But Muso data shows a surprising divide between the most legally streamed TV shows and the most pirated series of 2022 in the U.S. HBO’s “Game of Thrones” prequel “House of the Dragon” claimed the top spot on the latter list, inheriting a title its predecessor held throughout its run, while missing out on the most-streamed shows as measured by Nielsen. (via)
Die Plattform Variety veröffentlichte vor einigen Tagen einen durchaus interessanten Beitrag, der neue Daten dazu lieferte, welche Serien im Jahr 2022 eigentlich am häufigsten illegal im Netz gestreamt wurden. Die dafür verwendeten Daten basieren zwar nur auf den Menschen in den Vereinigten Staaten, aber das Ganze ist vermutlich trotzdem ein guter Querschnitt der allgemeinen Werte. Schließlich waren die USA auch in 2022 wieder das Land mit der höchsten Rate an Zugriffen bei Internetseiten rund um Serien-Piraterie.
Bei illegal gestreamten Filmen gibt es eindeutige Gemeinsamkeiten zwischen ihrem finanziellen Erfolg und dem Diebstahl im Netz. Die erfolgreichsten Produktionen werden dort auch im häufigsten illegal gestreamt. Bei den Serien gibt es diesen Trend interessanterweise aber nicht wirklich. Von den 15 am häufigsten gestreamten Shows aus dem Jahr 2022 taucht gerade einmal eine Produktion in der Liste mit den am häufigsten illegal angesehenen Serien auf. Dabei handelt es sich um das von Amazon produzierte LotR: Die Ringe der Macht, welches bei den illegalen Streams gerade einmal auf Platz 8 landet.
Für diese Abweichung gibt es einen guten Grund. Die meisten Shows aus der Top 15 der beliebtesten Streams stammen von Amazon oder Netflix. Beide Plattformen erfreuen sich einer großen Anzahl von Kunden und einer sehr weiten Verbreitung auf der ganzen Welt. Zusätzlich dazu ist das Account-Sharing bei Netflix bisher eine beliebte Möglichkeit dafür gewesen, um legal und kostenlos an einen Account zu kommen. Für die meisten Menschen war es also einfach nicht notwendig, die Serien von diesen Plattformen illegal anzuschauen, weil sie legal Zugriff darauf erhalten haben. Rings of Power war eine Ausnahme wegen der Verbindung zu LotR und dem enormen Hype rund um die Show. Mit den aktuell bei Netflix anstehenden Anpassungen beim Account-Sharing dürfte die Liste für das Jahr 2023 allerdings deutlich mehr Shows von dieser Plattform auflisten.
Was nun den Spitzenreiter der in 2022 am häufigsten illegal gesehenen Serien betrifft, so liegt natürlich das von HBO veröffentlichte House of the Dragon auf Platz 1. Damit folgt die Show in den Fußspuren von GoT, welches diese Liste ebenfalls über Jahre dominiert hat. Für diese Goldmedaille gibt es natürlich einen guten Grund. Das Franchise ist noch immer enorm beliebt und House of the Dragon konnte qualitativ überzeugen. Zusätzlich dazu sind HBO und seine Partner im Vergleich zu Netflix eher kleine Anbieter, weshalb viele Menschen einfach keinen direkten Zugang zu der Show hatten. Das illegale Streamen war für viele Personen die einfachste Möglichkeit.
Die restliche Top 10 besteht aus den zwei Live-Action-Serien Running Man und Moon Knight, dem westlichen Cartoon Rick & Morty und insgesamt fünf animierten Werken aus Japan. Den höchsten Platz in den Top 10 belegt die extrem gut umgesetzte Adaption von Chainsaw Man, die sich einen soliden zweiten Platz sichern konnte. Die restlichen Animes aus der Top 10 waren ebenfalls alle sehr beliebt im Jahr 2022, was ihr Auftauchen in dieser Übersicht erklärt.
In der Vergangenheit hatten es Animes im westlichen Raum äußerst schwierig und das illegale Streamen war dort oft die einzige Möglichkeit dafür, um eine Show überhaupt sehen zu können. Dieser Umstand hat sich mittlerweile allerdings stark geändert und es gibt genug Anbieter, die Animes relativ zeitnah mit der Veröffentlichung in Japan mit Untertiteln anbieten. Trotzdem ist das unerlaubte Streamen für viele Nutzer noch immer die beste Option. Die illegalen Plattformen sind kostenlos, sie bieten die Shows meistens einige Tage/Stunden früher an und Dinge wie Zensur spielen dort ebenfalls keine Rolle. Trotz des verbesserten legalen Angebots hat das Streamen noch immer zu viele Vorteile.
Während das Aufkommen von Streaming-Diensten das illegale Streamen vor einigen Jahren noch aktiv gekämpft hat, so werden die Menschen derzeit aber wieder zur Piraterie getrieben. Die immer weiter steigende Anzahl von Plattformen ist für viele Leute nicht unbedingt bezahlbar und das Sortiment der einzelnen Dienste sinkt gefühlt auch immer weiter in der Qualität ab. Zusätzlich dazu sorgen Preiserhöhungen, Anpassungen an Regeln und andere gegen Nutzer gerichtete Aktionen für immer mehr Unzufriedenheit bei Kunden. Die Betreiber der Plattformen dürfen sich also nicht wundern, wenn immer mehr Menschen zu der Piraterie zurückkehren. Netflix in 2022 hat gezeigt, dass man das illegale Streamen bekämpfen kann, wenn eine Plattform zugänglich genug ist.
Die Top 10:
- House of the Dragon
- Chainsaw Man
- Running Man
- Rick & Morty Staffel 6
- Moon Knight
- Bleach
- The Eminence in Shadow
- LotR: Rings of Power
- Spy X Family
- The Rising of the Shield Hero Staffel 2
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Das mehr als drei Leute bereit sind, sich einen Müll wie Shield Hero anzuschauen ist ebenso beeindruckend wie schockierend…
Der große Anteil an Animes ist wahrscheinlich auch auf das eher jüngere Publikum zurückzuführen, die sich bezahlte Abos dafür nicht leisten können oder wollen.
Bei Bleach hat es Disney echt versaut, ich hatte ein Abo zu der Zeit und die haben es nur für ne Hand voll an Ländern mit Simulcast hinbekommen, mein VPN wollte bei Disney nicht funktionieren, also blieb mir keine andere Wahl und hab deswegen auch gekündigt.
Erst jetzt im Februar soll es für Deutschland kommen und die alten 366 Folgen haben nicht mal deutsche Untertitel, obwohl es sogar schon von Kaze bis Folge 205 Synchronisiert wurde. Aber Kaze gehört jetzt zu Crunchyroll die ihre rechte an der Bleach Ausstrahlung verloren haben…
Schöner Artikel von dir !
Wenn doch nur die Bosse der Streaming unternehmen in der Lage wären das genauso gut zu analysieren und einfach mal ihre Streaming beste zu fairenpreisen zusammenlegen würden… bzw. es einfach zugänglicher zu machen, dann hätten wir das Problem nichtmehr.