Heute wieder Herrenspielzimmer mit Sascha und Sascha. Es gab hitzige Diskussionen und nicht nur wegen des Wetters. Thematisch war es heute sehr politisch und wenig nerdig. Aber vielleicht ist das mal eine schöne Abwechslung zu sonst…
Hier alle Themen in der Übersicht:
– USA: Das Recht auf Abtreibung (ab 09:01 min)
– George Stinney Jr. (ab 46:29 min)
– Patriotismus: Stolz auf sein Land? (ab 51:25 min)
– Serien/Filme: Dr. Strange, Thor, Ms. Marvel, Obi Wan, The Boys, Winning Time, Adam Sandler, Man vs. Bee, Herr der Ringe, House of the Dragon und Avatar (ab 01:06 Std)
– Youtube-Prime (ab 01:37 Std)
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Tolle Folge, auch wenn mir bei Enclase Argumentation der Hut hochgeht.
Er sagte, wir haben keine religiösen Fundamentalisten in Deutschland? O. K.
Das ist wirklich linkes Geschwafel vom feinsten.
Man merkt, dass er den ganzen Tag, zu Hause sitzt, bei verschlossenen Fensterläden.
Sascha hat wie immer eine gesunde Ansicht auf die Dinge.
Tolle Folge, auch wenn mir bei Enclase Argumentation der Hut hochgeht.
Er sagte, wir haben keine religiösen Fundamentalisten in Deutschland? O. K.
Das ist wirklich linkes Geschwafel vom feinsten.
Man merkt, dass er den ganzen Tag, zu Hause sitzt, bei verschlossenen Fensterläden.
Sascha hat wie immer einen gesunde Ansicht auf die Dinge.
Winning Time ist pures Gold. Da hast du mit mir einen Verbündeten.
Hustle war „okay“. Viele Cameos die dir Spaß machen werden.
Ich war gestern in Top Gun (D-Box). Großartig!
Joa…das war…anstrengend. Wirklich, wirklich anstrengend. Manchmal schießt Enclase ja echt über das Ziel hinaus und kommt sehr arrogant rüber, aber hier hab ich großen Respekt, wie ruhig er geblieben ist. Das war eine Ansammlung von tiefrepublikanisch-trumpischem Geschwurbel, aiweh. Und sich dann hinstellen und Enclase vorwerfen bestimmte Dinge „durch einen bubble Trichter“ zu sehen und das „die Demokraten immer extremer werden“ – wer genau eskaliert gerade nochmal jede politische Diskussion?
Vieles haben meine Vorposter schon exzellent dargelegt, aber auf eine Sache möchte ich hinaus: „Es ist schlimm, wenn die Leute das Supreme Court oder andere Institutionen nicht mehr anerkennen“ –> Da hat Sascha absolut recht, aber er verdreht Ursache/Wirkung. Die Menschen verlieren das Vertrauen in diese Institutionen, weil die Institutionen scheiße bauen. Wenn ein Präsident offen versucht, seine erfolgte Abwahl zu verhindern und er dafür nichtmal belangt wird oder verhindert wird, dass er wieder kandidieren kann, dann ist das ein Zeichen für einen „failed state“, der offensichtlich in Korruption und diktatorischem Gedankengut versickert. Aber warum soll ein normaler Bürger dann den Kongress noch Ernst nehmen, wenn die Republikaner es nichtmal schaffen, sich von jemandem wie Trump zu distanzieren? Und dann immer das Gelaber von wegen „kann man doch abwählen“…ne, kann man eben nicht, weil die USA so eine kaputte Demokratie sind, dass Wahlmanipulation ganz legal durch Zuschneidungen der Wahlkreise passieren kann. Dazu kommt eine tief-indoktrinierte Bevölkerung, die gelernt hat, dass jede Kritik an den USA und jede Veränderung daran Sozialismus sind.
