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Ein kleiner Zettel mit einer großen Geste: Die Sparkasse in Neunkirchen ist derzeit im Gespräch. Ein Post auf Facebook machte eine Aktion publik, die viele Menschen berührt. (Via)

Lest Euch zuerst mal den Aushang unten durch. Das muss man erstmal sacken lassen, oder? Und ich bin ganz ehrlich: Wenn ich abends in ne Sparkasse gehen, Geld abheben will und da liegt ein Obdachloser drin, denke ich auch erstmal: „Muss das jetzt sein?“

Gehen wir mit unserem Alltagsstress so „blind“ durchs Leben, dass uns mehr und mehr unsere Empathie anderen Menschen gegenüber abhanden kommt? Die Tür eine Sparkassen-Filiale offen zu lassen, ist, wenn wir ehrlich sind, jetzt nicht mal eine riesengroße Geste. Aber es ist doch das Mindeste, was man tun kann, um Obdachlosen zu helfen, bei unter null Grad nicht zu erfrieren. Und was machen wir? Wir beschweren uns, weil es uns bei unserem dreiminütigen Geld-Abheben-Aufenthalt stört.

Wenn man mal darüber nachdenkt, ist es schon fast menschenverachtend, oder?


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30 KOMMENTARE

  1. Es gibt doch genug obdachlosrnhrime wo obdachlose Schutz finden können.? Warum ausgerechnet in einer bankfiliale wo man in Sicherheit Geld abheben muss. Wenn da ein obachloser die Chance wittert an das Geld zu kommen ist man einfach nicht sicher und es wird einem ein Messer in den Rücken gestochen da man während des abgeben schutzlos ist und von hinten angegriffen wird.

    Wieso also ausgerechnet in einer Bank? Diese Gesellschaft ist einfach nur kaputt und tritt die normale Bevölkerung mit allen Mitteln einfach nur ins Gesicht. Asozial bekommen zu lasten der arbeitenden Menschen alles geschenkt und werden hofiert bis zum geht nicht mehr

    • Dann ab auf die Straße mit dir? Wenn obdachlos sein so ein Luxusleben ist, was guffelst du dann noch auf der Arbeit rum?

    • Ich weiß nicht ob du schonmal einen Obdachlosen im Winter in einer Bank gesehen hast, aber i.d.R schlafen die da gemütlich. Einem ein Messer in den Rücken zu stechen ist in der REM Phase eher schwierig.

      Ich bin bei der Postbank, die machen ihre Türen extra zu damit keine Obdachlosen da schlafen. Was toll für Leute wie mich mit regelmäßigem Spätdienst ist, weil nach der Arbeit mal Geld oder Kontoauszüge holen ist nicht. Wenn die ihre Türen offen lassen würden hätte der Obdachlose einen warmen Platz zum schlafen und ich käme nach der Arbeit noch rein, klassisches Win-Win.

      Obdachlosenunterkünfte sind so ein Ding, die haben i.d.R. feste Zeiten und harte Drogenpolitiken. Macht auch Sinn, aber führt z.B. bei Heroinabhängigen gerne mal dazu dass dort zu übernachten keine realistische Option darstellt. Und ja auch Leute die Heroinabhängig sind haben eine Menschenwürde.

  2. Das Problem ist halt wenn nur 10% oder vielleicht sogar nur 5% der Obdachlosen auch bzw. deswegen kriminell sind, hat man als Kunde schon ein ungutes Gefühl Bargeld abzuheben. Leider wie überall wo eine kleine Minderheit einer Gruppe die Reputation der ganzen schädigt.

  3. Grundsätzlich mega Aktion.
    Da ich selbst 3 Jahre für unsere Automaten zuständig war, muss ich leider sagen: die Obdachlosen, die bei uns in den Foyers gepennt haben, waren leider nicht die netten Leute aus den Vorweihnachtsfilmen, sonden haben alles bei uns abgeladen. Und da war Pisse noch die harmloseste Sache…

  4. Um deine Frage zu beantworten Steve. Nein.
    Die meisten Menschen sind kaum mehr oder weniger Empathielos.
    Sie waren es schon immer.
    Es ist, wie mit vielen Dingen, dass das Internet es sichtbarer macht.

    Viele der Kommentare hier sind noch nichtmal mehr schockierend.
    Zumindest nicht für mich.
    Bei einigen „Einheimischen“ hier passt es sogar wie die Faust aufs Auge.

    Ich habe bereits weiter unten schon geschrieben das man direkt merkt wer keine Ahnung davon hat wie es ist ganz unten zu sein in unserer Gesellschaft und was alles damit zusammenhängt.

