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Die Bundesregierung will sich in Verhandlungen mit der EU-Kommission für strenge Umweltregeln für Smartphones und Tablets einsetzen. Ersatzteile und Sicherheitsupdates sollten sieben Jahre lang verfügbar sein, erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums auf Anfrage von c’t.  (via)

Im August schlug die EU-Kommission neue Regeln für die Hersteller von Smartphones vor, die den Umgang mit diesen Objekten etwas umweltfreundlicher gestalten sollen. Dabei möchte die EU wohl erreichen, dass die Firmen ihren Kunden in Zukunft mindestens 5 Jahre lang Updates und notwendige Ersatzteile für ihre gekauften Smartphones zur Verfügung stellen müssen. Zusätzlich dazu sollen die Hersteller die Preise für Ersatzteile etc. preisgeben und sie danach nicht mehr weiter steigern. Auf diese Weise soll der Zwang zum regelmäßigen Wechselns seines Handys etwas reduziert werden.

Interessanterweise scheinen der Bundesregierung diese neuen Gesetze aber noch nicht weit genug zu gehen. Die deutschen Politiker fordern diese neuen Regulierungen sowohl für die Updates als auch für die Ersatzteile mit einer Dauer von insgesamt 7 Jahren. Des Weiteren möchte die Bundesregierung für eine möglichst schnelle Lieferung und Verwendung der notwendigen Ersatzteile sorgen. Wenn die Nutzer nämlich zu lange auf die Reparatur warten müssen, dann steigert das Ganze die Chance auf den Wechsel zu einem neuen Gerät. Da sich moderne Smartphones nur teilweise wiederverwerten lassen, ist ein zu häufiger Wechsel des Geräts nicht gut für die Umwelt.

Es sei richtig, die „Zuverlässigkeit und Reparierbarkeit der Geräte zu erhöhen“, sagte die Sprecherin.

Selbstverständlich ist der Industrieverband Digitaleurope nicht wirklich mit diesen Forderungen einverstanden. Ihre Pläne laufen eher auf Sicherheitsupdates für drei Jahre und große Betriebssystemupdates für zwei Jahre hinaus. Zusätzlich dazu spricht sich diese Gruppe aktuell recht eindeutig gegen die Lieferung bestimmter nur selten verwendeter Ersatzteile, ein Energielabel und die Dauer für die Bereitstellung der Teile.

Es sollte interessant werden zu sehen, ob die Vorschläge am Ende tatsächlich als neue Regulierungen in Kraft treten und was für Jahreszahlen den finalen Wert darstellen. Ich persönlich kann die aktuelle Vorgehensweise der Anbieter zwar als Gewinnmaximierung nachvollziehen, aber es ist trotzdem extrem unfreundlich gegenüber ihren Kunden. Meiner Meinung nach sollte es sich nicht so anfühlen, als wäre der Austausch des kompletten Handys in beinahe allen Situationen deutlich sinnvoller als das Einschicken für eine Reparatur.


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5 KOMMENTARE

  1. Hmm hab ein Fairphone, kann die nötigsten teile selbst tauschen bei defekt sogar den Akku und muss auch nur einen Akku kaufen..beim Shiftphone ist es glaube ich ähnlich.da ist halt Langlebigkeit Konzept,und wenn man damit etwas anfangen kann ist man auch ohne den Beschluss jetzt bereits gut dabei…

  2. Halte ich irgendwie garnix von… Aktuell bzw schon in den ganzen letzten Jahren scheitern doch Updates bei Android Handys daran, dass die Chip Produzenten und andere Einzelteilhersteller keine Updates /Treiber für ihre Hardware anbieten…
    Arbeite bei einem Dienstleister für Haushaltsgeräte vor allem ausländischer Hersteller. Diese schaffen es ja oft schon nicht, das Ersatzteile in der Garantie Zeit vorrätig sind. Selbst im Premium Segment… Aber ist ja auch kein Wunder, da sehr viele Kunden schon bei der kleinsten Kleinigkeit oder Störung, oft selbst verschuldet, auf ein Neugerät bestehen, natürlich aber nicht bekommen… Natürlich müssten die Hersteller die Geräte besser entwickeln und produzieren, aber am Ende verkaufen sich die Geräte am besten, mit der besten Werbung oder dem niedrigsten Preis. Die Reparierbarkeit der Geräte sinkt leider auch mit dem Preis der Geräte… Nur das ist halt Marktwirtschaft und lässt sich nicht von oben verordnen…

  3. Ergebnis der Lobbyarbeit von Samsung, Apple und Co. Die heulen zwar gerne am lautesten, sind schlussendlich aber auch diejenigen, die sich diesen Aufwand überhaupt leisten können.
    Kleinere Marktteilnehmer werden damit ausgeschaltet.
    Wieder mal richtig dumm, was da geplant wird.

  4. Das wird preislich sicher an den Kunden weitergegeben super Aktion der Regierung👍
    Warum man nicht wichtigere Sachen ändert wie zb. Das Handys komplett recycelbar sind wäre was.

  5. Moin,

    also das Smartphones mehr Updates brauchen verstehe ich. Es reicht ja auch wenn man Zwei Jahre Sicherheitspatches bekommt. Ihr dürft halt nicht vergessen auch wenn ein Gerät keine Updates mehr bekommt heißt das nicht automatisch das das Telefon jetzt unsicher ist. Meistens ist es ja der Benutzer der das Sicherheitsrisiko darstellt in dem er Apps aus unbekannten Quellen installiert.

    Das mit den Ersatzteilen sehe ich extrem Kritisch. Klar Displays, Akkus und Kameramodule sollten eine gewisse Zeit verfügbar bleiben aber innerhalb 24 Monaten hat man ja eh Garantie/Gewährleistung.

    Wenn so ein Gesetz kommt dann kosten Smartphones demnächst halt 5K Euro.

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