Der IT-Konzern Tencent verschärft die Jugendschutzmaßnahmen für Spieler in China. Nur wer sich mittels Gesichtserkennung als erwachsen ausweist, darf auch noch nach 22 Uhr spielen […] Bereits 2019 wurde das chinesische Jugendschutzgesetz verschärft. Unter anderem dürfen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zwischen 22 und 8 Uhr keine Online-Spiele spielen. Zudem gibt es Höchstgrenzen, wie viel Geld Jugendliche pro Monat für Onlinespiele ausgeben dürfen. (Via)
Für unser Demokratie- und Menschenrechtsverständnis sind solche Maßnahmen natürlich ziemlich übergriffig. Ich als Vater möchte natürlich selbst entscheiden dürfen, wie lange mein Sohn (beispielsweise in den Ferien) nachts zocken darf. Stellt Euch mal vor, was hier los wäre, wenn eine Partei solche Maßnahmen vorschlagen würde. In China mag sowas sinnvoll sein und sicher auch gut funktionieren, aber in einer Demokratie entscheiden nun mal die Eltern und nicht der Staat, was für ihre Kinder das Beste ist – auch wenn manche Eltern ehrlich gesagt dazu nicht in der Lage sind 😉
Wie seht Ihr die ganze Sache?
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Wir bekommen indirekt ganz ähnliche Maßnahmen. In Kürze wird von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang schlicht nicht genug Strom zum Zocken vorhanden sein!
„Papa, ich wünsch mir zu Weihnachten ein Notstromaggregat!“ …
Wir können ja noch mehr Strom aus Belgien, Polen und Frankreich kaufen 🙂
Wollte die CDU nicht erst vor kurzem Jugendschutz-Filter auf allen OS zwangsinstallieren lassen? Schlägt doch in die selbe Kerbe. Zur Gesichtserkennung fehlt dann auch nicht mehr viel.
Mein Problem ist das es aus China kommt. Nichts aus diesem Land ist momentan etwas „Gutes“ oder „akzeptables“. Ich denke das China das ist, was damals Nazi-Deutschland hätte werden sollen.
China ist Sozialismus, so wie er in freier Wildbahn angewendet wird. Was meinst du wie die DDR ausgesehen hätte, wenn es damals die Technik schon gegeben hätte?
Ich finde die Idee auch gut okay nicht mit Gesichtserkennung aber ich möchte auch nicht das mein Sohn später seine Nächte durchzockt.
Dann erzieh ihn dazu?
„Pass auf Kollege, alles fun and games, aber um x Uhr ist Bettgehzeit. Wenn ich dich dabei erwische, dass du dich darauf verlässt, dass ich schon nicht nachgucke, ist der Computer weg.“
Ich hab meine ganze Schulzeit am Rechner verbracht, trotzdem musste mein Vater nie irgendeine technische Sperre errichten. Nichtmal kontrollieren tbh. Um allerspätestens 23 Uhr war ich im Bett in der Mittelstufe, fertig.
Irgendwie ist es doch so:
Vernünftige Eltern verbieten ihren Kindern abends zu spielen, zb zwischen 22 und 8 Uhr.
Unvernünftige Eltern verbieten es zwar nicht, und in diesem Fall greift dann der Staat ein. Ergo Verbot zwischen 22 und 8 zu daddeln.
Also wie man es dreht oder nicht dreht: kein zocken erlaubt
Wäre meiner Meinung nach schon irgendwie n harter Eingriff vom Staat in die Erziehung. Denn wer definiert hier was vernünftig in der Erziehung ist?
Ich weiß jetzt nicht von welchem Alter du ausgehst, aber ich hatte damals Regeln mit meinen Eltern: X Stunden pro Tag spielen, was dann irgendwann umgebaut wurde zu „so lange alles gut in der Schule läuft machen wir dir da keine Einschränkungen“. Und da hab ich dann halt abends schon ab und zu bis 24 Uhr oder länger gespielt, wenn zb am nächsten Tag die Schule später los ging.
Kann mich noch erinnern wie ich als Kind die Zeitschaltuhr von meinem Aquarium so eingestellt hab, dass das Licht mich nachts weckt und ich zocken konnte. Damals hatte ich noch keinen eigenen Wecker lol
Ich muss sagen, dass im Zuge der ganzen PayToWin Games und dem Suchtpotential für Kinder Kohle in ein Fifa Ultimate Team oder ähnliches zu stecken finde ich dies von der Idee gut. Die Gesichtserkennung ist etwas absurd und würde hier vom Datenschutz her nie durchgehen.
So abwegig finde ich die Sache gar nicht. Bei uns macht das Jugendschutzgesetz auch genaue vorgaben was man unter 18, 16, 14, 12 und 6 Jahren machen darf und wie lange man alleine raus gehen kann. Das mit der Klarnamen-Pflicht / Gesichtserkennung in der Onlinewelt, ist hier natürlich noch mal etwas Anderes. Einschränkungen wären aber auch hier ohne weiteres denkbar. Klarnamen sind doch schon lange der feuchte Traum von vielen Politiker*innen.