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Vor gut vier Wochen hat ein Londoner Gericht Boris Becker wegen Insolvenzverschleppung verurteilt. Nun steht auch das Strafmaß fest: Die Tennisikone muss zwei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. (Via)

Schon irgendwie erschütternd, wie tief dieser Mann gefallen ist. Boris Becker war der vielleicht größte Held meiner Kindheit und hat mein sportliches Leben maßgeblich beeinflusst. Ich will jetzt nicht mit Sprüchen wie „es bricht mir das Herz“ anfangen, weil es das nach all den Jahren und all seinen Verfehlungen (sowohl beruflich als auch privat) nicht mehr tut.

Aber es ist trotzdem immer wieder verblüffend, wie groß die Probleme unserer Sport-Ikonen sind, sich nach ihrer aktiven Karriere im „Leben danach“ zurechtzufinden…


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7 KOMMENTARE

  1. Bild und Co tun ja gerade so, als ob er hingerichtet würde. Wird wahrscheinlich wie bei Höhnes laufen, ziemlich schnell offener Vollzug und bei guter Führung dann auch bald Bewährung. Wobei ich ja bei solchen Vergehen fast immer gegen eine Haftstrafe bin. Mehrwert für die Gesellschaft ist gleich Null, dann lieber eine hohe Geldstrafe + Schadensersatz, da hat der Staat wenigstens was davon. Ist ja nicht so, als müssten wir jetzt die Bevölkerung vor Boris Becker schützen oder ihn großartig resozialisieren.

    • „dann lieber eine hohe Geldstrafe + Schadensersatz“ Und du denkst da ist bei dem was zu holen?? Dann lieber ordentlich Sozialstunden und mal schön Müll einsammeln.

    • Das Problem bei der Geldstrafe ist dass es bei Insolvenzverschleppung eher wenig zu holen geben wird.

      Damit Strafen neben der individuellen Konsequenz auch eine abschreckende Wirkung haben (denn darum gibt es ja Strafen in erster Linie), wird man wohl nicht drum herum kommen Rechtsbrüche entsprechend zu ahnden. Man könnte sagen: Die Gesellschaft zahlt jetzt für einen Trottel, damit sich 100 andere aber abgeschreckt an Recht und Gesetzt halten.

      Als Hoeneß 2014 verurteilt wurde, haben sich die Selbstanzeigen wegen Steuerhinterziehung verdreifacht. Am Konzept scheint was dran zu sein ^^
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/steuerhinterziehung-mehr-selbstanzeigen-seit-hoeness-a-979045.html

      • Kommt jetzt drauf an. Insolvent heißt ja erstmal nicht, dass er nichts mehr besitzt, sondern nur, dass er nicht mehr liquide ist. So eine Insolvenz kann ziemlich schnell abgeschlossen sein, wenn die verschiedenen Vermögenswerte – Immobilien, Wertsachen, etc – verkauft werden, hab ich selbst schon bei einem Verwandten miterlebt.

        Firma ist Bankrott gegangen, da er die als Einzelunternehmer geführt hatte, war er damit direkt auch privat insolvent. Hat dann ganz regulär das Insolvenzverfahren eingeleitet, Firma, Grundstücke, etc. wurden verkauft und er hatte seine Schulden damit auch schon wieder beglichen und sogar noch was als Polster übrig.
        Ansonsten wäre ja Choquas Vorschlag mit den Sozialstunden auch ganz charmant, gerne auch richtig viele davon.

        Bei der abschreckenden Wirkung bin ich mir ziemlich unsicher, denn es gibt auch viele Belege, dass hohe Strafen nicht zu geringeren Kriminalitätsraten führen. Die Länder, in denen es noch die Todesstrafe gibt, haben fast alle ziemlich hohe Mordraten, trotz der ultimativen Abschreckung. Generell sehe ich Freiheitsstrafen bei Vergehen/Verbrechen, bei denen niemand direkt zu schaden kommt, ziemlich kritisch. Man muss sich mal vor Augen führen, dass es Menschen gibt, die z.B. wegen sexueller Nötigung eine ähnliche oder sogar mildere Strafe bekommen, als Boris Becker hier für seine Insolvenzverschleppung. Das finde ich dann doch ziemlich unverhältnismäßig.

    • Eine reine Geldstrafe würde doch geradezu einladen so vorzugehen wie Becker. Entweder versteckt man erfolgreich sein Geld vor den Gläubigern oder im schlimmsten Fall ist man genauso Pleite wie wenn man sich Gesetztes Konform verhalten hätte. Einem Insolventen Mann kann man nunmal nicht in die Tasche langen.

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