    Einige Blitzbirnen hier legen die feinste Logik an den Tag. Jemand sollte malen den Menschen die ihre Obdach in der Flut vor kurzem verloren haben mitteilen das sie sich jetzt gefälligst was in die Venen zu schießen haben und sich gefälligst nun ständig vollpissen und einscheißen müssen. Wir wollen ja hier keine Weltbilder zerstören.

    • Das ist doch kompletter Blödsinn. Da fragt man sich echt wie alt du bist und was du wohl wirklich davon weißt in der Gesellschaft „ganz unten“ angekommen zu sein. Es sei dir versichert das absolut keiner der vom Hochwasser vorübergehend heimatlos gewordenen Ahrtalbewohner auf die nächtliche Öffnung der Sparkassenfilialen angewiesen war.

      So dumm das mit Pennern zu vergleichen, die nun mal Realität in Großstädten sind. Das hat auch nix mit fehlender Empathie zu tun. Jemand der in einer sicheren Umgebung Bargeld holen möchte erwartet eben genau das. Wenn sich die Bank aus humanitären Gründen zu so einer Öffnung entscheidet ist es imo das Mindeste seine Kunden davor davon zu informieren und nicht hinterher abzukanzeln. Es gibt (leider) einen guten Grund warum viele Städte die Obdachlosen von den Hotspots vertreibt, denn Zerstörung öffentlichen Eigentums, Belästigung von Passanten und Beschaffungskriminalität sind nun mal an der Tagesordnung.

      Wenn du behauptest Sucht wäre bei den Obdachlosen kein Faktor, dann ist das komplett weltfremd. Für Leute die nach ihrem Partner und dem Job vielleicht auch den Halt im Leben verloren haben gibt es genug Hilfsangebote, die sie gar nicht erst obdachlos machen. Dafür leisten wir uns ja diesen riesigen Sozialapparat.

  5. Bis vor einigen Jahren waren auch diese Geschäftsstellen nachts geöffnet. Angefangen hat es erst als diese Banden angefangen haben die Automaten zu sprengen. Als Prävention wurden folgend dann die Fillialen mit Zeitschaltuhren ausgerüstet, damit es den Tätern erschwert wird überhaupt da rein zu kommen. Das ist so oft passiert, daß den Banken kaum noch was anderes übrig blieb.

  6. Kurz mal Off-Topic eine Frage in die Runde:

    Bin ich der einzige bei dem ganz ganz oft die angehängenten Bilder/Fotos im Blogbeitrag nicht laden bzw. angezeigt werden? Ich habe hier immer nur leere Platzhalter. Egal ob am PC auf der Arbeit mit Chrome, zuhause mit Firefox, meinem Notebook oder am Iphone mit Safari. Egal wo, in 85% der Fälle kann ich die Bilder nicht sehen und nur manchmal klappt es wenn ich mit STRG+F5 neu lade. Aber kann ja nicht Sinn der Sache sein?

    Ist das nur bei mir so?

    • Ist auf meinem Uni-Laptop auch so, dürfte der Adblocker sein. F5 (sogar ohne STRG) fixed es aber idR, du musst nur kurz 2-3 Sekunden warten, bis die Bilder laden.

    • Habe ich auch auf PC mit firefox, Ghostery ist bei Steve deaktiviert.
      Mit rechtklick und untersuchen wird eine Fehlermeldung angezeigt und danach die Bilder freigeschaltet.

    • Das habe ich auch, trotz Whitelist-Eintrag (die Werbung wird einwandfrei angezeigt). Versuch mal, das Bild in einem neuen Tab zu laden, das hilft zumindest bei mir.

  7. Habe auch mal im Oktober in einer Sparkasse geschlafen, als wir nach einem Konzert die letzte Bahn verpasst haben.
    Passt schon – ist ne gute Aktion.

  8. Eine tolle Aktion, jedoch finde ich den Satz bezüglich der Banken absolut daneben. Hier hätte ich mir gewünscht, diese ebenfalls zu motivieren. „Helfen Sie uns unseren obdachlosen Mitmenschen weitere warme Schlafplätze zur Verfügung zu stellen, indem Sie dies in anderen Filialen der Sparkasse oder anderer Banken ansprechen, damit auch diese ihre Türen nachts offen halten.“.

  9. Mich stört nicht der Obdachlose an sich, sondern das was die so mit sich bringen. Zum einen sind die häufig/ meistens drogenabhängig. Das führt dazu, das die um an kohle für ihrem nächsten hit zu kommen sehr vieles machen. Fühlt man sich beim geld abheben jetzt nicht gerade sicherer. Zum anderen sind sie meist auch noch unhygienisch pissen und scheißen sich selbst ein etc.
    Zumal in Deutschland ja niemand auf der Straße leben muss.

