Gemeinsam gegen Desinformationen im Internet: Die Google-Tochter Jigsaw arbeitet gemeinsam mit deutschen NGOs, Faktenchecker:innen, Wissenschaftler:innen und Desinformations-Expert:innen an einer gezielten Prebunking-Kampagne für Deutschland. (via)
Sogenannte „Fake News“ haben sich in den vergangenen Jahren zu einem immer größeren Problem im Internet entwickelt. Damit werden für gewöhnlich absichtlich erstellte Falschmeldungen bezeichnet, die von ihren Erschaffern als echte Nachrichten verbreitet werden. Auf diese Weise versuchen viele verschiedene Stellen die breite Masse zu manipulieren und sie gegen das eine oder andere Thema aufzubringen. Gleichzeitig werden selbst echte Nachrichten häufig als „Fake News“ bezeichnet, weil sie der zuvor verbreiteten Propaganda widersprechen.
Um diese Problematik zu bekämpfen, hat Google in dieser Woche eine neue Maßnahme für die erste Hälfte des Jahres 2023 angekündigt. Das Unternehmen möchte in den nächsten Monaten nämlich deutlich stärker gegen Fehlinformationen im Netz vorgehen und den Kampf dagegen vorantreiben. Dafür wird das Google-Tochterunternehmen Jigsaw eine Video-Aufklärungskampagne deutlich stärker ausbauen und auch in Deutschland verbreiten.
Diese Video-Aufklärungskampagne soll die Zuschauer der dafür erstellten Aufnahmen dafür sensibilisieren zu erkennen, wann eigentlich neutral wirkende Informationen dazu verwendet werden, um Fakten zu verdrehen. Anzeichen dafür sind beispielsweise Inhalte, die auf die Tränendrüse drücken oder die Emotionen auf eine andere Weise ansprechen. Ebenfalls verdächtig sind Meldungen, in denen gezielt bestimmte Gruppen der Bevölkerung für erwähnte Missstände verantwortlich gemacht werden. Es gibt noch eine Reihe von weiteren möglichen Beispielen für solche Nachrichten.
Die Kampagne von Google wird das sogenannte Prebunking dafür nutzen, um die Menschen besser auf „Fake News“ vorzubereiten. Das Prebunking ist eine wissenschaftlich erforschte Kommunikationstechnik, die es Menschen leichter machen soll zu erkennen, wann falsche Informationen versuchen sie manipulieren. Die Aufklärungsvideos drehen sich jeweils um eine der am häufigsten verwendeten Manipulationstechniken der Falschinformationen wie beispielsweise der Panikmache. Diese Punkte werden dann sachlich erklärt, widerlegt und den Zuschauern verständlich zugeführt.
Diese Aufklärungsvideos sind im Herbst und Winter 2022 bereits in Polen, Tschechien und der Slowakei gestartet. Dort hat fast ein Drittel der Bevölkerung solch ein Video gesehen und zu mehr als 37 Millionen Aufrufen geführt. In diesen Ländern drehten sich die Warnungen vor allem um Falschinformationen über die Flüchtlinge aus der Ukraine. Die thematischen Schwerpunkte können aber je nach Land anders ausfallen. Welche Themen in den Videos auftauchen, bespricht Google für gewöhnlich mit ihren Partnern in den jeweiligen Ländern.
Ansonsten möchten Google und Jigsaw ihre Aufklärungskampagne in 2023 nicht nur auf Deutschland ausweiten. Ein weiteres Ziel der Kampagne ist Indien, welches ebenfalls mit viel „Fake News“ zu kämpfen hat. In beiden Fällen arbeitet Google eng mit lokalen Einrichtungen zusammen. Des Weiteren sind weitere Experimente und Erweiterungen in anderen Teilen der Welt geplant.
Solch eine Kampagne klingt meiner Meinung nach wie eine notwendige Idee, die aber vermutlich keine extremen Fälle überzeugen wird. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass gewöhnliche Menschen solch ein Video schauen und erkennen, welche im Internet umherziehenden „Nachrichten“ möglicherweise nicht ganz so neutral sind. Schlimmere Verfechter von angeblichen Offenbarungen lassen sich aber vermutlich trotzdem nicht davon abbringen an ihre jeweiligen albernen Theorien zu glauben.
Für die deutsche Kampagne, die noch in der ersten Hälfte des Jahres 2023 beginnen wird, arbeitet Jigsaw mit der Agentur Moonshot sowie mit lokalen Expert:innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie Faktencheck-Organisationen zusammen. Wir freuen uns sehr, mit unseren deutschen Partnern Prebunking auch hierzulande erfolgreich einzusetzen und die Sensibilität der Menschen für Desinformation im Netz zu erhöhen. (via)
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Gut, dass wir eine weltweit unabhängige und unbestechliche Institution wie Google haben, die festlegt, was Wahrheit ist und was nicht.
„gemeinsam mit deutschen NGOs, Faktenchecker:innen, Wissenschaftler:innen und Desinformations-Expert:innen“ 3/4 des Textes wieder überlesen lieber Kinki. Ich unterstelle dir aber keine Absicht, lag bestimmt am AFD trainierten cherry picking.
Oh sieht da einer seine Felle davon schwimmen?
Aber auch wieder starke Aussage von dir. Google macht zusammen mit ein paar Wissenschaftler:innen und Moonshot eine Videoreihe um vor Falschmeldungen im Internet zu warnen und Lösungen zur Umgehung dieser anzubieten. Also quasi eine Videoreihe zum Thema „Medienkompetenz 101“. Und du machst Google zum internationalen Wahrheitsministerium. Unter 1984 machens die blaubraunen auch einfach nicht mehr gell?
@ Zeffon & Rollewurst: und jetzt kombiniert mal eure beiden Antworten und dann denkt nochmal darüber nach. Ich sag schonmal danke für die Bestätigung.
Ich verstehe diese Obsession von Rechten nicht, jeden Schwachsinn im Netz (in der Regel das was deren Weltbild entspricht) unreguliert und algorithmisch gleichbehandeln zu wollen.
Laut der Aussage gilt dann fast alles was aus dem Springerkosmos kommt als Fake..nie im Leben..