beruf, je nachdem für was man sich am Ende entscheidet.
Das schimmste an der Geschichte ist doch, das man sich in der Gesamtthematik als gebildeter Mensch der studiert hat fragen muss: Ist es nicht einfacher ‚dumm‘ zu sein oder ist Montana Black (Oder substituiere andere Influencer, A/B/C Promis oder den durchschnittlich Ghetto Rapper.. oder den Bad Boy der Frauen schlägt und trotzdem angehimmelt wird).
Die Frage stell ich mir in philosophischer Art und Weise regelmäßig: Irgendwie, wenn man vergleicht ist der Anreiz gebildet und intelligent zu sein, arbeiten zu gehen und nicht Ghetto TV zu gucken irgendwie im Vergleich zu dem was man dafür bekommt vom Leben nicht sonderlich hoch. Das fängt beim Thema Mädels in der Schulzeit an und zieht sich irgendwie in vielen Bereiche durch.
Um den wirklichen Nutzen der schulischen Bildung zu schätzen, muß man erst auf die 40 zugehen und über die „heutige Jugend“ schimpfen. Das ist einfach der Lauf der Dinge 😉.
Hmmm. Das ist irgendwie so als würde mir eine Jungfrau was über Sex erzählen wollen…
Die Schule soll einen zu mündigen, gut allgemeingebildeten Menschen machen und nicht zu guten Arbeitern.
Insofern ist kein Fach umsonst, auch wenn ich es später im Beruf nicht mehr brauche.
Das wäre meine Meinung zu diesem Thema.
Also erst einmal eine kleine Anmerkung zu dem Text von Steve. Wenn es tatsächlich so ist, dass reihenweise Fünftklässler mit der Biografie von Montana Black herumlaufen ist das ein positiver Erfolg für für ihn. Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendjemand es geschafft hat in der letzten Zeit so viele junge Menschen zum Kauf eines Buches zu bewegen. Vor allem wenn man bedenkt in welcher Zielgruppe er agiert.
@kimibay
Zum Thema „die Schule sollen einen zu einem mündigen Bürger machen“. Da gebe ich dir völlig recht. Nur was braucht man als Personen wirklich um ein mündiger Bürger zu sein? Und da kann man schon hinterfragen ob das alles was man heutzutage in der Schule lernt so unbedingt notwendig ist. Wir leben zum Glück in einer Zeit, wo man eben nicht mehr studieren muss um beruflich erfolgreich zu sein. Auch wenn die Aussage von Montana Black natürlich Blödsinn ist. Der einfach sehr sehr sehr viel Glück hatte.
In einem früheren Video hat er schon mal ausführlicher darüber gesprochen: https://youtu.be/OvUjIX-Y29Y?t=360
Hier empfiehlt er ganz klar, dass sich seine Zuschauer solange wie möglich weiterbilden und spezialisieren sollen in Bereichen in denen sie gut sind und ein hohes Maß an Interesse zeigen.
Und um ehrlich zu sein: Ich hab meinem Lehrer früher auch gefragt wozu wir diversen Mist brauchen. Und hab ihm die Studienabbrecher Steve Jobs & Bill Gates vorgehalten.
Deren schulische Leistungen hervorragend waren. Irgendwie hast du dich dann damit ja selbst widerlegt.
Natürlich war damals mein Beispiel mit Bill Gates & Steve Jobs dumm. Schließlich war ich jung und hatte kein Bock auf Schule.
Bill Gates, Steve Jobs und Montanablack haben jedoch etwas gemeinsam. Sie sind und waren extrem erfolgreich mit dem was sie tun. Wer weiss ob alle drei so erfolgreich gewesen wären, wenn sie ihren Bildungsweg nicht abgebrochen hätten.
Ja, mag sein das die beiden Milliardäre tatsächlich was im Kopf haben im Gegensatz zu Monte. Die wären schlechtesten falls sehr gut bezahlte Mitarbeiter in einem amerikanischen Tech-Unternehmen geworden. Aber Monte kann nun mal Leute sehr gut Menschen unterhalten. Ein Talent das die Schule nicht entdeckt hat und man auch nicht erlernen oder studieren kann. Er ist durch mehr Glück als Verstand inkl. Timing darauf gestoßen.
Klar machen sich das naive Kinder zu eigen. So wie ich damals.
Festzuhalten ist: der Bildungsweg Schule -> Abitur -> Universität ->Bachelor/Master und anschließend eine Festanstellung ist der „Safety First“ Weg.