    • So sehe ich das auch. Wenn ich gerade Geld abhebe, würde ich mich alles andere als wohl fühlen, wenn da ein Obdachloser dabei zusieht, ob böse Absicht oder nicht. „Nett“ von der Bank, aber noch lange kein Grund, hier den Moralapostel zu spielen.

    • Das ist absolut falsch. Natürlich gibt es Obdachlose die komplett fertig sind und denen nur noch der nächste Schuss ein Glücksgefühl geben kann aber das sind bei weitem nicht „die meisten“.

      Natürlich fällt ein „Dauer Obdachloser“ der stinkend mit Einkaufswagen durch U-Bahnen oder Straßen zieht mehr auf als die Unmengen an „normalen“ Obdachlosen die gerade verdammt viel Pech hatten und daher auf der Straße landeten und gerade dabei sind sich wieder nach oben zu arbeiten. Diese fallen eben kaum auf weil sie sich regelmäßig Duschen und nach außen wenigsten den Schein der Normalität aufrechterhalten wollen. Denn wie du zeigst wird man direkt stigmatisiert wenn man Obdachlos ist. Hell, es gibt sogar berufstätige Obdachlose.

      Ich habe während meiner Schul und Uni Zeit fast 10 Jahre in einem HBF einer Millionenstadt gearbeitet und da kommt man an Tagen ohne viel Kunden schon mit den einem oder andern Obdachlosen ins Gespräch. Da stehen sehr viele verschiedenen Geschichte hinter den Personen.

      Und der letze Satz ist leider auch recht ahnungslos dahergeworfen. Ja es gibt immer Anlaufstellen aber diese sind zum einen nur zum Schlafen und nicht zum „Leben“ und bringen zum anderen auch viele Probleme mit sich.

      Ich frage dich: Wenn du plötzlich auf der Straße landen würdest wo würdest du lieber schlafen. In einer Sammelunterkunft für Obdachlose in der Teils die von dir beschriebenen „Dauer Obdachlosen“ abhängen und du dir einen Raum mit Unmengen andere Teilen musst und vielleicht auch noch Angst um deine wenigen Habseligkeiten hast. Obendrein kostet es dich einer Menge Überwindung dort hinzugehen, denn das würde heißen du bist nun wirklich ganz unten angekommen.

      Oder

      In einer warmen relativ ruhigen Bank, die du für dich alleine haben kannst? Bestenfalls ist diese auch noch Kameraüberwacht.

      Ich glaube die Wahl fällt einem relativ leicht.

    • Weil die Antifaschistische „Wir haben Platz“ fraktion recht gern baustellenfahrzeuge von neubauten abfackelt und sich dafür sogar auf indymedia feiert

    • Man merkt direkt wer keine Ahnung davon hat wie es ist ganz unten zu sein in unserer Gesellschaft und was alles damit zusammenhängt.

      • Es gibt da keine wahre Antwort .
        Von Selbstverschuldet bis Systembedingt , von Krankheit , Depressionen , Sucht , Verlust von Familie, Firma, Haus und Hof bis hin zur Verweigerungshaltung missverstanden als Freiheit um sich seine Lage aus Selbstschutz schön zureden.
        Missbrauch und Gewalt in der Familie und die Flucht in die Großstadt grade bei Jungenmenschen ein Thema und mit 14-16 ist der Sommer auf der Straße in der Großstadt ein Abenteuer wenn aus Klein-Irgendwasbach kommst . Der Spruch „Sie Tanzt nur einen Sommer“ ist nicht nur ein Spruch und die den Absprung dann nicht schaffen sind dann auch schnell im Teufelskreis gefangen.
        Und Obdachlos/Berber ist ja nicht das gleiche wie Wohnungslos ,das ist ja grade in den Ballungsräumen eine der großen Systemfragen wie man mit den steigenden Mieten umgeht und auch mehr Wohnraum schafft. Das da nicht noch größere Probleme entstehen .
        Nur nütz das jemanden nix der es nicht hinbekommt Termine bei Ämtern wahrzunehmen .
        Gründe gibt es viele das es nicht so sein muss ist nur kein Argument denn es ist was ist und das nicht seit heute sondern schon seit gefühlt immer.
        Nur wird der Landstreicher aus der Kaiserzeit heute eher Romantisier.
        Man wird das Problem auch nicht mit Geld regeln können .
        Aber Gutmenschentum und Empathie könnten bissel helfen .

    • Ich denke das es manchmal eine bewusste Entscheidung ist aus allem auszusteigen, aber sehr viel öfter es sich wohl einfach um Menschen handelt, die aus irgendeinem Grund nicht „das Zeug“ haben selbstständig ihr leben im Griff zu behalten.

      • Mach doch mal den Selbstversuch du Vollblut Alphamensch. Zeig uns deine Überlegenheit per Videotagebuch. Einfach nur lächerlich.

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