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Nearly 200 countries have agreed to protect 30 percent of Earth’s lands and oceans by 2030. The deal was reached early this morning at the UN Biodiversity Conference (COP15) in Montreal following two weeks of negotiations. The only holdouts to the deal were the US and the Vatican (via)

Zwischen dem 07. und dem 19. Dezember 2022 fand in dem kanadischen Montréal die Weltnaturkonferenz statt. Während dieses Treffen diskutierten 196 verschiedene Länder der Erde darüber, wie man unseren Planeten retten und die natürlichen Bereiche der Welt schützen kann. Bei dieser Konferenz entstand eine Abmachung zwischen beinahe allen diesen Ländern, in der sie sich zu den folgenden drei Zielen verpflichten:

  1. Bus zum Jahr 2030 sollen mindestens 30% der Landschaft und Meere unter Naturschutz gestellt werden.
  2. Alle Länder wollen mehr Geld in den Schutz der Artenvielfalt investieren. Reiche Länder müssen den ärmeren Ländern bis 2025 insgesamt 20 Milliarden USD für diese Aufgabe zahlen.
  3. Die durch Pestizide und Düngemittel erzeugten Risiken für die Natur müssen halbiert werden.

Auch wenn noch viele andere Punkte besprochen und Forderungen gestellt wurden, so einigte sich man aber zumindest auf diese drei Punkte. Die einzigen Ausnahmen dabei sind die USA und der Vatikan, die sich nicht verpflichtend hinter die Abmachung stellten. Allerdings hat die Regierung unter Biden zumindest einen internen 30X30 Plan vorgestellt, der 30% der USA bis zu 2030 unter Naturschutz stellen soll.

Trotz der Einigung hat das Ganze sehr eindeutig gezeigt, wie uneinig sich die Staaten bei diesem Thema sind. Alle Länder haben eigene Vorstellungen davon, wo die Prioritäten liegen und wie man die vorhandenen Probleme lösen kann. Zusätzlich dazu gab es ernsthafte Bedenken darüber, wie arme Länder die Kosten dafür aufbringen sollen und wie fair solch ein Plan für alle beteiligten Staaten sein kann. Aufgrund dieser vielen Differenzen zog sich die Unterhaltung auch die gesamte Konferenz über und die finale Abmachung konnte noch nicht einmal komplett ausgearbeitet werden.

Aktuell muss wohl noch immer geklärt werden, welche Gebiete überhaupt unter den Naturschutz fallen sollen und was für ein Körper diese wichtige Entscheidung trifft. Gleichzeitig müssen die Länder eine Möglichkeit dafür finden, um Betrügereien zu umgehen und Falschheiten auszuräumen. Länder dürfen keine Fake-Gebiete erschaffen, die zwar auf dem Papier geschützt sind, aber diese Anforderung nicht wirklich erfüllen. Man muss kontrollieren, dass auch wirklich jedes Land an den Zielen arbeitet und die Finanzierung der Gebiete vorhanden ist.

Ein weiterer wichtiger und noch nicht komplett geklärter Punkt sind die Rechte der traditionellen Bewohner bestimmter Teile der Welt. Ca. ein Drittel der Regionen mit der größten Artenvielfalt wird von indigenen Völkern und lokalen Gruppen bewohnt. Diese Menschen sind ein zentrales Element bei der Bewahrung des vorhandenen Ökosystems. Wenn man die Natur schützen möchte, das ist man auf die Mitarbeiter dieser Gruppen angewiesen. Die Vorverhandlungen für die Konferenz haben zwar die Rechte dieser Menschen bestätigt, aber ihre konkrete Rolle in den Plänen ist noch nicht geklärt worden.

Ob die Länder diese vielen Naturschützern noch lange nicht weit genug gehenden Ziele erfüllen können, müssen die kommenden acht Jahre zeigen. Ich persönlich bin ich wenig überrascht davon, wie viele Länder bei der Sache zugestimmt haben. 30% klingen zwar nicht wie viel, aber es ist zumindest ein Anfang und eine Verpflichtung. Es wäre deutlich schlimmer, wenn man keine Einigung erreicht hätte und es keine Pläne es dieser Richtung geben würde.