Zum Abschluss: Jeder weiß, dass es bei Roe vs. Wade nicht darum geht, den Föderalismus zu verteidigen. Nebenbei weiß ich nicht, was Sascha da immer mit der EU hat: Die EU setzt sehr viele Regeln und Gesetze ein, die den teilnehmenden Staaten nicht passt. Deutschland ist übrigens auch eine föderale Republik, entstanden aus unabhängigen Staaten. Trotzdem schlägt Bundesrecht stets Landesrecht. Die Südstaaten sind einfach erbärmlich darin, stets auf ihre Unabhängigkeit zu plädieren, auf der anderen Seite aber im Ruhm und Glanz der USA zu sonnen. Frei nach dem Motto „WIR haben Hitler besiegt, aber DIE AUS D.C diktieren nicht, wer hier abtreiben darf!“
Dann sollen sie einfach einen weiteren Anlauf in Sachen Sezession nehmen, diesmal wird der Norden garantiert nicht nein sagen.
Das ist ein wunderbare Analyse und entspricht auch dem Gefühl, dass ich bei Saschas Darstellung hatte. Erstmal wird von ihm eine ganze Menge weggelassen und gleichzeitig sucht er sich eine wenige Auffälligkeiten raus, die dann bis hin zum Rassismus aufgebläht werden. Gleichzeitig lässt man die tatsächlichen Rassismusvorwürfe auf Republikanerseite vollkommen unkommentiert.
Ich höre mir gerne die Meinung von Sascha (USA) an um mal die andere Sicht zu sehen/hören. Erst habe ich seine Meinung zum Supreme Court verstanden. Ja die Bundesstaaten sollen alles selber entscheiden können/dürfen.
Aber dann hab ich einen weiteren Podcast gehört und dann erst die Absurdität feststellen müssen:
Beim Waffenrecht, welches in New York eingeschränkt wurde, entscheidet der Court, dass dieses Bundesweit besteht (jeder darf laut Grundgesetz offen eine Waffe tragen) und der Bundesstaat darf es NICHT frei entscheiden.
Und bei der Abtreibung wird dann genau andersrum entschieden?!
Der Widerspruch ist mir auch schon aufgefallen – vorallem weil es ja in der gleichen Woche passiert ist. Die „Logik“ ist, dass das Waffenrecht jedem Amerikaner garantiert wird, Abtreibungen aber nicht.
Nur wenn ein Land seine Verfassung in zwei so katastrophal beschissenen Bereichen nicht anpassen kann, was sagt das über dieses Land aus?
Einige Leute sollten sich mal hier ihre Kommentare zu beiden Saschas durchlesen, würde ihr das denen auch so ins Gesicht sagen?
Beide kommen mit Argumenten aus ihrer Sicht, um diese zu verstehen, muss man sich in denjenigen reindenken. Eventuell warum er etwas so sagt oder wie seine Informationsquelle ist.
und zum Teil muss man auhc raushören, was zwischen den Zeilen gesagt wird.
Wie Steve das bemerkt hat, beide haben eine Meinung, aber aus unterschiedlichen Richtungen
Finde es auch erschreckend und traurig dass die Leute anscheinend eine solch eigentlich seichte, gediegenen, Polemik freien Meinungs-bzw. Ansichtsaustausch nicht „mehr“ ertragen können, ne wirklich Diskussion war das ja nicht mal…
US-Sascha findet es in Ordnung, Menschen die freie Entscheidung zu nehmen, mit dem Verweis auf demokratische Prozesse. „Dann muss man das akzeptieren“. Demokratie ist am Ende des Tages, ein bisschen mehr als nur eine Mehrheitsentscheidung.
Und Enclase legt eine Hybris an den Tag, für die ich keinen Vergleich finde, um sie beschreiben. Ich bleib dabei, seine Art der Argumentation ist toxisch.
Danke,du sparst mir sehr viel Text..
Scheinbar ist der beste Adam Sandler Film der letzten Jahre an den meisten vorbeigegangen + der Beweis dass er auch ernst kann – Uncut Gems, auch auf Netflix
Puh, eigentlich bin ich seit einiger Zeit begeisterter Hörer vom Herrenspielzimmer…gerade weil es auch mal kontrovers wird und nicht alle einer Meinung sind.
