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Profile lassen sich künftig von einem Netflix-Konto zu einem anderen übertragen. Damit wird die Einführung einer Zusatzgebühr für das Konto-Teilen vorbereitet. (via)

Bereits vor einigen Monaten hat Netflix offiziell verkündet, dass sie bald die Möglichkeit für die Übertragung von angelegten Profilen zwischen Accounts weltweit einführen möchten. Dieses Feature soll es laut Netflix einfacher machen, einen eigenen Account anzulegen und seine bereits aufgebaute Sammlung an Medien beizubehalten. Durch dieses Feature werden die Listen, Empfehlungen, die bereits angesehenen Filme oder Serien und gespeicherte Spiele alle auf einen neuen Account übertragen, sodass Nutzer keine Änderungen hinnehmen müssen.

Einer gestern Abend erfolgten Stellungnahme von Netflix zufolge ist diese Profilübertragung mittlerweile wohl dafür bereit, um weltweit eingeführt zu werden. Die Freischaltung dieser Neuerung auf ausgewählten Accounts hat wohl in der vergangenen Nacht begonnen und sie wird im Verlauf der nächsten Stunde oder Tage fortgesetzt. Nutzer auf der gesamten Welt sollten in dieser Woche also irgendwann Zugriff auf diese neue Funktion erhalten.

Auch wenn Netflix in dieser Sache nett tut und nur positive Dinge als Gründe für die Einführung der Profilübertragung angibt, so hat das Ganze aber einen ganz anderen Hintergrund. Diese Funktion war in vielen anderen Ländern nämlich immer nur der erste Schritt von Netflix in dem Kampf gegen das Account Sharing auf Netflix. Der nächste Schritt läuft auf die Einführung einer Zusatzgebühr hinaus, wenn ein Account über die Grenze eines Haushalts hinweg verwendet wird. Zumindest lief dieser Vorgang in mehreren Ländern der Welt genau so ab.

Bisher gibt es noch keine Informationen darüber, wann Netflix solch eine Gebühr weltweit einführen möchte und wie viel das Ganze dann in Deutschland kosten wird. Es spricht aktuell aber vieles dafür, dass diese zusätzlichen Kosten nicht mehr weit weg sind. Nutzer sollten in den kommenden Wochen oder Monaten mit der Einführung dieser Gebühr in weiteren Ländern der Welt rechnen. Solch eine Gebühr zum Teilen von Accounts soll billiger ausfallen als ein eigener brandneuer Account für den Dienst.

Netflix möchte durch solch eine Gebühr ihre eigenen Einnahmen steigern und die Anzahl der Abonnenten erhöhen. Netflix hat in den vergangenen Quartalen erstmals Verluste und gesunkene Zahlen erleben müssen und diese neuen Kosten sind nur eine der Maßnahmen, die das Ganze künstlich ausgleichen sollen. Das Unternehmen schätzt derzeit darauf, dass weltweit mehr als 100 Millionen Konten von Netflix über einen Haushalt hinweg geteilt werden. Wenn auch nur ein kleiner Teil dieser Accounts auf einen zweiten Account umsteigt, dann würde Netflix die Gebühr vermutlich als Erfolg einstufen.

Die Profilübertragung ist halt wirklich nur ein Tool, welches Netflix später als Ausrede und Hilfsmittel für die Einführung solch einer Gebühr verwenden kann. Ohne solch ein Druckmittel wird das Ganze vermutlich nur von sehr wenig Menschen wirklich verwendet werden. Ansonsten halte ich das Bestrafen von Account Sharring auch weiterhin für einen gewaltigen Fehler. Wer aktuell nicht für einen eigenen Account zahlt, der wird das auch in Zukunft nicht tun. Weitere Kosten könnten aber laufende Kunden vergraulen, weil sie mit solchen Maßnahmen nichts zu tun haben wollen. Zusätzlich dazu sollten dadurch viele Konten abspringen, die aktuell von mehreren Menschen geteilt und auch zusammen bezahlt werden.

People move. Families grow. Relationships end. But throughout these life changes, your Netflix experience should stay the same. Today, we’re launching Profile Transfer, a feature that lets people using your account transfer a profile — keeping the personalized recommendations, viewing history, My List, saved games, and other settings — when they start their own membership.  

This new, much requested feature will roll out to all members around the world starting today.

  • You’ll be notified by email as soon as Profile Transfer becomes available on your account. 
  • To transfer a profile, go to the “Transfer Profile” option when you hover over your profile icon in the dropdown menu on the homepage — then simply follow the instructions.
  • You can always turn off Profile Transfer in your account settings at any time. 

