Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag die Coronamaßnahmen in der dritten Welle für zulässig erklärt. Sowohl die Schulschließungen als auch die Kontaktbeschränkungen hält das Gericht für verhältnismäßig. Damit gab das Gericht in Karlsruhe eine wegweisende Entscheidung für Corona-Politik im Winter. (Via)
Finde ich nachvollziehbar und richtig – auch wenn die Coronaleugner und Querdenker diese Entscheidung natürlich kritisieren.
In den sozialen Netzwerken wird (wie immer) gestritten – vor allem im Bezug auf die Schulschließungen. Man ist sich nicht einig, was für die Kinder und Jugendlichen schlimmer sei: Offene Schulen und damit die Angst vor Corona und den Folgen oder geschlossene Schulen und angebliche psychische Folgen bzw. Lernrückstände. Was meint Ihr dazu?
Schülerin hatte Corona und ist nach zwei Wochen wieder im Lateinunterricht. Hat viel vergessen. Erzählt, ihr ging es echt schlecht. Und meint, sie habe Probleme sich zu konzentrieren und sich Sachen zu merken.#Lernlücken entstehen nicht nur durch #Schulschließungen #CoronaKids
— Mi Bro • 🚲🏛️🧪🟡 (@MiBro54517) November 25, 2021
OFFENE SCHULEN führen nachweislich zur Eskalation in den Kinder und Jugendpsychiatrien.
Infektionsangst, #Infektionszwang
Leistungsdruck und der Zwang zu funktionieren wirkt sich negativ auf Kinder aus. #Schulschliessungen jetzt !#DistanzunterrichtJETZThttps://t.co/QI6G4iViMj— BildungSicherDE (@BildungSicherDE) November 29, 2021
Verfassungsgemäß lindert dennoch die Folgen nicht. Gerade die Auswirkungen der #Schulschließungen sind immens:
• Psychische Folgen (COPSY)
• Lernrückstände
• Häusliche Gewalt + MissbrauchGerade das hat uns doch gezeigt, wie wichtig offene Schulen sind ✊🏻
— Dario Schramm (@darioschramm) November 30, 2021
Aber jetzt stellt es evtl. verfassungsunkonformes Handeln dar, nachdem die #Schulschliessungen ja als verfassungskonform gewertet wurden.
Ich sehe den Beschluss des #BVerfG auch als klare Aufforderung zu verfassungskonformem Handeln der #Politik.
Da muss jetzt was kommen! https://t.co/1DCzRhxGbN
— Mario Wettlaufer (@MarioWettlaufer) November 30, 2021
Das Risiko für psychische Auffälligkeit bei Kindern stieg von 18% vor Corona, auf ganze 31%, berichtet „Ärzteblatt“ weiter. „Wenn wir Kindern schaden wollen, dann sind #Schulschließungen sehr effektiv“, meint Kiess, Direktor der Leipziger Klinik für Kinder- & Jugendmedizin (SZ)
— Ahmad Mansour (@AhmadMansour__) November 26, 2021
Zudem wird hier Schule zu einem Ort der Glückseligkeit verklärt. Schule an sich war vor Corona oft ein Grund der psychische Belastungen mit verursacht hat. Ein differenzierter Blick wäre hier hilfreich.
— Cornelia Beeking 😷👍 (@CorneliaBeeking) November 27, 2021
Anzeige
ich glaube, in der diskussion macht man den bock zum gärtner.
wenn kinder wegen schulschliessungen unter häuslicher gewalt leiden, sind nicht die geschlossenen schulen das problem, sondern die elterlichen verhältnisse!
für mich werden hier eher probleme aufgedeckt, die man lange zeit unter den tisch gekehrt hat!
was zu den – gerade in städten – sicherlich vorkommenden miserablen verhältnissen zu hause führt, ist aber halt nicht so leicht an einer maßnahme fest zu machen. stichwort: soziale gerechtigkeit/teilhabe, konsum-süchte, und und und…
bei den schulschliessungen hat man halt nur einen gegner… das macht angreifbar.