Aber viele der Dinge die ich heute vom Florida-Sascha hören musste waren schon sehr nah dran am trumpschen Breitbart- oder Fox-News-Narrativ.
Zwischenzeitlich habe ich hier in meinen Schreibtisch gebissen und mich geärgert dass solche Aussagen hier eine Bühne bekommen…Meinungsfreiheit hin oder her, aber wenn das weiter in Trump-Geschwurbel abdriftet habt ihr zumindest mich als Hörer verloren, leider.
dann hast du seine Aussagen nicht verstanden.
Sascha ist auf der gleichen Wellenlänge wie Sascha, aber aus einem anderen Blickwinkel
man man more drama baby.
Du bist begeisterter Hörer und wg dieser Folge stellst Du in Frage diesen Podcast weiter zu hören? Warum ist es so schwer auch mal andere Meinungen zu hören?
Wenn ich regelmäßig mit Enclase diskutieren müsste, würde ich auch lieber länger schlafen. Ärgere mich regelmäßig ins Herrenspielzimmer reinzuhören. Der Typ ist so unglaublich toxisch.
enclase ist vielleicht starrsinnig bei seiner Meinung und nicht überzeugbar, aber sicher nicht toxisch
Das Problem bei Youtube-Premium ist, dass da der Musikstreaming-Service „Youtube Music“ mit dabei ist. Wenn du den benutzt, lohnt sich das, weil man dafür ja eh 10 EUR pro Monat bezahlt. Leider braucht den kein Mensch und da sind 12 Euro dann viel Geld. Die sollten Keine-Werbung-Only für 4,99 oder 5,99 anbieten.
Mal ne Frage am Rande, ist der Florida Sascha nicht ein ausgewanderter Deutscher?
Wie kommt er darauf zu sagen: „Das ihr ja grad in der Zeit….“ (in Bezug aus die Nazizeit)
Als ob er nicht genau so einen großen oder kleinen Anteil daran hat wie ich und du (oder besser welchen Anteil die Großeltern daran hätten). Einfach auswandern und schwups ist man nicht mehr Teil der Geschichte?
Ich glaube das war letzte Woche Thema. Inwieweit unsere Generation überhaupt noch Teil dieser Geschichte ist. Unsere Großeltern welche auch nur bedingt etwas Verantwortung tragen sterben jetzt auch so langsam aus. Ist schwer zu sagen ob wir aktuell noch Teil der Geschichte sind. Ändert ja nichts an der Geschichte, nicht falsch verstehen.
Als Rassisten würde ich die Demokraten jetzt nicht bezeichnen, Enclase hängt allerdings dem typischen „Demokraten gut, Republikaner böse“ hinterher, was sehr nervig ist. Wenn jemand der nie raus geht dir die Welt anhand von Youtube und Zeitungsartikeln erklären will, typisch Internet eben
Du behauptest also, dass man live und vor Ort bei einem Ereignis dabei sein muss, um selbiges werten zu können? Was genau ist das für eine Logik? Damit eliminierst du ja absolut jede öffentliche Diskussion zu jedem Thema, bei welchem die Debattierer nicht anwesend waren – inklusive Diskussionen über geschichtliche Themen, bei denen absolut niemand der heute noch lebt anwesend sein konnte. Stark durchdacht, typisch Internet eben…
Und nein. Ich habe noch nie ein „Demokraten gut, Republikaner böse“-Denken verfolgt – im Podcast sollte über die 1.5 Jahre recht deutlich geworden sein, dass ich nicht wirklich in Schubladen denke sondern Situationen einzeln bewerte. Ich kann durchaus verstehen, dass viele Amis absolut keine Lust auf Hillary und das korrupte Establishment der Demokraten hatten. Auch habe ich sogar in genau diesem Podcast Sascha rechtgegeben, dass Biden ein Idiot ist. Sie jedoch als Rassisten zu bezeichnen ist eine ganz andere Liga und reine Ideologie aus dem Trump/De Santis-Lager.
