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„Schmerzerfüllt muss ich mitteilen, dass Benedikt XVI., Papst Emeritus, heute um 9:34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan verstorben ist“ Sprecher des Heiligen Stuhls Matteo Bruni

Bereits gestern wurde die Welt darauf aufmerksam gemacht, dass es dem emeritierten Papst Benedikt XVI. nicht unbedingt gut geht und er schwer erkrankt ist. Im Verlauf des heutigen Vormittags gab es nun ein weiteres Update zu dieser Situation, welches zumindest Teile der Menschheit schwer erschüttert hat. Laut dem Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, ist Papst Benedikt XVI. bedauerlicherweise irgendwann zwischen der gestrigen Neuigkeit und heute Vormittag verstorben. Sein Gesundheitszustand hat sich wohl noch weiter verschlechtert und er konnte nicht mehr weiterleben.

Nach seinem Ableben wird der Körper von Benedikt XVI. jetzt wohl ab dem 02. Januar 2023 an in dem Petersdom aufgebahrt. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass alle daran interessierten Gläubige sich von ihm verabschieden können. Danach wird sein Körper wohl irgendwann in der Grotte unter dem Petersdom in Rom begraben. Zumindest hat der ehemalige Papst in den letzten Tagen zu verstehen gegeben, dass dieser Ort sein letzter Ruheplatz sein soll.

Trotz seines Alters und seiner schwachen Gesundheit bliebt der Papst geistig aber wohl durchaus fit. Dieser Umstand wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Privatsekretär Georg Gänswein betont. Der ehemalige Papst untermauerte diese Aussagen immer wieder durch Briefe und Schriften, die seine eher konservative Einstellung zu aktuell besprochenen Themen aufzeigten. Zusätzlich dazu wurde auf diese Weise deutlich, dass Papst Benedikt XVI. wohl nicht wirklich einverstanden damit ist, wie sein Nachfolger mit diesen Themen umgeht und was für Äußerungen er von sich gibt.

Joseph Ratzinger wurde im April 2005 zum Nachfolger des zuvor verstorbenen Johannes Paul II. gewählt und er nahm den Namen Benedikt XVI. an. Der in Bayern geborene Ratzinger war der erste deutsche Papst seit ca. 480 Jahren. Dieser Umstand sorgte zumindest zu Beginn seiner Amtszeit für viel Begeisterung in Deutschland. Nach knapp acht Jahren im Dienst traf der Papst allerdings eine extrem überraschende Entscheidung. Er kündigte als erster Papst in mehr als 700 Jahren seinen freiwilligen Rücktritt an. Dieser Schritt war wohl notwendig, weil sein hohes Alter und seine schlechte Gesundheit es ihm nicht erlaubten, die Pflichten eines Papstes zufriedenstellend zu erfüllen. Seit dem Rücktritt hielt der ehemalige Papst sich sehr bedeckt und er lebte eher zurückgezogen.

Die Amtszeit von Papst Benedikt XVI. zeichnete sich hauptsächlich durch zwei Themen aus. Erst einmal war der deutsche Papst eine sehr konservative Figur, dessen Aussagen und Meinungen besonders im westeuropäischen Raum oft kritisiert wurden. Seine strenge Haltung zu Themen wie beispielsweise der Geburtenkontrolle, Abtreibung oder dem Zölibat wurde häufig von Gläubigen abgelehnt. Der zweite wichtige Punkt waren viele Missbrauchsskandale, deren Aufarbeitung die restliche Amtszeit von Benedikt XVI. ein wenig überschattete. Dazu gehörte unter anderem ein Fall im Jahr 2022, der dem Papst selbst ein Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauchsfällen in den Jahren 1977-1982 vorwarf. Das Ganze führte dazu, dass sich der Papst in einem öffentlichen Schreiben bei allen Opfern sexuellen Missbrauchs entschuldigte.

Das Ableben des emeritierten Papstes Benedikt XVI. erhält aktuell natürlich viel Aufmerksamkeit auf der gesamten Welt. Die sozialen Netzwerke sind voll mit Meldungen zu seinem Ableben und persönlichen Meinungen zu dem Leben dieser religiösen Figur. Eine dieser Reaktionen stammt von dem aktuellen Bundeskanzler Olaf Scholz, der den sicheren Weg geht und den Verstorbenen als einen klugen Theologen und eine streitbare Persönlichkeit bezeichnet. Andere Reaktionen drücken häufig tiefe Trauer oder eine durch die Missbrauchsfälle geprägte anhaltende Abneigung aus. Der Verstorbene scheint also selbst im Tod eine stark kontroverse Figur darzustellen.


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5 KOMMENTARE

  1. Ein ehemaliges Oberhaupt einer Kapital- und Machtorientierten Vereinigung mit vorgeschobenem religiösen Hintergrund weniger. Sehe nicht, wieso das einen modernen und rational denkenden Menschen irgendwie jucken sollte?

    • Mal eine einfache Gegenfrage: Für was lebst du?
      Liebe ist nur Chemie. Familie ist nur ein gesellschaftliches Konstrukt. Freundschaft ist nur eine Zweckgemeinschaft.
      Wenn es danach geht sind du und dein Leben einfach sinnlos.

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