Ganz ehrlich Guck dir .Al an wer sich aktuell am meisten ansteckt Kinder von 0-15 Jahre. Man ignoriert die kleinen seit 2 Jahren. Keine flächendeckende Innenraum Luftfilter was hat man gedacht das die Kinder die sich übern Sommer noch nicht Impfen können sich nicht anstecken und alles wird schon weil die Erwachsenen geimpft sind? Da sieht man wie sehr die Politik schläft.
Wieso haben eigentlich nicht alle Schüler ein Tablet es muss ja nicht Mal ein iPad sein. Damit die Schüler die in Quarantäne sind oder Schnupfen haben etc von Zuhause aus den Unterricht verfolgen können?
Und ich verstehe es auch nicht wieso jeder geimpfte oder Genesene machen kann was er will kann doch trotzdem Infiziert sein und andere anstecken sie naiv und dumm sind eigentlich die Politiker CDU hauptverantwortlich gewesen?.
Wird halt spannend ob sich das Urteil, das die Situation im Frühjahr 2021 bewertet hat – ohne Impfung – so einfach auf jetzt übertragen lässt mit 70% Impfquote. Ich glaube nein.
Ich glaube auch nicht, dass wir Schulschließungen und Ausgangssperren noch brauchen. Konsequent Lockdown für Ungeimpfte, 2G in allen Bereichen, Boostern was geht und eine Impfpflicht sind notwendige Maßnahmen. Das Schließen von Schulen, verbunden mit allen familiären und gesellschaftlichen Kollateralschäden sind es nicht.
Wie es keiner wahrhaben will das 2 G ohne Tests einfach mal gar nichts bringt und viel an dem jetzigen Schlamassel Schuld hat.
Leute obwohl wir geimpft sind, können wir dennoch den Virus weitertragen
oftmals wird es nicht mal bemerkt das man infiziert ist.
Wenn ich als Geimpfter Corona habe werde ich halt zum Superspreader ohne das es auffällt.
Ich kann hunderte Leute in der Zeit anstecken.
Als Ungeimpfter wirst du durch die Testpflicht sofort aus dem Verkehr gezogen sobald du es hast.
Wir haben immer noch eine aktive Pandemie.
Da könnt ihr alle Ungeimpften wegsperren oder aufhängen um euer Gewissen zu beruhigen.
Die Zahlen werden weiterhin nach oben gehen wenn jeder geimpfte Vollhorst die Grundregeln einer Pandemie ignoriert und so tut als ob es Corona nie gegeben hätte.
Es ist ein Armutszeugnis für dieses Land das die Geimpften sich selbst oft wie die größten Idioten verhalten.
Trotz aktiver Pandemie wird munter in den Urlaub geflogen, Partys gemacht, Karneval gefeiert, große Familienfeste veranstaltet u.s.w. es wird alles ignoriert.
Keine Abstände eingehalten keine Masken getragen bla bla….
Ist das Kind aber in den Brunnen gefallen sind die 30 % Ungeimpften (von denen 13% Kinder sind) natürlich komplett alleine Schuld an der Misere.
Hauptsache man kann die Sau irgendwie durch das Dorf jagen und muss sich nicht an die eigene Nase fassen.
Die Zahl der Infizierten ist völlig egal – wenn die Impfquote stimmt. Das ist unser Problem, sie ist zu niedrig. Vor allem in der Gruppe Ü60.
Du kannst 300.000 Infizierte am Tag haben. Wenn davon nur 30 ins Krankenhaus gehen, ist das ohne Relevanz. Wir haben 50.000 am Tag von denen halt 500 ins KH kommen – da liegt das Problem.
Deswegen ist die Impfquote so wichtig. Deswegen ist boostern so wichtig. Und deswegen sind die Ungeimpften eben tatsächlich schuld an der Überlastung unseres Gesundheitssystems.