Finde ich toll das du hier noch einmal Bezug nimmst. Ich denke das es in beiden Parteien Rassisten gibt. Man muss nur Glück haben das die gerade keine höhere Position inne haben. Am Ende des Tages sind Politiker auch nur Menschen mit Fehlern und Eigenheiten.
Erbschuld , das bringen nur Rechte die rumheulen weil sich nicht dran erinnert werden wollen.
Aber ich musste schon schmunzeln das jemand der seine Nation gewechselt hat über Patriotismus redet. Aber das ist ja auch der Ursprung der Nationalismus der USA eine zusammen gewürfelte „Nation“. Die sich selber eine Identität geben musste .
Und diese Mär von man wird schief angeguckt wenn man ne Deutschlandfahne aufhängt ist auch so ein rechter Propaganda scheiß.
Ich find schon, dass das ein Geschmäckle hat ne Deutschlandfahne aufzuhängen, was einerseits mit unserer problematischen Vergangenheit zu tun hat und andererseits damit, dass sowas m. E. überwiegend im rechten Spektrum passier (die immer noch von eben dieser Vergangenheit träumen…).
Ich finde es zwar ein bisschen schade, dass das so ist, aber ich glaube es wird noch einige Jahrzehnte brauchen bis das Thema Nationalstolz in Deutschland an Brisanz verliert.. wobei es mir abseits von Sportevents eigentlich auch recht egal ist und ich sowas nicht brauche. Finde diese Selbstverliebtheit der Amis bspw. eigentlich eher peinlich. 😉
Dann hast du den Sinn der deutschen Fahne und der Hymne nicht verstanden.
Sich hinter eine fahne zu stellen die stellvertretend für ein Wertesystem und die Leute und Kultur in einem Landsteht. Hat kein Geschmäckle….
Wenn extreme Rechte u vielleicht auch Linke Flaggen missbrauchen um sich h dahinter zu sammeln darf/sollte dich das nicht hemmen die Werte und Ideale und ein Stück den stolz zu Besitzen deine Flagge hoch zu halten und die Werte unseres (dein und mein) Land zu vertreten! Wir sind nämlich ein eigentlich ganz cooles Land und wir haben den Anspruch an uns besser zu werden
Drum lass dir deine Flagge nicht weg nehmen die teuer bezahlt
„Wir sind nämlich ein eigentlich ganz cooles Land und wir haben den Anspruch an uns besser zu werden“
Das ist tatsächlich auch der Grund für mich stolz auf Deutschland zu sein. Bei den meisten anderen Ländern (und natürlich auch teilweise in Deutschland, aber eben zum Glück in geringerem Anteil) wird mittlerweile nur noch versucht den Status Quo zu erhalten oder sogar zu – sich zurecht gelügten – früheren Zuständen zurückzugehen. Deutschland versucht wenigstens in teilen ein besseres Land mit besseren Menschen zu werden und da bin ich gern Teil von.
Hmm ich tu mich da trotzdem schwer mit der Flaggenthematik, weil solche „einfachen“ Symbole leicht missbraucht werden aus o.g. Gründen. Die Hymne, auf die ich gar nicht eingegangen bin transportiert ja eine klare Botschaft zu der ich auch absolut stehe. Ich bin da eher bei dir was die Werte und Kultur betrifft, wie auch von oilrumsick nochmal zutreffend ergänzt. Da bin ich ebenfalls gerne ein Teil von und würde mich daher auch nie dafür schämen Deutscher zu sein (höchstens für das was unsere Vorfahren teilweise verbrochen haben, wofür ich persönlich allerdings wenig kann).
Steve hat das auch ganz zutreffend analysiert.. ich finde den amerikanischen Patriotismus (auch anderer Länder) einfach übertrieben und gleichzeitig müssen wir uns nicht schämen für das was wir heute sind und haben ein schwieriges Verhältnis zum Thema Nationalstolz (halt nur beim Sport unkomplizierter).
