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Bei Viertklässlern haben sich die Kompetenzen in Deutsch und Mathematik deutlich verschlechtert. Laut dem neuen IQB-Bildungstrend beschleunigte sich der Abwärtstrend. Schulschließungen in der Pandemie reichen dafür nicht als Erklärung. (via)

Am heutigen Montag, den 17. Oktober 2022 wurden die finalen Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 präsentiert. Dieser Bericht beschäftigt sich mit Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik am Ende der 4. Jahrgangsstufe, sodass man Vergleiche zwischen Ländern und Vorjahren anstellen kann. Dieses neue Dokument zeigt dabei dann wohl recht deutlich, dass Viertklässler aktuell deutlich schlechter lesen und rechnen können, als es noch vor einigen Jahren der Fall war.

Zu diesem Schluss kommt man, wenn man die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 mit den Vorjahren vergleicht. Die Kompetenzen in Deutsch und Mathematik fallen aktuell deutlich schlechter aus als noch im Jahr 2011 und 2016. Dabei war bereits zwischen 2011 und 2016 ein recht deutlicher Abwärtstrend zu erkennen, der sich scheinbar für diese neueste Untersuchung noch weiter fortgesetzt hat.

Laut dem Bericht hat derzeit jeder fünfte Viertklässler Probleme mit dem Lesen und dem Rechnen. Bei der Rechtschreibung zeigt jeder dritte für die Befragung herangezogene Schüler einige Schwächen. Ansonsten hat sich der Anteil an leistungsstarken Schülern, die den gesetzten Regelstandard erreichen oder übertreffen, in beiden Fächern spürbar reduziert. Gleichzeitig ist die Anzahl von Schülern unter dem Mindeststandard deutlich angestiegen. Diese Kinder haben ein erhöhtes Risiko für einen weniger erfolgreichen Bildungsweg und einen schlechteren Beruf in der Zukunft.

An der Studie haben sich mehr als 26.000 unterschiedliche Schüler der vierten Jahrgangsstufe beteiligt und diese Kinder teilen sich auf ca. 1400 Schulen auf. Die Daten wurden zwischen dem April und dem August 2021 gesammelt und in den darauf folgenden Monaten ausgewertet. Der Zeitraum für die Datensammlung liegt also gut ein Jahr nach dem Start der Corona-Pandemie. Die mit dieser Krise verbundenen Lockdowns und Schwierigkeiten machten teilweise das Unterrichten in Schulen unmöglich und Kinder waren auf das Lernen von zu Hause aus angewiesen.

Auch wenn Covid auf jeden Fall eine Rolle bei den schlechteren Ergebnissen gespielt hat, so sehen die Experten die Ursache aber nicht nur bei der Pandemie. Schließlich gab es den Abwärtstrend bereits vor dem Ausbruch der Krankheit. Laut dem Bericht scheint der soziale Hintergrund der Schüler in der Sache deutlich wichtiger zu sein. Es gibt immer mehr Kinder mit Zuwanderungshintergrund und diese Schüler haben es zunehmend schwerer in ihrer jeweiligen Klasse zurechtzukommen. Dieser Hintergrund wirkt sich ziemlich stark auf den Bildungserfolg der Schüler aus. Allerdings gibt es auch miesere Ergebnisse bei Kindern ohne Zuwanderungshintergrund und den Schülern aus sozial besser gestellten Familien.

Die Autoren bezeichnen die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends als besorgniserregend und nicht hinnehmbar. Dem Bericht zufolge muss man in Deutschland stärker in die Bildung von jungen Kindern investieren und auch Schüler mit Migrationshintergrund stärker fördern. Ansonsten könnte man diesen Abwärtstrend wohl nicht sinnvoll bekämpfen und umdrehen. Gleichzeitig ist ein anhaltender Lehrermangel ein Problem, welches Deutschland unbedingt lösen muss. Ohne kompetente Lehrer ist es nicht machbar, die notwendigen Schritte einzuleiten.

Ansonsten gibt es aktuell genug Politiker, die die Ergebnisse aus diesem Bericht als erschreckend einstufen. Es bleibt aber abzuwarten, ob das Ganze tatsächlich etwas ändern und zu Verbesserungen führen wird. Schließlich wurde der in 2016 gezeigte Abwärtstrend selbst in den Jahren vor Corona nicht wirklich aktiv bekämpft.

„Der IQB-Bildungstrend 2021 liefert alarmierende Ergebnisse, die uns aufrütteln müssen.“ Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger


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9 KOMMENTARE

  1. Das Problem ist, dass man das Thema Migrationspolitik in Deutschland nicht mal mit der Kneifzange anfassen kann. Das Kind ist längst in den Brunnen gefallen. Wäre ich etwas zynisch würde ich jetzt sagen, das Kind ist nicht nur in Brunnen gefallen, es ist auch gleich jämmerlich ersoffen und nun treibt sein stinkender Kadaver da im Schacht und vergiftet das Wasser.