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13 KOMMENTARE

  1. Naturschutz ist zweifellos ein wichtiges Anliegen. Das unterstütze ich auch. Zum Naturschutz gehört aber m. E. auch, dass man nicht das ganze Land und insbesondere schon existierende geschützte Gebiete mit Windrädern verspargelt, mit gewaltigen Fundamenten den Boden versiegelt oder die Naturflächen großflächig mit Solarzellen abdeckt. Soll heißen: Naturschutz ist etwas grundlegend anderes als Klimaschutz, und ich möchte deshalb anregen, dass mal grundlegend darüber diskutiert wird, wie diese zwei Dinge gegeneinander austariert werden können.

    Bauchschmerzen habe ich außerdem dann, wenn es um die ach so böse Landwirtschaft und ihren Dünger geht: Leute, Dünger kostet viel Geld, und das nicht erst seit der Gaskrise. Glaubt hier irgendjemand, dass Landwirte bislang bedenkenlos tonnenweise Düngemittel auf irgendwelche unschuldigen Felder gekippt hätten, die das gar nicht nötig hätten? Nein, tatsächlich düngen schon jetzt Landwirte genau so viel, wie es für das Pflanzenwachstum nötig ist und kein Gramm mehr. Was heißt das im Umkehrschluss? Wenn wir weniger Düngung zulassen als nötig wäre, bedeutet das weniger Erträge. Weniger Erträge heißt weniger Nahrungsmittel. Weltweit. Und wenn das Angebot knapp ist, dann werden wir, die reichen Länder, den Markt leerkaufen, weil wir uns es leisten können. Und die Leute in armen Ländern dürfen dann wieder an Steinen lutschen. Düngen ist kein Luxus, sondern schlicht notwendig, um die Weltbevölkerung zu ernähren.

    Außer natürlich, Thanos kommt mal mit seinem Handschuh vorbei, das würde etwas Druck vom Kessel nehmen!

    • Es wird soviel Dünger benutzt, wie vorgeschrieben ist, damit die Förderung greift. Und auch genau dann nur das Zeug, was eben vorgeschrieben ist (mittlerweile von der EU). Da wird schon lange nicht mehr von alleine entschieden, was der Huber Bauer auf sein Feld sprüht. Und das seit über 30 Jahren.
      Kleinbauern machen natürlich nur das notwendigste, aber die sind für „das große Ganze“ unerheblich.

      • Kinki du beschreibst unfreiwillig ein Szenario das Eintritt sofern wir weiter machen wie bisher. Steigende Temperaturen, Desertifikation und immer weniger Süßwasser findet die Landwirtschaft nämlich ebenfalls nicht cool.

        https://www.swr.de/wissen/klimawandel-einfluss-landwirtschaft-studie-100.html

        Dabei gibt es eine Lösung für den Wegfall von Flächen, nämlich eine rein pflanzenbasierte Ernährung.

        77-83% des globalen Argrarlands wird für “Nutztiere” benötigt, dabei liefern diese nur 17-18% des Kalorienbedarfs der Menschheit. Ohne tierische Produkte könnten die weltweiten Agrarflächen um 76% und die globalen Treibhausgasemissionen um 28% reduziert werden.

        Schön ist auch auch das eine nachhaltige Landwirtschaft und Photovoltaik sich nicht ausschließen. https://www.mdr.de/wissen/photovoltaik-landwirtschaft-insekten-hummeln-100.html

      • Prove or it didn’t happen. Passt auch nicht ganz dazu, wie die Landwirte dieses Jahr angesichts der explodierenden Gaspreise über die Düngerpreise gejammert haben. Würden sie den Dünger per Förderung quasi gratis bekommen, wäre das nicht erklärbar.