Es gibt keine Erbschuld, wer ernsthaft glaubt für etwas verantwortlich zu sein was vor der eigen Geburt passiert ist, dem ist nicht mehr zu helfen…
Ist ist aber klar das du wieder alles was in dein sehr seltsames Weltbild nicht passt in die rechte
Ecke schieben willst.
Babys umbringen – hat er das echt gesagt?
Grossen Respekt an Sascha, wie ruhig, sachlich und kompetent er geblieben ist. Enclase kann echt so arrogant, herablassend und besserwisserisch rüberkommen… Da schauderts mich. Selten jemanden so extrem in Absoluten reden gehört.
„Die linken Rassisten von den Demokraten spalten die USA.“
Ist das noch Fox News, oder ist das schon Breitbart? Ruhig, sachlich und kompetent eben!
Ich hab das z.B. ganz anders wahrgenommen 😀
„Vielleicht kennst du dich nicht so mit US Geschichte aus“ „Demokraten waren und sind Rassisten“> Kennt den Party Switch in den USA nicht ODER erwähnt ihn absichtlich nicht 😀 Vollkommen verdrehte Darstellung von kalifornischen Gesetzesvorschlägen inklusive Diffamierung der „woken linken Hippies“.
„US Bürger sollen volle Freiheit auf ihr Leben haben“ (nennt man auch Grundrechte) vs. „Föderalismus und Autonomie der Staaten muss gewährleistet sein“ > sieht nicht wie er sich da selbst widerspricht 0o
„Wir sind die stabilste Demokratie der Welt.“ > Echt? Hätte schwören können die USA seien eine Föderale konstitutionelle Republik. (Ist ja auch immer das Argument warum man am Electoral College festhält (so wie Sascha ^^)) US Geschichte ist auch ehrlich gesagt super kompliziert, gerade weil die USA so jung sind und die Möglichkeit hatten alles besser zu dokumentieren.
„Ich hab Trump gewählt der hat 3 Richter berufen. So ist das in einer Demokratie, wem das nicht gefällt soll dann anders wählen und es ändern“ > wird schwierig wenn SCOUTS auf Lebzeiten berufen werden und nicht abwählbar sind. Dauert ja nur noch 20 – 40 Jahre bis die sterben. Dann kann man was ändern. Aber gut, dass Biden’s Richterwahl mit Brown nur „Quotenfrau“ ist. Wer wissen möchte welcher Präsident wie „den Court“ gepacked hat, kann hier nachschauen. https://www.senate.gov/legislative/nominations/SupremeCourtNominations1789present.htm
Enclase ist natürlich immer wieder mal etwas besserwisserisch, aber Sascha redet in der Folge hier auch mit absoluter Selbstsicherheit und wenig Substanz. Insgesamt hatte das hier nicht so viel mit „Diskussion“ und „sachlicher“ Darlegung zu tun, als mit ideologischem Gebashe.
Ich fand man hat gemerkt wie Steve ein ehrliches Interesse an den neuesten US News hatte, aber er hat leider nicht genau die die sachlichen Informationen bekomme die er wollte.
Großartiger Beitrag. Bin hier her um nach dem Hören des Podcasts US Sascha stark zu kritisieren aber hier ist schon alles gesagt. Top Beitrag.
Super Beitrag, die Diskussion ist mir auch wirklich extrem sauer aufgestoßen. Enclase ist da ruhiger geblieben als ich es geschafft hätte, mit Fakten hat das phasenweise nur wenig zu tun gehabt.
Was ich gerne noch gerne noch ergänzen möchte. Saschas Standpunkt, dass der Gedanke des „Federal States“ so wichtig ist, wir ziemlich brachial dadurch unterhöhlt, dass die Republikaner das System ja einfach nicht respektieren.