    Sobald es Probleme in diesem Bereich gibt, gibt es in Deutschland eigentlich zwei bewehrte Ansätze. Erstens, Alles leugnen und eine Scheindebatte über Rassismus, Diskriminierung oder Gott weiß was führen oder Zweitens, das Problem anerkennen und der Gesellschaft die Schuld geben weil die zu weiß, alt, männlich oder Gott weiß was ist und als Lösung anbieten dass man das alles wunderbar in den Griff bekommt wenn man das Problem nur in Geld erstickt.
    Mehr Leistungen, mehr Geld für Integration mehr intensive Förderung usw.

    Deutschland möchte eine „progressive“ Migrationsgesellschaft sein ( Was ich nicht mal gänzlich ablehne) verhält sich aber wie eine Bananenrepublik.
    Erfolgreiche Migrationsgesellschaften die gibt es vor allem im Anglo-amerikanischen Raum. Die USA, Kanada und vor allem Australien. Wenn man noch globaler schauen möchte, kann man gerne noch vorzeige Beispiele wie Singapur dazu nehmen.
    Was zeichnet diese Länder aus ? Klara und unmissverständliche Regeln nach denen die Einwanderung organisiert ist. In Deutschland herrscht in dieser Hinsicht komplette Anarchie. Eine Politik der offenen Scheunentore ( Was z.B Frau Faser erst heute wieder anschaulich bewiesen hat) ohne Konzept oder Ordnung. Eine Politik die nur auf Ideologie, Fantasievorstellungen und einem immensen Talent zur Problemverdrängung beruht. Migration und Asyl hat man bis zur Unkenntlichkeit vermischt, wobei die Ausweisung von Personen ohne aufenthaltsrecht seit Jahren defacto nicht mehr vorhanden ist. Es ist ein einziges Chaos das seine Spuren hinterlassen wird. Bildung, Armut, Soziale Fragen oder gesellschaftlicher Frieden.

    Ich habe vor Jahren immer gerne gelacht wenn Menschen sowohl aus dem Linke wie auch Rechten Spektrum Deutschland hämisch als BRD GmbH verschrien haben. Heute fände ich die Idee dass die Frage der Migration nach dem Vorbild einer gut organisierten Personalabteilung umgesetzt wird gar nicht so unattraktiv.

    Als letzte Anmerkung könnte man hier vllt noch sagen, das Deutschland ein gewisses Alleinstellungsmerkmal hat. Im Gegensatz zu anderen Europäischen Ländern halte ich es für vollkommen unfähig zur Einsicht… Eben das Kind und der Brunnen.

    • Du glaubst wirklich daran dass wir noch sowas wie eine Rente bekommen? Bei „Renteneintritt“ bekommen wir doch ne Flasche Schnaps und ne Rasierklinge in die Hand gedrückt

    • Wenn es nach den der marktregeltalles Christians dieses Landes geht..niemand..weil es kaum noch Leute gibt die genug verdienen um überhaupt etwas einzuzahlen.

    • Ich beantworte diese Frage bereits seit einigen Jahren mit „welche Rente?“! Dabei gehe ich allerdings eher davon aus, dass unser Euro in den nächsten Jahren auf das Niveau italienischer oder türkischer Lira abschmieren wird.

      Im Zusammenhang mit dem Thema dieses Posts muss ich dich jedoch darauf hinweisen, dass diverse Politiker im Zuge der 2015er-Zuwanderung versichert haben, dass diese Kernphysiker und Raketenwissenschaftler, die da zu Millionen eingewandert sind, unsere Rente zahlen werden … und es will doch sicher niemand behaupten, dass wir von unseren Politikern verarscht werden, oder?

      • Da war von Fachkräften die Rede,andere Umschreibung wenn nicht mehr genug Arbeitnehmer und arbeitswillige am Markt vorhanden sind um weiteres Lohndumping und Verschlechterung von Arbeitsbedingungen zu schaffen..siehe Pflege, Einzelhandel Fleischverarbeitung..aber schön daß sich jemand aus einer der Berufsgruppen die mit dem Bezug der gesetzlichen Rente eher nichts zu tun haben und Anwartschaften kassiert die knapp das doppelte des normalen Bezugs beträgt für die Rente des normalos interessiert…

        • Zweimal „nix wert“ ist immer noch „nix wert“. Ich bin – obwohl ich (theoretisch) davon profitiere – auch kein Freund der berufsständischen Versorgungswerke. Wie soll die gesetzliche Rente noch funktionieren, wenn sich alle Berufsgruppen, die etwas besser verdienen, sich aus dem System ausklinken? Da rennst du bei mir offene Türen ein.

          Ändert aber nichts daran, dass ein Verfall des Euros genauso meine Anwartschaften entwerten würde/wird.

          Der zweite Absatz war in der Tat ein ironischer Hinweis auf diverse Politikerzitate anno 2015. Die Vorlage hast du mir geliefert!

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