        Die Lösung „werdet alle Körnerfresser“ will ich in der Theorie gar nicht in Abrede stellen. Obgleich ich mich aus der Evolutionslehre entsinne, dass unsere Gehirne erst durch den nährstoffreichen Konsum von gegrilltem/gekochten Fleisch so richtig gut gewachsen sind. (Für mich auch die Erklärung, warum so viele Vegetarier grün wählen! ;))

        Rein praktisch ist aber der Aufruf „werdet Vegetarier“ in etwa so effektiv wie „folgt der deutschen Klimapolitik“ … unser Gutmenschentum ist nunmal kein Exportschlager.

        Wenn wir also über Lösungen reden, dann über solche, die auch der Realität standhalten, und da wird der Fleischkonsum in nächster Zeit nicht verschwinden. Und komm mir nicht mit Sojawürsten und Tofuschnitzel … der hungrige Dritte-Welt-Bewohner hat für sowas weder den Sinn noch das Geld.

        • Das eine pflanzenbasierte Ernährung teurer ist als Fleischkonsum ist ein Trugschluss.

          Eine Oxfordstudie hat festgestellt, dass die vegane Ernährung am erschwinglichsten ist und die Lebensmittelkosten um bis zu einem Drittel (21 bis 34 %) senkt.

          Die Studie ergab auch, dass in Ländern mit niedrigem Einkommen, wie auf dem indischen Subkontinent und in Afrika südlich der Sahara, eine gesunde und nachhaltige Ernährung bis zu einem Viertel billiger wäre als eine typische westliche Ernährung, aber mindestens ein Drittel teurer als die derzeitige Ernährung.

          https://www.thelancet.com/journals/lanplh/article/PIIS2542-5196(21)00251-5/fulltext

          Und zum Thema „Evolutionslehre“:

          „Allerdings gibt es auch zahlreiche Gegenstimmen. Der britische Primatologe Richard Wrangham vertritt beispielsweise die Theorie, dass das Kochen ausschlaggebend war und eine bessere Verwertung der Nahrungsmittel ermöglichte. Dadurch sei genügend Energie entstanden, um das Gehirn – das ein ziemlicher Energiefresser ist – zu versorgen und die Weiterentwicklung zu ermöglichen. Nur hinterlassen Feuerstellen (wenngleich durchaus prähistorisch nachgewiesen) vergänglichere Spuren und sind daher schwieriger zu entdecken. Andere Fachleute vermuten, dass es eher kohlenhydratreiche Knollen wie beispielsweise die Yamswurzel waren, die die nötige Energie lieferten und noch heute auf dem Speiseplan von Jäger-Sammler-Gesellschaften stehen.“

          Da ist die Wissenschaft sich also gar nicht so sicher.

          https://www.derstandard.de/story/2000132795486/forschung-stellt-infrage-dass-uns-fleischkonsum-zum-menschen-machte

          Und wenn es um Gesundheit geht, schreibt sogar die Barmer das eine vegane Ernährung gesünder ist. https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/ernaehrungsgesundheit/wie-gesund-ist-vegane-ernaehrung-1072170

          Es reicht also schon für sein eigenes Wohl auf tierische Produkte zu verzichten ohne gleich die Welt retten zu wollen. Man kann also aus rein egoistischen Gründen sich für eine vegane Ernährung entscheiden.

    • „Naturschutz ist etwas grundlegend anderes als Klimaschutz.“

      Haben du und deine blau brauen gestern im Ratskeller zum blau brauen Schwachfug wieder nach den dümmsten Oxymorons gesucht?

      Ich meine selbst der Kaiser hatte begriffen das er Land frei geben muss und aufforsten muss damit es nicht verödet, der hatte zwar die Arten bzw die Biomasse in nicht auf dem Zettel aber immerhin.
      Ohne Biomasse keine Landwirtschaft , also mit den kleinen Viecher und Würmchen die durch den Boden kreuchen und ihn lockern.

      Ist die Windradphobie so stark ?

      • Ich erinnere mich an so manches Wäldchen, was – sogar politmedial begleitet – schon für diverse Windräder geopfert wurde. Das hättest du mit den umwelt- (nicht: klima-) schützenden Grünen der 80er und 90er-Jahre mal probieren müssen, die hätten sich damals aus Protest an die Rotoren gekettet, egal ob schon montiert oder nicht!