* z.B. Gerrymandering (was dazu führt, dass mittlerweile Präsidenten gewählt werden die den popular vote um Millionen verloren haben. Immer zugunsten der Republikaner, soweit ich weiß, Trend zunehmend)
* und Court Stacking (Obamas Richternomination im letzten Amtsjahr wurde durch den republ. Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, erfolgreich blockiert. Davon, dass mindestens zwei der letztlich nominierten Richter vorm Senat (glaube ich) Meineide geschworen haben, als es um Roes vs. Wade ging und wie sie damit umgehen).
Auch finde ich den Standpunkt „die Staten müssen selbst entscheiden dürfen, was Gesetz ist“ sehr problematisch. Gewisse Dinge DÜRFEN meiner Meinung nach nicht Gesetz werden. Mit der Argumentation wären sonst auch z.B. die Nürnberger Rassengesetze ok. Gewesen. Selbst wenn 51% oder mehr eines States dem zustimmen, ist es falsch. Kinder zu zwingen nach Vergewaltigungen eine Schwangerschaft auszutragen ist falsch. Es ist barbarisch und verachtenswert. Es gibt zivilisatorische Grundbausteine, an denen sollte man nicht rütteln.
Was heißt das dann konkret, Beispiel Texas:
* Beinahe totales Verbot aller Abtreibungen (nur legal, solange kein Herzschlag vorhanden ist. Zu dem Zeitpunkt weiß nur eine kleine Minderheit, dass überhaupt eine Schwangerschaft vorliegt) mit der Ausnahme medizinischer Notfälle
* Etablierung eines Denunziationssystems per Webseite mit Belohnung in Höhe von 10.000 Dollar, um Frauen zu melden die abgetrieben haben
* Strafe für die Frau: 5 Jahre bis lebenslänglich
Je mehr ich darüber erfahre, desto mehr schnürt sich mir der Hals zu.
Ach eine Sache hatte ich noch vergessen. Einer der „republianischen Richter“, hat übrigens im Nachgang empfohlen, als nächstes folgendes zu machen:
„Justice Clarence Thomas argued in a concurring opinion released on Friday that the Supreme Court “should reconsider” its past rulings codifying rights to contraception access, same-sex relationships and same-sex marriage.
The sweeping suggestion from the current court’s longest-serving justice came in the concurring opinion he authored in response to the court’s ruling revoking the constitutional right to abortion, also released on Friday.
In his concurring opinion, Thomas — an appointee of President George H.W. Bush — wrote that the justices “should reconsider all of this Court’s substantive due process precedents, including Griswold, Lawrence, and Obergefell” — referring to three cases having to do with Americans’ fundamental privacy, due process and equal protection rights.“
Natürlich ist das ideologisch…
„Gewisse Dinge DÜRFEN meiner Meinung nach nicht Gesetz werden.[…]Kinder zu zwingen nach Vergewaltigungen eine Schwangerschaft auszutragen ist falsch. Es ist barbarisch und verachtenswert. Es gibt zivilisatorische Grundbausteine, an denen sollte man nicht rütteln.“
Da stimme ich dir absolut zu, das Problem ist halt, dass es meines Wissens nach auf US weiter Ebene kein Gesetz gibt, was das regelt. Es gab bisher nur das Roe v Wade Urteil, was nebenbei gesagt wohl irgendwie auf dem Argument der in der Verfassung zugesicherten Privatsphäre beruhte. Aber es war NIRGENDWO Gesetzlich zugesichert, dass Abtreibungen ermöglicht werden müssen.
Diese „zivilisatorischen Grundbausteine“, sollten/müssen im Grundgesetz/in der Verfassung stehen. Man kann nicht erwarten, dass ein Gericht urteilt im Sinne von: „Gesetzlich/In der Verfassung haben wir nichts was gegen ein Abtreibungsverbot steht, aber Abtreibungsverbote sind halt doof, also lassen wir solche Verbote nicht zu.“. Zumindest ist das meine Auffassung, was ein Gericht machen sollte: Anhand der existierenden Gesetze urteilen. Und wenn da so ein Mist bei raus kommt, muss das (Grund-)Gesetz/die Verfassung angepasst werden.