Leute, andere Länder wie Italien und Spanien machen uns das doch vor wie es geht und wie es mit ner entsprechenden Impfquote aussieht.
Deshalb brauchen wir eben auch die Impfpflicht weil wir halt zuviele haben, die das offenbar nicht begreifen wollen.
Leider finde ich keine genaue Angabe, über welche Maßnahmen ganz konkret das BVerfG entschieden hat. Schulschließungen ok, Lockdown ok. Aber es wurden ja z. B. auch die Ausgangssperren angegriffen. Wurde dazu was gesagt?
Wenn mir nämlich das BVerfG erklären will, dass es der Epidemiebekämpfung dient, dass dein Köter eher in die Wohnung pinkeln soll, als dass du nachts um drei mit ihm auf die Straße gehst, dann könnte ich dieses Organ endgültig nicht mehr ernst nehmen.
Soll heißen: hier kann eigentlich nicht in dieser Pauschalität über alles entschieden worden sein, so wie es uns die Medien verkünden.
Und btw: das Gericht hat über die DAMALIGEN Maßnahmen in der DAMALIGEN Situation entschieden. Zum Beispiel die Nichtexistenz eines Impfstoffs. Wer also jetzt dieses Urteil als carte blanche nehmen will, um bis Ostern 2022 alles zu lockdownen, der überschätzt die Tragweite der Entscheidung deutlich.
Es geht hier um die dritte Corona-Welle im Frühjahr, also zu einer Zeit, als der Impfstoff schon anlief. Und Ausgangssperren werden im Artikel explizit erwähnt als verhältnismäßig.
Darüber hinaus, zumindest hab ich das so in Erinnerung, waren Spaziergänge mit deinem Hund etc. auch während der Ausgangssperren immer erlaubt.
Trotzdem ist die Situation mit einer Impfquote von 70% nicht mit einer Impfquote von gerade erst angelaufen vergleichbar. Und der Solospaziergang war nur ein Beispiel. Wenn das Gericht tatsächlich eine generelle Ausgangssperre durchgewunken hat, so halte ich das für höchst bedenklich, eben weil ich dir aus dem Stand Dutzende Ausnahmen nennen könnte, in denen ein Ausgang für keinerlei Infektionsgeschehen sorgt.
Ich will ja keine Verschwörungstheorie aufmachen, aber ich tu mich schwer, die Tatsache zu ignorieren, dass die Harbarth-Kammer entschieden hat, und der hat bisher noch alles mitgemacht, was Mutti angeordnet hat …
Es häufen sich einfach die Fälle, in denen man über die Entscheidungen des BVerfG nur noch den Kopf schütteln kann. Zufall? Vielleicht. Aber seit Gründung der Republik bis vor rund 5 Jahren genoss dieses Gericht das höchste Ansehen, besonders unter Juristen. Und das hat sich – soweit ich mit Kollegen darüber spreche – deutlich geändert.
Und diese Kollegen votieren nicht zufällig alle AfD? Das die so ihr Problem mit dem BVerfG hat, ist hinlänglich bekannt – und das sicher nicht aufgrund juristischer Sachkompetenz 😛
Ich kann nur für meine beiden Geschäftspartner sagen, dass es defintiv keine AfD-Wähler sind. Und ausgehend von einem durchschnittlichen Wahlergebnis in meinem Kreis würde es mich wundern, wenn alle anderen Anwälte, mit denen ich so geschnackt habe, AfD-Wähler wären; da spricht die Statistik dagegen.
Wenn ich meine Eindrücke in einem Satz zusammenfassen soll: Soziologen und sonstige Gesellschaftsklemptner bejubeln das Verfassungsgericht, Juristen runzeln die Stirn.