        Wieviel Getier so ein Windrad zu Frikassee verarbeitet, darüber wird ja mitunter gestritten, aber die Menge hätte die Umweltschützer von früher ebenfalls nicht interessiert, da zählte noch jede Stubenfliege.

        Nicht falsch verstehen: Die Apokalyptik ist dieselbe geblieben. Damals war die Prognose, dass in 5 Jahren kein Baum mehr steht, jetzt soll eben in 5 Jahren kein Eisberg mehr stehen. Saurer Regen, Ozonloch … hättest du die Grünen von Anfang an erlebt, würdest du dich erinnern, dass sie es unterhalb eines Weltuntergangs niemals getan haben! Damals ging es aber wirklich noch um „greifbares“, Pflanzen, Tiere, die Luft, die wir atmen. Von der Panikmache abgesehen waren das ja alles im Grunde gute und richtige Ansätze. Und konsequenterweise haben das auch alle anderen Parteien nach und nach adaptiert.

        Aber heute schützen wir eben das mathematische Wettermittel über einen Zeitraum von 30 Jahren. Wie schützt man eine statistischen Rechengröße?!

        Und um darauf zurückzukommen: Beim Schutz dieses ominösen Klimas scheint eben alles andere in den Hintergrund zu treten, inklusive Flora und Fauna. Ich will nicht so weit gehen, als dass ich Naturschutz und Klimaschutz als Gegensätze bezeichnen würde. Aber viel gemeinsam – außer dass die Grünen zu irgendeiner Zeit Kapital daraus gesaugt haben – haben sie nicht.

        • Beim Schutz dieses ‚ominösen Klimas‘ geht es primär darum den verfeckten Planeten auch zukünftig für den Menschen bewohnbar zu halten.
          Weiss nicht wies dir geht, aber mir fällt jetzt spontan nichts ein was man öffentlich als wichtiger einstufen könnte ohne völlig zurecht als dreckige Egosau bezeichnet zu werden.

          Übrigens Killerjoke mit den Vegetariern. Auch so originell. Lass den doch von EMP auf ein Shirt drucken, die können das sicher rückwirkend in einen ihrer Kataloge aus ~2002 neben ‚Vegetarier fressen meinem Essen das Essen weg‘ Shirts drucken und meinem 13jährigen Ich verkaufen.
          Und nein, ich bin kein ‚Körnerfresser‘, ich esse (viel zu häufig) Fleisch und werde damit auch nicht aufhören.

  2. 30% hört sich für mich alles andere als wenig an. In Flächenländern mögen 30% vielleicht irgendwie zu bewerkstelligen sein. In Deutschland halte ich das hingegen nicht für machbar. Außer man weitet im Gegenzug Ausnahmeregeln aus; was natürlich kontraproduktiv wäre. Genehmigungsverfahren für Aussiedler, Windräder, Radwege o.ä. sind jetzt schon ein Alptraum.

    Meere und Ozeane einzubeziehen ändert die Flächenbilanz zwar erheblich, kommt mir dann aber mehr wie eine Mogelpackung vor. Wenn’s zumindest dazu führt, dass mehr Schiffe mit Filter fahren und wenig einfach abgekippt wird, das wär schonmal was.

    • 30% ist nicht viel. Zähl mal die Wüsten, alle Ozeane, Gebirge zusammen und überlege wieviel % der Erdoberfläche diese ausmachen.
      D.h. Länder wie Deutschland müssten nach dieser Theorie genau 0% schützen um die 30% zu erreichen.

    • Man rechnet sichs einfach schön. Das Bundesumweltministerium hat ja direkt erklärt, dass Deutschland das 30% Ziel bereits erreicht hätte, wenn man Landschaftsschutzgebiete miteinbezieht.
      Kannste ruhig davon ausgehen dass überall auf der Welt so gedacht wird. Hauptsache man hat ein Ergebnispapier der Konferenz. Und noch dazu ist es sowieso unverbindlich. Also who cares?

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