Anfang dieses Jahres halbierte Activision das Gehalt und das jährliche Bonusziel des CEOs, nachdem er jahrelang zig Millionen Dollar einnahm (selbst nachdem er Mitarbeiter entlassen hatte), was zu anhaltendem Druck von Investoren führte. Eine Gruppe, die diese Investoren vertritt, ist jedoch der Meinung, dass Activision nicht weit genug gegangen ist […] „Herr Kotick hat bereits einen Windfall erhalten, der groß genug ist, um Gehaltskürzungen bis Anfang 2023 aufgrund des Shareholder Value Creation Incentive zu decken“, schrieb Waizenegger und bezog sich dabei auf eine Bestimmung in Koticks Vertrag, die es ihm erlaubt, einen enormen Incentive-Bonus zu kassieren, wenn die Activision-Aktie 90 Tage lang über einem bestimmten Punkt bleibt. „Herr Koticks Aktienzuteilung für 2020 hatte einen Zielwert von 28 Millionen Dollar, was laut dem Stimmrechtsberater Institutional Shareholder Services höher ist als der Median der Gesamtvergütung von CEOs in der Vergleichsgruppe des Unternehmens (23,4 Millionen Dollar). In ähnlicher Weise erhielt Herr Kotick auch seine für 2021 vorgesehene Zuteilung im Jahr 2020, mit einem Zuteilungsdatum-Wert von über 25 Millionen Dollar und einem maximalen Auszahlungswert von über 32 Millionen Dollar“.
Hätte mich auch gewundert, wenn der große, uneigennützige Einschnitt, den Kotick und Activision zelebriert haben, wirklich ein solcher gewesen wäre. Warum sollte er sich auch mit groß weniger zufriedengeben? Dass Kotick sich die Millionen auszahlt und seit Jahren ohne Ende Mitarbeiter entlassen werden, ist der wahre Skandal. Wahrscheinlich läuft’s in anderen großen Companys auch so. Nur hier geht es so groß durch die Medien, weil irgendwie niemand Kotick groß leiden kann. Wie auch bei seinem Kurs?
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ich persönlich denke, dass sich alles in der Natur (wir gehören dazu) selbst ausgleicht.
Etwas abstrakt ausgedrückt:
D.h. wenn System ins Ungleichgewicht kommt, dann kippt es irgendwann um.
Dieses Umkippen hat zur Folge, dass sich Faktoren im System ändern.
Was wiederum zur Folge hat, dass sich das System wiederum ändert.
Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten was über eine längere Zeit passiert.
Das System kann sich in einem Gleichgewichtszustand einpendeln. Das System kann von einem extrem ins andere kippen, oder es kann verschwinden.
Beispiel zum Blogeintrag:
Ich kann nicht beurteilen, ob es so ist, weil ich mich darin nicht sehr im Detail auskenne aber angenommen:
Wenn ein Manager überproportional Geld für sich einstreicht, das er verdient hat, indem er überproportional Mitarbeiter entlässt.
Dann kann das natürlich dazu führen, dass die Qualität im Unternehmen nicht mehr gehalten werden kann (es entsteht das Ungleichgewicht und das Kippen, die Schieflage).
Was wiederum dazu führt, dass früher oder später unzufriedene Kunden dem Unternehmen den Rücken kehren und nicht mehr kaufen.
Bleibt der Zustand zu lange, und zu krass, dann sinkt dadurch der Unternehmenserfolg.
Was früher oder später dazu führen kann, dass der Manager, der das verursacht hat gehen muss.
Was wiederum dazu führen kann, dass sich das Unternehmen wieder verbessern kann.
Es kann aber auch sein, dass es sich nicht mehr erholen wird.
Was jetzt eintreten wird, weiß ich natürlich nicht.
Das ist so ungefähr meine Sicht auf die Dinge ^^
Es war jetzt viel Text, ich hoffe ich habe niemanden gelangweilt 😀
Freue mich wieder auf die heißen Giergeier Gefechte in den Kommentaren.
Er erhält nicht mehr Gehalt oder einen Bonus TROTZ Entlassungen, sondern WEGEN der Entlassungen. Wenn ein Unternehmen mehr Mitarbeiter beschäftigt als es benötigt, dann produziert es höchst ineffizient und lässt Gewinn liegen.
Was soll die Alternative sein? Alle durchschleppen zu müssen, die man jemals eingestellt hat, egal ob man die Leute braucht oder nicht? Ob das im Einzelfall nun bei Blizzard verzichtbares Personal war oder ob tatsächlich die Spielqualität darunter leidet, ist eine andere Frage. Wenn letzteres der Fall sein sollte, dürfte sich das an den Verkaufszahlen bemerkbar machen und das führt wiederum zu Ärger für den Manager. Falls nicht, hat er alles richtig gemacht.