Dann kann jetzt der Dauerhaft Lockdown kommen, bis Corona vorbei ist. 😁🤣
Aus meiner Klasse kann ich berichten, das von 25 vielleicht bei 2 maximal 3 Lernlücken entstanden sind die wir gerade versuchen zu schließen. Jedoch sind das auch Kinder, bei denen LRS etc. eine große Rolle spielt und auch OHNE Schulschließungen große Probleme aufgetreten wären.
Wenn ich meinen Kindern sagen würde, Weihnachtsferien sind eine Woche länger: KEINS, KEIN einziges Kind würde da psychische Probleme bekommen. Wir haben heute eine Inszidenz von 2200 in meinem Landkreis.Wir fliegen jede Nacht 20 Leute nach Bremen und co.. Es ist einfach an der Zeit etwas zu tun. Klassen sind eh schon ausgefegt durch infizierte Familien. Ansonsten sind es eher die Dinge, wie Wandertage, Ausfahrten, Jugendherberge die fehlen, da an diesen Stellen der Zusammenhalt entsteht.
Wie sind eigentlich deine Erfahrungen mit den psychischen Folgen für Kindern? Als Lehrer müsstest du da ja einige Sachen gesehen haben. Sind die ganzen Schüler traumatisiert und depressiv geworden?
Gute Frage! Ich würde sagen: Auf gar keinen Fall. In meinem Dunstkreis ist mir nicht ein Schüler bekannt, der durch die Schulschließungen irgendwelche negativen Folgen davongetragen hätte.
Auf der anderen sehen wir Lehrer aber auch nur die „Spitze des Eisbergs“. Was zu Hause oder in den Köpfen der Kinder abgeht, kriegen wir leider nie zu 100% mit.
Schüler mit solchen Störungen hatte ich auch nicht. Aber was ist mit Eltern?
Hattest du da auch ein paar ganz besonders gelagerte Spezialfälle?
Nach den Erfahrungen aus meinem Freundes/Kollegenkreis haben die Eltern mehr Probleme damit gehabt als die Kinder. Ich kenne alleine zwei Frauen die psychisch zusammengebrochen sind und seit über einem Jahr nicht mehr arbeiten können. Kinder sind da denke ich anpassungsfähiger
Ich kapier immer nicht, wie man überhaupt auf sowas kommt. Meine Güte als ob die Kinder hier im Krieg aufwachsen müssen, wie Millionen Kinder auf der Welt übrigens. Was für Trauma? Weil man ein paar Freunde weniiger treffen kann und ne coole Ninja Maske trägt? Seit wann halten Menschen Kinder eigentlich für so unfassbare Schneeflocken, dass man ihnen nichts zumuten kann und sie sofort von jeder Widrigkeit des Lebens tramatisiert werden. Meine Oma hat die Belagerung von Leningrad überlebt, als ihre kleine Schwester verhungert ist und von den Nachbarn gegessen wurde (no joke!) und die Wehrmacht die Stadt Nacht und Nacht mit allem beschossen hat, was es gab. DAS kann traumatisieren und selbst das hat sie nicht davon abgehalten ein normales und glückliches Leben zu führen. Und hier haben irgendwelche Leute Angst, dass ihr Lukas-Leander einen Knacks wegbekommt, weil er mal n bisschen mehr zuhause chillt. Meine Güte….
Zum Urteil: völlig unüberraschend und selbstverständlich richtig.
Ich habe ehrlich gesagt jeden freien Schultag gefeiert und da ich sowieso nie der große soziale Typ war und meine Konsolen bzw. Vaters Rechner, später meinen eigenen, hatte, hätte ich mir da schon ein paar schöne Tage gemacht. Was jetzt nicht heißt, dass ich nie daußen oder bei den Nachbarsfreunden gespielt habe. Wobei ich aber auch Freunde hatte, die ähnlich große Konsolenfreunde wie ich waren 😀
Natürlich ist das bei jeden anders, aber ich glaube auch, dass wir weit davon weg sind, dass unsere Kinder kaputt gehen. Das Argument ist mMn nur ein Vorwand um seine eigene „Freiheit“ durchzusetzen.