Natürlich hat er irgendwie nicht Unrecht und auch ich bin davon überzeugt das man viel mehr in der Schule vermittelt kriegen sollte was im Verlauf des Lebens wichtig ist aber es wird unmöglich sein nur dinge in der schule zu lernen die jeder benötigt, gewisse Grundlagen muss es schon geben.
Es ist traurig dass sich einfach gegen Neuerungen in der Schule so sehr gewehrt wird.
Hab selber gerade wieder ne Abschlussprüfung (zwar nur Berufschule) geschrieben und mich stört einfach die Tatsache, dass wenn ich jetzt zufällig genau in diesem Moment eine bestimmte Sache nicht gewusst hätte die Leistungen der letzten 3 Jahre völlig irrelevant wären und ich nochmal „dranhängen“ müsste.
Beim Abitur ist dieser Druck natürlich nochmal massiv viel höher als bei ner einfachen Berufschulprüfung.
Ich kenne auch beängstigend viele Menschen die, ohne das böse zu meinen, sehr sehr dumm sind sich aber durch das in unserem System eben so sehr promotete „Bulimielernen“ irgendwie durchs Abi geprügelt haben und da drauf rumreiten als ob’s ne Urkunde für ihre Intelligenz wäre.
Er darf gerne noch mal eine Lehre als Elektriker machen, da wird er aber Scheiße schreien.
naja er sagt nur was auf ihn zutrifft… wenn der Erfolg in Geld gemessen werden würde, ist Monte erfolgreicher als 99% der Hochschulabsolventen. Er macht was er nun macht und ist keinem Rechenschaft schuldig.
Monte ist in einer 100%igen Ausnahmesituation. Wenn er sagt „ich hab nix aus der Schule gebraucht und bin trotzdem Millionär“ hat das für die Qualität unseres Bildungssystems etwa den Gehalt von „ich hab nie was gelernt und dann im Lotto gewonnen, Bildung ist total überflüssig“.
Ich glaube du möchtest gar nicht wissen, wie viele Influencer „die heute erfolgreich sind“ und davon „gut“ leben können, erzählt haben das sie 50% der Schulzeit gefehlt haben, keinen Bock auf Schule hatten und nur 3-6er Schulnoten geschrieben haben etc. da habe ich die letzten zwei Jahre einige Geschichten bzw. Bekenntnisse mitbekommen.
Selbst von der alten Giga Crew sind noch heute drei Leute „erfolgreich“ am Influencen, von denen zwei fast die Schule nicht gepackt haben, miserable Noten geschrieben, da sie keinen Bock hatten, aber offen in Ihrem Podcast darüber reden.
Es ist ja auch völlig richtig, dass dir Schule für den „Influencer“-Bereich nicht unbedingt was mitgibt. Das ist nicht viel anders als im Fußball. Solange du nur elegant genug gegen den Ball treten kannst spielt außer deiner Sportnote eigentlich nichts schulisches eine Rolle (ein bisschen Englisch wäre vllt. nicht schlecht, aber die vier Brocken lernst auch fix auf dem Platz).
Aber auf den einen, der es packt und bei dem es klappt, kommen eben all diejenigen, die damit auf die Fresse fliegen. Und das sollte man nie müde werden zu betonen.
Für den Beruf des Bäckers habe ich als Angestellter nicht mal Mathematikkenntnisse gebraucht, als Landschaftsbauer habe ich zum vermessen, Baupläne lesen das Nötige in der Berufsschule gelernt „wichtiger ist eher räumliches Vorstellungsvermögen, dass hat man oder nicht“. Selbes im kaufmännischen Bereich, da fliegt halt schon bis auf Mathematik alles raus, alles andere lernt man im Betrieb und Berufsschule. Noch wichtiger sind schauspielerische Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen bei dem Umgang mit der Kundschaft, aber auch das kann nicht jeder und das lernt man leider ebenfalls nicht an der Schule. Ich hatte in der Berufsschule im ersten Beruf in der Theorie eine 2 und praktisch eine 1 im Abschluss und ich habe fast das komplette 3. Jahr gefehlt, im realen Leben schaut halt kein Mensch mehr auf dein Zeugnis „wenn du ein Gesellenbrief und andere Qualifikation wie Berufserfahrung hast“.
Der Vorteil der Dummen ist das die nicht merken das die dumm sind und dadurch ist für diese Leute alles ganz einfach und simpel.
Ich brauche den Satz des Pythagoras ständig in meiner Arbeit also soviel dazu.
Ja vieles ist unnütz aber Mathematische Grundlagen sicher nicht.
Man muss sich eh fragen ob der 1+1 zusammenzählen kann…