You’ve probably noticed by now that the fungus in HBO’s The Last of Us show works a bit differently than it does in the games — particularly in how the Cordyceps fungus, based on the real-life fungi of the same name, spreads among humans. Spores are out, and the mushroom network is in. (via)
In der Nacht von gestern auf heute wurde die zweite Episode der Serienadaption von The Last of Us auf Sky und HBO ausgestrahlt. Diese neue Folge setzt die bisher sehr treu gewesene Geschichte der Serie fort und sie konfrontiert die Charaktere mit einigen der größeren Gefahren der Welt. Wer Spoiler vermeiden möchte, der sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen.
In der zweiten Episode von The Last of Us treffen Joel, Ellie und Tess zum ersten Mal in dieser Show auf den einen oder anderen Clicker. Dabei handelt es sich um Infizierte, deren Pilz komplett über ihren Kopf gewachsen ist. Deshalb müssen diese Wesen sich mit Geräuschen und Echoortung fortbewegen. Diese Monster tauchen normalerweise dort auf, wo der Pilzbewuchs sehr stark ist und die Infektion genug Zeit hatte, um ordentlich zu wuchern.
Diese Umgebung präsentiert den Zuschauern die vielleicht größte Änderung zwischen dem Spiel und der Serie. Dabei handelt es sich um den bereits zuvor angekündigten Verzicht auf die Sporen der Pilze. Im Spiel waren die Sporen des Cordyceps in vielen Innenräumen eine ernste Gefahr, weil man sich darüber infizieren konnte. Alle Menschen mit Ausnahme von Ellie mussten daher eine Gasmaske tragen, um die Sporen nicht einzuatmen.
In der Serien verzichten die Macher auf die Sporen und die davon ausgehende Gefahr. Als Ersatz dafür gibt es ein neues Netzwerk, welches die verschiedenen Elemente des Cordyceps miteinander verbindet. Wenn ein Mensch einen Teil des Pilzes berührt, dann werden direkt alle in der Nähe vorhandenen Infizierten darauf aufmerksam gemacht. Auf diese Weise können selbst kleine Tätigkeiten gewaltige Auswirkungen haben. Das Ganze fungiert also nur bedingt als Ersatz für eine Infektionsquelle und es dient eher der Erschaffung einer weiteren Gefahr in der Welt. In Episode 2 erhalten wir nicht nur die Erklärung für das Netzwerk, sondern wir sehen auch direkt, wie das Ganze funktioniert.
Natürlich darf man sich jetzt fragen, ob diese Änderung sinnvoll war, warum die Macher sich dafür entschieden haben und wie gut das Ganze in der Show funktioniert. Laut Neil Druckmann verzichtete das Team auf die Sporen, weil sie möglichst realistisch vorgehen wollten. Würde es Sporen geben, dann müssen die Figuren regelmäßig mit Gasmasken herumlaufen. Dadurch würde man ihre Gesichter nicht mehr sehen und die Zuschauer könnten angeblich ihre Emotionen nicht mehr in ihren Augen erkennen. Das Ganze ist eine in Hollywood häufig vertretene Ansichtsweise, die man als Zuschauer nicht unbedingt verstehen muss. Allerdings es das Ganze schon etwas amüsant, wenn man bedenkt, dass Pedro Pascal die Hauptrolle spielt und er aktuell hauptsächlich durch seine Verkörperung eines Charakters mit einem dauerhaft vorhandenen Helmes bekannt ist.
“If we wanted to treat it realistically, and there are spores near, characters would wear gas masks all the time. Then we lose so much, which is maybe the most important part of the journey is what’s going on inside behind their eyes, in their soul, in their beings. For that logistical reason we were like, Let’s find a different vector.” Druckmann
Ob das Ganze nun sinnvoll ist, lässt sich schwer einschätzen. Manch einer mag den Grund dafür albern finden und andere Menschen können es ganz gut nachvollziehen. Es kommt im Grunde darauf an, auf welcher Seite der Debatte rund um die Gesichter von Schauspielern man steht. Ich persönlich finde es irgendwie albern, aber ich kann den Standpunkt zumindest nachvollziehen. Zusätzlich dazu wäre es leicht lästig, wenn die Figuren andauernd mit Masken hantieren müssten. Ich persönlich kann mit der Anpassung leben.
Was jetzt das als Ersatz eingebaute neue Pilznetzwerk betrifft, so bin ich eigentlich zufrieden mit der Umsetzung. Die dadurch ausgelöste Kettenreaktion ist eine ernste Gefahr und selbst der simple Kontakt mit kleinen Flächen kann am Ende große Auswirkungen haben. Es reicht einfach nicht mehr, wenn man sich nur leise fortbewegt und die Clicker vermeidet. Die Figuren müssen wirklich vorsichtig sein. Die in der Folge gezeigte Horde an Infizierten war auf jeden Fall ein sehr cooler Moment, der durch dieses Netzwerk begünstigt wurde.
Ansonsten hat Druckmann zu der Sache gesagt, dass sich dadurch alles irgendwie verbunden anfühlt und sich die Idee daran orientiert, wie Pilze im echten Leben funktionieren. Die sichtbaren Elemente sind oft nur ein kleiner Teil eines großen Netzwerkes, welches sich einem gewaltigen Gebiet verteilt. Mit Blick auf dieses Element der Natur ist diese Neuerung eine durchaus passende und stimmige Ergänzung zu The Last of Us. Es fördert einfach den Wunsch des Pilzes, sich dauerhaft zu verbreiten. Zusätzlich dazu war die Szene mit Tess und ihrem „Kuss“ am Ende einfach nur richtig ekelig und das wäre mit Sporen so nicht möglich gewesen.
Meine einzige Sorge läuft darauf hinaus, wie zukünftige Folgen damit umgehen. In Episode 2 ist es ein wichtiges Element und daher wird es relativ sinnvoll behandelt. Allerdings könnten zukünftige Folgen der Show das Ganze anders präsentieren oder den Umgang damit entschärfen. Ich will mich in kommenden Episoden nicht immer fragen müssen, warum ein bestimmter Kontakt jetzt keine weitere Horde ausgelöst hat. Es wäre schade, wenn durch diese Anpassung erzeugte Unstimmigkeiten die Story negativ beeinflussen würden.
“[We wanted] to feel like these things are interconnected. They can come out against us as a mass. But also how they pass it from one person to the other, it just became this really disturbing thing, which was like, Oh, this is delicious. We have to use this.” Druckmann
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Bitte Spoiler in Überschriften vermeiden. Das wurde erst in der letzten ausgestrahlten Episode 2 erklärt. Auch wenn man sich das mit den fehlenden Masken im Ep 1 denken konnte.
Ich finds schade, dass sie den Umstand mit den Sporen in der Serie weggelassen haben. Ich habe noch nicht in die Serie reingeschaut, weil ich noch warten möchte, bis alle Folgen online sind, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Atmosphäre eine andere gewesen wäre und das Szenario um einiges spannender gestaltet hätte. Die Masken hätten mich nicht gestört. In The Mandalorian hat das mit dem Helm auch gut funktioniert und solange die Darsteller die Masken nicht die ganze Zeit tragen, können sie auch für Preise nominiert werden 🙂