Kurzgesagt #2 an Ven. Das Management hat auf die Disponibilität der entlassenen Mitarbeiter gewettet. Wenn es Recht hat, gewinnt das Management, wenn es Unrecht hat, fliegt es als nächstes.
Ah ja… dann zahle ich also lieber dem CEO, der alle rausschmeißt einen Bonus, der mehrere Jahre Gehalt für diese entlassenen Mitarbeiter bedeutet hätte? Wen habe ich dann „durchgeschleppt“? Einen gierigen Manager!
Lieber schleppe ich 20 flexible Mitarbeiter durch, die ich als Ressource für diverse Projekte verwenden kann und damit 20 Familien ernähre als irgendeinem Lappen den nächsten Lambo in die Garage zu stellen…
Da fragst du dich noch was die bessere Alternative ist? ohje…
Warum sollte sein Gehalt reduziert werden?
Hat er nicht im Sinne der Firma gehandelt? Hat er etwas falsches gemacht?
Wenn die Schüler in einer Klasse eine schlechte Klassenarbeit schreiben wird das Gehalt des Lehrers auch nicht gekürzt.
Was gerne vergessen wird ist das ein CEO nicht das beste für die Mitarbeiter erreichen soll sondern das beste für die Investoren.
Das ist vielleicht nicht schön, aber genau so funktioniert das Wirtschaftliche Konstrukt an dem wir alle Beteiligt sind.
Ist natürlich Quatsch was du schreibst. Auch das Beispiel mit Lehreren und schlechten Noten ist völliger Unsinn in dem Zusammenhang.
Ein CEO hat auch eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mitarbeitern. Das wird nur bei der heutigen Gier gerne schnell vergessen. Und dann werden seltsame Argumente rausgekramt, warum es okay ist, mehrere tausend Menschen vor die Tür zu setzen, während man sich im selben Zug die Taschen vollschaufelt.
Die Investoren sind übrigens aus meiner Sicht nicht besser. Die hätten die Kohle natürlich lieber auf ihren Konten in Form einer Dividende gesehen.
Das wäre natürlich schön und in einer Idealen Welt würden CEOs wirklich im Sinne der Mitarbeiter handeln, aber die Realität sieht anders aus.
Ein CEO wird von den Eigentümern einer Firma in seine Position gebracht um in derem Sinne zu handeln. Wenn diese Eigentümer Investoren sind dann wird in deren Sinne gehandelt.
Und diese Gier die du so schön kritisierst hast du selber auch. Oder hast du keine Riester-Rente? Keine Spareinlagen oder sonst was?
Was glaubst du wie diese Finanziert werden? Genau, in dem man das Geld Investment-Bankern gibt die davon wiederum anteile von z.b. Blizzard kaufen um dann dort den maximalen Gewinn zu erziehlen.
Ist das schön? Nein.
Ist das die traurige Realität? Ja
Wir alle (und dazu zähle ich auch) haben mit unserer „Billiger, Schneller, Besser“ Denkweise dafür gesorgt das nur noch Unternehmen überleben die einen Sche*ß auf die Mitarbeiter geben.
Frag dich mal wann du das letzte Mal freiwillig 5 Euro mehr für ein Produkt bezahlt hast. Oder warst du doch lieber beim Media Markt weil der neue Fernseher ein Angebot war? 🙂
Die Welt ist so wie wir sie gemacht haben.
Vermutlich befürchten die Investoren langfristige Einbußen als Folge der aktuellen Einsparungen. Kurzfristig mögen geringere Personalkosten höhere Gewinne einbringen, langfristig müssen aber neue Produkte durch Personal geschaffen werden.
In einer guten Welt ist es die Aufgabe des CEOs, sich um alle Stakeholder zu kümmern. Das sind Investoren, aber auch Kunden, Mitarbeiter, Partner, sogar der Staat und Anwohner.
In der Realität muss ein CEO eigentlich nur die Shareholder aka. die Aktionäre glücklich machen, sonst niemanden. Und die sind idR nicht sonderlich happy, wenn der CEO sich überdurchschnittlich bezahlt, weil das ja alles Kohle ist, die man stattdessen hätte auch in sinnvolle Dinge stecken können – Dividende z.B.
Der CEO macht was die Chefs sagen. Wenn die sagen: Reduziere die Betriebskosten um 50% (Ja, solche Anweisungen gibt es sehr oft), dann macht er das einfach.
Und am einfachsten geht das meistens mit Entlassungen.
Hat er die 50% dann bekommt er seinen Bonus. Ende der Geschichte.
P.s.: Schön das du selber zwischen Stakeholdern und Sharehodern unterschieden hast, genau das ist der Punkt den viele einfach vergessen^^.