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Marvel Studios Producer Considers It A “Red Flag” If Prospective Writers Are Fans Of Original Comics, Prefers To Hire Someone “Who’s Out Of The Culture” (via)

Der für Marvel als Producer tätige Nate Moore war am 16. November 2022 in einer Ausgabe des Podcasts The Town zu Gast. Dabei äußerte sich der Producer unter anderem dazu, was für Kriterien seiner Meinung nach einen guten Drehbuchschreiber für das MCU ausmachen und worauf Marvel stärker achten sollte. Moore selbst hat in der Vergangen unter anderem an der Produktion von Captain America: Civil War, The Falcon and the Winter Soldier und Black Panther: Wakanda Forever mitgewirkt.

Laut Nate Moore sieht er es immer als ein Warnhinweis an, wenn ein Autor eine zu starke Verbindung zu den Comic-Vorlagen hat. Er selbst sieht lieber Schreiber, die absolut keine Ahnung von den Comics haben. Der Grund dafür ist wohl recht simpel. Für ihn sind Schreiber ohne Vorgeschichte dazu in der Lage über den Tellerrand zu blicken und kreativere Geschichten zu schreiben. Wer die Comics kennt, der möchte einfach nur die Comics nacherzählen und bei diesen Erzählungen bleiben.

Als Beispiele dafür, wie gut solch eine Vorgehensweise angeblich funktioniert, nannte der Producer zwei Filmereihen. Erst einmal erwähnte er die von Christopher Markus und Stephen McFeely geschriebenen Filme der Captain America Trilogie. Die zwei Drehbuchschreiber waren in der Vergangenheit keine Comic-Fans und daher konnten sie Captain America in eine Richtung bringen, die unerwartet war und das Ganze etwas kreativer gestaltete. Das Paar bestand auf keiner Idee und keine Elemente aus der Vorlage waren ihnen heilig.

Das zweite Beispiel von Moore bestand aus Thor: Ragnarok und Thor: Love and Thunder. Die Comics zu Thor sind oft etwas ernster, klassischer und sie versuchen zumindest die Werke von Shakespeare nachzuahmen. Taika Waititi hat diese Elemente aber genommen, sie stark reduziert und dem Ganzen eine etwas amüsantere Grundlage verpasst. Der Ton der Filme unterscheidet sich stark von vielen Comics und diese Unterschiede habe angeblich zu dem Erfolg der Filme geführt.

Wenn diese Einstellung von vielen bei Marvel vertreten wird, dann erklärt sich meiner Meinung nach recht gut, warum die vierte Phase des MCUs so enttäuschend war. Nach Endgame hat man vermutlich den Fokus etwas von den Vorlagen weggerückt und stärker auf Leute gesetzt, die ihre eigenen Ideen auf Kosten der Vorlage umsetzen wollten. Bis auf Thor: Love and Thunder würde ich die von dem Producer aufgelisteten Filme als durchaus unterhaltsam einstufen. Allerdings sind die besten Elemente dieser Filme genau die Teile, die auf den Comics und den Vorlagen basieren. Love and Thunder hat sich zu weit davon entfernt und der Film ist einfach nur grauenhaft.

Ansonsten wollen Fans von Comics oder anderen Medien mit Superhelden in den Filmen natürlich eine möglichst treue Adaption der Vorlagen sehen. Sie mögen die Versionen in den Vorlagen und deshalb schauen sie die Filme. Sich absichtlich davon zu distanzieren, ist einfach nur albern.

“one thing I think is interesting, and specifically for writers I would say, is that a lot of times we’re pitched writers who love Marvel, and to me that’s always a red flag. I don’t want you to already have a pre-existing idea of what it is, because you grew up with the comics and that’s what you want to recreate. I want someone who’s going to be hard on the material, who can go ‘What is this? I think there’s a movie here. but maybe we should be looking at it in this way’” Nate Moore


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2 KOMMENTARE

  1. „Wer die Comics kennt, der möchte einfach nur die Comics nacherzählen und bei diesen Erzählungen bleiben.“ Und das wäre jetzt etwas Schlechtes? Ich meine.. die Comics haben sich nicht umsonst seit Jahrzehnten durchgesetzt.

    Seine 2 „positiven“ Beispiele find ich jetzt auch eher schlecht gewählt.. Die Cap Filme fand ich mit Ausnahme von Civil War eher so najaaaa und Ragnarok und Love and Thunder fand ich beide sehr unterdurchschnittlich. Aber ich bin ja auch großer Fan von Thor 2, eben weil der was ernster und nicht so völlig überdreht ist.

    Klingt ja fast schon wie bei Witcher von Netflix.. wo die Writer ganz bewusst und absichtlich die Vorlage schlechtmachen.

    Aber was will man auch erwarten wenn es mittlerweile gewollt ist dass man das Drehbuchautorenteam aus Aktivisten und Geisteswissenschaftlern zusammen zu stellen.

  2. Ok i verstehe die idee.

    Aber weil die schrieber keine comic buch leser waren hat man trotzdem respekt für die grundlage gezeigt.
    Wer auch immer dafür verantwortlich war sollte auch weiterhin mit im raum sitzen dürfen…

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