No matter what’s going on, let your Netflix profile be a constant in a life full of changes so you can sit back, relax and continue watching right from where you left off.

(via)


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10 KOMMENTARE

  1. Lasse auch einen Kumpel mitschauen, ohne etwas von ihm zu kassieren, weil er so selten schaut und sich Netflix auch sicher nicht holen wird. Der schaut dann einfach Prime. Für mich hat das dann den Vorteil, dass ich mein Abo öfters pausieren werde. Das war mir bis jetzt zu doof, weil ich nicht immer extra nachgefragt habe, ob er gerade was schaut.
    In dem Fall hat Netflix keinen Abonnenten mehr, dafür einen, der dann nur noch die Hälfte der Zeit bucht und vielleicht einen günstigeren Tarif wählt.

    Letztendlich ist es eine ganz einfache Rechnung. Wenn bisher zwei geschaut und bezahlt haben, verdoppelt sich der Preis für die. Ob Netflix dann mehr neue Kunden gewinnt als alte verliert halte ich für sehr fraglich. Und die Kunden werden viel öfter ihr Abo pausieren. Habe kein Problem damit Disney oder Prime zu schauen und dann nur vielleicht alle zwei oder drei Monate mal Netflix.

  2. Naja,wenn sie immer mehr von diesem Red/Gray/Underground Murks auf die Plattform hieven, brauchen sie sich nicht wundern das da kaum einer Vollpreis bezahlen will..davon Mal ab wird es bei den anderen genauso kommen,keiner der Streamer arbeitet profitabel derzeit..

  3. Tja wir zahlen zu viert einen Netflix Account also jeder 4,50 Euro, so grob über den Daumen, wenn Netflix uns das teurer macht oder uns sperrt dann zahlt keiner von uns mehr für Netflix weil’s einfach zu teuer ist.
    Da bleib ich dann bei Prime was eh bezahlt wird und Leg mir vll Disney plus zu.

  4. Das es irgendwann zu Maßnahmen dagegen kommen wird, war abzusehen. Wir reden hier von 100 Millionen Accounts (sofern die Angabe korrekt ist), die stellenweise dann von drei oder gar mehr Personen genutzt werden. Mit welcher Begründung sollte dies dauerhaft gedulded werden?

    Account Sharing ist ansich in nahezu jedem Bereich untersagt. Verstehe nicht so ganz wieso Netflix das bis zur Unendlichkeit hinnehmen sollte, ohne irgendwann dagegen vorzugehen.
    Ich vertrete aber ja auch die engstirnig Position, dass Leute für den Content den sie konsumieren zahlen sollen, statt zu erwarten, dass alles für lau zur Verfügung steht.

    • Aber… das tun die Leute doch? Wir zahlen z.b. für dieses Viererpaket. Einen Zugang für meinen, einen für die Eltern, einen für mich.
      Das kostet mehr als ein einzelner Account für eine Person. Ich bin auch 100% dafür dass Leute Content de sie gut finden und/oder konsumieren auch bezahlen, wir alle möchten für unsere Arbeit bezahlt werden, ist nur logisch. Aber es ist eben nicht so, als würde das bei Netflix nicht passieren.

      • Das ist ja auch vollkommen legitim und im Sinne des Premium-Abos, solange es sich um einen Haushalt handelt. Auf solche Szenarien hat Netflix es doch auch gar nicht abgesehen, sondern vielmehr auf die etlichen Konstellationen, wo eine Person das Premium-Abo zahlt und Verwandte, Freunde, Bekannte sowie deren Mütter den Zugang nutzen, obwohl sie sich dauerhaft in einem anderen Haushalt aufhalten.

        Ich denke, in dem von dir beschriebenen Szenario, werdet ihr ohne weitere Zusatzkosten Netflix konsumieren können.

    • Genau? Wie Tracks Netflix das ? Woher wissen die das?
      Was ist wenn die Freundin 30km weiter den Account hauptsächlich nutzt? Außer am we wo wir zusammen bei mit sind ? Ist das schon Account Sharing?
      Was ist wenn es ein und die selbe Person nutzt, diese aber ständig verreist? Wie will Netflix in jedem einzellfall beweisen wer Shared und wer nicht?

    • Ist bei mir auch sehr spannend, in meinem Haushalt pendeln 4 Leute per ÖPNV in die unterschiedlichsten Himmelsrichtungen und schauen im Zug auch regelmäßig heruntergeladene Filme und Serien.

      • Es geht primär um die Smart TV‘s … Handys, Tablets etc können ja nach Abo Max 1,2,4 gleichzeitig schauen und jeder weitere Smart Tv mit anderem Standort wird zahlen müssen …

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