WM 2022: Warum wirken die Stadien eigentlich so leer?

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22. November 2022

Die offiziellen Angaben sprechen beim 2:0-Erfolg der Holländer nämlich von 41’721 Fans auf den Tribünen. Kurios: Das Al-Thumama-Stadion in Doha fasst offiziell nur 40’000 Zuschauer. Sind also rund 1700 «Geister-Fans» im Stadion? (via)

Seit dem vergangenen Wochenende findet in Katar die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 statt. Auch wenn solch eine Veranstaltung eigentlich enorm viele Menschen direkt vor Ort und zu Hause vor den Bildschirmen begeistern sollte, so ist diese WM aber aufgrund von vielen Faktoren ziemlich stark umstritten. Ein in den vergangenen Tagen aufgekommene Diskussion rund um diese WM dreht sich beispielsweise darum, warum die Stadien vor Ort eigentlich so leer aussehen.

Wer die Übertragung von Spielen verfolgt und auf die Zuschauer achtet, der wird relativ schnell bemerken, dass viele Plätze in den Stadien scheinbar leer sind. Je länger die Spiele laufen, desto leerer wirken die Stadien. Solch eine Beobachtung deckt sich nicht unbedingt mit den klassischen Erwartungen an eine WM. Normalerweise sind die Stadien für die Spiele selbst bei eher schwächeren Teams gut gefüllt.

Das Ganze startete mit dem Eröffnungsspiel zwischen Katar und Ecuador. Dort startete die Partie zwar noch mit einem gut besuchten Stadion, aber die Zuschauer verschwanden im Verlauf der Partie immer mehr. Nach der ersten Halbzeit war wohl bereits das halbe Stadion leer. Dieser Schwund der Zuschauer lag in diesem Fall wohl daran, dass Ecuador bereits nach 31 Minuten mit 2:0 vorne lag und niemand mehr mit einem Sieg von Katar rechnete. Die Zuschauer gingen also, weil sie das Ganze als Niederlage einstuften und es nicht mehr sehen wollten.

Ein ähnliches Bild zeigte sich aber auch bei anderen Spielen, wie beispielsweise der Partie zwischen den Niederlanden und Senegal. Die Holländer konnten die Partie 2:0 für sich entscheiden und ihre Heimat begeistern. Im Stadion selbst merke man aber nicht unbedingt viel davon, weil schon zu Beginn des Spiels viele Plätze einfach komplett leer waren. Diese Bilder wurden live ausgestrahlt und sie lassen sich kaum schönreden.

Verschlimmert wurde der Eindruck auch noch dadurch, dass die offiziellen Zuschauerzahlen der FIFA sich nicht mit den angeblichen Fassungsvermögen für die Stadien deckten. Das Spiel der Holländer wurde angeblich von 41.721 Fans live vor Ort im Al-Thumama-Stadion angesehen und das, obwohl das Stadion angeblich nur 40.000 anwesende Zuschauer erlaubt. Diese Zahlen sorgten dafür, dass viele Fans in den letzten Tagen von Betrügereien durch die FIFA und einer Verschleierung der vielen leeren Plätze in den Stadien ausgingen. Auf so eine offensichtliche Weise zu lügen, passt laut den Fußball-Fans wohl recht gut zu dieser WM.

Um die Situation zu erklären, hat sich die FIFA im Verlauf des heutigen Tages zu Wort gemeldet. Angeblich gab es einen Rundungsfehler bei der Angabe der offiziellen Fassungsvermögen für die Stadien der WM 2022. Dadurch wurden diese Zahlen etwas geringer angegeben, als es in der Realität der Fall ist. Die FIFA hat dann auch direkt die richtigen Zahlen nachgereicht, die die Größe aller Stadien zusammen um noch einmal insgesamt 46.231 Plätze erweiterten. Es ist also beinahe so, als wäre noch ein neuntes Stadion hinzugekommen. Ansonsten betonte die FIFA, dass keines der Spiele bisher ausverkauft war und man auch noch für zukünftige Spiele viele Karten erwerben kann.

Die Leere der Stadien und die problematischen Zahlen könnten also dadurch erklärt werden, dass die Angaben einfach falsch waren und die Stadien größer ausfallen als angenommen. Trotzdem sind viele Fans nicht wirklich zufrieden mit dieser Erklärung. Für sie sind die Stadien trotz dieser Erklärung einfach viel zu leer und sie wittern weiterhin eine Lüge der FIFA bei der einen oder anderen Angabe. Ob diese Theorie korrekt ist, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Die gesamte Situation zeigt aber wohl recht eindeutig, dass das Interesse an dieser WM 2022 etwas zu wünschen übrig lässt und die Anzahl der Zuschauer vor Ort verhältnismäßig niedrig ausfällt.