Da Abtreibungen USA weit also vom Gesetz/der Verfassung nicht wirklich geregelt sind (zumindest jetzt eindeutig nicht mehr), dürfen die Staaten frei darüber entscheiden, sofern es nicht anderweitig gegen Verfassung geht. Und wenn jetzt ein Staat in Murrica der Meinung ist, dass Abtreibung grundsätzlich verboten sein sollte, dann ist das scheiße, aber das ist deren System und da kann man nichts machen. Wenn die Leute in dem Staat mit der Einstellung (und für eben diese) gewählt wurden, dann ist das Demokratie. Die „wunderbaren“ Grenzen der Demokratie, wenn ein Großteil der Wähler einfach ein zurückgebliebenes Weltbild haben.
Ich will hier eigentlich auch garnicht das Urteil verteidigen, keine Ahnung warum es jetzt nach Ansicht der Richter plötzlich nichtmehr in die Kategorie „Privatsphäre“ fällt. Im Grunde will ich hier nur sagen: Wenn es Amerika weit Abtreibungen geben soll, sollte das mMn nicht durch ein Urteil des Supreme Courts geregelt sein, welches es irgendwie wirr über Privatsphäre regelt, sondern in die Verfassung oder in ein Gesetz. Bis dahin kann bei denen jeder Staat das selbst entscheiden, warum auch nicht? Ist ja bei uns in der EU im Grunde auch nicht anders, wenn etwas EU weit einheitlich geregelt sein soll. Den USA – EU Vergleich finde ich im übrigen garnicht so schlecht.
Long story short: @USA regelt das endlich mal USA weit mit Gesetz/Verfassung und nicht mit einem Urteil des Supreme Courts. Und wenn ihr es so beknackt löst wie in Deutschland, wo es eigentlich grundsätzlich verboten ist, im nächsten Absatz aber durch ne Hand von Ausnahmen ermöglicht wird. Ist auch okay.
Top Kommentar.. Fasst es wirklich gut zusammen
Das kann ich so unterschreiben. Enclase einen Vorwurf zu machen, dass er da gegenhalten wollte, ist absoluter Quatsch.
Finde es auch sehr aberwitzig, wie man eine solche Haltung/Analyse zu immunisieren versucht, indem man darauf hinweist, dass eine externe Analyse falsch sein muss. Erinnert stark an moving the goalpost und andere Strategien, welche klar falsch sind.
Vllt. ist ein Blick von außen nötig, um zu erkennen, wo und warum etwas nicht mehr gut funktioniert. In diesem Punkt macht Enclase einen sehr guten Job, obwohl er mir auch mehr zur deutschen Abtreibungsdebatte sagen könnte. Da läuft noch lange nicht alles „normal“ und ist gerade was das Aufklärungsverbot und die Versorgung in kirchlichen Krankenhäusern betrifft stark im argen.
Wie vielen anderen hier kann ich dem nur zustimmen. Sehr guter Beitrag, und ich kann Enclase nur loben noch so ruhig geblieben zu sein. Schwurbel Sasha´s Meinung geht schon stark an dem vorbei, was mann unter freien Meinung dulden muss.
Was man unter freien Meinung dulden muss ? Woooooooow bist du ein dummes stück Scheisse! (Meine Meinung)
Freie Meinung ist freie Meinung da gibt’s nix dulden zu müssen. Dieses zensieren von Meinungen und Humor heutzutage ist grauenhaft.
Natürlich gibt es an freier Meinung was zu dulden? Das Gesetz sichert dir zu, eine freie Meinung zu haben, aber nirgendwo steht, dass du ein Recht darauf hast, diese überall und zu jeder Zeit ohne Widerworte äußern zu dürfen.
Wenn Steve morgen sagt „mir passt die Meinung von Sascha oder Enclase nicht, den oder die beide beiden will ich im Podcast nicht mehr haben“ ist das völlig legitim – und schon mal gar keine Zensur. Übrigens genauso okay, wenn Leute sagen „ne, wegen dem will ich mir den Podcast nicht mehr anhören“.